Klettern, Kamera und Schmerzmittel
Namjoon Pov.
"Also, Jung Hoseok.
Was haben sie Vorgestern Nacht gemacht?"
"Ich war zu Hause", antwortete er und sah mir starr in die Augen.
"Kann das wer bezeugen?"
"Nein, ich war allein. Meine Freundin Juhee war in dieser Nacht nicht zu Hause."
"Sie haben eine Freundin?", entgegnete ich.
"Ja, wir sind seit 3 Wochen ein Paar."
Kurz lächelte er.
"Geben Sie uns Telefonnummer und Anschrift von ihr. Wir müssen auch sie noch kontaktieren. Immerhin hat sie Zugang zu ihren Haaren."
Ich zog einen Zettel und einen Stift hervor.
Zögernd setzte er den Stift auf das Papier und begann zu schreiben.
"Aber Juhee macht sowas nicht. Dafür ist sie viel zu nett", versuchte er seine Freundin in Schutz zu nehmen.
"Das werden wir noch sehen."
Er schob vorsichtig den Zettel wieder zu mir. In seinem Blick lag pure Unsicherheit und Angst. Er tat mir fast schon ein bisschen leid.
"Ok, stehen Sie bitte auf und kommen sie mit."
Verwundert erhob er sich von seinem Stuhl.
Seine Verwunderung wurde auch nicht weniger, als ich mit ihm in einem extra Raum ging, in dem eine Eisenstange war.
Es war eine Stange, die man aus der Turnhalle kannte.
Ich fasste seinen Ellenbogen und zog ihn näher an die Stange heran, da er kurz zu zögern schien, als er sie erblickte.
"Könnten Sie mal bitte da hoch klettern?"
"Was?!", fiel er fast aus allen Wolken und sah mich ungläubig an.
"Aber, ich habe doch Höhenangst! Muss ich da wirklich hoch?"
"Versuchen Sie es wenigstens", ich musste ihn dazu bringen es wenigstens zu versuchen, wenn er es wirklich gewesen war, war es ziemlich klug nun zu sagen, dass man Höhenangst hatte.
"Das ist der schlimmste Tag, meines Lebens", nuschelte er kurz und trat näher an die Stange heran.
Er atmete unsicher ein und aus. So als würde sein Atem zittern.
Dann fasste er mit beiden Händen an die Eisenstange und kniff fest seine Augen zusammen.
Mehrere Mal versuchte er abzuspringen, doch er konnte sich nicht überwinden.
Nach fünf Versuchen, war sein Gesicht bereits von Tränen überströmt.
"Ok, hören Sie auf. Wir haben genug gesehen."
Erleichtert wischte er mit seinem Ärmel über sein Gesicht, um die restlichen Tränen zu trocknen.
Wir gingen zurück in den Verhörraum. Dort lag schon seine nächste Aufgabe auf dem Tisch.
Es war eine Kamera, die in den Straßen zur Überwachung hing.
"Was ist das?", war seine erste Frage. Vorsichtig nahm er den kleinen schwarzen Kasten in die Hände und drehte ihn hin und her.
"Ist das eine Kamera?", fragend sah er zu mir.
Mit einem Nicken bestätigte ich seine Frage.
"Diese Kamera, nimmt momentan alles auf, was hier passiert. Können sie kurz den Aufnahmenmodus stoppen und ihn dann wieder starten, ohne die Kamera an und aus zu machen?"
"Ich kanns versuchen, aber versprechen kann ich nichts. Ich kenn mich nicht so mit Technik aus. Nicht, dass ich sie nachher noch kaputt mache."
"Das wäre nicht so schlimm, es ist extra ein altes Modell", versicherte ich ihm.
Zuerst betrachtete er kurz die Kamera und begann, sich die kleine Schrift über den Knöpfen durchzulesen. Behutsam drückte er alle Knöpfe einmal durch. Doch nichts passierte.
"Geht das überhaupt, mit den Knöpfen oder muss ich die irgendwie aufschrauben?"
Er wartete nicht auf meine Antwort und drückte schon den nächsten Knopf. Doch leider war dies der An und Aus Knopf.
Das Gerät piepte kurz und schaltete sich dann aus. Aus Angst vor dem Piepen hielt er die Kamera von sich weg.
"Was hab ich jetzt gemacht?!"
"Aus."
"Oh. Tut mir leid."
Niedergeschlagen, dass er seine Mission nicht erfüllen konnte, packte er die Kamera zurück auf den Tisch und zog noch einmal seine Nase hoch.
"Ok, kommen wir zum nächsten Punkt.
Kennen Sie Hoggar Night?"
"Ähhh..."
Man konnte richtig sehen, wie es in seinem Kopf ratterte.
"Ist das ein Medikament? So Schlafmittel oder so?"
"Ja, richtig."
Er freute sich so über sein richtig Geratenes, sodass er seine Hand zur Faust formte und seinen Arm siegreich zurückzog.
Dabei gab er ein freudiges: "Yes!", von sich. Er hatte plötzlich ziemlich gute Laune, dafür dass er für Mord angeklagt wurde...
Außerdem hatte er fast mit Bravour seine Unschuld bewiesen. Ich freute mich ebenfalls leicht für ihn, weil er so erfolgreich gescheitert war.
"Aber was ist mit dem Schlafmittel?", fragte er mich nun.
"Das wurde Frau Kim kurz vor ihrem Tod gegeben."
"Oh, und ich habe es erkannt.....bin ich jetzt schuldig?" Seine Freude entwich augenblicklich aus seinem Gesicht und Sorge breitete sich aus.
"Keine Sorge, du hast glaube ich, gut bewiesen, dass du es nicht sein könntest", gab ich erstmal von mir, um ihm Sicherheit zu geben.
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