Hoseok Pov.

Stumm sah ich zu Seokjin, der einen Löffel nach dem anderen in den Mund schob. Seitdem seine Oma gestorben war, war ich jeden Tag bei ihm. Ich wollte ihn in dieser beschissenen Zeit nicht allein lassen.
Auch, wenn ich dafür meine frische Beziehung vielleicht etwas vernachlässigt.
Ja, ganz richtig.
Ich führte gerade meine erste Beziehung.
Juhee war einfach perfekt.
Ich war so stolz darauf, sie jetzt meine Freundin nennen zu dürfen.

Sie arbeitet bei einer Zeitschrift und machte ganz viele Interviews mit bekannten Leuten.
Ab spätem Nachmittag kam sie dann immer nach Hause und wir unternahmen etwas zusammen.
Es hörte sich vielleicht blöd an, aber ich glaubte wirklich, dass es Liebe auf den ersten Blick war.

Während ich so in meinen Gedanken war, vibrierte plötzlich Jin's Handy.

Seokjin Pov.

Verwirrt sah ich auf den Display, meines Handys.

"Ähm, Hobi, würde das dir was ausmachen zu gehen?"
Mein Freund sah mich ebenfalls verwirrt an.
"Ich kriege gleich Besuch."
Log ich schnell und Hobi setzte einen verstörender Pedoblick auf und wackelte mit seinen Augenbrauen.

"Nicht diese Art von Besuch, den du jetzt im Kopf hast.."
"Ja mach ich. Kein Problem. Wollte eh in einer halben Stunde los."
Er stand auf und zog sich seine Jacke über.
"Tut mir leid, das nächste mal, plane ich wieder mehr Zeit für dich ein."
Versuchte ich mein schlechtes Gewissen zu beruhigen.
Doch Hobi winkte abtuend mit der Hand.
"Ach, nicht so wild. Ich hab ja jetzt Juhee. Die gibt mir genug Aufmerksamkeit. "

Er lächelte mich an, umarmte mich kurz und verließ wenige Sekunden später meine alte Wohnung.

Schnell griff ich wieder nach meinem Handy.

Ich konnte keinen einzigen Gedanken fassen, so schockiert war ich.
Hobi sollte der Mörder meiner Oma gewesen sein?
Er sollte die ganzen Wochen mich bedroht haben?
Mein bester Freund?

Innerlich hoffte ich einfach, dass Namjoon gleich hier sein würde und mir sagen würde, dass alles nur ein kleiner Scherz war.
Doch dem war so nicht.
Als er kam, sah er genau so deprimiert aus, wie ich.
Zusammen saßen wir in meiner Küche.

"Also, ich habe extra die Spurensicherung angefordert und schon nach kurzer Zeit haben sie die hier gefunden."
Er griff in seine Jackentasche und packte eine kleines Tütchen mit ein paar roten Haare auf den Tisch.
Sie waren genau so lang, wie Hobis Haare.
Wütend griff ich nach der Tüte und schmiss sie in irgendeine Ecke des Raumes.

"Ey, das ist Beweismaterial!", herrschte er mich an, doch es war mir scheiß egal. Ich wollte es einfach nicht wahrhaben.
Er stand auf, holte es wieder zurück und ließ es gleich in seiner Jacke verschwinden.
"Wenn du mit jedem Beweis so umgehst, zeig ich dir bald gar kein mehr!"
"Namjoon, er ist es nicht. Er darf es einfach nicht sein!!!"
Voller Hass und Wut, spuckte ich diese Worte förmlich aus.

"Jin, ich weiß, dass es im Moment wirklich schwer für dich ist. Aber du darfst jetzt nicht aufgeben. Darauf wartet der Täter doch nur. Ganz gleich, wer es nun ist."