Der Rebell
Namjoon Pov.
Es war, wie ich es prophezeit hatte.
Was auch immer dieser Kuss auf die Wange gewesen war...wir beide taten einfach so, als ob nie was passiert wäre. Zudem war er auch schon einige Tage her und langsam begann ich mich zu fragen, ob es wirklich noch nötig war, das Jin bei mir wohnte. Der Typ hatte schon ewig keinen Hinweis mehr hinterlassen und Auffälliges ist auch nicht passiert.
Nichts desto trotz könnte doch immer noch was passieren, weshalb ich Jin auf Schritt und Tritt begleiten musste, wenn er irgendwo hin wollte.
Für dieses Wochenende wollte er auf eine Kuchenmesse.
Ich konnte diesen ganzen Süßkram schon echt nicht mehr riechen und dennoch hatte ich zugesagt, als er mich fragte, ob ich nicht mitkommen wollte. Denn er hatte echt blöderweise ein Blick drauf, bei dem ich ihm nichts abschlagen konnte. Achso und an meine Regeln hielt er sich immer noch nicht. So ein Rebell, wie er war. Mit gleichmäßigen Tempo fuhren wir seit einer halben Stunde auf der Autobahn. Jin trällerte mal wieder zu den Liedern im Radio und ich versuchte mich, so gut wie möglich, auf die Straße zu konzentrieren.
Schon seit vorgestern war er so aufgeregt, wegen der Messe. Er war wohl schon einige Male dort gewesen und jedesmal hatte er neue Ideen für sein Cafè aufgeschnappt. Eigentlich dachte ich immer, dass es nicht viel im Thema Kuchen gab. Aber die drei Messehallen, welche gefüllt mit Süßigkeiten, Torten und Kuchen waren, bewiesen mir das Gegenteil. Sofort stürmte Jin, wie ein kleines Kind in die Menge. Staunend stand er vor jedem Stand und bewunderte die ausgestellten Kunstwerke und kostete hier und da was.
Natürlich zwang auch er mir, das ein oder andere Stück in den Mund, obwohl ich eigentlich die ganze Zeit nur Fleisch wollte. Aber mehr als Schinken in Crèpes, gabs hier nicht an Fleisch. Das wars.
Nach einer Weilen kamen wir in die Abteilung, welche voller alkoholischen Sachen war.
Rumkugeln, Schnapspralinen, aber auch viele Kuchen und Torten mit Alkohol.
Mir war schon total schlecht, als Jin sich das nächste kleine Stück in den Mund schob und mich dabei ertappt ansah. Dann lachte er und zuckte mit den Schultern. Plötzlich fiel mir ein, dass ich Jin noch nie wirklich Alkohol trinken gesehen hatte. Ob er viel vertrug?
Wie auch in der letzten Halle, schlenderte er von links nach rechts an die Stände und probierte hier und da. Nach einer kurzen Weile, stolpert er schon ein wenig. Sicherhaltshalber ging ich mal näher hinter ihm, damit ich ihn am Ärmel zurückziehen konnte, wenn er den nächsten Stand anvisierte.
Als er meinen Zug zurück bemerkte, sah er mich mürrisch an.
"Ey, was soll das? Ich will da hin und die Schwarzwälderkirschtorte kosten!"
"Vergiss es, du bist schon fast besoffen!"
"Ja, aber nur fast!", lehrreich hob er seinen Zeigefinger und sah mich tadelnt an.
Doch mit einem Mal, entgleißte ihm sein Gesichtsausdruck und hastig stolperte er auf mich zu.
Zum Glück waren meine Reflexe schnell genug, um ihn aufzufangen.
Wütend drehte er sich gleich um, um die Person hinter ihm, die ihn wohl geschubst hatte, mal seine Meinung zu geigen.
Doch als er gerade los meckern wollte, stand da niemand mehr.
"Frechheit, hast du das gesehen?! Der Typ hat mich einfach richtig doll geschubst!"
"Ja, Jin ich habs gesehen. Ich hab dich sogar aufgefangen. Hat er dich wirklich geschubst?", amüsiert sah ich ihn an.
"Na, was denn sonst? Denkst du ich falle um, wenn mich jemand berührt?"
"Also im Moment schon, das waren wohl ein paar Schnapspralinen zu viel, meinst du nicht?"
"Überhaupt nicht!" Mit diesen Worten riss er seinen Arm aus meinen Griff und wollte voller Tatendrang zum nächsten Stand, als er einen kurzen Schwenker einlegte.
Also geradeaus gehen, schien schon mal schwer für ihn. Außerdem hatte ich schon eben beim Sprechen gerochen, dass er schon einiges im Tee hatte.
Schnell lief ich ihm hinter her.
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