Das Tastenhandy

Seokjin Pov.

Nachdem ich Hobi nach Hause begleitet hatte, lag ich nun in meinem eigenen Bett.
Alle Türen und Fenster hatte ich verrammelt und verriegelt.
Ich glaubte zwar nicht, dass ich heute Nacht überhaupt schlafen würde, trotz alledem lag ich nun hier und versuchte einzuschlafen. Doch, wenn ich auch nur ein leises Knacken hörte, was in meiner alten Wohnung übrigens nicht selten war, zuckte ich zusammen.

Doch plötzlich erklang etwas, das mich wünschen ließ, nur das Knacken zu hören. Es hörte sich nach einen klingelndem Handy an und das genau in meinem Schrank neben mir.
Sofort fuhr ich hoch. Mein Blick lag starr auf dem Schrank. Vorsichtig tastete ich mit einer Hand zu meinem Nachttisch. Ich musste Namjoon anrufen.
Verschlafen meldete er sich.

"Ja?"
"Komm her!" Und schon legte ich wieder auf. Hoffentlich würde er sich beeilen. Immer wieder begann der Klingelton von vorn. Ich würde es echt gern ausstellen, aber mein Körper bewegte sich kein Stück. Ich schaffte es nur noch, in ein Schubfach meines Nachtisches zu greifen und nach dem Messer zugreifen, welches ich darin extra versteckt hatte.
Zitternd saß ich auf meinem Bett und starrte auf diese dämliche Schranktür.
Mein Herz klopfte bis zum Hals.
Ich hatte einen Adrenalinschub nachdem anderen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit, was in Wirklichkeit aber nur 10 Minuten waren, hörte ich, wie meine Wohnungstür aufgebrochen wurde. Kurz darauf hörte ich ihn.
"Jin?! Wo bist du?"
Doch ich bekam meinen Mund nicht auf.
Ich ließ den Schrank nicht aus den Augen und traute mich auch nicht, auch nur einen Mucks von mir zu geben.

Mit einem kräftigen Ruck wurde endlich die Tür aufgerissen.
Panisch und schweratmend sah Namjoon zu mir.
Doch dann hielt er inne. Zeitgleich nahm er nämlich das Klingeln war.
Schnell sah er zum Schrank.
Wie von selbst wanderte seine Hand an seine Waffe. Leise zog er sie raus und verdeutlichte mir mit einer Kopfbewegung, dass ich vom Bett runter sollte.
Sofort stand ich auf und schlich in eine verwinkelte Ecke meines Zimmers.

Indem ich leicht um die Ecke sah, konnte ich sehen, was Namjoon tat.
Ein kurzes Klacken ertönte. Die Waffe war nun schussbereit.
Mit einem Ruck riss er die Schranktür auf. Mit angehaltenen Atem wartete ich nur auf den Schuss, doch es passierte nichts.
Namjoon riss noch die anderen Türen auf und durchwühlte meinen Schrank. Doch da war niemand.
Nur das Handy fand er und schmiss es erstmal auf mein Bett.

Nachdem er sich wirklich versichert hatte, dass da niemand war, entlud er seine Waffe und steckte sie beiseite.
"Kannst herkommen. Hier ist niemand. Ich habe bereits deine ganze Wohnung abgesucht."
Zögernd kam ich vor.
Namjoon nahm mittlerweile das immer noch klingende Handy in die Hand und stellte es aus.
Dann hielt er es mir unter die Nase.
Es war ein sehr, sehr altes Nokia Tastenhandy.
"Kennst du das?"
"Nein, noch nie gesehen."

Sofort zog er eine Plastiktüte aus seiner Jackentsche und machte es dort rein.

"Das ist der erste Hinweis dieser Woche", bemerkte er beiläufig und sah zu mir.
Kritisch betrachtete er das Beweisstück.
"Wozu so ein Tastenhandy doch noch alles nützlich ist..." schmunzelte er vor sich hin.
"Ist dir sonst noch was aufgefallen?"
"Nein, es hat einfach geklingelt und dann hab ich dich gleich angerufen."

"Also der Typ war hier. Am besten du kommst jetzt mit zu mir. Pack ein paar Sachen zusammen und komm dann raus, ich warte in der Küche auf dich."

Namjoon Pov.

Während Jin seine Sachen packte, durchsuchte ich die Wohnung nach weiteren Beweiststücken. Tatsächlich wurde ich fündig. In der Küche, im Bad und später im Schlafzimmer, fand ich jeweils eine kleine Überwachungskamera. Alle recht gut versteckt.
Auch diese ließ ich ebenfalls in einem kleinen Tütchen verschwinden und ging dann zu Jin, der sich im Flur bereits seine Schuhe und Jacke anzog.

"Wie schnell warst du eigentlich bitteschön hier? Sonst brauchst du doch immer ne halbe Stunde!", beschwerte er sich schon fast.
"Ey, das hat sich sehr nach Notfall angehört! Außerdem hab ich am Streifenwagen, mit dem ich gekommen bin, Blaulicht. Da ist es doch klar, dass ich etwas schneller bin."
"Ist ok, ich sag ja schon nichts mehr."

Und somit fuhren wir zu mir.
Jin fand es unfassbar spannend, mit einem Streifenwagen zu fahren. Er wollte unbedingt, dass ich die Sierene anmachte, aber das ging natürlich nicht. Er war daraufhin mal wieder ziemlich eingeschnappt.







Perfektionismus ist ein psychologisches Konstrukt, das versucht, übertriebenes Streben nach möglicher Perfektion und Fehlervermeidung zu erklären. 





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