Court
Seokjin Pov.
Verträumt lag ich mit meinem Kopf auf Namjoons Bauch und spielte mit seinen Fingern. Zusammen lagen wir in seinem Bett, während er einfach ein bisschen mit seinem Handy spielte. Es war gerade mal 8.45 Uhr, also noch viel zu früh, um aufzustehen und ehrlich gesagt, hatte ich auch ein wenig Angst vor dem heutigen Tag.
Heute war der erste Prozess. Heute würde ich Suha wiedersehen. Mir lief ein unnangnehmer Schauer über den Rücken, wenn ich daran dachte, in sein Gesicht sehen zu müssen. Ich machte einfach meine Augen zu und drückte mich näher an Namjoon. Nie wieder wollte ich auch nur einen Gedanken an diesen Psychopathen verschwenden.
Auch jetzt wurde es nicht besser. In meinem inneren Auge, sah ich immer wieder Suha, wie er mir die Pistole an den Kopf hielt.
"Du Namjoon, waren in der Pistole wirklich nur zwei Patronen drin?"
"Nein, das war ein kleiner Trick, um ihn zu verunsichern. Hat ja zum Glück auch geklappt."
"Das heißt, wenn Suha abgedrückt hätte, hätte er mich erschossen?"
"Ja, aber das hat er ja zum Glück nicht." Namjoon kam mit seinem Kopf etwas weiter runter und gab mir einen Kuss auf den Haaransatz.
"Wenn Suha vorher die Munition geprüft hätte, hätte mein Versuch, ihn zu verunsichern, schnell scheitern können."
"Oh Gott!", kam es nur von mir und wieder schauderte es mich.
Am Nachmittag fuhren Namjoon und ich zu Hobi's Wohnung, um ihn abzuholen. Immerhin war mein bester Freund ebenfalls in diesen Fall irgendwie involviert. Zumindest war er ein Zeuge. Zudem war auch dieser Yoongi da. Als wir auf das Gelände des Gerichtes fuhren, erkannte ich sofort sein Auto.
Wir stiegen aus und liefen wenige Minuten später durch den schicken Flur des Gebäudes. Überall an den Wänden hingen Urkunden, Auszeichnungen und ein paar Teambilder. Alle Männer auf dem Foto trugen so eine schwarze Anwaltsrobe. Indem Namjoon meine Hand ergriff und mich weiterzog, nahm ich mein Blick von dem Bild und stolperte ihm kurz unbeholfen hinterher.
Hobi und Yoongi gingen beide vor uns und suchten an den ganzen Schildern den Weg zum Gerichtssaal. Doch ich hatte ja Namjoon, der hier gefühlt schon tausendmal war, so wie er es beschrieben hatte und schon jeden einzelnen Gang kannte. Immerhin war es ja auch eine seiner Aufgaben gewesen die Verbrecher mit in den Gerichtssaal zu begleiten.
Vor der Tür des Saales sah ich bereits meinen Anwalt, den ich für diesen Fall engagiert hatte. Die ganze Woche hatte ich mit ihm am laufenden Band telefoniert und alle Details besprochen. Zwar verlangte er ziemlich viel Geld für seine Arbeit, aber das war mir egal. Ich wollte einfach nur, dass dieser Typ hinter Gitter kommen würde. Die anderen Beiden gingen schon rein und setzten sich irgendwo hin, während Namjoon und ich noch ein letztes Wort mit dem Anwalt wechselten und schließlich ebenfalls den Raum betraten.
Mein Griff um Namjoon's Hand verfestigte sich automatisch, als ich Suha dort sitzen sah. Er trug die typische Häftlings Kleidung und sah starr vor sich auf den Tisch. Noch immer wurde sein eines Auge von seinem langen Ponny bedeckt.
Nachdem sich alle gesetzt hatten und Ruhe einkehrte, wurde mein Anwalt dazu gebeten die Anklage zu verlesen.
"Don Suha hat am 4. Januar diesen Jahres angefangen das Opfer, Kim Seokjin, zu stalken. Durch kleine gelbe Zettel, hat er dem Opfer gedroht, die noch damals lebende Großmutter zu töten. Pro Woche hat er dem Opfer immer zwei Hinweise zukommen lassen. Die Drohungen wurden immer persönlicher. Von der Adresse, der Telefonnummer, bishin zum Einbruch in die Wohnung des Opfers hat er alles verwendet, um Kim Seokjin kontrollieren zu können. Am 2. März verstarb seine Großmutter, zuerst fand man am Bett der Leiche ein paar rote Haare, welche zuerst auf einen anderen Täter, namens Jung Hoseok, schließen ließen. Dieser hatte zu dieser Zeit eine Freundin, die, wie sich später herraustellte, eine Schwester von Suha war. Der Täter hat seine Schwester dazu beauftragt, die Haare zu besorgen und den baldigen Mordverdacht so Jung Hoseok anzuhängen. Später wurde bei der Autopsie der Leiche eine Überdosis an Schlafmitteln entdeckt.
Der Angeklagte arbeitete zu dieser Zeit zufälliger Weise in dem Altersheim, in dem die Großmutter von Kim Seokjin verstorben war. Er hatte also Zugang zu den Medikamenten und zu dem Opfer......
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