Kapitel 14
Diese Woche ging für mich rasend schnell vorbei. Damien besuchte mich mindestens alle drei Tage, worauf wir entweder einfach nur redeten und ich immer stets versuchte mich nicht zu verplappern, wenn ich irgendetwas über mich und mein Dorf erzählte oder wir einfach ausritten. So gerne ich ihn auch gefragt hätte, wieso ich hier wirklich festgehalten wurde, ich wusste dass er es mir sowieso nicht erzählt hätte, also ließ ich es. Ich fragte mich nur, wann ich hier wieder rauskäme, doch so sehr ich es mir auch wünschte, ich würde meine Familie wahrscheinlich nicht wieder sehen, denn ich wusste nicht wo sie waren. Und wenn sie mich gehen ließen, wo hin sollte ich dann? Ich hatte ja niemanden mehr. Einmal kam mir ein Gedanke, dass ich Chad bitten könnte, etwas über die Bändiger herauszufinden, die vom König festgehalten wurden, doch das konnte ich nicht von ihm verlangen. Er hatte schon so viel für mich getan. Außerdem wollte ich ihn nicht in weitere Schwierigkeiten bringen. Also verstrich ich diesen Gedanken wieder.
Es war der Tag des Sommernachtballs. Ich lag auf meinem Bett und las ein Buch, dass ich mir aus der Bibliothek geliehen hatte. Es handelte von einem Jungen namens Marley der ein normaler Junge von einem Bauernhof war und sich als Soldat ausgab um ein heiliges Buch aus der Bibliothek des Schlosses zu klauen, dass er seinem Vater bringen sollte. Dabei wurde er allerdings erwischt, jedoch nicht enttarnt. Da er sich als Soldat verkleidet hatte, musste er also in den Krieg ziehen. Weiter war ich noch nicht gekommen, doch das Buch war wirklich spannend.
Irgendwann kam Selma mit einem dunkelblauen Stoff auf dem Arm herein. Ich legte mein Buch neben mich auf die kleine Kommode mit den vielen Schubladen und schwang die Beine vom Bett.
„Das ist dein Kleid.", sagte Selma und strahlte. „Das schönste, welches wir vorrätig haben."
Gespannt stand ich auf.
„Komm schon, wir müssen dich hübsch machen.", sagte sie und winkte mich in Richtung Badezimmer. „Aber es sind doch noch bestimmt vier Stunden bis zum Beginn des Balls.", sagte ich verwundert, musste allerdings über ihren freudig, feurigen Gesichtsausdruck lächeln. Doch man konnte doch wohl schlecht vier Stunden zur Vorbereitung brauchen, nicht?
„Wir werden die Zeit brauchen.", sagte sie und schubste mich ins Bad. „Außerdem kannst du dich dann davor noch etwas ausruhen, wenn du das möchtest." Ich stolperte ins Bad und Selma drückte mich auf einen Hocker. Dann eilte sie noch einmal in mein Schlafzimmer und kramte, wie ich hörte, im Kleiderschrank herum. Als sie wieder kam, hielt sie ein schwarzes Korsett in den Händen.
„Oh nein, bitte nicht.", sagte ich verzweifelt, als ich das Korsett sah. „Können wir das nicht weg lassen?"
Selma schüttelte sürmisch den Kopf. „Auf keinen Fall. Wer schön sein will, muss leiden.", sagte sie und begann mein Kleid, das ich gerade trug, von hinten aufzuschnüren.
„Wer sagt denn dass ich schön sein will?", sagte ich und versuchte nicht daran zu denken, wie ich heute Abend wahrscheinlich beim Tanzen umfallen würde, weil ich keine Luft bekäme.
„Vergiss es.", sagte sie und ich stieg aus meinem Kleid heraus. „Du bist schon oft genug darum herum gekommen. Heute wirst du eines tragen, Lydia." Genervt lies ich es zu, dass sie mir das Korsett anlegte und es zuschnürte.
„Geht es nicht ein bisschen lockerer?", fragte ich Selma erstickt.
„Nein."
Na super.
Selma griff nach dem dunkelblauen Kleid und half mir hinein z schlüpfen. Sie schnürte es ebenfalls zu und nun war ich mir sicher, dass ich heute Abend noch umfallen würde. Selma schob mich aus dem Bad hinaus und drückte mich auf den Schreibtischstuhl, der nun vor der kleinen Kommode mit dem Spiegel stand. Selma holte eine Haarbürste aus der Kommode und kämmte zuerst mein langes Haar so lange durch, bis es vollkommen entwirrt war. Dann begann sie einzelne Strähnen der oberen Hälfte meines Kopfes um zwei Finger zu wickeln und sie mit goldenen Haarnadeln an meinem Hinterkopf festzustecken. Eine Weile schaute ich ihr dabei zu, bis ich schließlich die Augen schloss und sie einfach machen lies.
„Was hältst du von Haarschmuck?", fragte Selma nach einer Weile und hielt eine silbern funkelte Haarspange, ein dunkles Band und kleine silberne Blumen in den Händen. Ich entschied mich für die Haarspange, die sie dann auch in mein Haar verflocht.
„Fertig.", sagte sie schließlich und eilte überschwänglich zum Schrank aus dem sie dann zwei silberne Schuhe mit hohen Absätzen hervorzauberte. Ich zog sie mir an, worauf Selma mich gleich darauf vor den Spiegel schob.
Mir blieb der Mund offen stehen.
War ich das? Ich mochte nicht egoistisch sein, aber ich fand mich zum ersten Mal so richtig hübsch. Selma hatte ein reines wunder mit meinem Haar erschaffen. Sie hielt einen kleinen Handspiegel hinter mich, sodass ich die Frisur von hinten betrachten konnte. Die Hälfte meiner Haare war in kleinen Kringeln nach oben gesteckt worden und darum herum war ein Flechtzopf zu sehen. Die Haarspange glitzerte oben zwischen meinem Haar. Der Rest meines Haars fiel mir in großen Wellen hinunter bis auf den Rücken.
Doch das eigentliche Wunderwerk war das Kleid. Es war aus einem dunkelblauen Stoff, der im fahlen Sonnenlicht etwas lila schimmerte. Das Kleid saß wie angegossen, was aber wohl auch an dem Korsett liegen musste, welches ich aber trotzdem immernoch lieber ausgezogen hätte. Die Ärmel waren hauteng bis kurz vor den Handgelenken. Dort weiteten sie sich. Die Ärmelaufschläge waren mit einem silbernen hauchdünnen Band durchwoben. Kleine, silberne Steinchen zierten das Dekolleté des Kleides.
Selma kramte schließlich eine silberne Kette mit einem großen runden Anhänger aus der Schublade, den sie mir anlegte. Alles passte wunderbar zusammen.
Ich lief die breiten Gänge des Schlosses entlang. Ich war so gespannt auf diesen Abend, dass ich sogar ein wenig zitterte. Auf dem Weg zum Ballsaal kamen mir viele Adelige, die Damien mir auch schon vorgestellt hatte, entgegen, dessen Namen ich mir aber dummerweise nicht merken konnte. Ich lächelte sie einfach an, wenn sie mich grüßten.
Kurz vor dem Tor des Ballsaals blieb ich stehen und schaute nochmals den Gang zurück. Ich konnte immer noch nicht fassen, dass ich auf den Ball gehen durfte. Die laute Musik des Festes war deutlich zu hören und ich begann sofort mich auf das Tanzen zu freuen.
Wie hatte Damien das nur angestellt, dass ich auf den Ball durfte?
Die wie immer schwarz gekleideten Wachen vor dem Ballsaal schauten mich an. Offenbar waren sie verwundert, da ich nicht gleich reinging. Irgendwie war mir jetzt unwohl zumute. Natürlich hatte ich mich schon die ganze Zeit auf diesen Abend gefreut, doch jetzt wo ich so davor stand, war ich mir nicht sicher ob ich gehen sollte. Der Gang war leer. Es würde bestimmt nicht auffallen, wenn ich zurück gehen würde. Ich wusste nicht was es war, aber irgendein Gefühl sagte mir, dass ich nicht gehen sollte. Vielleicht würde ich ja irgendetwas tun, was mich verraten würde! Ich machte einen Schritt zurück. Allerdings, was konnte schon schief gehen? Ich müsste einfach aufpassen.
Hin und hergerissen stand ich vor der riesigen mit Gold verzierten Tür des Ballsaals. Ich gab mir einen Ruck und trat ein. Meine hohen Schuhe klackten bei jedem Schritt leise den ich die Treppe hinunter tat. Ich schaute hinunter auf die Menge. Die Leute waren durcheinander bunt gekleidet. Die Kleider der Frauen und Mädchen funkelten und die feinen Anzüge der Jungen und Männer glänzten in dem hellen Licht, dass von einem riesigen Kronleuchter, der in der Mitte des Ballsaals hing, hinunter schien. Als ich das Ende der Treppe erreicht hatte entschloss ich mich, mir ein Glas Champagner zu holen. Ich quetschte mich durch die Menge hindurch.
Eine Schwarzhaarige Schönheit tänzelte mit einem Tablett und vielen Champagner Gläsern durch die Menge und verteilte sie. Ich schnappte mir im Vorbeigehen eines. Ich trank gerade den ersten Schluck, als mich von hinten jemand ansprach.
„Lydia, wie schön Euch zu sehen!"
Ich drehte mich zu der Stimme um und schaute in das unheimliche Gesicht von Lord Kemmington. Ich verschluckte mich fast an dem kräftigen Champagner, als ich ihn sah.
„Lord Kemmington!", sagte ich gespielt erfreut und hustete. Ich war diesen kräftigen Alkohol einfach nicht gewöhnt.
„Seid Ihr denn alleine gekommen?", fragte er und griff sich ebenfalls ein Glas von einem Tablett. Ich wusste nicht wie ich mich ihm gegenüber verhalten sollte. Konnte ich ihn nicht irgendwie abwimmeln? Er war einfach eine Person, der ich lieber aus dem Weg ging, auch wenn ich keinen Grund dafür hatte.
„Ja, ich bin alleine gekommen.", sagte ich und versuchte bloß nicht, ihm in die Augen zu schauen. Schwer zu sagen, aus welchem Grund ich das tat.
„Das ist aber schade.", antwortete er und betonte diesen Satz ungewöhnlich. Darauf lächelte ich nur entschuldigend.
„Ihr seht sehr hübsch aus.", sagte Lord Kemmington. Das hatte mir gerade noch gefehlt.
„Vielen Dank.", bedankte ich mich und setzte ein gezwungenes Lächeln auf.
Er musterte mich eine Weile bis er schließlich sein Glas auf dem Tresen neben uns abstellte und die linke Hand ausstreckte.
„Darf ich um Ihren Tanz bitten?"
Wie bitte? Ich schaute ihn erstaunt an. Nein, mit diesem gruseligen alten Mann würde ich ganz sicher nicht tanzen!
„Ach, ich möchte mich erst ein Wenig umsehen. Vielleicht später.", sagte ich und wendete mich flüchtig ab, doch er kam hinter mir her.
„Nur einen kleinen Tanz.", bettelte er.
Wiederwillig schaute ich mich um. War denn niemand hier der mich retten konnte? Nein. Niemand. Zögerlich legte ihm meine Hand nun doch in seine ausgestreckte, fordernde Hand. Er lächelte freudig.
Auf einer Art Balkon im Ballsaal standen die Musiker mit einem Haufen Violinen, Trompeten und anderen Instrumenten und spielten passende Musik zum Abend. Lord Kemmington begann zu tanzen. Ich musste sagen, ein guter Tänzer war er sicher nicht. Ich hoffte nur, dass es schnellst möglichst vorbei war und ich mich irgendwo verkriechen konnte, wo er mich nicht fand. Neben uns drehte sich lachend ein Paar im Kreis. Das könnten Damien und ich sein.' schoss es mir durch den Kopf. Was dachte ich denn? Ich ohrfeigte mich innerlich. Er war der Prinz! Niemals würde er... Lord Kemmington begutachtete mich noch immer, doch ich versuchte ihn einfach zu ignorieren und schaute mich um.
Tanzende Frauen und Männer. Lachende Kinder, die ich auf elf Jahre schätzte. Ich erblickte das Buffet, das sich an der linken Seite des riesigen Ballsaals befand. Mindestens fünf Tafeln voll mit Essen. Bei dem Anblick lief mir das Wasser im Mund zusammen und ich bemerkte erst meinen riesigen Hunger.
Lord Kemmington machte zwar die richtigen Schritte, doch es sah alles etwas staksig udn unbeholfen aus. Na ja, was war schon zu erwarten. Er war vielleicht beinahe sechzig Jahre alt!
„Ihr seid eine wirklich gute Tänzerin.", lobte er mich. So langsam wollt ich einfach nur weg.
„Danke, Ihr auch.", sagte ich und lächelte gequält.
Ich musste hier weg. Unauffällig drehte ich den Kopf zurück und entdeckte Dean in der Menge, der mit ein paar anderen Jungen in der Menge stand und Champagner trank. Damien war nicht unter ihnen. Ich schaute ihn an, in der Hoffnung, er würde meinen Blick bemerken. Nach einer Weile schaute er tatsächlich zu mir und ich formte mit dem Lippen: Hilf mir! Darauf verkniff er sich ein Lachen, trank seinen Champagnerglas leer und reichte es einem Jungen mit strohblondem Haar, mit dem er einige Worte tauschte. Dann kam er auf Lord Kemmington und mich zu. Ich drehte mich wieder unbeteiligt zum Lord Kemmington um und lächelte ihn an.
„Entschuldigung, aber dürfte ich?", fragte Dean, der auf einmal neben uns stand. Lord Kemmington lächelte mich noch einmal an trat dann aber zurück.
„Natürlich."
„Vielen Dank.", antwortete Dean und nahm nun meine Hand.
Als Lord Kemmington in der Menge verschwunden war, schaute ich Dean dankbar an.
„Vielen, vielen Dank. Ihr seid meine Rettung." Erleichtert schaute ich ihn an. Der lachte nur.
„Gern geschehen. Du magst ihn wohl nicht sonderlich?" Ich schüttelte den Kopf.
„Nein, nicht wirklich. Ihr etwa?"
Er grinste. „Sagen wir es so, er hat mich zum Glück noch nicht zum tanzen aufgefordert."
Ich lachte. „Wie schön für Euch."
„Habt Ihr Damien heute Abend schon gesehen?", fragte ich nach einer Weile beiläufig.
„Nein, noch nicht, aber er ist bestimmt hier irgendwo." Er blieb stehen, schnappte sich zwei Gläser von einem Tablett, welches gerade durchgereicht wurde und reichte mir eines davon.
„Danke.", sagte ich und trank einen kleinen Schluck.
Dean sprach mit mir noch eine Weile über das Fest und die Leute, die ich unbedingt kennen lernen sollte, bis er sich schließlich verabschiedete und wieder zu seinen Freunden und ein paar Mädchen zurück gesellte. Ich rief ihm noch ein „Und nochmal danke!", hinterher, dass er nur lächelnd abwinkte. Ich trank noch einen Schluck von dem leckeren Champagner und schaute mich dann nach Damien um. Er war der einzige zu dem ich gehen konnte. Doch ich fand ihn nirgendwo. Also stellte ich mich mit meinem Glas in eine ruhige Ecke und suchte weiter den rappel vollen Ballsaal ab. Es waren einfach zu viele Menschen da, als dass ich ihn von hier hätte finden können. Doch in ihn in der Menge zu suchen hatte ich erstens keine Lust und zweitens war mir das Risiko zu hoch, dass Lord Kemmington mich nochmals finden würde.
Ich stand eine Weile alleine in der Ecke bis ich schließlich eine Frau, die ich vielleicht auf vierzig Jahre schätzte, in einem weiß goldenen, funkelnden Kleid die Treppe hinunter gehen sah. Sie trug eine aufwendige Flechtfrisur, die sich um ihre goldene, mit kleinen Diamanten besetzte Krone, schwangen. Sie sah unglaublich hübsch aus. Es war mir auf den ersten Blick klar, dass dies die Königin sein musste. Sie schritt elegant die Treppe hinunter und verschwand stets lächelnd in der tanzenden Menge. Die Musik wurde lauter und spielte ein sehr schönes und wohl bekanntes Lied worauf die Gäste begeistert begannen zu tanzen. Ich erkannte den Tanz wieder. Es war der Tanz, den mir Damien beigebracht hatte, der anscheinend so typisch für diese Gegend war. Auch wenn ich es mir nicht richtig zugestand, wünschte ich mir für einen Augenblick Damien herbei.
Zwei Champagnergläser später, kam ein junger Mann mit ebenso blondem Haar wie ich auf mich zu und forderte mich zum Tanz auf. Ich war froh über die Abwechslung, denn ich hatte keine Lust noch weiter in dieser Ecke zu stehen und den Leuten beim Feiern zuzuschauen.
Fröhlich lächelnd nahm ich seine Hand und wir liefen zu Tanzfläche. Er stellte sich als Marley Frost vor. Innerlich freute ich mich über seinen Namen. Er hieß genauso, wie der Junge aus dem Buch, welches ich gerade las.
„Ich bin Lydia Eltringham.", antwortete ich.
„Ein sehr schöner Name.", sagte er und wir begannen zu tanzen.
„Ich habe Euch noch nie hier im Schloss gesehen. Ihr wohnt doch am Hofe des Königs, nicht wahr?"
„Ja, ich wohne hier für eine Weile. Ich halte mich aber viel in meinem Gemach auf.", sagte ich. Wenn er mich von Gerüchten noch nicht kannte, war das gut und konnte von mir aus gerne so bleiben.
„Wohnt Ihr auch hier?", schob ich noch hinterher.
„Nein. Ich wohne in der Nähe, in der Stadt Kessow, von der Ihr bestimmt schon gehört habt." Ich nickte beiläufig und er lächelte zu mir hinunter. Er war mindestens einen Kopf größer als ich.
„Ich komme oft hier her, da meine Schwester Eva hier mit ihrem Mann lebt."
Wir tanzten noch eine Weile und er erzählte mir von seinen Elter, die sich immerzu um ihn sorgten, was ihn so langsam verrückt machte, bis er sich schließlich verabschiedete. Ich gesellte mich wieder zurück in meine Ecke.
Es forderten mich noch zwei weitere junge Männer auf, mit denen ich tanzte und mit dem letzten auch schließlich etwas aß. Als sie gegangen waren und beschloss ich nach einer Weile zu gehen. Ich hatte keinerlei Zeitgefühl, aber spürte schon langsam die Müdigkeit in mir hochsteigen. Ich musste zugeben, dass ich etwas enttäuscht war, dass Damien mich nicht aufgesucht hatte, doch ich sah es nicht ein ihn zu suchen und ihm somit hinter her zu laufen.
Ich schlängelte mich durch die Menge und kam schließlich zur Treppe, die ich eilig hinauf stieg. Die Wachen nickten mir zu, als ich hinaus lief. Die Musik wurde hinter mir immer leiser, als ich den Ballsaal hinter mir lies und die sachte beleuchteten Gänge des Schlosses entlang lief. Draußen war es bereits stockfinster, wie ich feststellte, als ich aus der langen Glaswand hinaus schaute.
Plötzlich hörte ich eine tiefe Stimme irgendetwas zischen und einen kurzen, leisen Schrei. Erschrocken blieb ich stehen.
Wo war das nur hergekommen?
Ich lauschte noch eine Weile, konnte aber nichts mehr hören.
Was war das nur gewesen?
Ich lief weiter. Doch da hörte ich nochmals einen leisen Schrei. Ich stand nun vor der Tür, hinter der es die Treppe hinunter zu den Kellern und anschließend zu den Verliesen ging, so wie Damien es mir damals an meinem ersten Tag hier erzählt hatte. Es kam eindeutig von dort. Irgendetwas musste hinter diese Tür geschehen. Ich lief einen Schritt zurück und lauschte. Noch ein leiser Schrei, dann ein komisches Geräusch und dann nichts mehr. Ich hörte Schritte die Treppe hinter der Tür hinauf gehen. Mein Herz schlug schneller, als ich mich gerade noch so um die Ecke retten konnte und mich gegen die Wand drückte. Ich hielt die Luft an und lauschte.
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