Fanfiction

It's that I hate to hurt you
But I gotta be honest
[...]
And I'm just tryna, I'm just tryna
Baby, I'm just tryna be honest
I'm tryna be honest with you

Die Sache ist die:

Du willst möglichst viele Geschichten über den einen Typen lesen.

Man beginnt also Wattpad zu durchforsten.

Erst werden die Bücher gelesen, bei denen dich der Klappentext bereits fesselt, die abgeschlossen sind oder schon etwa 45 Kapitel haben.

Dann liest man mal in die Bücher hinein, die einem vorgeschlagen werden, einen guten Klappentext, aber gerade mal 10 Kapitel haben.

Und zum Schluss kommen die Bücher, die super viele Reads haben, aber bei denen dir der Klappentext schon etwas Spanisch vorkommt.

Doch jedes Mal fällst du auf den gleichen Gedanken hinein:

Das Buch hat so viele Reads. So schlecht kann es gar nicht sein.

Also wird der 'Lesen' Button gedrückt.

Eigentlich weiß man direkt vom ersten Absatz an, dass dieses Buch nichts für dich ist; das du dich nur darüber aufregen wirst.

Aber wie sollte es anders sein?

Du quälst dich durch dieses Buch. Nur um nach etwas zu suchen, das dich noch überrascht und bekehrt.

Etwas, das dir zeigt, dass der Autor seine Idee der Handlung - die gar nicht mal so schlecht erscheint - noch in irgendeinem Kapitel dem Leser nahe bringen kann.

Doch es gibt bestimmte Gründe, warum das diesem Autor nicht gelingen wird...

Grund 1:

Das Wichtigste - denke ich!

Rechtschreibung und Grammatik.

Ich bin da so ein kleiner Kontrollfreak.

Schon alleine wenn ich lese, dass der Autor schreibt:

"XY viel die Treppe hinunter."

● XY fällt die Treppe hinunter
● also fallen, fiel, gefallen
● F wie Fisch oder Frosch
● mit "viel" ist definitiv keine Tätigkeit gemeint, sondern die Menge an Bonbons, die du dir aus dem Süßigkeitenglas nimmst.

Dann natürlich das altbekannte Problem mit das/dass.

Hilfe! Wann schreibe ich was?

Das mit einem S wird immer dann verwendet, wenn man nach jenes oder welches fragen kann.

Kauf das Brot. Ich möchte welches mit Körnern.

> Kauf das Brot, das Körner hat.

Ich findes es echt blöd. Lea hat einfach abgesagt.

> Ich finde es echt blöd, dass Lea einfach abgesagt hat.

Tada! So haarig ist diese Angelegenheit gar nicht.

Und generell. Auf jeder Tastatur befinden sich so coole Tasten wie ein Punkt, Komma, Semikolon, Schift und Return.

Man darf sie auch verwenden!

Punkte, Kommata und Semikolons dienen hervorragend dazu, um Sätze zu strukturieren.

Wenn man für bestimmte Wörter die Shift-Taste benutzt, werden Wörter, die groß geschrieben werden müssen, auch groß geschrieben.

Die Return-Taste hilft jeden Menschen - ob groß oder klein - Texte in Absätze einzuteilen. Dann ist der Leser nicht mehr so verwirrt.

Und ganz wichtig!

Es ist ungemein sinnvoll, sich das Kapitel vor der Veröffentlichung noch einige Male durchzulesen.

Jetzt hat man eh schon längere Zeit an der Geschichte gesessen. Da bringen einen die fünf Minuten mehr, die man zum Korrekturlesen aufwendet, auch nicht um.

Dann merkt man auch, dass man Wörter vergessen oder doppelt geschrieben hat!

Grund 2:

Logik Leute, Logik!

Manchmal hat man das Gefühl, dass die Autoren jetzt einfach nur schnell zum nächsten Ereignis ihres Buches eilen wollen und dabei vollkommen die Reale Erzählzeit außer Acht lassen.

● Wenn sich jemand ein Bein bricht, kann er zwei Wochen später nicht mit seinem Lover ins Schwimmbad gehen.

● Wenn die Protagonistin vom ersten Kapitel andauernd heult wie ein Wasserfall, dann macht der Satz

"[...] so stark. Ich bewundere sie. Sie zeigt nie ihre Gefühle, aber jetzt wo sie es tut, ist es ihr vollkommen egal, dass ich neben ihr stehe [...]"

überhaupt keinen Sinn.

Bitte! Ist Weinen kein Gefühl?

Was hat sie denn 30 Kapitel lang gemacht, wenn sie während des Weinens keine Gefühle gezeigt hat?

● Wenn die Beziehung kriselt oder bereits vorbei ist und der Protagonist sich wie das letzte Arschloch verhält.

Ich frage mich warum?

Er sagt sich immer wieder, dass er sein Mädchen wieder zurück haben will.

Und das klappt, indem man sich angeblich um 360° verändert?

Der Höhepunkt in solchen Geschichten ist dann immer noch, wenn der "alte" Protagonist zum Vorschein kommt, wenn sich die zwei Turteltauben mal wieder etwas näher kommen und in den Augen des Mädchens Tränen glitzern.

Da knickt selbst der härtesten Badboy ein.

● Wenn zu Anfang jedes Kapitels geschrieben wird, dass sich die Protagonistin dezent schminkt und der Junge folgendes denkt:

"Sie ist so schön. Auch ungeschminkt. Obwohl sie sowieso fast nie geschminkt ist."

Da sind meiner Meinung nach direkt mehrere Widersprüche drinnen.

Entschuldigung! Aber wo - bitte wo - ist sie fast nie geschminkt?

Und warum schiebt man diesen letzten Satz noch hinterher?

Ist dem Autor noch schnell eingefallen, dass es so erscheinen könnte, als würden Jungs nur geschminkte Mädchen schön finden?

Dann erklären wir eben noch schnell, dass der Junge das Mädchen immer schön findet.

Dieses "obwohl"... Es will einfach keinen vernünftigen Platz in meinem Gehirn einnehmen. Egal wie oft ich es jetzt schon hin und her geschoben habe.

● Wenn Jugendliche wochenlang von zuhause weg sind, die Schule auf einmal anscheinend nicht mehr existiert und/oder die neue Freundin mit auf Tour geht.

Weil das auch so viel versprechende Zukunftspläne sind!

Grund 3:

Wir verstehe uns mit allem und jedem auf Anhieb!

Da wird die Protagonistin als schüchtern und Einzelgängerin beschrieben und auf einmal hat sie mehr Freunde im echten Leben, als Justin Timberlake auf Facebook.

Und dann immer dieser Satz, der mich zum kotzen bringt:

"Ich kenne XY zwar erst ein paar Stunden (wahlweise auch nur einige Minuten), aber es fühlt sich an, als wäre wir schon total lange Freunde. Ich glaube sie/er könnte mein/e beste/r Freund/in werden. Ich vertraue ihr/ihm schon total."

Jaja. Ist okay. Ist okay!

Von solchen Kapiteln muss ich mich dann erstmal einige Minuten lang erholen.

Geht ihr auch so durch das reale Leben?!

Oh, das Mädchen im roten Rollkragenpullover hat mich so nett angelächelt. Ich glaube, ich gehe mal zu ihr und lade sie zu einem Kaffee ein. Dann erzähle ich ihr meine ganzen Probleme. Angefangen als mein Kaninchen gestorben ist als ich 7 Jahre alt war, über meine letzte daneben gehauene Mathematikarbeit, bis hin zu meinen nicht vorhandenen Beziehungsproblemen.

Sie erzählt mir bestimmt auch ihre ganze Lebensgeschichte und dann sind wir Freunde für das restliche Leben.

Meiner Meinung nach muss man sich Vertrauen erarbeiten!

Und auch eine Freundschaft braucht ihre Zeit.

Natürlich versteht sich die Protagonistin nicht nur mit fremden Leuten auf der Straße, sondern auch auf Anhieb mit der ganzen Familie des Freundes.

Die Mutter ist bereits die Schwiegermutter. Der Vater ist wie ein Onkel. Die Schwester ist wie das Geschwisterkind, das man selber nie hatte.

Und sich mit den Freunden des Freundes zu verstehen darf auch nicht fehlen.

Wo würden denn dann auch die Spannung in der Geschichte bleiben?

Schließlich fliegen alle Freunde auf die Protagonistin!

Umrunden sie wie den Hauptgewinn. Lechzen nach ihrer Aufmerksamkeit.

Aber, aber...

Die Protagonistin sieht die Freunde natürlich wirklich nur als gute Freunde.

Das Gefühlschaos würde sonst doch auch keinen Spaß machen.

Grund 4:

Wir denken uns Spitznamen aus.

Komische Spitznamen zu lesen ist schlimmer, als Rosenkohl zu essen. Und den hasse ich wirklich.

Bae.

Ich hasse es. Aber wahrscheinlich bin ich dieser Generation schon entwachsen.

Babe.

Bitte nicht. Das klingt, als würdest du das Mädchen jedes Mal von neuem aufreißen wollen.

Prinzessin.

Wirklich Fehl am Platz. Da nie der feste Freund das Mädchen so nennt, sondern immer nur der Typ, der ihr auf Schritt und Tritt an der Arschbacke klebt.

Grund 5:

Fällt mir nicht mehr ein.

Aber reicht dann auch. Für heute Abend mal wieder genug geschrieben.

~ Das oben Geschriebene beruht auf meiner eigenen Meinung. Ich möchte keinen dazu überreden, bestimmte Bücher nicht mehr zu lesen. ~

I really wanna understand
I just gotta understand, yeah
Now I just need to, I need to understand

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