Prolog
"Wenn alles sich dem Ende zuneigt, und du nur noch deine primitivsten Instinkte fühlst.
Wenn alles an das du denken kannst ist, dass du stark sein musst, denn nur der Starke überlebt.
Wenn dieser Moment da ist, dann weißt du, dass langsam aber sicher alles den Bach runter geht.
Wer aber ehrlich mit sich ist, und das ganze mal genauer betrachetet, der sieht schnell dass es eigentlich schon lange den Bach runter geht. Und wenn ich ehrlich bin hat unser Untergang doch schon angefangen, als wir begonnen haben den ewigen Kreislauf aus Rache und Vergeltung zu schüren. Als es uns wichtiger wurde andere zu besiegen. Ihnen alles zu nehmen und sie zu zerstören. Wenn das unsere Prioritäten wurden anstatt mit dem zufrieden zu sein was man hat. Vielleicht hat es aber auch schon begonnen als der erste dumme, vielleicht auch kluge, Affe damals in Afrika sich gedacht hat, dass sein Baum viel zu langweilig ist, und es doch viel spannender ist, aufrecht durchs Leben zu gehen. Wahrscheinlich hat es aber schon angefangen als Mutter Natur und Schwester Evolution es sich zum Ziel genommen haben den Zweig der Tiere zu kreieren. Denn spätestens seit es Tiere gibt, gibt es auch Konkurenz. Um Nahrung, Ressourcen, Partner, um Platz.
Oder ist des einfach nur der primäre Wille nicht zu sterben?
Doch sind es diese Instinkte, die uns zu Dingen geführt haben die für unsere Moral eigentlich doch schlicht weg falsch sind. Sind wir doch eine bessere Art. Stehen wir doch über diesen primitiven Dingen.
Aber ich frage mich: kann es falsch sein dem nachzugeben, wenn ein Instinkt so alt ist wie das Leben selbst. Wenn man doch einfach nur seiner animalen Seite nachgibt. Wenn man doch nur das Tier, das man doch selber irgendwo tief in sich selbst immer schon war, frei lässt.
Von allen Kreationen haben es letztendlich doch nur wir Menschen geschafft diese Dinge, diese Instinkte, dieses Verlangen an deren Spitze zu bringen. Nur wir sind in der Lage gewesen unsere Mutter zu töten ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Sie ist ja immer da, sie beschwert sich nicht, da spielt es doch keine Rolle mehr. Dabei vergessen wir das wir doch eigentlich diejenigen sind die ihr schleichend Gift verabreicht haben. Wir haben langsam aber sicher doch selber dafür gesorgt das sie stirbt. Unsere Mutter, unser Heimatplanet. Unsere geliebte Erde. Aber das wollen wir nicht einsehen. Das es unser eigenes Handeln und Tun ist, welches auch unser eigenes Ende eingeläutet hat.
Aber vielleicht sind wir Menschen in all unserem Sein schon viel zu weit weg von unserer Quelle. Vielleicht haben wir den Höhepunkt unserer Entwicklung schon lange erreicht. Gar schon lange überschritten. Vielleicht laufen wir nur noch rückwärts. Einem Ende zu das sich nicht vermeiden kann, denn wenn wir eines in unserer Jahrtausend alten Existenz gelernt haben, dann ist das die Tatsache das nichts ewig währt. Auch wir nicht. Schon gar nicht wir.
Denn unsere unersättliche Gier hat dafür gesorgt das wir am Ende doch nur sind was wir sind. Ein Haufen von Primaten, die meinen doch noch besser zu sein als andere Arten. Das wir unserer Intelligenz wegen besser sind als andere.
Was wir aber eigentlich sind ist doch nichts als ein großer Haufen von Verlierern. Denn wenn wir der Realität ins Auge blicken, so sehen wir nichts was Freude spenden kann. So haben wir doch längst schon verloren, und wollen es nur nicht akzeptieren. Den akzeptieren heißt realisieren. Und lieber schließt man die Augen davor. Wenn man es nicht sieht ist es nicht da. Und wenn es nicht da ist, existiert es nicht. Und was nicht existiert das braucht meune Aufmerksamkeit doch nicht.
Doch an einem Punkt hikft alles verleugnen nichts mehr. Denn hat unsere Gier nach immer mehr doch schon lange Mutter Natur zerstört. Hat sie ausgelaugt und vernichtet. Und wir? Wir HABEN es bemerkt. Aber wir wollten es nicht wahrhaben. Haben es verdrängt und verbannt aus unserem Denken. Bis es zu spät für eine Umkehr wurde. Zu spät für rettende Maßnahmen. Zu spät um uns alle zu retten. Und so können wir nur noch zusehen. Wie der Planet aufkeucht. Sich aufbäumt. In seinem Todeskampf. Zu feige uns selbst den finalen Stoß zu geben. Zu feige einzugestehen was alles falsch gegangen ist.
Und so sitzen wir hier. In den Trümmern unserer Existenz. In den Trümmern unserer Intelligenz. In den täglichen allgegenwärtigen Mahnmalen für unser selbstloses Handeln. Alles was wir tun können ist zu zuschauen wie unsere Heimat vergeht. Wie unsere Existenz Vergangenheit wird. Wissend das unsere Zukunft gezählt ist.
Und doch, können wir das nicht. Wollen wir das nicht.
Denn wenn alles sich dem Ende zuneigt, und du nur noch deine primitivsten Instinkte fühlst. Wenn alles an das du denken kannst ist, dass du stark sein musst, denn nur der Starke überlebt. Wenn dieser Moment da ist, dann weißt du das Ende ist nicht mehr fern."
Aus der 'Abhandlung des menschlichen Seins' von Ivan Petersen Jahr 2157
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