Kapitel 39


Hallo ihr Lieben, 

bitte entschuldigt, dass ich so lange nichts hab von mir hören lassen. Ich bin im Moment etwas im Stress und finde kaum Zeit zu schreiben, weshalb dieses Kapitel ewig gedauert hat. Auch möchte ich mich entschuldigen, dass ich auf eure Anfragen, wann denn ein neues Kapitel kommt, (ich glaub es waren einige) nicht reagiert habe, aber ich habe einfach keine Zeit gefunden. Die Geschichte fällt mir im Moment etwas schwer, was aber nicht bedeutet, dass ich sie unbeendet lasse. Die zeitlichen Abstände zwischen den Kapiteln könnten nur etwas größer werden, als ein paar Tage. Bitte entschuldigt. Heute habe ich einige Stunden vor meinem Laptop verbracht und mich gezwungen, das bereits seit über zwei Wochen angefangene Kapitel endlich zu beenden. Ob's euch gefällt, weiß ich allerdings nicht. Da mich aber das schlechte Gewissen schon so fest am Kragen hat, stelle ich es heute noch online, mit der Hoffnung, dass es euch trotzdem gefällt. Ansonsten hätte ich erst wieder Anfang der nächsten Woche Zeit gefunden, es online zu stellen.

Liebe Grüße




Kaum hatte Draco Malfoy zusammen mit Hermine und Scorpius den Frühstückssaal, der sich im Hauptanwesen – unweit der Blockhütten – befand, betreten, wurden sie schon von weitem von einem dunkelhäutigen Mann an dessen Tisch gewunken. Hermine folgte dem Vater ihres Sohnes etwas verdutzt, der den Wink dieses fremden Mannes durchaus verstanden zu haben schien. Es wirkte, als würde Draco diesen Mann bereits kennen. Auch Scorpius folgte seinem Vater eifrig, jedoch mit einer weniger verdutzten Miene, sondern mit kindlicher Neugier.

Als die Braunhaarige den Tisch dieses Mannes und dessen Familie erreicht hatte, übernahm der Blonde überraschenderweise schon die Vorstellung, was Hermine nur noch verdutzter drein sehen ließ. Offenbar kannte Draco diesen Mann bereits wirklich, der sich soeben von seinem Platz erhoben und nun auf die drei Neuankömmlinge zugeschritten war.

„Das ist Levon Hayes, Granger. Unser direkter Nachbar.", erklärte der blonde Zauberer, worauf Hermine etwas überfordert dem Mann zur Begrüßung die Hand schüttelte, die dieser ihr freundlich lächelnd entgegen gestreckt hatte.

„Freut mich sehr."

„Hermine Granger mein Name, freut mich ebenfalls.", lächelte sie. „Sie sind der Nachbar ..?"

„Links von dir. Und bitte.. bleiben wir beim Du, wenn es dir nichts ausmacht. Ich bin Levon."

„Gerne..", lächelte sie freundlich. „Und das ist Scorpius.", fügte sie hinzu und strich sanft über den hellblonden Schopf ihres Jungen, der direkt vor ihr stand und neugierig zu dem großen Mann empor grinste.

„Hallo Scorpius. Freut mich sehr, dich kennen zu lernen. Du hast ja einen außergewöhnlichen Namen. Der gefällt mir."

„Hallo.", quietschte der Zwerg und streckte dem überrascht Mann seine kleine Hand entgegen, die dieser erfreut ergriff und schüttelte, nachdem er sich zu dem Kind runtergebeugt hatte.

„Darf ich euch meine Familie vorstellen?", erklärte er Hermine und Draco zuvorkommend, nachdem er die Hand des Kindes wieder los gelassen hatte.

„Das ist Lemon. Meine Frau.."

„Angenehm. Draco Malfoy. . . Lemon? Ich würd sagen, ebenfalls ein sehr ungewöhnlicher Name.", grinste Draco frech, während er der hellblonden Frau die Hand schüttelte.

„Naja.. Draco ist ja ganz offenbar auch nicht gerade besser.", grinste diese nur keck zurück.

„Touche.", antwortete der Blonde mit einem breiten Lächeln, das bezeugte, dass er die ebenfalls hellblonde Frau augenblicklich ins Herz geschlossen hatte.

„Hermine Granger.", stellte sich die braunhaarige Hexe höflich vor und reichte der hübschen Frau ebenfalls die Hand.

„Freut mich, Hermine. Lemon Hayes und das ist unser Sohn Charlie."

„Hallo Charlie.", lächelte Hermine das braunhaarige Kind freundlich an, worauf sie ein ebenso liebliches Lächeln zurück geworfen bekam. Ihr wurde beim Anblick des noch etwas kränklichen Jungen bewusst, dass er offenbar der Patient und der Grund des Kuraufenthaltes der Familie Hayes war.

„Hallo..", bekam sie als Antwort zurück geworfen.

„Und wer ist die hübsche junge Lady hier?", warf Draco neugierig ein und sah auf das kleine Mädchen im Alter von etwa 10 Monaten, das in einem Kinderhochstuhl am Frühstückstisch saß und an einem Melonenstück lutschte.

„Das ist unsere Tochter Jamie.", erklärte Lemon mit lieblicher Stimme.

„Hey kleine Maus.", entkam es Draco überraschend freundlich, während er dem kleinen Mädchen über den lockigen Haarschopf strich und das Kind herzlich anstrahlte, was ihm einen erstaunten Blick von Hermine einbrachte.

Die kleine Jamie sah mit großen Augen zu dem hellblonden Mann empor und brachte ihm ein breites, glückliches Lächeln entgegen, während sie freudig quietschte.

Hermine konnte sich ein lautes Auflachen nicht verkneifen, während sich der Vater ihres Sohnes und das kleine Mädchen freudig angrinsten, als wäre es Liebe auf den ersten Blick.

„Sie scheint dich zu mögen.", lächelte Jamie's Mummy, während sie ihrer Tochter über den lockigen Haarschopf strubbelte und wieder neben ihrer Tochter Platz nahm.

„Wenn das so ist.. ..", grinste Draco. „.. setz ich mich gleich zu dir, Prinzessin. Was hältst du davon?"

Ein erneutes Aufquieken nahm der Milliardär einfach als Zustimmung, auch wenn ihm bewusst war, dass das Kleinkind seine Frage noch gar nicht hatte verstehen können.

Hermine setzte sich ebenfalls an den Frühstückstisch und hob ihren Sohn in einen weiteren am Tisch befindlichen Hochstuhl, während sie immer noch etwas perplex Draco beobachtete, der seine Augen kaum von dem kleinen Mädchen abwenden konnte. Der blonde Zauberer schaffte es tatsächlich immer wieder aufs Neue sie zu erstaunen. Natürlich wusste sie mittlerweile, dass Draco mit Scorpius gut zurecht kam, aber sie hatte angenommen, es liege daran, dass es sein eigen Fleisch und Blut war.

Nie hätte sie vermutet, dass er auch herzlich zu anderen Kindern sein konnte. Aber offenbar war die Braunhaarige auf den kompletten Irrweg und immer noch zu sehr in ihren Erinnerungen an den früheren, wenig netten und vor allem verzogenen, sowie arroganten Malfoy-Jungen gefangen gewesen. Augenblicklich überkam sie das schlechte Gewissen, dass sich magengeschwürartig in ihrem Bauch ausbreitete.

Draco hingegen hantierte bereits mit der Kaffeekanne, die am Tisch stand und schenkte sich, sowie der Mutter seines Sohnes eine Tasse ein, woraufhin er diese Hermine gut gelaunt überreichte.

„Danke.", entkam es ihr nach einigen Augenblicken leise, während Draco sich bereits mit Lemon und Levon über ihre Heimat – sie kamen aus einem Kleinstädtchen namens Greenbell im Bundesstaat Alabama – unterhielt.

Während sie Milch in ihren Kaffee rührte, beobachtete sie weiterhin stumm den Vater ihres Sohnes, der sich gut gelaunt mit dem Ehepaar Hayes unterhielt und tatsächlich hin und wieder dem kleinen Mädchen neben sich zu zwinkerte, die daraufhin freudig aufquietschte und lachte. Scorpius, der zwischen seinen jungen Eltern saß, sah argwöhnisch beim Treiben seines Vaters zu und Hermine hätte schwören können, dass ihr Sohn die kleine Jamie gerade mit seinen Blicken erdolchte.

Irritiert schüttelte sie den Kopf, um letztendlich ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Anwesenden am Tisch zu richten.

„Gehst du mit, Granger?"

„Was? Wohin?"

„Zum Buffet. Scorp und ich haben Hunger.", grinste der Blonde breit und Hermine nickte eifrig, während sie sich beeilte, sich zu erheben und ihren beiden Jungs, die den Tisch schon verlassen hatten, zum Frühstücksbuffet zu folgen.

Nach dem Frühstück wurden die insgesamt zehn kleinen Patienten mit ihren Familien herzlich von der Familie Miller – den Inhabern der Kureinrichtung Enchanting children health facility - in einer Vorstellungsrunde, in der sich die Reha-Teilnehmer auch untereinander kennen lernten, begrüßt.

Jede Familie erhielt einen auf sich zugeschnittenen Therapieplan und eine Übersichtskarte des riesigen Rehabilitationsanwesens, damit sich alle auf der Ranch orientieren und zurecht finden konnten.

Jeder Patient bekam Einzeltermine zur medizinischen Untersuchung bei der Ranch-Ärztin Dr. Elisa Synder, sowie bei der Psychologin Mathilda Jenkins zugewiesen. Die Termine bei den Therapeuten für Logo-, Ergo- und Physiotherapie fanden meist in Gruppenkombination statt, was für die Eltern der Patienten freie Zeit oder anderweitige Unterhaltung durch die Kureinrichtung bedeutete.

Der heutige Tag würde mit einer ausreichenden Führung durch die Ranch starten, die sich bis zum Mittagessen hinziehen würde. Am Nachmittag waren die einzelnen ärztlichen Eingangsuntersuchungen geplant, währenddessen die übrigen Reha-Patienten zur Überbrückung der Wartezeit mit ihren Eltern die Möglichkeit geboten bekamen, einen Ausritt mit den Ranch-Pferden zu unternehmen, ehe sich abends alle Familien gemeinsam zu einem geselligen Barbecue wieder treffen würden.

Der morgige Tag würde für die kleinen Patienten nach dem Frühstück mit einer 90 minütigen Gymnastik- und Spielstunde beim Physiotherapeuten Marc beginnen, während sich die Eltern beim Paintball kräftig austoben und den Frust von der Seele schießen konnten.

Da noch weitere Wettbewerbe der Eltern gegeneinander stattfinden würden, wurden jeweils zwei Familien zu einem Team zusammen gefügt, worauf sich Levon Hayes sofort mit Draco Malfoy in ein gemeinsames Team begab. Lemon, Levon, Hermine und Draco bekamen die Farbe Grün zugeordnet. Zudem gab es noch ein gelbes, rotes, blaues, sowie oranges Team, die Punkte oder Preise für sich und die Kinder erspielen konnten. Jedes Familienteam erhielt zugleich eine Auswahl an verschiedenen Teamtrikots in ihren jeweiligen Teamfarben, damit die Familienmannschaften auch ersichtlich zugeordnet werden konnten.

Hermine nahm glücklich zur Kenntnis, dass nicht zur Draco voller Vorfreude auf die kommende Zeit war, sondern auch alle übrigen Väter es kaum erwarten konnten, sich beim Basketball, Baseball, Gokart, Minigolf, Football, Quad-Schlamm-Rallye's, Fußballspielen und noch vielen weiteren Unternehmungen gegenaneinander messen und beweisen zu können.

Die Rehabilitation erschien weniger wie eine Gesundheitsmaßnahme, eher wie ein großes Feriencamp mit Spiel und Spaß für Groß und Klein. Zudem gab es für die Eltern manche Ausflüge in die Hauptstadt San Antonio, um auch das Nachtleben in Texas kennen zu lernen, während die Kinder von den Betreuerinnen der Kureinrichtung umsorgt werden würden.

Hermine war von Kathrin Miller, der Gründerin der Einrichtung, in einem Vier-Augen-Gespräch auch darüber aufgeklärt worden, dass genügend Hauselfen unsichtbar ihre Arbeit auf der Ranch verrichteten, sowie vor allem auch Aufsicht und Sicherheit der kleinen Patienten gewährleisteten. Hermine hätte die kleinen fleißigen Helferlein, die, so wurde der Braunhaarigen berichtet, auch ordentlich bezahlt wurden, gerne persönlich kennen gelernt. Ihr war jedoch bewusst, dass aufgrund der Großzahl der Muggelteilnehmer dies kaum möglich oder realisierbar war, um die Geheimniswahrung der magischen Welt aufrecht zu erhalten. Außerdem wurde auch vom amerikanischen Zaubereiministerium die Unsichtbarkeit der Hauselfenmitarbeiter gefordert, damit die Familie Miller weiterhin magische, sowie nicht magische Patienten betreuen konnte.

Die übrigen Kurteilnehmer hatten sich ausnahmslos als freundliche und nette Menschen heraus gestellt, weshalb man erahnen konnte, dass sich die bunt zusammen gewürfelte Truppe, die hauptsächlich aus Muggeln bestand, die kommenden drei Wochen gut verstehen würde. Levon und Lemon Hayes, sowie vier weitere Paare waren in einer Altersstufe zwischen 30 und 40 Jahren. Drei der insgesamt zehn Elternpaare hatten die 40 bereits überschritten und das jüngste Ehepaar – zugleich die einzig weiteren Zauberer unter den Teilnehmern und das erstaunlicherweise bereits zwei Kinder hatte - war kaum 19 Jahre alt. Hermine und Draco zählten mit ihren 22 zu den zweitjüngsten Elternteilen.

Neben der kleinen Jamie Hayes waren noch zwei weitere Geschwisterkinder mit dabei, da diese einfach noch zu klein waren, die kommenden drei Wochen bei den Großeltern oder anderen Verwandten untergebracht zu werden. Die Familien McKenzie, Feder, Harper und Lamenshoff – alle amerikanische Staatsbürger – hatten bereits Kinder im Teenageralter, die jedoch nicht mitangereist waren, da diese natürlich auch ihre Schulplicht hatten, sowie wenig Interesse bekundeten an der Rehabehandlung teilzunehmen, die hauptsächlich für die kleinen Patienten im Alter von 2 bis 5 Jahren ausgelegt war.

Der Vormittag verlief durch die Ranch-Besichtigung für die Kids besonders aufregend und auch die Eltern genossen die Führung und Besichtigung der diversen Ranch-eigenen Sportplatzanlagen, dem großen Badesee, den Pferdekoppeln, Rinderweiden, verschiedenen Tiergehegen und Ställen.

Ganz besonders angetan waren die Kindern natürlich von den kleinen Baby-Kätzchen, sowie dem quirligen Hofhund, dem Jack-Russel-Terrier „Jack" – von allen aber Jacky genannt- der ein ganz aufgewecktes, zwar sehr kinderfreundliches, aber unbremsbares Energiebündel war und sich offenbar keine Minute still halten konnte.

Nachdem die Kinder und ihre Eltern gemeinsam mit David und Kathrin Miller die Pferde, Rinder, Schafe, Hühner, Enten und die zwei Alpaka's aufgesucht und kennen gelernt hatten, durften sie zuletzt den Zwergziegen einen Besuch abstatten und sich ausgiebig mit ihnen beschäftigen und streicheln.

https://youtu.be/ysmocSi-Xt4

Draco lehnte neben Levon, wie viele der anderen Väter, außerhalb des Geheges am Zaun und sah mit glücklich funkelnden Augen dabei zu, wie sein Sohn und dessen Mutter eine kleine Baby-Zwergziege streichelten und sie mit kleinen Leckerli's fütterten. Scorpius und Hermine strahlten dabei so groß, dass dem jungen Vater beinahe das Herz schwer wurde und sich eine unbekannte Melancholie in ihm versuchte breit zu machen. Das liebliche Lachen der Braunhaarigen wehte zu ihm herüber und der Blonde musste daraufhin einen schweren Kloß im Hals hinunter schlucken. Seine Augen konnten den Blick von seinem Sohn und dessen junger Mummy nicht abwenden.

Draco beobachtete, wie das kleine Zicklein bei Scorpius ungeduldig nach der Karotte schnappte, die der Junge in seinen Händen hielt und die daraufhin den kleinen Knirps unabsichtlich zu Boden schubste, was Scorpius glücklicherweise nur auflachen ließ, anstatt in Tränen auszubrechen. Hermine half ihrem Sohn jedoch gleich wieder auf seine Beinchen und der Junge war nicht abzubringen, das ungeduldige Ziegenbaby weiterhin zu füttern. Ein weiteres heulendes Kindergeschrei im Hintergrund verdeutlichte dem Blonden, dass nicht alle Kinder so hart im Nehmen waren, wie sein eigener Sohn, was erneut eine Welle von väterlichem Stolz in ihm aufkommen ließ.

Riley, der dreijährige Spross von Sierra und Taylor McClain, den jungen Eltern mit 19 Jahren und magischen Wurzeln, war bisher gar nicht in das Zwergziegengehege locken zu können. Er thronte auf dem Arm seines jungen Vaters Taylor, der direkt neben Draco stand und warf immerzu skeptische und ängstliche Blicke ins Gehege der Zwergziegen, die freudig und aufgeweckt im „Streichelzoo" umher sprangen und die Streicheleinheiten der Kinder deutlich genossen.

„Na Riley. Willst du wirklich nicht die kleinen Baby Ziegen streicheln?", wandte sich der Malfoy-Erbe schließlich an das Kind seines Nebenmannes und lächelte diesem aufmunternd zu.

Der recht stille und nicht sehr gesprächige Junge schüttelte nur entgeistert seinen Kopf, den er daraufhin am Hals seines Vaters vergrub und sich noch enger an diesen kuschelte.

„Keine Antwort ist auch eine Antwort.", lachte Levon auf der anderen Seite neben Draco glucksend und musterte das schüchterne Kind ebenfalls eingehend.

Taylor zuckte daraufhin nur hilflos mit den Schultern und lachte daraufhin feixend.

„Meine kleine Memme.", gestand er. „Kommt eindeutig nach seiner Mutter. Willow hingegen kommt nach mir und ist unerschütterlich.", grinste er breit und sah auf seine 2-jährige Tochter Willow, die zusammen mit ihrer sehr jungen Mutter Sierra gemeinsam eine der vielen Mini-Ziegen streichelte.

Levon und Draco folgten seinem Blick zu der kleinen Willow, die offenbar schon jetzt in ihrem jungen Alter genau wusste, was sie wollte. Just im Moment schob sie Charlie, Levon's Sohns, der sich der ausgiebigen Streichelorgie hatte anschließen wollen, rigoros zur Seite und verdeutlichte ihm somit eindeutig, dass sie nicht bereit war, ihre Ziege mit ihm zu teilen.

Charlie, der nur ein halbes Jahr älter als Scorpius war, zog betrübt von dannen und wandte sich Hermine und Scorpius zu, die ihn daraufhin versuchten aufzumuntern und ihn deshalb an ihrer Fütterungsaktion teilhaben ließen.

„Könnte nicht einfach werden, wenn sie ein Teenager ist. Mein Mitgefühl hast du jetzt schon..", entkam es Draco, woraufhin alle drei Männer auflachten.

„Zum Glück sind da noch ein paar Jahre hin.", antwortete Taylor verschmitzt.

„Daddy!", wehte die niedliche Stimme seines Sohnes zu ihm herüber und er wandte seine Aufmerksamkeit dem eigenen Nachkommen zu.

„Ja Cowboy?"

„Du auch kommen. Bitte. Du mit mir Ziege streicheln.", bat sein Sohn freudig und Draco verfluchte den kleinen Zwerg beinahe, weil er jedes Mal seinen Kopf so anbetungswürdig schief legte und ihn zusätzlich mit großen Kulleraugen anstrahlte, dass er ihm kaum eine Bitte ablehnen konnte.

„Streichle du sie, Kumpel. Die mögen dich viel mehr als mich.", versuchte er sich aus der Affäre zu ziehen und seinem Alptraum zu entkommen.

Plötzlich musste er dem kleinen Riley seine Abneigung gegen die etwas streng riechenden Zwergziegen zugestehen. Draco Malfoy sah den Tieren vielleicht gerne dabei zu, wie sie im Gehege umher sprangen, als hätten sie die ein oder andere Extasy zu viel eingeworfen, aber das war auch schon das höchste der Gefühle. Mehr wollte er definitiv nicht mit diesen Tieren zu tun haben.

„Du auch streicheln. Ziegenbaby mögen dich auch.", erwiderte der kleine Malfoy eisern, was Draco leidend aufseufzen ließ.

Levon neben ihm kicherte schadenfroh, worauf er einen bösen Blick des Blonden erntete, was den großgewachsenen Mann jedoch noch mehr kichern ließ.

„Komm. Ich begleite dich in deine persönliche Hölle.", grinste er schadenfroh und folgte dem Blonden daraufhin durch das Tor ins Zwergziegengehege, nachdem dieser sich endlich dazu hatte durchringen können, die Füße zu bewegen.

Als die beiden Väter bei ihren Söhnen, sowie Hermine und Lemon, die die kleine Jamie auf dem Arm hatte und mit großen Augen alles beobachtete, angekommen waren, übernahm Levon das Streicheln der Ziege, weshalb Draco erlöst aufatmete.

Hermine lächelte dem Blonden schadenfroh ins Gesicht, dem die Abneigung diese Tierchen anzufassen, deutlich ins Gesicht geschrieben stand. Merlin, dachte die Braunhaarige, war Draco mit seinem adeligen Hintern vielleicht empfindlich.

Während sich die Familie Hayes, sowie Hermine und Scorpius mit den Baby-Ziegen beschäftigten, sah der blonde Daddy nur dabei zu, sicherheitshalber mit den Händen in den Hosentaschen, um ja nichts berühren zu müssen.

Er stand jedoch nicht allzu lange unbemerkt herum, als er plötzlich seitlich an der rechten Wade angerempelt wurde.

Irritiert sah er nach unten und bemerkte einen Baby-Ziegenbock mit schwarz braunen Fell und weißen Flecken, sowie winzigen Hörnchen auf dem Kopf, der ihn provozierend anpöbelte.

„Na du kleiner halbstarker Möchtegern.", stichelte er in Richtung Boden. „Hau ab!", zischte er und wedelte provokant mit den Armen, die er zwischenzeitlich aus den Hosentaschen entfernt hatte.

Der Baby-Zwergziegenbock ließ sich jedoch nicht von seinem Tun abbringen und rempelte ein weiteres Mal mit seinem kleinen Kopf samt Mini-Hörnern gegen die Wade des Blonden, weshalb dieser entrüstet das kleine Tier anstarrte.

„Mähhh."

„Hey.. Jetzt ist aber genug du kleiner Scheißer!", giftete er das Tier an und rückte einige Schritte zur Seite, um dem kleinen Bock zu entkommen.

Genervt schnaufte er auf und verschränkte die Arme demonstrativ vor seinem Körper. Dem Tierchen war diese Geste jedoch einerlei, noch hatte es diese überhaupt registriert oder verstanden, denn der Bock prallte erneut an das Bein des Milliardärs.

„Ich hasse Ziegenfleisch. Aber weißt du was? Dich würde ich mit genüge und größter Freude auf den Grill schmeißen und mir dich als Steak schmecken lassen.", zischte er nach unten.

„Mähh."

Hermine, Lemon und Levon, die dem jungen Vater bereits einige Zeit belustigt zusahen, kringelten sich mittlerweile vor Lachen, ehe endlich Scorpius neunmalklug das Wort an seinen Vater richtete.

„Du streicheln, Daddy. Ziege will streicheln von Daddy.", erklärte er lieblich und erst jetzt bemerkte Draco die lachenden Gesichter seiner Mitstreiter des Teams „Grün", die offenbar seinen Disput mit dem kleinen Möchtegern-Ziegenbock beobachtet hatten.

„Hört auf zu lachen.", knurrte er in die Richtung der jungen Leute.

„Wie wär's, wenn du den Ratschlag deines eigenen Sohnes beherzigen würdest.", gluckste Hermine laut, während der blöde Bock erneut an den Unterschenkel des Blonden prallte.

Genervt stöhnte dieser auf, woraufhin er sich aber leicht hinunter beugte und vorsichtig seine rechte Hand über den Kopf des Baby-Bocks gleiten ließ. Die Berührung war jedoch so kurz und erschien beinahe so, als hätte sich Draco an dem Tier seine Finger verbrannt. Hermine lachte erneut laut auf, als dem Ziegenbock die Streicheleinheit eindeutig zu wenig war und er erneut den blonden Zauberer anrempelte.

Scorpius erbarmte sich offenbar für seinen Vater und übernahm nun anstatt seiner das Streicheln des fordernden Tieres, was diesen augenblicklich dazu brachte, die Provokation des großen Blonden zu unterlassen und stattdessen die Streicheleinheiten des Kleineren zu genießen.

„Ich glaub, da erkennt jemand seinen Mitstreiter. Ein Bock erkennt schließlich immer den anderen Bock.", grinste die braunhaarige Frau frech und fing sich einen entrüsteten Blick des Milliardärs ein.

Unüberlegt, da er sich offenbar nicht anders zu helfen wusste und sein Denkvermögen wohlmöglich auch noch außerhalb des Ziegengeheges gelassen hatte, schlug Draco der jungen Frau, die zwischenzeitlich direkt neben ihm Schulter an Schulter stand, keck auf den wohlgeformten Po. Seine Hand ließ er frech und unverschämterweise auf ihrem Hintern liegen, während er sich gleichzeitig nah an die junge Frau heran beugte und ihr sehr nahe den Atem ins Gesicht hauchte.

„Ich bin sicher, du hast auch ein paar Mitstreiterinnen unter den ganzen Zicken hier gefunden, Granger. Und bedenke eines: Ein Bock ist durchaus in der Lage, der Ziege zu zeigen, wo's lang geht und setzt dabei auch gerne seine Hörner gegen die ein oder andere sture Ziege ein. Oder soll ich vielleicht stattdessen besser sagen, sein Horn? Also überlege dir zweimal, ob du mich provozierst.", raunte er, während er seine Hand wieder von ihrem Hinterteil entfernte, nicht ohne noch einmal provokant in selbigen zu kneifen.

Hermine, der es aus einer Mischung aus Überraschung und Erregtheit die Sprache verschlagen hatte, schnappte überfordert nach Luft, während sie dem Vater ihres Kindes nachblickte, der für den aufmüpfigen Miniziegenbock einige weitere Leckerli's vom Ranch-Inhaber David Miller besorgte, der am Rand des Tiergeheges mit einem Eimer voller Äpfel, Birnen und Karotten stand und gut gelaunt die kleinen Patienten in ihrem Streichel- und Fütterungseifer beobachtete.


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