Kapitel 33

Ich hoffe ihr habt noch Interesse, auch wenn wiederholt die Beschwerde kommt, warum Draco sich nicht augenblicklich scheiden lässt. Bitte habt etwas Geduld und denkt dran, im echten Leben würde es ja auch nicht so schnell passieren. Ich hoffe ihr habt trotzdem noch Lust auf diese Geschichte und deshalb poste ich heute das nächste Kapitel. Leider nichts Besonderes, sondern nur der Verlauf des Abends. Aber im nächsten Kapitel gibt's dann den ersten kleinen, ernsteren Hauch Dramione.

Liebe Grüße



In Gedanken versunken, nippte Lucius Malfoy an seinem Whiskey-Tumbler, indem sich die Eiswürfel tummelten und seicht gegen das Kristallglas klirrten, wodurch sie einen leisen, doch für den Blonden, sehr angenehmen Ton erzeugten.

Er überblickte gemächlich den eminent und glanzvoll geschmückten Saal, ruhte für einige Momente auf der Big Band und der Tanzfläche, ehe sein Blick letztendlich auf Hermine Granger haften blieb.

Die junge Frau stand zusammen mit Blaise Zabini und einem der Weasley-Jungen – er vermutete es war der Ladenbesitzer – in der Nähe des Nachspeisenbuffets, wo sie sich angeregt zu unterhalten schien.

Neugierig und keinesfalls aus sexuellem Interesse, sondern eher aus der väterlichen Perspektive, ließ er seinen Blick über die anmutig erscheinende Gestalt der Hexe gleiten.

Er ertappte sich selbst dabei, wie er gedanklich erneut seine Schwiegertochter mit der Muggelhexe verglich. Das ziemlich außergewöhnliche Abendkleid stand der jungen Mutter ausgezeichnet und nur ein schmales Diamantenarmband – er bezweifelte die Echtheit dieses Schmuckstücks – zierte ihr linkes Handgelenk. Ihre Haare waren zu einem schlichten und locker sitzenden, dennoch sehr elegant anmutenden Haarknoten verschlungen, der ihr tief im Nacken saß. Miss Granger bestach in ihrer Schlichtheit und war dennoch bezaubernd.

Lucius war tatsächlich nie aufgefallen, welch große Herzlichkeit diese junge Frau besaß. Er hatte sie immer nur als Schlammblut und Göre betrachtet, die mehr als einmal seine Pläne durchkreuzt und seinen Sohn bei jeder Prüfung knapp geschlagen hatte. Er hatte das junge Ding immer gewaltig unterschätzt.

Seine Schwiegertochter hingegen, hatte sich für den heutigen Abend zu einer streng und hoch aufgetürmten Hochsteckfrisur entschieden, die sie unabsichtlich etwas älter wirken ließ. Zudem kombinierte sie ihre orangene Abendgarderobe mit einer Vielzahl an Schmuckstücken. Unter anderem zierte ihr Dekolletee ein riesiges Diamant-Collier mit perfekt dazu passenden Ohrringen, bei denen der Adelsherr rätselte, ob diese riesigen Klunker nicht einfach furchtbar unangenehm zu tragen waren. Sie erschienen einfach viel zu schwer für so zierliche kleine Ohrläppchen.

Er war allerdings froh, dass Astoria auf das dazu gehörige Diadem verzichtet hatte, denn seine Schwiegertochter hätte sonst eine ausgesprochen große Ähnlichkeit mit der Muggelkönigin dar geboten – wohlgemerkt einer Muggelkönigin, die ihr komplettes Kronjuwelenarsenal an ihrem Leib spazieren trug.

Obwohl Astoria eine Menge an Schönheit besaß, ging sie erstaunlicher- und vor allem bedauerlicherweise neben der Grazie und dem Anmut der Muggelhexe unter, trotz der unzähligen Klunker. Der Fokus der Aufmerksamkeit lag an diesem Abend tatsächlich bei der jungen Mutter, obwohl sie sich nicht in den Vordergrund drängte, sondern eher dezent im Hintergrund hielt. Ihr waren auch ganz offensichtlich die bewundernden Blicke vieler Anwesender – bevorzugt die der Männer – nicht bewusst, was die junge Hexe nur noch sympathischer erscheinen ließ. Ein Gedanke, den offenbar auch die Mediengeier vertraten.

Der Presseempfang nach Betreten des Veranstaltungsortes war sogar für Lucius ausgesprochen überwältigend und gleichzeitig aber auch sehr beängstigend gewesen.

Es schien, als hätten die Medienvertreter nur auf die Familie Malfoy gewartet und manch einer wirkte, als hätte er den Hauptgewinn gezogen, als demjenigen offenbar eine gute Ablichtung gelungen war. Das Interesse für die Belange der Malfoy's und deren Verbindung zu Hermine Granger war ungeheuer kolossal. Während das Blitzlichtgewitter auf die 7-köpfige Gruppe nur so nieder gesaust war, hatten die Reporter sie gleichzeitig mit unzähligen, vor Neugier strotzenden Fragen bombardiert, die Draco jedoch alle galant abgewunken und zudem unbeantwortet gelassen hatte.

Er hatte ziemlich clever darauf hingewiesen, was heute im Fokus der Medienaufmerksamkeit stehen sollte: die St. Mungo Kinderhilfe.

Auch die Bitte der Fotografen, Draco - der den kleinen Scorpius auf dem Arm trug und zwischen seiner Gattin und Hermine Granger stand - möge noch zu einem Foto allein mit Miss Granger und dem gemeinsamen Sohn bereit stehen, wank der blonde Erbe rigoros ab, was vor allem Astoria erleichtert zur Kenntnis genommen hatte. Das Entsetzen, dass das Hauptaugenmerk der Presse hauptsächlich auf Miss Granger lag, hatte die junge Frau nur sehr schwer verbergen können.

Während des Essens hielt Astoria das Lächeln mühsam aufrecht und auch während der

Auktion, an der sich Draco großzügig beteiligt und entsprechend für die Stiftung gewinnbringend mitgeboten hatte, wirkte die ehemalige Greengrass leicht betrübt. Zudem war sie äußerst bemüht, Miss Granger schweigend zu ignorieren und ihr somit zu verdeutlichen, wie unerwünscht ihre Anwesenheit doch war.

Lediglich die Bitte eines jungen Kellners, der Miss Granger schüchtern um ein Autogramm gebeten hatte, hatte Astoria ein missbilligendes Schnaupen entlockt.

Erst nachdem die Tanzfläche eröffnet worden war und Draco seine Gattin zu einem Tanz aufgefordert hatte, schlich sich wieder der überlegende und überaus glückliche Gesichtsausdruck auf die schönen Züge der jungen Hexe. Mittlerweile stolzierte Astoria Malfoy wieder arrogant, vornehm und mit mondäner Damenhaftigkeit durch den Saal und genoss sichtlich ihren Status als Mrs. Malfoy.

Erst als sich eine schlanke Hand mit einem Dessertteller in sein Blickfeld schob, erwachte Lucius aus seinen Überlegungen, die ihm tatsächlich jede Konzentration auf sein Umfeld genommen hatten.

Er sah auf und entdeckte die Mutter seines Enkelkindes, die ihn herzlich anlächelte und ihm offenbar gerade eine weitere Dessertportion mitgebracht und vor ihm abgestellt hatte. Erstaunt nahm er zur Kenntnis, dass die junge Frau offenbar gekonnt aus seinem Gesichtsausdruck hatte ablesen können, wie sehr es ihm nach einer weiteren Portion Süßes verlangte, welche ihm seine Gattin jedoch bedauerlicherweise verboten hatte. Er müsse auf seine Gesundheit achten, meinte sie stets gutmütig.

„Sie sollten sich das Dessert schmecken lassen.. solange Narzissa noch unterwegs ist.", erklärte sie mit lieblicher Stimme und zwinkerte ihm, Lucius Malfoy, tatsächlich noch gut gelaunt zu.

Sein verdutzter Gesichtsausdruck ließ die junge Frau noch breiter lächeln, worauf sie sich zu ihrem eigenen Platz an dem großen runden Tisch – drei Stühle weiter – begab und sich dort niederließ. Auch sich selbst hatte sie ein Dessert mitgebracht, weshalb sie strahlend lächelnd zum Besteck griff und sich die süße Köstlichkeit nun schmecken ließ.

„Wo haben Sie Ihre Begleitung gelassen, Miss Granger?", fragte Lucius, während er es der jungen Hexe gleichtat und ebenfalls beherzt zu essen begann.

Hermine wusste, dass sie seinen Versuch ein Gespräch mit ihr zu beginnen, als Danke bewerten konnte, denn aussprechen würde er es höchstwahrscheinlich sogar unter Folter nicht.

„Blaise ist ganz vertieft in das Gespräch mit George Weasley. Als dann das Thema plötzlich zu Quidditch wechselte, bekam automatisch der Fluchtinstinkt in mir die Oberhand.", erklärte sie freundlich.

Auf dem Gesicht des Adelsherrn schlich sich tatsächlich ein Schmunzeln.

„Sie sind kein Fan dieses Sports? Meine Frau konnte dem auch noch nie etwas abgewinnen. Sie hätte es Draco am Liebsten verboten."

„Ich fürchte mich schon davor, wenn Scorpius den Wunsch äußert Quidditch zu spielen.", gestand sie scheu. „Aber ich habe die Hoffnung, dass er da mehr nach mir kommt und er kein Interesse daran entwickelt."

„Das bezweifle ich, Miss Granger. Er hat tatsächlich sehr viel von seinem Vater."

Hermine seufzte auf.

„Ja.. ich weiß.", gestand sie und bedauerte innerlich, dass ihr Sohn seinem Vater so gleich kam. Es war schwer für die junge Hexe, jeden Tag mehr Draco Malfoy in dem eigenen Sohn zu entdecken. Es machte das Ganze nur umso schwerer.

„Na ihr Beiden.", wurden sie plötzlich von Narzissa angesprochen, die sich augenblicklich auf ihrem Stuhl neben ihrem Mann niederließ.

Ihr Blick fiel auf den Nachspeisenteller, der vor ihrem Mann stand und der sie erstaunlicherweise ertappt und entschuldigend anblickte. Als sie jedoch darauf das gleiche Bild direkt bei Hermine Granger vor fand, schmunzelte die ältere Hexe wissend und kommentierte die zarte Annäherung der Beiden nicht. Ein gutmütiges Grinsen schlich sich jedoch auf ihre Züge, was ihr einen missbilligenden Blick ihres Gatten einbrachte.

„Wo warst du, Liebes?", wollte Lucius wissen.

„Ich hab bei Scorpius vorbei gesehen.", erklärte sie und schnappte sich lächelnd eine Himbeere von Lucius Teller.

„Alles gut?", fragte Hermine sofort nach.

„Ja alles gut. Mach dir keine Sorgen, Hermine. Außerdem hätte man dich ja in Kenntnis gesetzt, wenn etwas ist. Dein Eltern-Ruf-Kristall hat ja nicht zu leuchten begonnen.", erwiderte Narzissa beruhigend und deutete auf den weißen Kristall, der vor der jungen Mutter auf dem Tisch lag und durch den die Eltern gerufen werden konnten, falls dies von Nöten und unabwendbar wäre.

Scorpius verbrachte, gemeinsam mit vielen anderen Kindern, den Abend im Saal nebenan, in dem ein regelrechtes Kinderparadies aufgebaut worden war und das alles beherbergte, was ein Kinderherz sich nur wünschen konnte. Über das Angebot von Trampolin, Abenteuerspielplatz, magischer Schiffschaukel, Riesenbällebad, Kinderbesenflug, Hüpfburgen und jede Menge anderer Beschäftigungsmöglichkeiten wachte explizit ein großes Team von Aufsichtspersonen und Elfennanny's, weshalb die Eltern den Abend beruhigt genießen konnten.

„Merlin und Morgana.. mir fallen gleich meine Füße ab.", stöhnte plötzlich Draco aus heiterem Himmel, während er sich erschöpft auf seinen Platz neben Hermine sinken ließ. Astoria's Stuhl - zwischen Draco und Narzissa Malfoy - blieb jedoch leer, weshalb Narzissa sogleich das Wort an ihren Sohn richtete.

„Wo hast du Astoria gelassen, Liebling?"

„Ist mit ein paar Freundinnen unterwegs. Ich bin nur froh, dass sie mich endlich von der Tanzfläche gelassen hat.", ächzte er leidend und schnappte sich frech eine Erdbeere von Granger's Teller, worauf die junge Hexe entzürnt aufzischte.

„Na hör mal."

„Von teilen hältst .. du nicht viel, .. oder Granger?", nuschelte er mit vollen Mund.

„Hol dir selber was.", stichelte sie.

„Wozu? Ich hab doch schon was.."

„Ja meins.."

„Ganz genau.", erwiderte er grinsend und wollte gerade nach einer weiteren Frucht auf ihrem Teller greifen, als Hermine ihm jedoch zuvor kam und tadelnd mit ihrer Kuchengabel auf seine Finger schlug.

„Aua..."

„Selber schuld. Iss mir einfach nicht immer mein Zeug weg.", entkam es der jungen Mutter keck.

Das Lächeln fiel ihr jedoch augenblicklich aus dem Gesicht, als plötzlich ein kleines neckisches Gerangel zwischen Draco und ihr entbrannte. Unglücklicherweise bekam der Blonde schnell die Oberhand und schnappte sich die Gabel aus ihrer Hand, was die Braunhaarige erschrocken registrierte.

„Hey!!", beschwerte sie sich und musste hilflos dabei zusehen, wie Draco voller Vorfreude die Kuchengabel in ihrem Schokobrownie versenkte.

Als das gabelgroße Kuchenstück in seinem Mund verschwunden war, schloss er genüsslich die Augen.

„Oh Merlin. Ich liebe Schokokuchen. . und der.. der ist der Hammer.", entkam es ihm lustvoll.

„Ja?", fragte Hermine mit hochgezogener Augenbraue und befreite sich aus Draco's Klammergriff.

„Soweit war ich noch gar nicht. Ich hatte mir den Brownie bis zum Schluss aufgehoben. Und jetzt gib mir gefälligst meine Gabel wieder oder ich ramm sie dir in eine Stelle, dass du vier Wochen lang einen Sitzkringel brauchen wirst.", drohte sie dreckig lächelnd, während ihr Tonfall jedoch einigermaßen freundlich und ruhig blieb.

Ein belustigtes Glucksen riss die Beiden aus ihrer Neckerei, weshalb sie ihre Aufmerksamkeit nun auf Lucius Malfoy richteten.

Als dieser bemerkte, dass ihm selbst dieser verräterische Laut entwichen war, setzte er umgehend wieder seine undurchlässige, kühle Miene zur Schau, die ihm jedoch die Anwesenden wenig abnahmen. Als ihm sowohl seine Frau, als auch sein Sohn und auch noch Miss Granger entgegen grinsten, sah sich der Adelsherr gezwungen, dem Kellner zuzuwinken um ihm darauf aufmerksam zu machen, dass er umgehend einen neuen Drink benötigte.

--

Wenig später befand sich auch Scorpius wieder am Tisch der Erwachsenen, wo er gerade eifrig von seinen Erlebnissen im Kinderspielparadies berichtete und acht interessierte Zuhörer sein eigen nennen konnte. Seine Eltern, Großeltern und die ebenfalls zugehörigen Tischgäste Bertie Higgins, Eugenia Jenkins und Bernie Pillsworth mit Ehegattin lauschten schmunzelnd den fröhlichen Erzählungen des Kindes, während vor allem Narzissa Malfoy dem Knirps wiederholt Fragen dazu stellte.

Gerade als Scorpius ausufernd vom riesigen Bällebad zu erzählen begonnen hatte, trat eine blonde Hexe an den Tisch heran.

„Guten Abend allerseits. Ich hatte noch gar nicht die Möglichkeit, euch zu begrüßen.", wurden sie von Daphne Nott freundlich begrüßt.

„Aber wir sind auch noch nicht allzu lange hier. Wir konnten leider erst etwas später erscheinen, da Aelfric sich anfangs geweigert hat mitzukommen.", plapperte sie drauf los und hatte offenbar keine Probleme dies zu erzählen.

„Hallo Daphne.", erwiderte Narzissa die Begrüßung höflich. „Ich wusste ja gar nicht, dass ihr auch hier sein werdet. Astoria hat gar nichts erwähnt."

„Ja. Ich nehme an, es war nicht böswillig von meiner Schwester. Sie wird es im Stress der Vorbereitungen höchstwahrscheinlich vergessen haben."

Hermine sah erstaunt auf. Stress der Vorbereitungen? Wie?

Lucius Malfoy ließ sich nur zu einem stummen Nicken als Willkommensgruß herab, was ihm sein Sohn gleich tat. Lediglich ein freundliches „Daphne!" kam noch über seine Lippen.

„Miss Granger. Es freut mich.", wandte sich die blonde Mutter nun an die Braunhaarige und streckte der überraschten Hexe freundlich die Hand entgegen.

Hermine ergriff die angebotene Geste und lächelte Daphne höflich entgegen.

„Gleichfalls.", erwiderte sie und sah daraufhin kurz fragend zu Draco, der glücklicherweise sofort verstand.

„Das ist Daphne Nott – Astoria's ältere Schwester.", erklärte er und wandte sich gänzlich in seiner sitzenden Position in Richtung Hermine und Daphne um, nicht ohne vorher Scorpius auf seinem Schoss zurecht zu rücken, der neugierig die Blondine beäugte.

„Ah natürlich. Bitte entschuldigen Sie, dass ich Sie nicht sofort zuordnen konnte.", entkam es Hermine mit rosa Wangen.

„Alles in Ordnung Miss Granger."

„Hermine..", korrigierte die braunhaarige Hexe freundlich, worauf sie ein Lächeln zurück geworfen bekam.

„Daphne.", bot diese daraufhin ebenfalls ihren Vornamen an.

„Und du musst der kleine Scorpius sein?", wandte sie sich an den kleinen Zwerg auf Draco's Schoß, der sie immer noch neugierig musterte.

Scorpius nickte eifrig und antwortete höflich mit einem „Hallo.", was die ehemalige Greengrass staunend registrierte.

Als Hermine ihr Söhnchen bat, der Dame auch noch die Hand zu reichen, fiel der jungen Frau vor Verblüffung beinahe die Kinnlade auf den edlen Fußboden.

Überfahren schüttelte sie dem Kind die Hand, ehe sie sich jedoch wieder gefangen hatte.

„Du siehst aus wie dein Daddy, Scorpius. Verblüffend.", erklärte sie und sah sich nach ihrem Mann um, der schweigend hinter ihr gewartet hatte.

Den gemeinsamen Sohn hielt er noch auf seinem Arm, der aber bereits eifrig versuchte, sich aus den Armen seines Vaters zu winden und ganz offensichtlich runter gelassen werden wollte.

„Theo.. sieh dir das an. Er sieht aus wie Draco.", sprach sie in Richtung ihres Mannes, der sich nun ebenfalls an die Tischgesellschaft heran wagte.

„Abend..", grüßte er und nickte freundlich in die Runde, worauf seine Begrüßung von den Anwesenden ebenso kultiviert erwidert wurde.

„Na wen haben wir denn da? Komm her zu mir kleiner Schatz.", sprach Narzissa in Richtung des kleinen Aelfric, den sein Vater gerade wieder auf seine eigenen Beinchen gestellt hatte.

Dieser verschränkte auf die Bitte der älteren Dame bockig seine kleinen Ärmchen und rief quietschend „Neeeinnn!", während er auch noch mit dem Fuß aufstampfte.

Narzissa zuckte betroffen zurück.

„Na komm. Geh zu Narzissa und sag ihr Guten Abend. Und dann suchen wir Tante Tori.", erklärte Aelfric's Mutter eindringlich und das Kind fügte sich widerwillig, da ihn sein Vater rigoros vorwärts in Richtung Narzissa Malfoy schob.

Als Narzissa das Kind liebevoll in die Arme nehmen wollte, schlug Aelfric bockig nach der älteren Frau, welche bedauerlicherweise nicht mehr rechtzeitig ausweichen konnte. Aelfric traf Narzissa seitlich im Gesicht mit einer Heftigkeit, welche dazu führte, dass ihr linker Ohrring zu Boden geschleudert wurde. Ihr Entsetzen über die Wut des Kleinkindes, der bereits etliche unbezahlbare Vasen im Manor auf dem Gewissen hätte, gäbe es keinen Reparo-Zauber, konnte die blonde Adelsfrau nur sehr schwer verbergen.

„Oh du meine Güte.", entkam es Aelfric's Mutter entschuldigend. „Bitte verzeih Narzissa. Aelfric hat es nicht so gemeint."

Narzissa, die sich die schmerzhafte Wange rieb, nahm dankend ihren Ohrring entgegen, den ihr Gatte ihr inzwischen wieder aufgehoben hatte. Lucius Malfoy's verärgerter Blick ließ Daphne sowie auch Theodore Nott nervös schlucken.

„Entschuldige dich bei Narzissa, Aelfric. Auf der Stelle.", sprach Daphne mit geringfügiger Strenge in Richtung ihres Sohnes.

„Neeeiinn!", bockte dieser jedoch nur mürrisch zurück.

Hermine musste sich in dieser Situation schwerlich das Grinsen verkneifen, denn Draco, Scorpius und auch Lucius Malfoy hatten erstaunenswerterweise den gleichen missbilligenden Blick aufgesetzt und über die dargebotene Szene sogar noch synchron die Nasen gerümpft. Lucius Blick, dem dies nun ebenfalls aufgefallen zu sein schien, streifte den ihren und obwohl sich seine kühle Miene nicht veränderte, bemerkte Hermine dennoch die leichten Zuckungen um seine Mundwinkel, welche ihr sein Amusement darüber bezeugte.

Scorpius, den Draco auf dessen Wunsch hin nun auf seine eigenen Füße gestellt hatte, näherte sich vorsichtig seiner Großmutter und legte mitfühlend seine kleinen Händchen auf deren Knie.

„Oma?", fragte er fürsorglich. „Du Aua?"

„Alles gut mein Liebling.", antwortete sie aufmunternd lächelnd, nachdem sie sich den Ohrring wieder angesteckt hatte und tätschelte ihrem Enkel daraufhin den hellblonden Schopf, worauf sie mit einem breiten Lächeln belohnt wurde.

Bedauerlicherweise bekam Aelfric Nott einen weiteren Trotzanfall, der jedoch nun gegen Scorpius gerichtet war.

Ehe irgendeiner der Erwachsenen vorsorglich reagieren konnte, hatte Aelfric dem kleinen Granger einen kräftigen Schubs verpasst, der den Mini-Blonden heftig gegen Astoria's unbesetzten Stuhl und anschließend zu Boden beförderte.

„Bei Salazar! Aelfric!! Sag mal, geht's noch?!", bellte der blonde Daddy entzürnt auf.

Draco war so rasant auf den Beinen und bei seinem Sohn, worauf sich Aelfric erschrocken hinter den Beinen seines eigenen Vaters verkroch.

„Scorpius..", entkam es dem Blonden besorgt, während er sich zu seinen Sohn hinab kniete und ihm sanftmütig aufhalf.

Auch Scorpius Mummy kniete sich trotz Abendrobe sorgend zu ihrem kleinen Sohn.

„Alles okay, Liebling?"

„Mummy.", schniefte der kleine Knirps und erste Tränen bahnten sich den Weg über seine Wangen.

„Alles gut Cowboy.", fügte sein Vater an und wischte die aufkommenden Tränen mit dem Daumen weg.

„Tut dir was weh?"

Besorgt besah er sich Scorpius linke Seite, mit der der kleine Mann gegen den Stuhl gekracht war und rieb zärtlich darüber.

„Alles gut, Kumpel. Nichts passiert.", erklärte er ihm aufmunternd lächelnd.

„Sowas haut doch meinen Cowboy nicht um, oder?", grinste Draco seine kleine Mini-Ausgabe an, was glücklicherweise Wirkung zeigte.

„Nein. Nein.", schüttelte Scorp bereits eifrig seinen hellblonden Schopf, während er sich von seinem Daddy hoch heben ließ.

Seine Mummy rieb immer noch besorgt über seinen Rücken.

„Wirklich alles gut, Liebling?"

„Ja Mummy."

„Ich.. Hermine es tut mir leid.", merkte Daphne beschämt an, worauf die Braunhaarige mit einem abwinkenden: „Alles gut. Ist ja nichts passiert." antwortete und nun wieder neben dem Vater ihres Kindes Platz nahm.

Die zornig funkelnden Blicke ihres Schwagers versuchte Daphne gekonnt zu ignorieren, auch wenn sich dies alles andere als einfach heraus stellte.

„Alles wieder in Ordnung, Liebling?", wandte sich Narzissa nun fürsorglich an ihren Enkel, der nun wieder auf dem Schoß seines Vaters Platz genommen hatte.

Scorpius Antwort ging jedoch in einer freudigen Begrüßung unter, denn Astoria Malfoy war an ihren Tisch zurück gekehrt und hatte sofort ihren kleinen Neffen entdeckt.

„Da ist ja mein allergrößter Schatz.", rief sie freudig ihrem Neffen zu, welcher daraufhin endlich die schutzsuchende Deckung hinter den Beinen seines Vaters verließ.

„Tante Tori!", rief Aelfric freudig und bezeugte somit den Anwesenden, dass er auch ganz anders konnte – wenn er denn wollte.

„Du Geschenk?", wollte er augenblicklich wissen.

„Nein. Ich habe gerade kein Geschenk für dich, Schatz."

„Ich will Geschenk.", murrte er bockig, woraufhin ihn seine Tante erneut liebevoll herzte.

„Morgen, okay Liebling? Morgen bekommst du wieder ein Geschenk.", versprach Astoria bereits eifrig, was ihr einen vernichtenden Blick ihres Gatten einbrachte, den die Hexe jedoch erstaunt galant überging.

„Ich jetzt Geschenk!", schrie er aufgebracht und verschränkte bockig die speckigen Ärmchen vor seinem fülligen Körper.

„Okay, mein Schatz. Wir sehen, was wir machen können. Aber jetzt holen wir uns erst einmal einen leckeren Schokobrownie für dich. Was hälst du davon?", startete Astoria den Versuch, ihren Neffen von seiner rigorosen Forderung abzubringen.

„Ich Schoko.", entkam es Aelfric mit leuchtenden Augen.

„Na dann komm.", meinte die braunhaarige Malfoy und streckte ihre Hand dem Jungen entgegen, welcher diese Geste augenblicklich ergriff, um seine Tante hinter sich her zu ziehen.

Astoria folgte ihm stolpernd, doch mit einem Lächeln auf dem Gesicht.

„Ich.. ja.. wir gehen dann auch mal.", entkam es Daphne zögernd, ehe sie ihrem Sohn und ihrer Schwester eiligst folgte.

Ihr Gatte stand noch einige Augenblicke bedröppelt da, ehe auch er sich auf den Weg machte, um seiner Familie zu folgen.

„Mich nennt sie übergewichtig, aber ihren Neffen, dem einige Pfunde weniger nicht schaden würden, da sie ihn sonst wahrscheinlich bald rollen müssen, füttert sie, bis er zu platzen droht. Verdrehte Welt.", entkam es Hermine abwesend, während sie Draco's Ehegattin und dem kleinen Aelfric nach blickte.

Als Draco ein lautes Glucksen entwich, fand die braunhaarige Hexe aus ihrer gedanklichen Abwesenheit zurück und ihr wurde beschämend bewusst, dass sie ihre Gedanken laut ausgesprochen hatte.

„Oh, bitte verzeiht. Ich habe das gerade laut ausgesprochen oder?", fragte sie mit hochroten Wangen und Draco's Lachen reichte als Antwort.

„Bitte entschuldigt vielmals."

„Lass stecken, Granger. Du hast ja vollkommen recht.", lachte er erheitert.

Glücklicherweise wirkte auch Mr. Malfoy nicht brüskiert, sondern hatte bereits wieder diese auffälligen Zuckungen um seine Mundwinkel, die offensichtlich auf seine Belustigung hindeuteten, was Hermine erleichtert zur Kenntnis nahm.

„Na Mutter? Du überlegst dir bestimmt jetzt zweimal, ob du den Prachtkerl in Zukunft immer noch 'kleiner Schatz' nennst, oder? Ich finde sowieso, dass mein Kosename für ihn viel besser passt.", merkte Draco vergnügt an.

„Draco!", mahnte Narzissa, während sie sich die betroffene Wange rieb.

Auf Hermine's fragenden Blick hin flüsterte er ihr seine Bezeichnung für Aelfric zu, was ihm augenblicklich einen entsetzten Schlag auf seinen Oberarm einbrachte.

„Merlin, Draco. Du kannst ein Kind doch nicht so nennen!", brauste sie leise auf.

„Oh doch. Ich kann.", erwiderte dieser überzeugt.

„Du Daddy?", riss sein Sohn ihn aus der Konversation mit dessen Mum.

„Ja Großer?", wandte er sich an seine kleine Kopie.

„Was ist Arschlochkind?", fragte er unschuldig und verdeutlichte Draco wiederholt, was für gute Ohren sein kleiner Junge doch besaß.

Scorpius Mummy sah ihn daraufhin zornig funkelnd an und sah tatsächlich aus, als würde sie gleich einen Mord begehen – an ihm wohlgemerkt.

„Oje Cowboy. Du hast verdammt gute Ohren. Weißt du das?"



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