44. Sympathy For The Devil

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Einen Tag später. Die Sonne scheint ins Schlafzimmer. Die Sonnenstrahlen fallen auf das Kopfkissen. Sie muss blinzeln und zieht die Decke über ihren Kopf. Einen Augenblick später, schiebt sich ein Arm, unter der Decke hervor. Die Hand tastet auf den Nachtschrank, bis sie das Handy ertastet. Sie greift es und zieht es unter die Bettdecke. Ein lautes, "Scheiße!!", erklingt unter der Decke, als sie das Handy entsperrt.

Sie schlägt sofort die Decke zurück und rennt ins Badezimmer. Ihre zerzausten roten Haare, fallen auf ihren Rücken, das ihr kurzes Top, kaum noch zu sehen ist. Im Laufen fliegt das Top nach hinten und die Panty wird, halb springend, weggekickt. Im Vorbeigehen, wird die Dusche angestellt und Handtücher vor die Dusche geworfen. Es scheint ein Altbau zu sein, denn als sie in die Dusche steigt, ist nur ein halb-geschrienes, "Scheiße, ist das kalt!", zu hören.

In Rekordzeit, ist die Dusche beendet und sie steht vor dem Spiegel. Greift zur Zahnbürste und während sie beginnt, die Zähne zu putzen, geht sie zurück ins Schlafzimmer. Sucht schnell aus dem Kleiderschrank ein Outfit heraus und sprintet zurück ins Bad. Springend und auf die Zahnbürste beißend, zieht sie die Unterwäsche an. Im Bad ist sie bereits ins erste Hosenbein, der schwarzen Jeans gesprungen. Als sie die Zahnpasta ausspuckt, hat sie die Hose bereits an. Dann wird das hautenge Tristania-Top angezogen und sie setzt sich auf den Klodeckel. Wirft ihre Haare vorne rüber und kämmt sie schnell durch. Locken! "Warum muss ich immer Locken haben, wenn die Haare nass sind?", fragt sie sich selbst. Doch die Zeit sitzt ihr im Nacken, kein Glätten und Föhnen heute. Sie geht zum Spiegel, nur sachte geschminkt, das muss heute reichen.

Dann verlässt sie das Bad, greift zu der Lederjacke an der Garderobe und wirft sie sich über. Neben der Haustür hängt ein Spiegel an der Wand. Als sie in diesen schaut und ihre lockigen Haare sieht, greift sie in die Jackentasche. Sie holt einen Beanie hervor, streicht ihre Haare nach hinten und streift den Beanie darüber. Zwei Strähnen ihrer roten Haare, fallen vorne aus der Mütze, mehr Haare sind nur noch im Nacken zu sehen. Sie lächelt ihr Spiegelbild an, zufriedenstellend. Sie sieht auf die Uhr, '8:41'. Dann verlässt sie die Wohnung.

Kaum fällt die Haustür zu, bewegt sich etwas in ihrem Bett. Ein, "Jen?", ist zu hören, als er die Decke zurückschlägt. Ein Mann, mit langen, schwarzen Harren, und nacktem Oberkörper, kommt zum Vorschein. Er sieht sich um, aber niemand ist da, "Was zum Teufel...", entfährt es ihm.

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Es ist 8:57, als die Straßenbahn am Hotel ankommt. Im Laufschritt erreicht sie den Mitarbeiter-Eingang um kurz nach neun. Da kommt ihr der Kollege entgegen, der sofort auf die Uhr sieht, "Lange Nacht?", sagt er nur und grinst, "...aber fast pünktlich!" "Klappe!", bricht es aus ihr heraus, "Hat einer gemeckert?" "Nee, die sind selbst spät dran. Ist nichts los heute!" "Okay, Danke!", sagt sie, während sie sich umdreht und weiter geht. Er schüttelt nur den Kopf und lächelt.

Ein wenig außer Atem steht sie um kurz nach neun, hinter dem "Höllen-Tresen". Keiner hat es mitbekommen und sie atmet durch. Ihr Kollege sollte recht behalten, es ist wirklich nichts los.

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Währenddessen sind Lzzy und Jay bereits am Arbeiten. Als Jay bereits Getränkekisten stapelt, hat Lzzy die Zeitschriften wegsortiert. Im Moment ist sie beim Obst und Gemüse. Es ist eine Kollegin ausgefallen, sie muss hier aushelfen. Da sie auf der Arbeit schlecht mit dem Handy herumspielen können, hat Jay seine Smartwatch mit seinem Handy gekoppelt. Doch noch ist keine Nachricht oder ein Anruf von Jen eingegangen.

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Nachdem der Vormittag recht stressfrei vor sich hin plätschert, kam um 12:00 die Pausenablösung. Es war die Kollegin der Hotline. Ihr knallbuntes Outfit lässt erahnen, dass sie das komplette Gegenteil von Jennifer ist. Sie tänzelt schon fast beim Laufen. Ihr regenbogenfarbener Rock flattert mit jedem Schritt. Dazu eine pfirsichfarbene Bluse. Jen muss die Augen zusammenkneifen. Die ganzen Farben tun ihr in den Augen weh. Vor Freude strahlend, sieht sie Jen an. "Na, bei dir auch soviel los?", ihr Anflug von Sarkasmus, blieb Jen nicht verborgen. Sie hat ihr Headset noch auf. Wahrscheinlich werden die Anrufe so direkt zu ihr durchgestellt. "Hier war heute der 'Totentanz' schlechthin", antwortet Jen, noch immer mit zusammengekniffenen Augen. Doch die Hotline-Dame lacht nur: "Zu den 'Totentänzen', bist du doch immer!" "Har, har, har...", Jen ist nicht sehr erfreut. Sie kneift die Augen zusammen, sie ist sich nicht sicher, ob es an dieser Farbgewalt oder dem gestrigen Abend lag. "Enid, nicht witzig. Außerdem sind wir hier auf der "Bösen"-Hotelseite, da kannst du nicht wie ein Regenbogen-furzendes-Einhorn auftauchen!" Da lässt Enid den Kopf sinken und sieht Jen von unten, böse an. Doch dann muss Jen lachen: "Ist das dein böser Blick? Da solltest du noch dran arbeiten!" Enid versucht trotzdem durchzuhalten, doch nach ein paar Sekunden lacht sie auch mit. Sie winkt ab, "Ach, es war einen Versuch wert.", sie grinst Jen an, "Wenn du willst, kannst du Mittag machen." "Ja, klingt gut. Ich habe mächtig Hunger. Ich beeile mich.", Jen greift nach ihrem Handy und will sich beeilen. "Musst du nicht, ich hatte heute nur drei Anrufe. Das ist da oben dann so langweilig. Lass dir Zeit, die Abwechslung hier unten wird mir guttun." Sie winkt ihr zu, als Jen zum Fahrstuhl geht. Sie drückt den Knopf und steigt ein. Kaum schließen sich die Türen, da zückt sie ihr Handy. Sie tippt eine Nachricht ein und sendet sie an Jay.

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Jen: Ich habe 'ne knappe Stunde, heute ist wenig los.

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Jen: Wünsch mir Glück.

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Sie fährt mit dem Fahrstuhl nicht in die dritte Etage, zu den Pausenräumen. Nein, sie fährt in den Keller, zum Zentralrechner. Nur dieser hat Zugriff auf alle Rechnungen, Buchungen und Vermietungen. Dumm nur, dass meist der "Abrechnungs-Mensch" davor sitzt. Als sich die Fahrstuhltüren öffnen, sieht sie ihn bereits durch die Glastür. Seine schwarzen, lockigen Haare fallen ihm ins Gesicht. Er trägt eine ähnlich bunte Kleidungswahl wie Enid. Nur waren seine Klamotten fast noch enger geschnitten. Sie kennt ihn schon eine Weile, er heißt Lennard Hofreiter und hat schon immer ein Auge auf Enid geworfen. Genau das wollte sie sich zu Nutze machen.

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Jays Smartwatch vibrierte. Er liest, was geschrieben steht. Jen ist scheinbar auf einer Mission. Er zückt sein Arbeitshandy und ruft Lzzy an. Sie sieht seine Nummer, der Getränkemarkt ruft an.

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L: Du, schon wieder?

J: Ha, ja wer auch sonst.

L: Was los?

J: Jen ist auf Mission!

L: Oh, weißt du genaueres?

J: Noch nicht, aber ich halte dich auf dem Laufenden.

L: Alles klar!

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Damit war das Gespräch beendet. Jay sieht nochmal auf seine Uhr, doch noch ist keine weitere Nachricht eingegangen. In seiner Pause wird er ihr antworten.

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Sie geht zu seinem Büro und öffnet die Glastür. Etwas überrascht, sieht der 'Abrechnungs-Mensch' sie an, "Jennifer?". Er nennt sie immer beim vollen Namen, das macht sonst keiner. "Mit dir hab ich hier unten nicht gerechnet.", die Überraschung ist ihm anzusehen, "Kann ich etwas für dich tun?". Sie setzt sich mit einem Bein auf den Schreibtisch und sieht ihn an, "Weißt du, ich wurde vorgeschickt." Er nimmt die Hände von der Tastatur und dreht sich zu ihr. Sie beugt sich vor, "Enid!", sagt sie nur. Seine Augen werden immer größer, "Oh, was ist mit ihr?". "Nun, es ist so. Sie hat durchblicken lassen, dass bei 'Money For Nothing', ein Typ war, hinter dem ihre Freundin her war.", sie holt kurz Luft, während Lennard seinen Kopf schräg legt, "Pass auf, sie hat ihm im Club gesehen, aber es verpasst, ihn nach seiner Nummer und Namen zu fragen. Als sie ihn hier herauslaufen sehen hat, kam sie zu mir." Er blinzelt ein paar mal, "...und da dachtest du, der gute alte Lennard, könnte da was herausfinden?". "Wenn es einer kann, dann du. Außerdem, weiß ich auch ein paar Dinge über dich.", sie lächelt ihn an. "Ist das so?", stutzt er. "Enid!", sagt sie erneut nur. Ihm stockt der Atem, "Ich weiß, dass du in sie verschossen bist. Das sieht man, wie du sie ansiehst. Aber wie sie dir hinterher sieht, wenn sie an dir vorbeiläuft. Dein Grinsen, wenn sie zu dir sieht und ihr euch gegenseitig anlächelt." Er wird ganz rot, fühlt sich ertappt. "Sie hat mich gerade oben abgelöst, ich könnte ja ein gutes Wort für dich einlegen.", sie sieht ihn an. Sie kann sehen, wie es in ihm arbeitet. Dann hat er sich scheinbar zu einer Entscheidung durchgerungen, "Von welchem Tag reden wir?".

"Es war am 20. diesen Monat, muss auch die gleiche Zeit gewesen sein. Also, gegen Mittag.", überlegt sie. "Money For Nothing?", fragt er nach. "Yes!", ist Jen's knappe Antwort. Er tippt etwas auf der Tastatur, "Da hatten die drei Termine. Nur wenn das genau um 12:00 gewesen sein soll, kann das nur einer sein." Jen dreht den Kopf, "...und zwar?" "Elan Harper. Strandstraße 37, Seehafen", rattert er runter. "Wow, das ging ja schnell!", sagt Jen etwas verdutzt. "Warte, ich schreibe es dir auf!", lächelt er sie an. "Danke!", sie lächelt zurück. Dann gibt er ihr den Zettel, doch als sie ihn nehmen will, hält er ihn kurz fest. Er sieht nach unten, "Verstehe mich nicht falsch, aber ich weiß nicht, ob bei Enid überhaupt Interesse besteht", er holt tief Luft, "...ich will damit nur sagen, stell mich bitte nicht bloß. Dann könnte ich ihr nie wieder in die Augen sehen." Dann lässt er den Zettel los. "Vertrau mir, ich mach' das schon", sie zwinkert ihm zu. Dann geht sie zum Fahrstuhl und fährt hoch.

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Als sie an der Anmeldung, der "Hölle des Hotels", ankommt. Sieht sie Enid dort tänzelt hinter der Anmeldung stehen. Ihr Headset scheint Musik zu spielen. Es sind scheinbar keine Anrufe eingegangen. Jen muss grinsen, als sie näher kommt. "Ich soll dich von Lennard grüßen!", sagt sie knapp. Fast erschrocken schaut sie Jen an. "Oh, Lenny?", fragt sie und lächelt sie an. "Jo, ich denke, du solltest die Tage vielleicht mal runtergehen", lächelt Jen zurück. Doch sie tippt nur in ihr Handy, scheinbar bucht sie gerade etwas. Enid weiß nicht, was sie sagen soll. "Hier, siehst du?", Jen dreht das Handy zu ihr, "Ich habe euch einen Tisch reserviert, im "Moonlight". Samstag, 20:00, vielleicht solltest du ihm schreiben. Ich weiß, dass du seine Nummer hast; richte einen schönen Gruß von mir aus. Sag einfach wegen des Gefallens für deine Freundin als Dank." Sie beugt sich zu ihr und flüstert ihr ins Ohr: "Das war eine Ausrede von mir, um das in die Wege zu leiten. Geh einfach nicht näher darauf ein." Enid nickt nur und schaut gebannt zu Jen. Sie weiß, dass die beiden schon ewig aufeinander stehen, doch es traut sich nie einer, den ersten Schritt zu machen. Der war hiermit getätigt, Jen half damit nur etwas nach. Dass das die richtige Entscheidung war, sieht sie an Enids Reaktion. Sie grinst ununterbrochen, ja, sie strahlt förmlich. Als sie um die Anmeldung herum zu Jen läuft und sie in den Arm nimmt. Sie flüstert ihr ins Ohr: "Ich danke dir!" Dann tänzelt sie zum Fahrstuhl, dreht sich um und winkt Jen zu. Es ist ansteckend, sogar Jen muss lächeln, das tut sogar ihr gut.

Als sie nicht mehr zu sehen war, zog sie das Handy aus der Hosentasche und schrieb Jay.

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Jen: Auftrag ausgeführt!

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Jen: Paket abgeholt!

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Jen: Ach, scheiße.

Jen: Ich habe den Namen!

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Jen: Elan Harper

Jen: Strandstraße 37

Jen: Seehafen

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Es dauert nicht lange, da vibriert Jays Smartwatch. Er liest, was sie geschrieben hat und greift zum Arbeitshandy. Er muss Lzzy davon "In Kenntnis setzen"!

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J: Der Adler ist gelandet!

L: Warum? Hat er Hunger?

J: Ha, nein. Zielperson lokalisiert! Treffpunkt bei mir, neunzehnhundert!

L: Alter, echt jetzt? Sag doch einfach, dass wir uns nach Feierabend um sieben bei dir treffen.

J: Dieses Telefonat wird sich in 3 Sekunden selbst zerstören!

L: Jay, ernsthaft jetzt?

J: Drei..

L: Hör auf mit dem Scheiß!

J: Zwei..

L: Oh man...

J: Eins...

L: Jay?

KLICK

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"Aufgelegt! Na großes Kino", trotzdem muss Lzzy lächeln. Somit sehen sie sich heute Abend, sie muss wissen, was genau Jennifer in Erfahrung bringen konnte.

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