23. Help!

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Jäger stellt sich wieder an den Seziertisch. Lzzy und Jay sehen sich an. Soll das jetzt seine Antwort sein? Doch Jäger macht unbeirrt weiter, ohne die beiden zu beachten. Sie treten näher an den Tisch heran, da sehen sie die Leiche genauer. Sie scheint regelrecht zerfetzt zu sein. "Was ist denn hier passiert?", platzt es aus Jay heraus.

"Ein erneuter ungelöster Fall, der als Bärenattacke abgetan wird", sagt der frustriert klingende Jäger. Doch sogar Jay merkt das, da etwas nicht stimmen kann: "Das kann nicht sein, Bären haben nichts mit Schwefel zu tun." "Auch das sieht mir nicht nach Beiß- oder Kratzspuren aus." Lzzy bemerkt, dass Jay inzwischen nicht mehr so leicht, aus der Ruhe zu bekommen ist. Ihre Nachforschungen, auch die ganzen Berichte, müssen ihn etwas abgestumpft haben. Dann führt Jay aus, was er damit meint: "Der ganze Brustkorb, er ist ja scheinbar, regelrecht aufgeplatzt." Dann zeigt Jäger etwas und deutet mit dem Finger auf die abgebrochenen, ja regelrecht zerborstenen Rippen. "Sehen sie das?", sagt er dann. Jay nickt, als er einen gelblichen Film, teilweise sogar Pulver, an den Knochen sieht. "Schwefel!", stellt Jay fest und sieht zu Lzzy. Sie kneift ein Auge zusammen, das könnte etwas sein. Will sie damit scheinbar sagen. Dann tritt auch sie heran.

Der Rauch ist verflogen. Als sie an den Tisch herantritt, sieht auch sie den aufgeplatzten Körper. "Wurde etwas entnommen, Organe oder Ähnliches?" Da musste Jäger lachen: "Nein, nicht entnommen. So wie das hier aussieht, sind sie förmlich explodiert.", der deutet auf einige Stellen des Oberkörpers. "Sehen sie das da? Das ist die halbe Milz, Teile der Lunge, sogar das Herz ist weg!" Jay schüttelt den Kopf, dann erklärt er weiter, "Da wurde nichts chirurgisch entfernt, für Organhandel oder Ähnliches. Das sieht aus, als wäre etwas in ihm oder aus ihm heraus explodiert. Sie ahnen es sicher..." "So etwas haben sie vorher noch nie gesehen...", führt Jay fort. Er zeigt mit seinem Zeigefinger in seinen blutigen Handschuhen zu Jay und schnalzt mit der Zunge. "Ich weiß nicht, was in den letzten Jahren in dieser Stadt passiert ist. Aber irgendwas stimmt hier nicht, da ist etwas im Busch", sagt er dann. Lzzy nickt: "Das denke ich auch!"

Dann ergreift Jay das Wort, "Wissen sie, den letzten Fall konnten wir nur bedingt auflösen. Jedoch waren ihre Nachforschungen eine große Hilfe für uns. So sind wir erst auf die Spur des Serienkillers gekommen. Das Büro will davon nichts wissen, wir denken jedoch, dass man so etwas niemals vernachlässigen kann. Wir wollen den Killer finden und aufhalten. Doch ohne weitere Hilfe kommen wir nicht voran. Darum hoffen wir, dass wenigstens sie uns helfen." Lzzy sieht ihn mit großen Augen an. Bis Jäger das Wort ergreift: "Sie wissen, dass ich die Mühlen der Bürokratie in diesem Land nicht ausstehen kann. Alles, was zusätzliche Arbeit macht, wird lieber totgeschwiegen. Das kann und will ich nicht akzeptieren." Er schaut auf, sieht beide an, "Sie hatten mich schon, als sie durch diese Tür traten. Also, wie kann ich helfen?"

Sie erzählen ihm von dem "Serienkiller", der nach den sieben Todsünden mordet, immer zum gleichen Tag, alle drei Monate. Sie müssen ihn aufhalten und brauchen alle Hinweise, die sie finden können.

Das Übernatürliche lassen sie weg. Ein Mediziner würde ihnen das niemals glauben.

"Also, was haben wir hier?", fragt Jay schließlich. "Nun unser Bärenangriff, der definitiv keiner war. Er wurde von einem Jogger am Waldrand entdeckt. Jedoch liegt es nahe, dass er dort drapiert wurde. Er lag dort im Anzug", Jäger holt tief Luft. "Also wurden sie nicht informiert, nur die örtliche Polizei. Das erklärt so einiges, was kommt auch ein Mordfall zum Feierabend dazwischen?", Jäger schüttelt mit dem Kopf. "Dann machen wir das in Eigenregie. Haben Sie noch mehr Informationen?", fragt Lzzy nach. "Durchaus, ja", er zieht seine Handschuhe aus und greift nach dem Polizeibericht. Dieser liegt auf einem Klemmbrett, unter dem Tisch. "Sein Name ist Thomas Gleis, er arbeitet bei der Kontur-Bank. Daher der Anzug! Ledig, keine Kinder." Lzzy sieht ihn an, "Ich denke, wir sollten seiner Arbeitsstelle einen Besuch abstatten."

Sie diskutierten mit Jäger noch weiter. Ihnen ist klar, dass etwas in der Stadt vorgeht und dass es ihnen nicht gefällt. Sie tauschen die Handy-Nummern und werden sich mit ihm in Verbindung setzen, sobald sie etwas Neues erfahren. Dann verlassen sie das Leichenschauhaus und fahren heim.

Unterwegs überlegen sie, wie sie es Jäger erklären sollen, was bei den Fällen passiert ist. Es ist zwar gut, ihn im Boot zu haben. Allerdings sollten sie die Wahrheit vor ihm verbergen. Sie einigen sich daraus, das spontan zu entscheiden.

Der Abend neigt sich dem Ende, als sie zu Hause ankommen.
Doch jetzt haben sie eine Spur, es kann weiter gehen.

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