Ausgelöscht

Völlig perplex, mit weit aufgerissenen Augen starrte ich Sam an. "Übers Blut!?", quiekste ich, während mein Herzschlag sich erhöhte. Oh nein..."B-Bist du dir ganz sicher..also zu hundert Prozent??", ich machte einen fast unerkenntlichen Schritt rückwärts als ich abgehakte Sätze stotterte. "Und..ehm also kann man es heilen?" Sam lachte kurz auf. "Wow Alex ganz ruhig", er hob belustigt die Hände. "Da wird einen ja ganz seltsam wen du so enthusiastisch bist." Eilig fegte ich mir eine Haarsträhne aus dem erhitzten Gesicht. "Jaja, gibt es jetzt eine Heilung?" Nun mischte sich auch die Ärztin ein, die auch im Raum war. "Da keiner eine Ahnung hat um welchen Virus es auch handelt, wissen wir auch nicht wie wir es bekämpfen können. Das einzige was wir heraus finden konnten ist, das sich bei den infizierten innerhalb von 4 Stunden ein Rückstand von Schwefel auffinden lässt. Und dann rasten die Leute aus, unerwartet und brutal." Die junge Frau hatte leicht eingeschüchtert die Arme vor der Brust verschränkt und sah immer wieder auf auf Mrs. Tanner, die bewusstlos auf dem Boden zusammen gesackt war. Ich folgte ihrem Blick. "Okay..", mit meiner schwitzigen Hand wischte ich mir über die Hose. "Gut dann sagt mir bescheid, wen ihr was neues habt und-" Bevor ich den Satz beenden konnte, knallte es. Mein Kopf rückte herum und ich sah zu wie Dean gefolgt von dem dunkelhäutigen Kerl, den wir am Anfang des Tages befragt hatten, an den Haupteingang des Krankenhauses hämmerte und "Sam, mach auf!" Brüllte. Verwirrt runzelte ich die Stirn. "Was macht der andere denn hier?", fragte ich an meinen Gegenüber Gewand. "Keine Ahnung, lass es und heraus finden."

Wie es sich herausstellte hieß Deans neuer 'Kumpel' Mark und er hatte ihn irgendwo auf der Straße aufgegabelt, als er genauso wie er einen Weg aus der Stadt gesucht hatte. Noch dazu waren nach den Erzählungen des Jägers alle Straßen die hier raus führten von Infizierten gesperrt und auch Sam hatte seinen Bruder über diese dämonische Biowaffe informiert. Während der ganzen Zeit hatte kein Wort meinen Mund verlassen und ich hatte mich immer weiter unauffällig von der kleinen Gruppe aus Jägern, Krankenhausmitarbeitern und dem Kerl mit der Knarre entfernt. "Wir können nichts riskieren, denn wie Mark schon sagte, desto länger sie infiziert sind desto stärker werden die Leute!", Dean spuckte uns die Worte förmlich vor die Füße. Sein Gesicht war angewidert verzogen..doch ob es von seinem Hass auf diese Dinger abhing, oder von dem was folgte, wusste ich nicht..

Der Jäger packte geschickt seine Waffe lud sie und richtete die pechschwarze Mündung in das verheulte Gesicht von der mittlerweile an einen Stuhl gefesselten, Beverly Tanner. "Nein!", kreischte sie, worauf hin ich angestrengt die Luft anhielt. "Nein, bitte! Ich hab es nicht in mir." Ihr ohrenbetäubendes schreien versank in verzweifeltem Schluchzten. "Bitte-" Die wässrigen Augen der Armen Frau irrten zu mir, suchten Halt..Halt, welchen ich ihr nicht geben konnte. Und genau deswegen brachte ich es nicht übers Herz hinzusehen, als Dean abdrückte...

Nachdem ganzen Aufstand waren alle 'Nicht Jäger' ziemlich durch den Wind und dadurch wurde die ganze Situation auch nicht gerade verbessert als dann noch Duane Tanner, unser ursprünglich gesuchter, blutbesudelt angetanzt kam. Der ältere Bruder war drauf und dran ihm sofort das Hirn weg zu blasen, doch Sam machte da eine ziemlich Tumult drum. Er meinte felsenfest das wir nicht jemanden töten könnten, den wir zu retten versuchten. So brach ein ziemlicher Konflikt auf, von dem ich im großen und ganzen nicht wirklich viel mitbekam, da ich mich schon wieder in der Toilette verkrochen hatte. 

Verzweifelt lehnte ich mich übers Waschbecken, spritze mir Wasser ins Gesicht und versuchte meinen hektischen Atem unter Kontrolle zu bringen. "Scheiße." Dean würde mich auch erschießen..wahrscheinlich sogar mit Freude. Ich fuhr mir aufgebracht durchs Haar. Nein, mit ihm konnte ich nicht sprechen. Sam. Mir ging ein Licht auf. Der Kerl war mir noch etwas schuldig! Er würde mich nicht erschießen und erst recht nicht verpfeifen. Das hoffte ich zumindest! Also jagte ich los über Gänge, in Richtung von da, woher die Stimmen kamen. Und genau in diesem Moment ging der Schuss los.

"Sam!" "Nein, warte! Ihr Blut ist an ihm. Jetzt hat er es auch." Schon von weitem her erkannte ich, das da was nicht stimmte. Ich schlitterte um die Ecke und schon beim ersten Mal hinsehen breitete sich ein mieses Gefühl in mir aus, als Sam schwer atmend, sich die Hand auf eine des Anscheins frische Wunde pressend, am Boden lag. Deans verängstigter Blick huschte zu mir und er hob die Hand. "Alex hol den Doktor, sie muss Sam sofort untersuchen, solange soll ihn keiner auch nur anrühren!" Meine Stimme zitterte leicht als ich antworte. "Warum?" "Die Mitarbeiterin war infiziert..und jetzt hat sie auch ihn damit angesteckt."

Zeitsprung:
Ich schloss leise die Tür hinter mir und sah Dean wie er mit einer gezückten Pistole auf einem Stuhl saß und Sam, welcher sich immer noch auf der Krankenliege niedergelassen hatte. Die beiden redeten, höchstwahrscheinlich darüber das Dean seinen eigenen Bruder erschießen müsste. Er würde es nicht tun, er könnte es nicht. "Verschwinde von hier, bevor sie dich auch noch erwischen", seufzte Sam. Die Mundwinkel seines Bruders zuckten nach oben. "Ja, bevor ich mir es anders überlege und dich rein wegen deiner stetigen Geschwätzigkeit töte." Doch mir war so rein garnicht nach Lachen. "Dean leg bitte die Waffe weg." Tief Luftholen, ruhig Atmen. "Ich muss euch was sagen."

"Er hat was getan?!", entsetz riss der ältere die Augen auf und auch Sam schien erbost, nachdem ich ihnen erzählt hatte was Jake angestellt hatte. "Alex, verdammt noch mal, wieso sagst du denn nichts?!" Es war zum Aus-Der-Haut-Fahren. Die beiden waren echt schlimmer als meine Großtante Frida! Ich schnaubte. "Hätte ich was gesagt, dann hätte mir Dean die Kugel gegeben, genauso wie Beverly und fast auch Duane!" Darauf war der Angesprochene Still, keine Ahnung ob er erst den für ihn 'ach so großen Schock' überwinden musste oder weil ich recht hatte. Beides gleich schlimm. Sam vergrub sein Gesicht in den Händen. "Naja, jetzt bin ich wenigstens nicht mehr der einzige, der heute total unehrenhaft sterben muss!" "Keiner wird sterben Sammy!", murrte Dean und lehnte sich vor. "Auch nicht die kleine Lügentante hier!" Er deute mit dem Finger auf mich. Im selben Augenblick wurde die Tür aufgerissen und die Chefärztin kam reingestürzt. "D-Das sollte sie sich ansehen!"

Heilige Mutter Gottes! Entgeistert drehte ich mich einmal um meine eigene Achse. Die ganze Stadt war wie leergefegt. Alle restlichen infizieren waren wortwörtlich vom Erdboden verschluckt! Aber wie? Anscheinend ging es meinen beiden 'Partnern' wie mir. Sie hatten wirklich keine blassen Schimmer, was hier ablief! "Und da ist noch was.", die Ärztin sah Sam an. "Heute ist anscheinend euer Glückstag." Ich wurde hellhörig und gesellte mich zu der kleinen Gruppe. "Weder in dem Blut von ihnen Sam, noch in Alexs welches ich gerade entnommen habe, sind Rückstände von Schwefel auf zu finden." Bitte Was?! Nicht nur meine Kinnlade klappte bei diesen Worten runter. "Aber wie?", stotterte der langhaarige, worauf die Frau im Kittel nur den Kopf schüttelte. "Ich habe keine Ahnung, es scheint so als seien sie beide immun gegen diesen Virus."

Die Frage jetzt ist nur, ob Immun auch wirklich das richtige Wort dafür war.

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