[DE] Strigoi
Klappentext
Ein vielversprechender Auftrag bringt den angehenden Anwalt Jone aus der norwegischen Hauptstadt Oslo nach Rumänien.
Schon bald bemerkt Jone jedoch, dass auf der Burg Sighișorea etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Was als harmloser Auftrag beginnt, offenbart sich bald als ein Wettlauf gegen die Zeit...
🌸Review – Strigoi von nic0thecreat0r🌸
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TITEL
Der Titel des Buches weckt in jedem Neugier, der mit „Strigoi" etwas anfangen kann.
Wer sich ein wenig in der Folklore auskennt weiß, dass Strigoi grob gesagt eine Vampirart ist, die aus der Siebenbürgischen Folklore (Rumnänien/Transsilvanien wird den meisten eher etwas sagen) kommt. Strigoi ist in dem Sinne kreativ, da es nicht das typische Klischee „Vampir Story X" hervorzieht. (Allerdings könnte es daher auch eventuell weniger Leser ansprechen.)
Allgemein ist der Titel allerdings auch sehr nichtssagend. Ein eventueller Untertitel oder eine Titelergänzung wäre hier eventuell eine Idee, um die Geschichte hervorzuheben bzw. ihr ein Alleinstellungsmerkmal zu geben.
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KLAPPENTEXT
Der Klappentext des Buches ist um die 50 Wörter lang.
Er benennt den Hauptcharakter (Jone), den Handlungsort und enthält eine Anspielung, um Neugier zu wecken. Die Zeit konnte aus dem Klappentext leider nicht herausgelesen werden.
Der Klappentext ist kurz, für meinen Geschmack sogar ein wenig ZU kurz für einen Klappentext. Vielleicht kann er noch ein wenig ausgebaut werden, ein paar mehr Hinweise liefern, was die Leser erwartet. Der Klappentext sollte Fragen aufwerfen, die der Leser nur durch das Lesen des Buches beantworten kann - das verleitet zum Weiter- oder hineinlesen.
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COVER
Ein Buchcover sollte sauber und professionell gestaltet sein. Leider ist die Qualität in diesem Fall nicht so gut, besonders das obere Bild der Augen bzw. des Gesichtes ist sehr unscharf. Das sollte am besten behoben werden, denn das Cover ist das große Aushängeschild der Geschichte. Toll gemacht ist die leichte Transparenz des Titels, welcher den Wald im Hintergrund durchscheinen lässt. Der Titel ist auch gut lesbar, das ist der wichtigste Grundstein.
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HANDLUNG
Der Anfang ähnelt sehr stark dem Anfang von Bram Stokers Dracula, an welches die Geschichte sicherlich angelehnt ist. Dies sollte vielleicht im Vorwort nochmal deutlich ausgesprochen werden, einfach, um dem Originalwerk den Respekt zu zollen.
Durch den sehr ähnlichen Anfang zu Dracula ist die Handlung für jene, welche die Original-Geschichte kennen, ein wenig 'trocken', weil man den Eindruck empfindet, es schonmal gelesen zu haben bzw das es sich gerade im ersten Kapitel ein wenig um 'Infodump' handelt. Das kann Leser anziehen, aber auch abschrecken, weil eventuell das Interesse schnell verloren geht.
Die Handlung sollte am besten mit einem starken Anfang beginnen, der das Interesse des Lesers weckt und ihn in die Geschichte zieht. Ein überzeugender Einstieg ist entscheidend, um die Aufmerksamkeit von Beginn an zu halten.
Was meinem Eindruck nach auffallend gefehlt hat, war die Beschreibung der Charaktere. Sowohl des Hauptcharakters Jone, Theodor wie auch des Grafen, der hier eine zentrale, sehr wichtige Rolle spielt.
Das Kapitel arbeitet auf den geheimnisvollen Mann hin. Hier bekommen wir jedoch nur die Beschreibung, das sein Haar ordentlich zurück gegelt ist und sein Aussehen makellos ist – aber wir bekommen keine Beschreibung.
Der Graf – Namensgeber des Kapitels – erzeugt dadurch kein Bild in der Vorstellungskraft des Lesers. Ist er alt? Hat er Falten? Ist er jünger als erwartet? Wie sind seine Augen? Sein Gesicht? Was genau trägt er? Ist er altmodisch gekleidet? Anzug? Fällt dem Protagonisten irgendetwas auf? Welche Haarfarbe hat er überhaupt?
Die Burg und einige Dinge sind wunderschön detailliert beschrieben – die Personen jedoch nicht. Das fällt deshalb im Kontrast sehr auf, beim Grafen, dem Hauptcharakter und auch bei seinem Assistenten, von dem wir auch nur erfahren, dass er auf das gleiche Alter geschätzt wird.
Das Zweite Kapitel beginnt schon spannender. Was nach meinem Empfinden zu wenig transportiert wurde, waren die Gefühle der Charaktere, vor allem von Jone. Das ist schade, denn die Geschehnisse haben das Potenzial und sollen Spannung aufbauen. Durch den wenigen Transport der Gefühle, bleibt das ein wenig auf der Strecke, dadurch wird es ein wenig 'trocken' und zäh zu lesen.
Das wird im dritten Kapitel schon besser, wenn Jone die Albträume hat. Damit empfand ich das Kapitel auch vor allem am Anfang als das Spannendste.
Bis jetzt hat die Handlung noch nichts wirklich 'Neues' an sich. Sie liest sich – wie sie vermutlich soll – sehr im Stile Draculas und wirkt daher bisher noch nicht so richtig 'Besonders'. Ein Makler kommt in die Burg, der Burgherr und sein Assistent sind ein wenig schräg, der Hauptcharakter hat Albträume... das ist bisher noch nichts Einmaliges, nichts was heraussticht.
Da es aber auch erst 3 Kapitel sind, hat sie auch noch sehr viel Entwicklungspotenzial, um sich abzuheben und ihren eigenen Stempel aufzudrücken. Ich bin gespannt, wohin sich die Geschichte noch entwickeln wird!
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CHARAKTERE
Die Charaktere haben bisher noch nicht so viel Wiedererkennungswert bzw stechen noch nicht so heraus. Jone zeigt bisher keine wirklich auffallenden Charaktermuster, Angewohnheiten oder Schwächen. Aber auch hier muss ich nochmal sagen:
Noch befinden wir uns aber auch am Anfang der Geschichte. Generell hat es sich bis jetzt eher nach Stimmungsaufbau angefühlt.
Was der Spannung ein wenig einen Dämpfer verpasst, ist Jone selbst. Er erscheint mir relativ ruhig und abgebrüht für die Situation, in welcher er sich befindet. Wenn jemand in meinem Zimmer stehen bzw ich jemanden sehen würde, könnte ich zb nicht einfach wieder einschlafen. Dann noch die Albträume dazu. Du willst Spannung aufbauen, diese wird durch den Charakter transportiert. Eine entsprechende Unruhe könntest du eventuell ein wenig mehr hervorheben, damit auch der Leser etwas davon aufnehmen und beim Lesen empfinden kann.
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RECHTSCHREIBUNG/GRAMMATIK
Die Rechtschreibung ist absolut in Ordnung, hier gibt es nichts zu meckern. Hier oder da hat sich mal ein Fehler eingeschlichen, ein Formatierungsfehler oa. wenn du nochmal drüber gehst, lassen sich diese aber sicher finden und rasch eliminieren. An sich lässt sich alles aber flüssig lesen und ist dadurch sehr angenehm aufgefallen!
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FAZIT
Die ersten 3 Kapitel sind natürlich noch sehr wenig, um die Geschichte beurteilen zu können – sowohl Charaktere, wie auch Handlung.
Allgemein hast du einen guten Start hingelegt! Natürlich reizt einen Fan der Dracula Geschichten die Story und es ist nett, den bekannten Flair darin wiederzuerkennen.
Du hast dir hier keine Leichte Aufgabe gestellt: Einerseits, sich weit genug vom Originalwerk weg zu bewegen, um deinen eigenen Stempel darauf zu setzen und etwas zu schaffen, das hervorsticht – gleichzeitig aber auch hier oder da die Punkte zu setzen, die man vom Original wiedererkennt.
Ich sehe in deiner Geschichte auf jeden Fall Potenzial für einen netten kleinen Schmöckerabend und eine Story, die man am besten abends in seinem warmen Bett liest.
Bleibt abzuwarten, wohin Jone die Reise führen wird. Ich muss zugeben, für mich ist besonders Theodor ist interessant und ich bin mal gespannt, ob sich meine Vermutungen als wahr entpuppen. 😉
Ich werde die Geschichte auf jeden Fall im Blick behalten und hoffe sehr, dass du sie weiterschreiben wirst!
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Was mir besonders gefallen hat
Besonders gut hat mir an deiner Geschichte der Flair gefallen, den es transportiert hat. DIe Verbindung zu Bram Stokers Dracula hast du gut eingefangen und der Bezug war klar erkenntlich. Toll gemacht!
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