Vol. 10


"your eyes were made for swimming
but they might be made for drowning"

- - -

Knietief befand ich mich in einem See. Das Wasser war unglaublich dunkel, fast schon schwarz und ich konnte Stimmen wahrnehmen, besser gesagt eine Stimme. Die Stimme meines Vaters.
Er rief all die Sachen, die auch bei unserem letzten Gespräch vorkamen. Die Wörter hallten, immer und immer wider. Es tat weh, so unglaublich weh.

"Hunter?", sprach eine andere Stimme plötzlich. Sie war klarer, familiär, doch ich kam trozdem nicht darauf, wem sie gehörte.
Mit all der Kraft, die ich aufbringen konnte, drehte ich mich um, suchte nach der Person.

"Hunter? Hunter!"

Es war eine weibliche Stimme aber nicht Scarlett's. War es unsere Mutter?

"Hunter!"

Summer! Es war Summer's Stimme!
Ich versuchte etwas zu erwidern. Kein einziger Laut verlies meinen Mund. Etwas packte meinen Arm, woraufhin ich diesen sofort anwinkelte. Dabei fiel mir das Blut an meiner Hand auf. Von wo kam es?
Verwirrt musterte ich das Wasser. Es war gar nicht schwarz, sondern rot, blutrot.

"Hunter, bitte!"

Wie auf Kommando öffnete ich meine Augen. Connor war über mich gebeugt. Seine Hand lag auf meinem Arm.

"Du bist wach, endlich!", entgegnete er deutlich besorgt, "War kein netter Traum, huh?"

"Du bist hier? Oh man, ich sollte dich doch vom Flughafen abholen.", murmelte ich, noch benommen vom Schlaf.

"Dude, it's fine. Wozu gibt es Taxi's?", er zuckte gelassen die Schultern. Erst dann fiel mir auf, dass Zelda an seiner Seite stand und mich erwartungsvoll anschaute.

Langsam setzte ich mich auf: "Wie war dein Flug? Wo ist Scarlett? Vanja?"

"Scar füttert Vanja gerade.", Connor setzte sich zu mir auf das Sofa, "Und come on, über meinen verdammten Flug müssen wir nicht reden. Let me give you a hug!"

Ich kaute an meinen Daumennagel. Mein Herz raste immernoch wegen dem Traum. Zelda stubste mit ihrer Nase mein Bein an, so als hätte sie mein Unwohlsein erwittert.

"Ladies first, Coco.", schmunzelte ich und fing an Zelda's weiches Fell zu streicheln. Sie war wirklich die Beste.

Er verschrenkte schnaubend seine Arme. Unterbewusst erwartete ich, dass er auch seine Augen rollen würde, doch Connor war nicht Summer.
Mein bester Freund war einwenig größer als ich, hatte braune Haare und runde braune Augen. Das silberne Piercing, welches früher stets an seinem Nasenflügel hin, trug er nicht mehr. Seine Augenringe waren ebenfalls so gut wie verschwunden. Offensichtlich tat ihm das Reisen gut.
In dem Moment wurde mir klar, wie sehr ich ihn doch vermisst hatte.

"I missed you.", sprach ich aufrichtig und öffnete für ihn meine Arme.
Die Hündin machte es sich daraufhin auf ihrem Körbchen bequem.
Connor lächelte sanft bevor er mich schließlich umarmte.

"Es tut mir Leid, dass du da durch musstest.", flüsterte er und ich konnte die Schuldgefühle regelrecht heraus hören, "Es tut mir Leid, dass ich nicht da war."

"Du bist jetzt hier.", brachte ich leise hervor, "Das ist wichtiger."

Conner drückte mich fest, dann löste er sich von mir, um mir ordentlich in's Gesicht zu sehen.
Seine Finger fanden die Wunde an meiner Stirn, er seufzte: "You're a fighter."

Ich lachte humorlos auf und drehte meinen Kopf weg von ihm. Ich hatte genug vom Kampf, wollte nicht mehr kämpfen. Ich wollte sterben.

"Always have been, always will be.", lügte ich dann.

Ihm fiel auf, dass Etwas nicht stimmte. Er kannte mich schließlich besser als jede andere Person, sogar Scarlett und mit ihr hatte ich mir 9 Monate lang eine Gebärmutter geteilt.

"Du solltest was essen, es ist fast schon drei Uhr nachmittags.", meinte Connor und erhob sich vom Sofa, natürlich nicht ohne mich dabei ebenfalls hochzuziehen.

"I don't know, Coco.", meinte ich während wir den Flur betraten, "Ich bezweifle, dass ich Etwas runter bekomme."

"Il est toujours une valeur essayer.", sprach er enthusiastisch und öffnete die Tür zur Küche.

Schief grinsend schüttelte ich den Kopf: "Ta gueule."

Theatralisch lies mein bester Freund seine Kinnlade herunter klappen, bevor er  jammernd die Küche betrat: "Scar, dein Bruder ist gemein zu mir!"

Ich folgte ihm in die Küche. Scarlett war dabei Vanja's Geschirr in den Waschbecken zu legen. Diese befand sich auf einem Hochstuhl und warf uns einen neugierigen Blick zu.

"Wahrscheinlich hast du's verdient, Coco.", sagte sie, wischte währenddessen den Mund ihrer Tochter mit einem Feuchttuch ab.

Connor protestierte, ich nahm lächelnd Vanja in den Arm. Sofort umfasste sie die Kaputze an meinem Hoodie und brabbelte vor sich hin. Ich konnte nicht anders, als ihre runden Wangen zu küssen.

"Wie geht's dir, Scarlett?", fragte ich dann, unterbrach dabei ihre Diskussion mit dem braunhaarigen Jungen.

Für einen Moment hielt meine Schwester inne, musterte den Boden. Vor Mama's Tod, hatten sich unser Vater und sie sehr gut verstanden. Eine typische, liebevolle Vater-Tochter-Beziehung. Kurz bevor Mama uns verlies wurde Scarlett schwanger. Kurz nach ihrem Tod, kam ihr Freund in die Entzugsklinik und Papa war außer sich vor Wut. Schließlich entschied sie sich auszuziehen, zum Schutz des Babies und sich selbst. Von dem Tag an wechselte sie kein einziges Wort mehr mit unserem Vater. Er wusste nichtmal, wie seine Enkelin aussah.

"Um ehrlich zu sein, weis ich nicht, wie ich mich fühlen soll.", Scarlett atmete tief durch, bevor sie fortfuhr, "Ich bin nicht glücklich aber auch nicht unbedingt traurig. Vielleicht liegt es daran, dass er für mich schon längst gestorben war. Als Mama-", es gelang ihr nicht den Satz zu beenden. Connor legte in sekundenschnelle einen Arm um sie. Vanja wurde still, doch zur gleichen Zeit unruhig.

"Ich verstehe dich.", kam es aus meinem Mund.

Sie nickte, wischte sich hastig mit den Händen über das Gesicht und streckte ihre Arme aus: "Vanja und ich sollten euch alleine lassen, ihr habt bestimmt so Einiges zu besprechen."

Ich reichte ihr ohne Weiteres das Kind. Scarlett brauchte Zeit für sich. Ich nahm mir vor, heute Abend nochmal mit ihr zu reden, wenn Vanja schlafen würde.

"Kaffee?", bot Connor an, als meine Schwester die Tür hinter sich schloss.

"Yes, please.", antwortete meine Wenigkeit und lies sich auf einen der Stühle fallen. Ich war müde und erschöpft vom Heulen, vom Träumen, vom Nichts tun. Wie erbärmlich.

"Trinkst du deinen Kaffee immernoch wie ein Monster?", scherzte er, holte dabei eine Tasse aus dem passenden Schrank.

"Jap! Ganz ohne Milch, ganz ohne Zucker."

"Je ne te comprendrai jamais.", gab mein bester Freund zu, woraufhin ich bloß schwach lachen konnte.

Nicht all zu lange später, legte er eine Tasse vor meine Nase und setzte sich gegenüber von mir hin.

"Ich nehme an, du willst nicht über ihn reden?", stellte Connor fest. Genau dies mochte ich an ihm so sehr; er tanzte ganz und gar nicht um den heißen Brei herrum. Er konnte zwar viele Sprachen sprechen, doch am besten sprach er Klartext.

Langsam schüttelte ich den Kopf.

"Dann sag mir was du vor hast.", erwiderte Connor, Entschlossenheit in der festen Stimme, "Bald ist Neujahr! Neues Jahr, neues Glück. Nicht wahr?"

So lange schon nahm ich mir vor, dass ich das neue Jahr nicht erleben würde. Es fühlte sich komisch an, über andere Pläne nach zu denken.

Er knackte seine Finger und redete weiter: "Hast du vor die Wohnung zu behalten?"

"No.", platzte es aus mir heraus. Ich wollte nie wieder, auch nur einen Fuß in diese Wohnung setzten.

"Wo willst du dann wohnen? Hier bleibst du doch nur temporär."

Hier konnte ich wirklich nicht einziehen. Ich wollte Scarlett und Vanja nicht im Weg stehen, außerdem hatte sie gar kein Zimmer frei. Noch dazu war das Sofa im Wohnzimmer nicht unbedingt bequem.

"Je ne sais pas.", meinte ich ehrlich. So viel Zeit hatte ich damit verbracht meinen Tod zu planen, dass ich überhaupt nicht an die Möglichkeit dachte, meinem Leben eine zweite Chance zu geben. Eine zweite Chance. Wollte ich das wirklich?

"Viens avec moi à Paris.", kündigte Connor an.

"An Silvester?", ich lehnte meinen Kopf gegen meine Handfläche und verzog das Gesicht, "Das-"

"Nicht nur an Silvester! Wir könnten dort länger bleiben.", erklärte mein bester Freund aufgeregt seinen Plan, "Für dich wäre es die perfekte Möglichkeit eine Kunsthochschule zu besuchen oder eine Ausbildung als Koch zu finden! Und meine Wenigkeit kann als Blogger überall arbeiten. Hey, vielleicht finde ich dort ja auch 'ne Ausbildung als Journalist!"

Die Idee klang plausibel. Einwenig verrückt aber plausibel. Dezent riskant aber plausibel.

"Wie läuft dein Blog?", hackte ich amüsiert nach. Dieser war ihm unglaublich wichtig, er führte ihn schon seid Jahren und war grandios dabei.

"Es läuft fantastisch! Aber weist du, was besser läuft?", er verschränkte sturr die Arme, "My YouTube-Channel."

"Ach, du scheiße.", seufzte ich und trank einen großen Schluck Kaffee. Connor war offensichtlich stolz auf seinen Kanal.

"Ich habe meine ganze Weltreise aufgenommen! People love it as much as I do!", seine Augen glitzerten regelrecht als er davon sprach, "YouTube is the future, old man."

Ich grinste: "I'm only three months older than you, Coco."

Er wusste ganz genau, dass soziale Medien nicht mein Ding waren. Ich besaß bloß einen Account auf Instagram, um meinen Lieblingskünstlern, Seiten für Essen und Tattoartists zu folgen. Das reichte mir völlig aus. Von YouTube hatte ich keinen blassen Schimmer.

"Du hast das Thema gewechselt!", rief Connor empört, ich wurde erwischt, "Komm schon, Hunter, du hättest einen Neustart dringend nötig."

Sein oder nicht sein?
Noch nie hatte mich diese Frage so sehr berührt, wie in dem Moment. In der Küche meiner Zwillingsschwester, gegenüber meines besten Freundes. So nah, doch immer noch nicht auf der gleichen Seite.

Als er bemerkte, dass ich keine Antwort parat hatte, fügte er hinzu: "Nothing is keeping you here anymore. Scarlett ist selbstständig genug und als Barkeeper kannst du auch woanders arbeiten."

Summer. Summer war hier.
Ich hatte ihm Nichts von ihr erzählt. Sollte ich es vielleicht tun? Wollte ich sie überhaupt jemals wieder sehen? Wollte sie mich überhaupt jemals wieder sehen?

"Hunter, was ist los?", ertönte Connor's Stimme, deutlich besorgter als zuvor, "What are you not telling me?"

"New York.", sagte ich plötzlich, kratzte dabei meinen Nacken, "Wäre es nicht besser, in New York eine Ausbildung als Journalist zu machen?"

Coco konnte sein Lachen nicht unterdrücken: "Das ist ganz schön weit weg, mon coeur!"

"Do you trust me?", fragte ich. Gemeint war; To be or not to be?

"I do.", seine braunen Augen musterten mich, so als würde er meine Seele lesen können. To be.

"Dann steht's fest, wir ziehen um.", ich trank den Rest des Kaffee's aus, traute meinen eigenen Worten nicht und erhob mich vom Stuhl, "But first, will ich mich wieder stechen lassen."

Nach jedem Kapitel meines Lebens, bekam ich ein neues Tattoo. Der Tod meiner Mutter führte zur Rose auf meiner Hand. Connor verlies mich für eine Weltreise, ich lies mir eine Spinne auf die Brust stechen. Nun habe ich mich entschieden zu leben, zu sein. Wenn auch nur für einen Monat. Ich wollte endlich ein neues Kapitel beginnen, ganz egal, wie lange dies sein würde.

"Hunter bist du dir- Oh, ich sollte meine Follower fragen, ob ich mir auch noch Etwas stechen lassen soll! Der Elefant an meiner Hüfte ist echt einsam geworden.", er holte sein Smartphone aus der Hosentasche, "Hättest du was dagegen, wenn ich den Tag einwenig aufnehmen würde?"

"Solange ich nicht im Mittelpunkt stehe.", erwiderte ich gleichgültig.

So kam es dazu, dass wir einen Anruf mit dem Tattoostudio später, im Auto saßen und noch besprachen, was genau wir für immer auf unseren Körpern abgebildet haben wollten. Es war seltsam Connor auf dem Beifahrersitz zu haben, anstatt ein gewisses Mädchen mit blauen Haaren.
Er hielt seine Kamera so, dass wir beide zu sehen waren, während ich durch seine Kommentare scollte, um den besten Vorschlag heraus zu suchen.

"Also Hunter, du willst ein Zitat auf dem Schlüsselbein haben, richtig?", wollte mein bester Freund nun wissen.

"Jup.", ich warf ihm einen Blick zu, ignorierte dabei die Kamera so gut wie möglich, "Is it better to speak or to die?"

"Wait a minute!", er zog die Augenbrauen zusammen, "Kenne ich das irgendwo her?"

"Das Heptameron von Margarete von Navarra. Zwölftes Kapitel.", erklärte ich schmunzelnd und zitierte, "Ich bitte Euch, ratet mir, was besser ist – reden oder sterben."

"Ach, es ging über einen Ritter, der in die Prinzessin verliebt war. Richtig?", erriet Connor erfolgreich.

Ich nickte und las mir weiter die Kommentare durch. Einen Kompass auf die Schulter. Ein Boot auf den Oberschenkel. Einen Dolch auf die Wade. Seine Follower waren wirklich kreativ

"Very deep.", entgegnete er, "Gibt es denn eine Prinzessin in deinem Leben, Hunter?"

Hitze stieg sofort in meine Wangen, doch ich schnaubte bloß: "Nope."

"Boring!", seufzte er und betonte dabei den zweiten Buchstaben, "Weist du denn schon, welche Schriftart?"

"Westminster Gotisch.", dies war keine schwere Entscheidung für mich gewesen. Ich liebte diese Schrift.

"Tu es préparé!", erwiderte Connor überrascht.

"Ne me sous-estime pas, außerdem ist nicht jeder sowie du und lässt Andere für sich entscheiden.", genau nachdem diese Aussage in der Luft hing, entdeckte ich den mit Abstand besten Kommentar aller Zeiten. Ich baß mir auf die Unterlippe.

Er schnalzte mit seiner Zunge: "Tell me, did you just found something?"

"Aber hallo!", ich musste tief durchatmen, um einen Lachanfall zu verhindern, "Jemand hat den grandiosen Vorschlag gemacht, dass du dir den Pfirsich-Emoji oder an sich einen Pfirsich, auf den Hintern tättowieren sollst!"

"Was?!"

"Coco, dass musst du tun!", bat ich und brachte schließlich in Gelächter aus.

"Nein, auf gar keinen Fall!", konterte der Braunhaarige kichernd, "Das ist doch-"

"Amazing!", beendete ich den Satz für ihn.

"No way!", heftig schüttelte er seinen Kopf, "Ich werde nicht normal sitzen können!"

"Dann trage ich dich halt!"

"Du-"

"Bitte, bitte, bitte!", unterbrach ich ihn und war bereit noch mehr zu betteln oder zu verhandeln, doch Connor hob geschlagen seine Hand.

Er kniff seine Augen zusammen, als er sprach: "Welche Arschbacke?"

"Links!", schrie ich, wie aus der Pistole geschossen und startete endgültig den Motor, "Fuck Nazis!"

Sein Lachen ertönte, woraufhin mir warm um's Herz wurde. Das Leben konnte genau so wunderbar sein, wie es auch grausam sein konnte.

Die Zeit verging.
Craig, der Tattowierer der auch die Rose auf meine Hand gestochen hatte, übernahm Connor's Tattoo, da er ein wahres Talent mit Farben besaß. Ich nahm freudig die Aktion auf, mit Erlaubnis natürlich, bis ich schließlich von einer Tattoowiererin aufgerufen wurde.
Sie kannte ich vorher noch nicht. Ihr Name war Piper, ihre Haare waren strahlend pink und ihr Lächeln breit.
Zusammenfassend lief Alles vollkommen angenehm ab. Mit jedem Stich, vergaß ich einen Teil meiner Sorgen.

Piper war beinahe mit mir fertig, als Connor langsam aber sicher antretete, Kamera auf mich gerichtet, Hosenstall offen.

"Na, wie geht's?", fragte ich vielsagend.

"Ich hasse dich.", stöhnte er schmollend, "Und Craig. Er hat mich weggescheucht, weil er gleich schon einen neuen Kunden hat."

Wie auf Kommando ertönte die Stimme des Mannes. Er redete anscheinend mit seinem neuen Kunden: "Du brauchst gar keine Angst haben! Es tut überhaupt nicht so sehr weh, wie man denkt. Magst du's dir Mal bei Jemand anderen ansehen?"

Kurz daraufhin tauchte der Tattoowierer mit seinem Kunden auf, oder besser gesagt seiner Kundin, und deutete auf uns.
Bevor er jedoch noch Etwas sagen konnte, ertönte meine eigene Stimme: "Summer?"

Das Mädchen riss ihre Augen auf: "Hunter?"

"Summer?", meinte Connor nun deutlich verwirrt und senkte seine Kamera.

Ich war sprachlos. Summer war hier.

"Craig?", sprach Piper dann vorsichtig.

Dieser hob überrascht seine Hände: "Was passiert gerade?"

"Och man, du hättest auch meinen Namen sagen sollen, Schwachkopf!", jammerte Piper enttäuscht, dann wand sie sich wieder zu mir, "Kann ich weiter machen, Hunter? Es dauert auch nicht mehr lang, versprochen."

"Uhm, klar.", entgegnete ich beherrscht.

"Ich nehme Mal an, ihr kennt euch?", wollte Craig nun wissen.

"Nein.", sagte Coco, während Summer bejahte. Ich hielt für drei volle Sekunden die Luft an.

"Awkward.", flüsterte Piper, beendete mein neues Tattoo und sicherte es gekonnt mithilfe einer Folie ab.

Nachdem sie mir erlaubte aufzustehen, ging ich sofort auf Summer zu: "Hi."

Sie lächelte zurückhaltend: "Hey."

"Okay, ich gehe schonmal in's Auto.", kündigte Coco an und zog geschickt den Autoschlüssel aus meiner Hosentasche, er war ein teuflisch guter Taschendieb, "Lass mich bitte nicht zu lange warten, Romeo."

Daraufhin verschwand er. Piper und Craig taten es ihm gleich. Craig informierte Summer vorher, wo genau er auf sie warten würde.

"Lass mich raten", sprach sie dann, "Das war Connor, dein bester Freund."

Ich nickte, schenkte ihr dabei ein schiefes Lächeln. Sie war wirklich hier.

"Was ist aus seiner Weltreise geworden?"

Schlagartig erinnerte ich mich an meinen Vater, wie ich ihn auffand.

"Etwas ist vorgefallen, er musste zurück.", war schließlich meine Antwort gewesen.

Sie seufzte und wollte etwas erwidern, doch ich unterbrach sie mit einer Gegenfrage: "Was ist aus deiner Phobie geworden?"

Daraufhin lachte Summer auf und musterte mein Schlüsselbein: "Ich dachte mir, der einzige Weg diese Angst zu überwinden ist es ihr gegenüber zu stehen. Augen zu und durch."

"Sehr mutig von dir.", sagte ich ehrlich, zog mir danach mein Oberteil wieder an, "Was wird's werden?"

"Wellen, an der Seite meines Brustkorbes.", antwortete sie und beantwortete danach eine ganz andere Frage, "To speak, Hunter. It is better to speak."

Ironischer Weise, fehlten mit die Worte.
Sie entschied sich Craig nicht länger warten zu lassen. Ehe ich mich versah, verabschiedeten wir uns und ich verlies das Studio, stieg in mein Auto ein.

"Von wo kennst du sie?", kam es von Connor, "Hat es einen guten Grund, warum du mir noch Nichts von einer Summer erzählt hast?"

Ich knabberte auf Anhieb an meinem Daumennagel herum und nuschelte: "Es ist eine lange Geschichte."

"Und seid wann trinkst du?", wollte er nun wissen.

"Wie bitte?", entgegnete ich perplex.

"Diese lag schon die ganze Zeit neben meinen Füßen.", mein bester Freund zauberte eine leere Whiskeyflasche hervor, "I won't kill you if you do, I just- I thought you didn't."

Bei dem Anblick der Flasche, wusste ich sofort was zu tun war.

"Coco, du bist ein Genie!"

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top