Kapitel 30

,,Mayara ich-"

Ein ohrenbetäubendes Quieken lässt uns beide auseinander springen.

Eine Ratte versucht verzweifeln aus dem Pool zu klettern.

Peinlich berührt kratze ich mich an meiner Stirn.
Auch Marlon scheint sich unwohl zu fühlen.

Ich reagiere aber schneller und reiße ihm den Kescher aus der Hand und nähere mich dem Pool.

Die Ratte quiekt immer lauter und es klingt immer grausamer, verzweifelt versucht sie sich über Wasser zu halten.

,,Was machst du da-"

Ich reagiere schnell und schnappe vorsichtig mit dem Kescher die Ratte und hebe sie aus dem Pool.

Vorsichtig setze ich sie auf den Boden und helfe ihr mit einem Stock sich aus dem Netz zu befreien.

Sobald sie aus dem Kescher raus ist rennt sie in Höchstgeschwindigkeit in den Wald.

Langsam drehe ich mich zu Marlon.
,,Wir sollten langsam anfangen zu arbeiten", sagt er und räuspert sich.

Irgendwie enttäuscht stimme ich ihm zu.
Was verdammt wollte er mir sagen?

Danach reden wir die nächste dreiviertel Stunde kein Wort mehr.
_

Ich fische den letzten Blätterhaufen aus dem Pool.
,,Ich denke der Pool könnte nicht sauberer sein"

,,Das denke ich auch", sagt Marlon nickend.

Die Stimmung ist echt unangenehm und ich kratze mich am Nacken.
Wenige Sekunden bleibt es totenstill bis die Aufseherin dazu kommt und uns und den Pool anschaut.

,,Seid ihr schon fertig?"

Wir beide nicken zustimmend.

Sie schaut zuerst uns und dann den Pool prüfend an.

,,Okay gut, ich sehe im Moment keine Probleme"

Ich nicke und versuche zu lächeln.

,,Ihr könnt jetzt in euer Zimmer. Ach und ich muss euch noch etwas sagen"

Ich schaue sie fragend an.

,,Die Kanufahrer kommen heute Abend höchstwahrscheinlich nicht zurück, sondern campen in dem nahegelegenen Partnercamp.
Es besteht die Gefahr, dass es heute Abend gewittert und um diese Zeit sollte niemand im Wald unterwegs sein", erklärt sie uns ruhig.

Ich schaue Marlon überrascht an, der Nadine so ansieht.

,,Also sind nur wir im Camp?",frage ich als mir langsam klar wird was das bedeutet.

,,Ihr beide, Flynn, Loreen noch und ich"

,,Der Sportlehrer Flynn?", fragt Marlon.

,,Ja der Sportlehrer Flynn",sagt Nadine langsam.

,,Ach und wenn ich euch noch brauche komme ich zu eurer Hütte, seid nicht zu froh, dass ihr es geschafft habt, denn das habt ihr noch nicht", sagt sie und geht.

Meine Schultern sacken zusammen.
Ich höre ein Seufzen von Marlon.
,,Das heißt, dass wir alleine in der Hütte sind?", fragt er langsam und mir wird heiß.

,,Aber nur wenn es ein Gewitter gibt", ergänze ich seine Aussage.

,,Ja, nur dann", sagt er langsam nachdenklich.

,,Ich.. gehe dann mal zur Hütte zurück", sage ich langsam und drehe mich in Richtung Hütten.

,,Ich komme mit"

Er macht lediglich 2 Schritte und kommt zu mir.
,,Okay"

Er schaut mich an und als ich in seine braunen Augen gucke spüre ich wie sich mein ganzer Körper elektrisiert.

Wie konnte es nur so weit kommen, dass ich mich in meinen Kindheitsfeind verliebe?

Ich wende meinen Blick schnell ab und fange an zu laufen.

,,Du und James kennt euch?"

,,Ja", sagt er und ich höre deutlich Abscheu.
Als ich mich zu ihm drehe, bestätigt sich mein Gedanke. Seine Augenbrauen sind zusammen gezogen und sein Kiefer zuckt. (A/N: so sehe ich immer aus wenn ich wütend bin und ich bin ein Mädchen, sad story würde ich mal sagen)

Ich frage mich was passiert sein muss um sich so zu hassen.
Ich nicke lediglich.

An der Hütte angekommen schließe ich die Tür auf und gehe rein.
,,Ich bin dann mal in meinem Zimmer", murmele ich und nehme mein Handy aus meiner Tasche und schaue auf den Bildschirm.

,,Kommst du mal einen Moment in mein Zimmer?", fragt Marlon.

,,Warum?", frage ich skeptisch und ziehe meine Augenbrauen zusammen.

,,Ich möchte dir etwas zeigen", sagt Marlon und ein schiefes Grinsen entsteht auf seinem Gesicht.

,,Ich denke nicht, dass ich das sehen will", sage ich langsam und mache einen weiteren Schritt in Richtung meiner Zimmertür.

,,Das denke ich aber schon", sagt er und lächelt verführerisch.

Meine Augen weiten sich und ich kann einfach nicht anders als auf ihn zu zu gehen und ihm auf den Hinterkopf zu schlagen.

,,Aua", höre ich und dann ein leises, raues Lachen, wobei ich dann auch schmunzeln muss.

Bevor ich reagieren kann, zieht er mich an meinem Arm in das Zimmer.
Ich stolpere ihm hinterher und falle fast hin als ich dann aber gegen seine Brust laufe und doch nicht mit dem Boden Bekanntschaft machen muss.

Ich halte mich an seinem Oberteil fest und schaue nach oben um sein Gesicht zu sehen, dass lächelnd auf mich runterguckt.

Ich fasse mich wieder, stelle mich aufrecht hin und schaue ihn gespielt wütend an.

,,Wenn du das noch ein mal machst, kannst du dein Gesicht vom Boden abkratzen", drohe ich ihm und drücke ihm meinen Finger auf die Brust.

,,Du kannst echt nicht aufhören meine Brust anzufassen oder?", fragt er lächelnd und ich habe noch nie in meinem Leben so ein verführerisches Gesicht gesehen.

Verwirrt nehme ich meine Hand schnell zurück und stelle mich aufrecht hin.
,,Ne-nein, wie kommst du drauf?"

,,Wenn du auf mich fällst, fast du meine Brust an, wenn du sauer bist, fasst du meine Brust an, wenn du stolperst, fasst du meine Brust an. Hätte ich für jedes mal als du meine Brust angefasst hast, deine Brust angefasst, wäre ich wegen 100 Facher sexueller Belästigung im Knast gewesen. Ich glaube aber es gefällt dir"

,,Wie kommst du drauf, das ist Quatsch. Jetzt zeig mir endlich was du mir zeigen wolltest", sage ich schnell und versuche vom Thema abzulenken.

,,Ach, du magst es direkt zur Sache zu kommen", sagt er und spielt sich am Hosenbund rum.

,,Nein! Ich dachte das war Spaß", schreie ich und drehe mich weg.

Ich höre nur ein Lachen.
,,War es auch, jetzt dreh dich endlich um"

Erleichtert aber immer noch skeptisch, drehe ich mich langsam zu ihm.
Er läuft auf die Schublade zu und greift ein Stück Papier raus.

,,Ich glaube Mom hat es mir in den Koffer gelegt"

Er reicht mir das Papier, welches sich als ein Bild herausstellt.

Meine Augen weiten sich als ich sehe, wie ein etwa 5 Jähriger Marlon mein 4 Jähriges Ich Huckepack trägt und ich ihm grinsend dabei bin einen Eimer Matsch auf den Kopf zu kippen.
Ich streiche über das Bild.

,,Ich kann mich sogar dran erinnern"

,,Ich auch.Du hattest mich eine gute halben Stunde dazu überredet dich Huckepack zu nehmen nur um mir Matsch auf den Kopf zu kippen", sagt er lachend.

Ich lache auch.
,,Ich glaube danach hast du mich erst nach 2 Jahren wieder Huckepack genommen"

,,Um genau zu sein 3 Jahre und 7 Tage, habe mir die Tage notiert bis ich dich wieder Huckepack nehmen werde"

Geschockt schaue ich ihn an.
,,Wie jetzt?"

,,Ich hatte mir als Strafe für dich vorgenommen dich erst nach 3 Jahren wieder Huckepack zu nehmen", sagt er lachend.

,,Nie im Leben!", ich fange an laut zu lachen.

Kurze Zeit später stimmt auch Marlon mit ein.
Als er lacht wird mir warm ums Herz.
Nachdem wir nach gefühlten 10 Minuten verstummen, frage ich ihn ob ich das Bild mit in mein Zimmer nehmen kann.

,,Ja kannst du aber ich möchte es wieder haben, zumindest eine Kopie davon"

Ich nicke.
,,Ach und Marlon"

,,Ja"

,,Weißt du noch, als ich meinte du sollst dich nicht in meine Angelegenheiten einmischen und mich in Ruhe lassen?"

,,Ja", sein Gesichtsausdruck wird augenblicklich genervt.

,,Vergiss das. Bleib einfach so wie du bist. Ich war in dem Moment einfach nur sauer", sage ich leise und schaue auf den Boden und dann langsam in Marlons Gesicht.
Sein Ausdruck ist überrascht und er öffnet seinen Mund.

,,Bild dir ja nichts drauf ein!", sage ich sofort, presse meine Lippen zusammen und bewege mich schnell in Richtung Flur als ich beim Schließen der Tür noch kurz Marlons grinsendes Gesicht sehe.

Ich lehne mich an die Tür und atme erleichtert aus als sich ein Lächeln auf mein Gesicht schleicht.

Vielleicht sollte er sich darauf etwas einbilden.

Ja, irgendwie wollte ich ihm jetzt und hier sagen, wie gut er aussieht, wie attraktiv ich ihn finde, wie gut er riecht, wie nervig er ist und wie glücklich er mich manchmal macht.
Es fühlt dich gerade verdammt richtig an.
Er soll wissen, wie sehr ich mich in ihn verliebt habe. Vielleicht passiert ja ein Wunder und er lacht mich nichr aus.

Ich atme tief ein und drehe mich um.
Ich stehe vor der Tür, schaue sie mir genau an und drücke langsam die Klinke runter. Du schaffst das Mayara.

Ich schaue durch einen kleinen Spalt und gerade als ich die Tür ganz öffnen will, sehe ich etwas.

Marlon hält lächelnd und kopfschüttelnd einen BH.
Einen BH von dem ich mir sicher bin, dass es Seraph's ist und in dem Moment bricht mein Herz.
Wie konnte ich sie vergessen?

Er nimmt den übrigens erotischen BH und legt ihn in seine Nachttischschublade.

Ohne das er mich bemerkt schließe ich langsam wieder die Tür.

Und da stehe ich an der Tür angelehnt und schäme mich wegen meiner eigenen Dummheit.
Was dachte ich mir auch dabei?
Als ich es schließlich nicht mehr zurückhalten kann, kommen mir die ersten Tränen und es folgen immer mehr und mehr. Stumme Tränen der Trauer.

Nicht er ist es der sich irgendetwas einbildet, sondern ich.

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Ich weiß, es hat ewig gedauert aber Leute, ich habe wirklich NULL Ideen gehabt und durch diese langen Pausen verliere ich auch immer mehr Leser, das ist mir durchaus klar aber ich habe fast keine Motivation mehr für diese Geschichte :(

Ich danke euch für die Unterstützung und wenn es euch gefallen hat bitte das Voten nicht vergessen :)
Geisterleser machen Autoren von Geschichten immer traurig, glaubt mir :,D

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