where's my epic background music?
twenty-two.
where's my epic background music?
━━━━━━ ❃ ❀ ✾ ✿ ✽ ━━━━━━
ICH BLINZELTE UND öffnete die Augen. Das unverschämte Pochen in meinem Schädel war unablässig und Licht schien durch die bodenlangen Vorhänge und blendete mich. Ich stieß ein Grummeln aus und wollte mich gerade auf die andere Seite drehen, als ich feststelle, dass ich in einem fremden Bett lag. Ich runzelte die Stirn.
Was zum—?
Verwirrt wandte ich mich um.
Ich stieß ein undefinierbares Geräusch aus und richtete mich benommen auf. Ich machte mir eine geistige Notiz, nie wieder solange ich lebte etwas zu trinken, das Alkohol beinhaltete. Mein Kopf dröhnte und als der Schmerz hinter meinen Augen schließlich nachließ, warf ich einen Blick auf das Bett zu meiner Rechten. Rote Punkte tanzten durch meinen Schädel, als ich feststelle, dass ich auf den unverwechselbaren Körper einer anderen Person schaute. Auf den recht muskulösen Körper einer rothaarigen Gestalt, um genau zu sein.
„Du bist wach." Eine mir äußerst bekannte Stimme wehte durch die Luft und hinterließ einen sauren Geschmack in meinem Mund.
Warte—? Was?
Ich kannte diese Stimme.
Ich riss die Augen auf. „Weasley?", fragte ich ungläubig und zog mir reflexartig die Bettdecke bis zum Kinn hoch. Dann stellte ich fest, dass ich noch immer meine Kleidung vom gestrigen Abend trug.
George grinste mich schief an, während Lee auf der anderen Seite des Raumes das Gesicht verzog und theatralisch die braunen Augen zusammenkniff. „Nicht so laut, Finnley", murmelte er und fuhr sich mit der linken Hand übers Gesicht. „Mein Kopf fühlt sich an, als würde er gleich explodieren, und dein Banshee-artiges Gekreische hilft da nicht gerade weiter." Er musterte mich und zog dann die Stirn in Falten. „Was machst du überhaupt hier?", fragte er dann.
Ich warf George einen unsicheren Blick zu und presste die Bettdecke noch etwas fester gegen meine Brust.
„Sie hat sich gestern genauso sehr die Kante gegeben, wie du", sagte er. Erst jetzt fiel mir auf, dass er oberkörperfrei war.
Mit geröteten Wangen wandte ich mich von ihm ab und schwang kurzerhand die Beine aus dem Bett. Prompt drehte sich der ganze Raum.
Neben George richtete sich nun auch sein Zwillingsbruder in den Kissen auf. Seine Haare waren ein einziges feuerrotes Durcheinander. „Ach, deswegen hatte ich so wenig Platz", grummelte er und streckte gähnend die Arme über den Kopf. „Ich dachte schon, Angie hätte sich mal wieder in unseren Schlafsaal geschlichen."
George verzog empört das Gesicht. „Seh ich etwa aus wie Angie?", fragte er und Fred grinste schwach.
„Nein, aber—"
„Das erklärt auch, warum du mich in der Nacht in den Arm genommen hast", unterbrach George ihn jedoch und schnitt eine säuerliche Grimasse. „Tut mir ja leid, dir das sagen zu müssen, man, aber du bist jetzt nicht gerade mein Typ."
Fred zeigte ihm den Mittelfinger. „Oh, ich weiß ganz genau, was dein Typ ist", höhnte er und warf einen vielsagenden Blick in meine Richtung.
Ich verdrehte jedoch nur die Augen und stand schließlich mit weichen Knien auf. „Okay, Jungs, es war wirklich irrsinnig spannend, Zeit mit euch zu verbringen, aber ich sollte jetzt besser gehen", sagte ich und durchquerte langsam den Schlafsaal.
Sofort war auch George auf den Beinen. „Ich bring dich noch raus", bot er hilfsbreit an.
Er trug lediglich eine karierte Pyjamahose und ich ertappte mich dabei, wie ich einen Moment zu lange auf seinen nackten Oberkörper starrte.
„Das ist wirklich sehr aufmerksam von dir, George", sagte Lee und seine Stimme triefte nur so vor unterdrückter Belustigung. „Aber vielleicht solltest du dir vorher noch was anziehen."
George errötete und griff hastig nach einem T-Shirt, das am Fußende des Bettes lag.
„Hey, das ist meins—", rief Fred, fing sich dann aber recht schnell wieder und winkte gleichgültig ab. „Ach, weißt du was? Egal, bedien dich ruhig an meinen Sachen. Das tust du ja sonst auch immer."
George rollte jedoch nur mit den Augen und bedeutete mir dann mit einem einzigen durchdringenden Blick, den Schlafsaal zu verlassen.
Mein Herz raste, während ich ihm die gewundene Treppe hinab in den leeren Gemeinschaftsraum der Gryffindors folgte. Lediglich die schwach glühenden Kohlen in den Kaminen ringsum deuteten darauf hin, dass hier vor wenigen Stunden noch Leben geherrscht hatte.
Am Porträt der Fetten Dame blieben wir stehen. Nervös blickte ich in Georges Gesicht. Die Sommersprossen auf seiner Nase und den Wangen waren blasser als gewöhnlich.
„Hör zu, diese Sache gestern auf der Party—", begann ich, doch wurde beinahe sofort von ihm unterbrochen.
„Du meinst, als du mich küssen wolltest?", fragte er ziemlich direkt und überrascht blinzelte ich.
„Das hast du total missverstanden", sagte ich hastig und ein verschmitztes Lächeln tauchte daraufhin auf seinen Lippen aus.
„Sicher", sagte er gedehnt. Es war klar, dass er mir nicht glaubte.
Hitze schoss in meine Wangen. „Es tut mir leid, wenn ich dich überrumpelt habe", sagte ich. „Ich war ziemlich betrunken."
Er grinste schwach. „War kaum zu übersehen", erwidert er und prompt wurde ich knallrot im Gesicht.
„Also...", fing ich an und trat nervös von einem Fuß auf den anderen. „Das mit dir und Alicia...stimmt das? Ihr seid nicht mehr zusammen?" Ich konnte mich nur noch verschwommen an unsere Unterhaltung vom vergangenen Abend zurückerinnern.
Peinlich berührt rieb der Rotschopf sich den Nacken. „Ja", sagte er langsam und schien auf irgendeine Reaktion zu warten, doch ich als ich stumm blieb, fuhr er hastig fort: „Es hat halt einfach nicht gepasst zwischen uns, verstehst du?"
„Klar", sagte ich rasch und lächelte ihn unsicher an.
Als George nicht antwortete, sondern mich einfach nur angespannt musterte, sah ich unruhig zu ihm empor. Ich konnte seinem Blick nicht lange standhalten.
„Ich geh jetzt besser", murmelte ich dann und er nickte knapp.
Ich wartete, bis er sich abwandte und zurück zur Wendeltreppe hinüber trottete. Auf halbem Weg die Stufen hinauf rief ich noch einmal seinen Namen. Mit einem hoffnungsvollen Ausdruck im Gesicht drehte er sich wieder zu mir um.
„Danke", sagte ich leise, „für heute Nacht."
Seine Mundwinkel zuckten im Anflug eines schwachen Lächelns. „Für dich, immer wieder gern, Finnley."
Dann wandte er sich endgültig ab und ließ mich mit klopfendem Herzen zurück.
━━━━━━ ❃ ❀ ✾ ✿ ✽ ━━━━━━
Gähnend stieß ich die Tür zum Schlafsaal der Sechstklässlerinnen aus Hufflepuff auf.
Jo hob den Kopf. „Da bist du ja", sagte sie. „Wo hast du die ganze Nacht über gesteckt?"
Schweigend durchquerte ich den kreisrunden Raum und befreite mich recht tollpatschig aus meinem engen Oberteil und der locker sitzenden Jeans.
„Du siehst aus, als wärst du gerade aus deinem eigenen Grab wieder auferstanden", stellte Jo mit gerunzelter Stirn fest.
Ich schnaubte leise und zog mir hastig ein langes weißes T-Shirt über den Kopf. „Würde mich der Tod vor dieser Unterhaltung retten?", fragte ich und ließ mich in die Kissen meines Bettes fallen.
Sie tat so, als würde sie darüber nachdenken, schüttelte dann jedoch den Kopf. „Nein."
Ich schloss die Augen und vergrub mein Gesicht stöhnend in der Bettdecke. „Ich hab versucht, George zu küssen", murmelte ich dann und als Jo nicht reagierte, hob ich vorsichtig den Kopf.
Sie starrte mich mit offenem Mund an, bevor sie triumphierend die Faust in die Luft stieß. „Ich wusste es", rief sie und ihre laute Stimme ließ mich zusammenzucken. „Ups, sorry", murmelte sie und ein leises Lachen entfloh ihrer Kehle. „Wie ist das überhaupt passiert?"
Ich zuckte mit den Schultern. „Ich hab gestern ziemlich viel Alkohol getrunken, so viel wie noch nie in meinem Leben", sagte ich und Jo stieß ein zustimmendes Schnauben aus. „Und dann war ich mit George oben in seinem Schlafsaal und hab das Bad voll gekotzt und er hat mir die Zähne geputzt, was echt ziemlich süß von ihm war, aber als ich ihn küssen wollte, hat er mich abgewiesen. Und dann bin ich in seinem Bett eingeschlafen."
Jo grinste breit. „Ich hatte mich schon gefragt, wo du abgeblieben warst", sagte sie. „Und? Wie war's? Habt ihr zusammen in einem Bett geschlafen?"
Langsam schüttelte ich den Kopf.
Beeindruckt blies sie die Backen auf. „Das ist wirklich sehr anständig von ihm", stellte sie fest und verschränkte die Hände fest in ihrem Nacken.
Ich sah sie frustriert an. „Ich bin eine schlechte Freundin, oder?", jammerte ich.
Jo betrachtete mich nachdenklich. Dann seufzte sie leise und legte mir eine Hand auf die Schulter. „Das bist du nicht", sagte sie ruhig. „Aber was ist mit Andrew? Bist du nun in ihn verliebt oder nicht?"
Am liebsten hätte ich ihr die Wahrheit erzählt. Als ich nicht antwortete, fuhr sie fort.
„Hör zu, ich hab nicht die geringste Ahnung, was da zwischen euch läuft, und ich will es eigentlich auch überhaupt nicht wissen, aber solche Sachen enden nie gut." Eindringlich sah sie mich an. „Mach mit Andrew Schluss. Sonst wird einer von euch beiden früher oder später verletzt. Und das ist das Letzte, was wir jetzt gebrauchen können."
Verdrießlich erwiderte ich ihren Blick. „Was würde ich nur ohne dich tun?", fragte ich dann und daraufhin breitete sich ein Grinsen in ihrem Gesicht aus.
„Das werden wir wohl nie erfahren." Sie lächelte mich breit an, dann erhob sie sich von ihrem eigenen Bett und säuselte: „Ich treff mich jetzt mit Lucas und wenn ich wiederkomme, bist du hoffentlich wieder bei klarem Verstand." Sie zwinkerte mir zu und tänzelte aus dem Schlafsaal.
Ich blickte ihr lachend nach und ließ mich anschließend wieder in die Bettdecken fallen. Unter meinem Kopf raschelte es und verwundert schob ich eine Hand unters Kissen. Verwirrt zog ich ein zerknittertes Blatt Papier darunter hervor.
Mit gerunzelter Stirn faltete ich es auseinander und erstarrte. Meine Augen flogen über die winzigen Zeilen. „Antrag für die Aufnahme eines Pflegekindes?", hauchte ich und fuhr mit den Fingern über die maschinell aufgesetzte Schrift, die sich über die Seite zog.
Ganz oben standen die Namen meiner Eltern, Adrianne und Michael Finnley.
Und darunter die Daten eines weiblichen Kindes. Name: Unbekannt. Geburtsdatum: Unbekannt.
Den Papieren beigefügt war die schwarz-weiß Fotografie eines kleinen Mädchens. Es konnte kaum älter als vier Monate sein. Entsetzt stelle ich fest, dass es dasselbe Kind war, wie auf dem Foto, das in dem goldenen Medaillon steckte und das ich tagein, tagaus in meiner Jackentasche trug.
Ich war so verwirrt, dass ich mich nicht einmal fragte, wie diese Unterlagen unter mein Kopfkissen gelangt waren.
Tränen kitzelten in meinen Augen. Das Blatt Papier glitt aus meinen tauben Fingern und segelte wie in Zeitlupe gen Boden. Dann sprang ich auf und eilte aus dem Schlafsaal, durch den Gemeinschaftsraum, ignorierte die Stimmen, die meinen Namen riefen, und stolperte keuchend durch die Tür hinaus in den fackelbesetzten Gang davor.
Meine Gedanken drehten sich im Kreis. Und obwohl sich die kleinen Zweifel über meine wahre Herkunft in den letzten Monaten bereits wie lästige Parasiten in meinen Kopf geschlichen und dort festgesetzt hatten, traf mich die Erkenntnis, dass ich nicht die Person war, die ich mein ganzes Leben lang geglaubt hatte zu sein, um einiges härter. Moodys tiefe, kratzige Stimme geisterte durch mein Gedächtnis und hinterließ einen sauren Geschmack auf meiner Zunge.
Und dann begann ich zu rennen. Tränen strömten über meine Wangen und ich rannte und rannte durch den menschenleeren Korridor und alles, was noch fehlte, war meine persönliche heroische Filmmusik im Hintergrund.
━━━━━━ ❃ ❀ ✾ ✿ ✽ ━━━━━━
author's note.
nun ist es offiziell. kit ist also wirklich adoptiert. die meisten von euch hatten es ja bereits geahnt. Was haltet ihr davon?
Wie, glaubt ihr, wird es jetzt weiter gehen? Vor allem mit ihr und George? Die beiden hatten sich ja gerade erst wieder etwas angenähert.
Ich hatte euch ja versprochen, dass ich diese Woche vielleicht das ein oder andere extra Kapitel veröffentliche, und here it is! Es ist wirklich nur ganz kurz und süß, aber ich hoffe, ihr hattet trotzdem viel Spaß beim Lesen! ❤️ Ganz viel Liebe geht raus!
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top