several bad puns later
thirty.
several bad puns later
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„WAS TREIBT IHR schon wieder hier?" Mit vor der Brust verschränkten Armen stand ich im Türrahmen des Schlafsaals der Sechstklässler von Gryffindor.
Höchst ertappt blickten Fred und George von einigen vollgekritzelten Pergamentrollen auf und das gleiche hinterlistige Grinsen tauchte prompt auf ihren Gesichtern auf.
„Wir planen unseren nächsten großen Streich", sagte George unverblümt und belustigt sah ich ihn an.
Langsam ging ich zu den Zwillingen hinüber. Bevor ich jedoch auch nur einen flüchtigen Blick auf ihre Pläne werfen konnte, hob Fred dramatisch die Hände.
„Komm ja nicht näher, Finnley", sagte er und wedelte mit seinen Armen penetrant vor meinem Gesicht auf und ab. „Ich wette, du kannst kein Geheimnis für dich behalten, und am Ende weiß jeder über unseren Plan Bescheid, nur weil du dich verplappert hast."
Empört öffnete ich den Mund, um ihm zu widersprechen, doch George kam mir zuvor.
„Hey, das ist meine Freundin, mit der du da redest", sagte er vorwurfsvoll und ungläubig zog Fred die rotblonden Augenbrauen hoch.
Mein Herz machte einen Satz. Wir hatten bisher noch nicht darüber gesprochen, was genau wir eigentlich waren.
George schien von seinen Worten ebenso überrascht zu sein wie ich mich fühlte, denn er unterbrach die unbehagliche Stille, die über uns in der Luft schwebte, indem er ein lautes Räuspern ausstieß und sich peinlich berührt im Nacken kratzte. „Also...was machst du hier?", fragte er dann gedehnt und warf seinem Bruder einen kurzen vorsichtigen Blick zu.
Fred grinste jedoch nur vielsagend.
„Lee hat da was erwähnt", teilte ich ihnen zerknirscht mit. „Er hat gesagt, dass ihr wieder irgendwas ausheckt. Und das wollte ich mir auf keinen Fall entgehen lassen." Zufrieden stellte ich fest, dass George ungewöhnlich stolz aussah. Seine braunen Augen funkelten.
„Ist das dein Ernst?", fragte er und als ich zustimmend nickte, fing er vor Freude an zu strahlen. Er machte den Eindruck, als wollte er mich unbedingt küssen, doch jäh schob sich Fred in unsere Mitte und versperrte mir somit die Sicht auf Georges glückliches Gesicht.
„Also wenn das so ist", sagte der ältere Rotschopf und klopfte mir wichtigtuerisch auf die Schulter, „Herzlich willkommen im Team Unruhestifter. Aber wehe du kommst uns irgendwie in die Quere." Er sah mich unmissverständlich an und ich verdrehte daraufhin die Augen.
„Mach dir nicht gleich ins Hemd, Weasley", sagte ich schlicht und als er entrüstet die Augenbrauen hochzog, fuhr ich ungeduldig fort: „Ihr könnt mir vertrauen."
„Das weiß er doch", sagte George hastig und legte den Arm um die Schultern seines Zwillingsbruders.
Ich grinste schwach. „Also...", fing ich dann langsam an und kreuzte verschwörerisch die Arme vor der Brust. „Wie sieht euer Plan aus?"
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„WAS ZUM TEUFEL IST HIER LOS?" Professor McGonagalls entsetzte Stimme hallte an den steinernen Kerkerwänden wider. Pikiert starrte sie Fred, George und — ganz besonders — mich an.
Hitze schoss in meine Wangen.
„Wir haben lediglich Nachforschungen betrieben", verteidigte sich Fred und ungläubig zog McGonagall die Augenbrauen hoch.
„Sie haben die Rüstungen aus dem Korridor im dritten Stock angezogen, sind mit Ihren Besen durch den Flur direkt aufeinander zugeritten und haben ANGRIFF geschrien?!" Ihre Tonlage hüpfte prompt einige Oktaven in die Höhe.
„Wir haben nur ein altmodisches Muggelduell nachgestellt!", sagte George und schob sich den silbern glänzenden Helm aus der Stirn. Seine roten Haare waren angesengt und rußbedeckt. Blut tropfte aus seiner Nase.
Fred hatte eine geschwollene Lippe und sein rechtes Auge war blau.
„Und seit wann unterstützen Sie eigentlich diese kindischen Witzeleien, Miss Finnley? Ich hätte etwas mehr Reife von Ihnen erwartet", wandte Professor McGonagall sich nun an mich. Ihre zu einer schmalen Linie zusammengepressten Lippen zuckten.
Ihre Worte veranlassten George dazu, breit zu grinsen. Ich wollte es ihm am liebsten aus dem Gesicht schlagen.
„Warum gibt es überhaupt so viele Rüstungen in Hogwarts, wenn wir nicht in ihnen kämpfen dürfen?", fragte Fred vorlaut und McGonagalls Augen huschten forsch zu ihm hinüber.
„Nachsitzen", schnappte sie irritiert und schnippte herrisch mit den Fingern. „Sie alle drei — und dieses Mal drücken Sie sich nicht vor der Arbeit, verstanden?" Sie fixierte uns ein letztes Mal mit einem Blick, der uns vermutlich Angst machen sollte, bevor sie sich abwandte und davon stolzierte.
„Warum bringt ihr mich immer wieder in solche Situationen?", brummte ich mit hängenden Schultern und sah der hochgewachsenen Professorin griesgrämig nach, bis diese schließlich hinter einer Ecke verschwand.
„Das war doch witzig", kommentierte Fred und augenrollend verschränkte ich die Arme vor der Brust.
Ein belustigtes Lächeln, das ich mit aller Kraft zu unterdrücken versuchte, stahl sich auf meine Lippen. „Jedes Mal, wenn wir zusammen sind, handle ich mir irgendeine doofe Strafarbeit ein", sagte ich vorwurfsvoll.
„Das war gar nichts. Der eigentliche Streich kommt doch erst noch", sagte George halbherzig und ich unterdrückte ein Seufzen.
„Ich weiß und genau das macht mir ja auch Sorgen", erwiderte ich und George brach in Gelächter aus.
„Weißt du, Finnley, früher hab ich immer gedacht, dass du einfach nur eine arrogante und hochnäsige Spielverderberin bist. Schön zu sehen, dass sich das nicht verändert hast." Der Rotschopf zwinkerte mir zu und ich ballte die Hände zu Fäusten.
„Ich zähle jetzt bis drei und dann werd' ich dich fertig machen, Weasley", sagte ich durch zusammengebissene Zähne.
Mit vor schierer Belustigung hochgezogenen Augenbrauen betrachtete Fred das Spektakel, das sich ihm bot.
George stieß ein unsicheres Lachen aus. „Komm schon, Kit, das war doch nur'n Scherz", sagte er und warf seinem Bruder einen hilflosen Blick zu.
Dieser zuckte jedoch nur grinsend mit den Schultern, als wollte er sagen: „Das hast du dir selbst eingebrockt, Bruder. Sieh zu, wie du da wieder rauskommst."
„Eins."
Georges Augen weiteten sich ungläubig. „Kit...", murmelte er und hob versöhnlich die Hände.
Ich wackelte herausfordernd mit den Brauen. „Zwei."
„Fuck." Prompt wirbelte er auf dem Absatz herum und begann zu rennen
„Drei." Und ich sprintete ihm hinterher.
Als wir die Große Halle schließlich erreichten, steuerten wir direkt auf den Tisch der Hufflepuffs zu.
Jo und Andrew saßen einander gegenüber und hoben unisono die Köpfe.
Jos Augen weiteten sich überrascht. „Warum blutet er?", fragte sie belustigt und lehnte sich gähnend auf ihrem Platz zurück. Erschöpft streckte sie sich, ihre Arme kreuzte sie hinter ihrem Kopf.
Ich verdrehte die Augen und grummelte: „Weil er ein Idiot ist."
Andrew schnaubte daraufhin leise und Jo hob amüsiert die Brauen. „Ich wusste nicht, dass Menschen durch Idiotie spontan anfangen können, aus der Nase zu bluten."
Ich warf George einen flüchtigen Blick zu und zuckte dann halbherzig mit den Schultern. „Muss ein neues Phänomen sein."
Der Rotschopf schnitt eine Grimasse. Mit einer schnellen Handbewegung wischte er sich die Nase sauber.
Hinter ihm tauchte sein Bruder auf. Keuchend beugte er sich vorn über und stützte seine Hände auf die Knie. „Uhhh", rief er und rang atemlos nach Luft. „Ich wollte nur sichergehen, dass mein Bruder noch lebt." Er wandte sich mir zu und klopfte mir auf die Schulter. „Nichts für Ungut, Finnley, aber du bist ziemlich angsteinflößend."
Ich grinste ihn zerknirscht an, während Jo und Andrew leise kicherten.
„Nimm deine Finger von ihr, man", brummte George und schlug seinem Zwilling mit dem Handrücken gegen die Brust.
Daraufhin brach Fred in schallendes Gelächter aus und kniff mir flüchtig in den Arm, bevor er seine langen Beine über die Bank schwang und sich neben Jo an den Tisch setzte.
Sie schob ihm kommentarlos eine Schüssel Reispudding zu, die er dankend annahm.
„Mach dir nicht gleich ins Hemd, Bro, kein anderer Typ an dieser Schule wird sie jemals auf ein Date einladen", sagte Fred und verwirrt zog George die Augenbrauen hoch.
„Warum?"
Ich verschränkte die Arme vor der Brust. „Ja, warum, Fred?", fragte ich und sah ihn mit dem gleichen piercenden Blick an wie sein Bruder.
Unschuldig hob dieser die Hände in die Höhe. „Ich hab's doch eben schon gesagt", verteidigte er sich. „Du kannst einem echt Angst einjagen, Finnley. Und damit meine ich nicht mich, obwohl mir vor Panik gerade fast in die Hosen gepisst habe."
Verstört sah ich zu ihm hinunter und öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch ich besann mich eines besseren, schüttelte nur sprachlos den Kopf und nahm gemeinsam mit George ebenfalls Platz.
„Also...jetzt erzählt doch mal", fing Jo dann an und beugte sich mit einem verschwörerischen Funkeln in den Augen über den Tisch nach vorn. „Was habt ihr angestellt?"
„Fred und George haben die Rüstungen aus dem dritten Stock gestohlen und sich auf ihren Besen darin duelliert", erzählte ich schlicht und während Jos Kinnlade nach unten klappte, verschluckte Andrew sich an seinem Eintopf.
„Das ist der Hammer", raunte die Dunkelhaarige ehrfurchtsvoll und ungläubig sah ich sie an.
Fred und George stattdessen stimmten ihr nickend zu. „Ich weiß", sagte Fred grinsend und Jo erwiderte es mit derselben Begeisterung.
„Hey, bist du etwa immer noch sauer?", fragte George leise und stieß mir liebevoll mit dem Ellenbogen in die Seite. Er wirkte ernsthaft besorgt.
Ich rollte mit den Augen, konnte das kleine Lächeln, das sich in mein Gesicht schlich, jedoch nicht ganz unterdrücken.
„Gib es endlich zu, Finnley, insgeheim fandest du die ganze Aktion doch auch ziemlich witzig", neckte er mich und zog sogleich einen Teller Kartoffelspalten zu sich heran.
„Ein kleines bisschen vielleicht", grummelte ich, auch wenn ich es nicht zugeben wollte.
George strahlte mich an.
Aus den Augenwinkeln konnte ich sehen, wie Jo uns beobachtete. Sie wirkte äußerst zufrieden. „Ihr zwei seht gut zusammen aus", merkte sie an und während eine bescheuerte Röte in meine Wangen stieg, grinste George glücklich in sich hinein.
„Irgendwie schade, dass es kein Süßes oder Saures in Hogwarts gibt, oder?", lenkte ich dann vom Thema ab und wickelte nachdenklich ein riesige Ladung Bandnudeln auf meine Gabel.
Andrew nickte eifrig. „Oh, du hast Recht", stimmte er mir zu und klopfte auf den Tisch.
Fred und George tauschten Blicke.
„Was ist Süßes oder Saures?", fragte Fred dann neugierig und seine Bruder beugte sich konspirativ nach vorn.
„Klingt nach 'ner abgefahrenen Sache, an der wir beteiligt sein sollten", sagte er.
Ich hob die Schultern. „In der Muggelwelt klopfen die Kinder jedes Jahr an Halloween an die Türen der Häuser in der Nachbarschaft und sammeln Süßigkeiten", erklärte ich sachlich.
Jo machte ein begeistertes Gesicht.
„Und an welcher Stelle kommt dabei der Spaß ins Spiel?", wollte Fred begierig wissen und George nickte zustimmend.
„Wir fragen nur für experimentelle Zwecke, versteht sich", warf er hastig ein. „Muggelstudien, ihr wisst schon."
Andrew und ich tauschten verwunderte Blicke. „Manchmal", fing ich dann langsam an zu erzählen, „wenn jemand eklige Süßigkeiten verteilt, werden demjenigen jede Menge kindischer Streiche gespielt. Da landen dann Eier an der Fassade oder der Gartenzaun wird mit Klopapier eingewickelt oder—"
„Abgefahren", platzten die Zwillinge unisono heraus und das gleiche unheimliche Grinsen tauchte in ihren Gesichtern auf.
„Ich hätte das nicht erwähnen sollen, oder?", fragte ich unsicher und sah hilflos zu Jo und Andrew hinüber.
„Du hast mich da auf eine Idee gebracht, Finnley", sagte Fred geheimnistuerisch und George wackelte mit den Augenbrauen.
„Schade, dass Halloween erst in fünf Monaten ist", sagte er und stützte sich mit dem Kinn auf seinen Händen ab.
„Halloween kommt noch früh genug", sagte ich. „Abgesehen davon hab ich eine Idee für unseren nächsten Streich."
Mit hochgezogenen Augenbrauen sah George mich an. „Warte kurz...für unseren Streich?", fragte er überrascht.
Jo, Andrew und Fred blickten nicht weniger ungläubig drein.
Ich schob mir eine volle Gabel Bandnudeln in den Mund und schaute unschuldig zu meinen Freunden empor. „Ja", sagte ich langsam und hob die Schultern an. „Oder wollt ihr mich nicht mehr mit dabei haben?"
„Doch, natürlich", erwiderte George schnell und Fred nickte hastig.
„Dann erzähl uns doch mal von deinem ach so tollen Plan", sagte er und mit einem verschwörerischen Grinsen auf den Lippen steckten wir die Köpfe zusammen.
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Hör auf damit, sagte ich zu meinem Gehirn.
Das ist die dümmste Idee, die du je hattest, erwiderte mein Gehirn.
Verschwinde gefälligst aus meinem Kopf.
Mein Gehirn weigerte sich, aus meinem Kopf zu verschwinden. Rücksichtsloses Gehirn.
Seufzend zückte ich meinen Zauberstab, tippte sanft gegen den Türknauf und murmelte: „Portus Totalum."
Einen Moment lang erzitterte der goldene Knauf und leuchtete in einem seltsamen blauen Licht. Und nicht nur dieser, alle im Umkreis liegenden Türen strahlten in demselben hellen Blau.
Ein zufriedenes Grinsen stahl sich auf meine Lippen.
„Oi, Finnley", ertönte plötzlich ein Flüstern hinter mir und erschrocken wirbelte ich auf dem Absatz herum.
„Was?", zischte ich und George fing leise an zu lachen. Mit aufeinander gepressten Lippen versetzte ich ihm einen Schlag gegen die Schulter, doch davon ließ er sich nicht beirren.
„Hey, warum sind Geister schlechte Lügner?"
Ich sah ihn leicht verstört an und zuckte dann ahnungslos mit den Schultern.
„Weil sie leicht zu durchschauen sind." Er brach in Gelächter aus und ich unterdrückte das dringende Bedürfnis, mir mit der flachen Hand gegen die Stirn zu schlagen.
„Du hast mich fast zu Tode erschreckt", teilte ich ihm vorwurfsvoll mit und belustigt verdrehte er die Augen.
„Hat dir eigentlich schon mal jemand gesagt, wie süß es ist, wenn du wütend bist? Ganz besonders, wenn du wütend auf mich bist", murmelte er heiser und sein heißer Atem schlug beißend gegen meinen Hals.
Ich schluckte schwer und ignorierte mein vor Aufregung schneller schlagendes Herz. „Im Moment weiß ich nicht, ob ich dich küssen oder doch eher vom Astronomieturm stoßen will", erwiderte ich atemlos und wandte mich von ihm ab.
George grinste zerknirscht. „Gibt's irgend'ne Chance, mich zwischen einem von beiden entscheiden zu können?"
Ich schnaubte leise. „Hast du deinen Teil erledigt?", fragte ich dann und mit einem sich wieder beruhigenden Räuspern nickte George mit dem Kopf.
„Ich hab mich um alle Gabeln und Servierlöffel gekümmert und Fred sich um jede einzelne Schreibfeder", antwortete er und schwellte stolz die Brust. „Die werden nicht mehr wissen wie ihnen geschieht."
Ich lächelte ihn an. „Das wird der beste Streich eurer gesamten Laufbahn und das alles nur dank mir, gib's zu", stichelte ich ihn und er rollte amüsiert mit den Augen.
„Er ist nicht schlecht, okay?"
Empört öffnete ich den Mund. „Nicht schlecht?", rief ich eine Spur zu laut und hastig legte er mir die Hand über die Lippen. Vorwurfsvoll sah ich ihn an und grummelte einige beleidigende Flüche gegen seine Handfläche.
„Du solltest hier nicht so rumschreien", sagte er geduldig. Seine Finger waren warm und rau. „Außer natürlich du willst, dass uns Filch nach der Sperrstunde außerhalb unserer Gemeinschaftsräume auffindet. Dann hättest du McGonagall endgültig bis aufs Tiefste enttäuscht und du wärst sicherlich nicht mehr ihre Lieblingsschülerin." Er ließ mich wieder los und wedelte dramatisch mit den Händen durch die Luft.
Ich wollte mich gerade zu einer schnippischen Antwort herablassen, als plötzlich das unheilvolle Klappern von Absätzen im Korridor nebenan ertönte.
Meine Augen weiteten sich entsetzt. Reflexartig packte ich George am Handgelenk und griff gleichzeitig nach dem goldenen Türknauf. Ich betete zu einem Gott, an den ich nicht glaubte, und hoffte inständig, dass mein Zauber von vorhin tatsächlich funktioniert hatte.
Ein Gefühl der Erleichterung durchflutete meinen Körper, als ich wie durch ein enges Abflussrohr gesogen und gepresst wurde, George hinter mir herziehend.
Wenige Sekunden später spuckte uns der eben kreierte Portschlüssel am kalten schlammigen Ufer des Schwarzen Sees wieder aus. Wir standen knöcheltief im in der Dunkelheit schimmernden Wasser.
Mit einem beeindruckten Ausdruck im Gesicht sah George mich an. „Das war", sagte er und schüttete Seewasser aus seinen Turnschuhen, „exzellente Zaubereiarbeit."
Ich lachte leise und folgte ihm dann zitternd das steinige Ufer hinauf. Sowohl meine Hosenbeine als auch meine Socken waren klitschnass. Ich sah ihn Georges sommersprossiges Gesicht. Hinter ihm leuchteten die Sterne am Firmament.
Er folgte meinem Blick und runzelte die Stirn. „Hast du immer noch so große Angst vor der Einsamkeit da oben?", fragte er und erinnerte mich damit so jäh an das Gespräch zurück, das wir vor wenigen Monaten oben im Astronomieturm geführt hatten. Bevor alles kompliziert geworden war.
Ich schluckte schwer. „Wenn ich dich ansehe", sagte ich mit heiserer Stimme, „hab ich keine Angst mehr."
Die Besorgnis in seinem Gesicht wich einem glücklichen Lächeln.
„Man, war das vielleicht kitschig, was?", murmelte ich mit geröteten Wangen und wandte mich von ihm ab.
Ich konnte hören, wie er leise lachte. „Wir sollten langsam wieder hoch ins Schloss gehen, findest du nicht auch?", fragte ich dann vorsichtig und schlang schützend die Arme um meinen Oberkörper.
„Du hast Recht", erwiderte George grinsend. „Morgen ist ein großer Tag. Beim Frühstück wird die Post abgehen, ich sag's dir."
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„Was zum—"
Fred und George grinsten breit. „Und weg ist er", stellte der ältere Zwilling gut gelaunt fest und klatschte in die Hände.
„Also...", sagte Jo gedehnt und ließ ihren Blick misstrauischen über den Frühstückstisch gleiten. „Ihr habt alle Gegenstände hier in Portschlüssel verwandelt?"
Ich schüttelte den Kopf. „Nicht alle", erwiderte ich. „Nur einige ausgewählte. Sämtliches Besteck—"
„Türklinken", warf Fred ein.
„Federn und Tintenfässer", schloss George sich an und Jo hob die Hände.
„Schon gut, schon gut, ich hab's ja verstanden, einfach nichts mehr anfassen, nicht wahr?", sagte sie und versteckte die Arme hinter ihrem Rücken. „Ich will nicht irgendwo ganz allein mitten im Verbotenen Wald wieder auftauchen."
Ich warf den Zwillingen einen flüchtigen Blick zu und gleichzeitig brachen wir in Gelächter aus.
Der Tag begann mit einer Menge Schülerinnen und Schüler, die immer dann verschwanden und an anderen Orten im Schloss wieder auftauchten, wenn sie wahllos irgendwelche Gegenstände berührten.
Auch Fred, George und ich tappten einige Male versehentlich in unsere eigene Falle, doch konnten nicht anders, als darüber zu lachen.
Als uns Professor McGonagall nach der ersten Unterrichtsstunde hinter einer Ecke zur Rede stellen wollte, machten uns in verschiedene Richtungen aus dem Staub.
„Zeit für unseren Fluchtplan, Finnley", rief George mir von Weitem zu und grinsend hob ich die Daumen.
„Ich bin noch nicht fertig mit Ihnen! Kommen Sie sofort zurück!" Professor McGonagalls Stimme echote durch den Korridor und schlitternd kam ich vor ihr zum Stehen.
„Minerva McGonagall, was glauben Sie, was Sie hier draußen so ganz alleine tun?", fragte ich in gespielt geschwollenem Ton und McGonagall blinzelte pikiert. „Die Jungs und ich waren krank vor Sorge! Sie hätten sterben können!"
Hinter ihrem Rücken schlichen Fred und George an ihr vorbei.
„Hogwarts ist der sicherste Ort in der magischen Welt", erwiderte Professor McGonagall perplex und zufrieden stellte ich fest, dass mein Plan offensichtlich aufzugehen schien.
„Genau das haben sie auch über Pompeji gesagt! Sie wissen doch, was passiert ist, oder etwa nicht? BOOM!" Ich machte eine explodierende Handbewegung und Professor McGonagall sah mich ungeduldig an.
„Was genau versuchen Sie hier gerade zu tun, Miss Finnley?", fragte sie forsch und ihre hochgewanderten Augenbrauen verschwanden beinahe unter dem dunkelgrünen Spitzhut, der auf ihrem Kopf thronte.
Verlegen grinste ich sie an. „Sie ablenken." Ich zwinkerte schelmisch, bevor ich auf dem Absatz herum wirbelte und in die entgegengesetzte Richtung davon rannte.
Das Lächeln, das sich auf Professor McGonagalls schmale Lippen schlich, bemerkte ich nicht mehr und ich hörte auch nicht, wie sie vor sich hin murmelte: „Merlin, lass sie niemals alt werden."
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author's note.
Heyyyy, hier geht's auch endlich weiter und ich bin so unendlich glücklich darüber. Ich liebe dieses Kapitel und hoffe wirklich, ihr tut das auch.
Ich bemühe mich in Zukunft wieder aktiver zu sein und öfter hier zu updaten, da ich zum Glück jetzt auch mit meinen ganzen Prüfungen fertig bin (Halleluja)!
Wie geht es euch? Was gibt's so neues?
Das nächste Mal gibt es wieder ein etwas ernsteres Kapitel. Was, glaubt ihr, wird demnächst hier auf uns zukommen? Lange dauert es jedenfalls nicht mehr bis zur letzten Aufgabe des Turniers, so viel ist schon mal sicher.
Ich hoffe, ihr habt einen schönen Abend und kommentiert wieder fleißig! Ich werde jetzt erstmal auf eure Nachrichten aus dem letzten Kapitel antworten! ❤️❤️❤️
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