how to be a failiure 101









twenty.
how to be a failiure 101

24. Februar 1995

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„WARTE MAL, WARST du nicht diejenige, die gesagt hat, dass sie darüber redet, wenn ein Problem aufkommt?", fragte Lucas und konnte sich das belustigte Grinsen, das sich nun auf seinen Lippen stahl, offenbar nicht ganz verkneifen.

Genervt sah ich ihn an. „Ach, halt doch die Klappe, Lucas", murmelte ich und rührte frustriert in meiner Kaffeetasse herum.

Lucas neigte den Kopf zur Seite. „Also tut ihr nur so, als ob ihr ein Paar wärt? Und wieso diese ganze Scharade? Weil Andrew irgendein Mädchen eifersüchtig machen will?", fragte er und ich seufzte leise, bevor ich ihm mit einem knappen Nicken signalisierte, dass er recht hatte. „Und was springt für dich dabei raus?"

Ich schnitt eine Grimasse. „Nichts", sagte ich, doch Lucas schien mir nicht zu glauben.

Mit hochgezogenen Brauen betrachtete er mich. „Bist du dir sicher?", fragte er und als ich seinen Blick verwirrt erwiderte, zuckte er nur halbherzig mit den Schultern. „Ich hab dich mit diesem Weasley gesehen."

Prompt schoss Hitze in meine Wangen. War es so offensichtlich gewesen? „Und?", fragte ich bemüht gelassen und Lucas hob keck eine Augenbraue.

„Und läuft da was zwischen euch?", fragte er neugierig und malte mit den Fingern ein Herz in die Luft.

Ich starrte ihn aus großen Augen an. Dann wandte ich mich ab und stützte frustriert das Kinn auf die Hände. „Das ist 'ne komplizierte Situation."

Mit einer lässigen Handbewegung wischte er sich die dunklen Haare aus der Stirn. Seine Augen funkelten amüsiert. „Nein, ist es nicht", widersprach er und lächelte mich an. „Ich habe gesehen, wie ihr euch anschaut und daran ist rein gar nichts kompliziert. Ich geb dir mal 'nen Rat—"

„Ich will aber keinen Rat von dir", unterbrach ich ihn verstört und Lucas rollte grinsend mit den Augen.

„Ich geb ihn dir trotzdem", sagte er jedoch geduldig und beugte sich über den Holztisch zu mir hinüber, „sei ehrlich zu ihm."

Ich sah ihn einen Moment lang nachdenklich an, dann seufzte ich leise und hob die Schultern. „Und was ist, wenn ich einfach auswandere...nach Guatemala?"

Daraufhin brach Lucas in Gelächter aus. „Ist'n radikaler Plan B", kommentierte er nüchtern und meine Lippen verzogen sich zu einem schwachen Grinsen.

Wir schwiegen eine Weile, bevor ich schließlich erneut das Wort ergriff: „Weißt du, was ich am meisten an George hasse?"

Überrascht hob Lucas den Kopf und runzelte die Stirn. „Was?"

Ich schnitt eine gequälte Grimasse. „Seine doofen Haare", murmelte ich verdrießlich. „Seine doofen, langweiligen, roten Haare."

Lucas lächelte wissend und häufte weiter Rührei auf seinen bereits vollen Teller.

Bei seinem Anblick drehte sich mir der Magen um. „Ich weiß nicht, was ich will, okay?", fuhr ich dann frustriert fort. „Außerdem habe ich gerade echt andere Probleme."

Unschuldig hob Lucas die Hände. „Ich hab doch gar nichts gesagt", erwiderte er lachend. „Du kannst machen, was du willst. Aber wunder dich nicht, wenn er es irgendwann aufgibt, dir ständig hinterher zu rennen, weil du ihn immer wieder abweist. Letztendlich wird er über dich hinwegkommen und dann ist vielleicht es zu spät."

Genervt legte ich den Kopf schief. „Er ist doch sowieso mit Alicia zusammen", sagte ich, ließ dabei jedoch aus, dass er wegen mir mit ihr Schluss machen wollte. Es wurmte mich zutiefst, dass Lucas Recht hatte.

„Und du mit Andrew", sagte er und bei dem nüchternen Ausdruck, der sich auf mein Gesicht schlich, fing er an zu grinsen. „Mehr oder weniger jedenfalls."

„Woher wusstest du es?", fragte ich dann und setzte meine Kaffeetasse an die Lippen.

Lucas zuckte mit den Schultern. „Ich konnte es sehen", sagte er gelassen. „Es hat einfach nie so richtig zwischen euch gefunkt, weißt du, was ich meine?"

Nachdenklich kreuzte ich die Arme vor der Brust. „Aber Jo und Mel glauben es doch, oder etwa nicht?", fragte ich und Lucas stieß ein belustigtes Schnauben aus.

„Ja", sagte er gedehnt und verschränkte die Hände fest in seinem Nacken. „Auch wenn Jo nach wie vor nichts davon hält."

Seufzend verdrehte ich die Augen. „War ja klar", murmelte ich.

„Sie denkt, dass einer von euch beiden früher oder später verletzt wird", sagte Lucas mit einem belustigten Schmunzeln im Mundwinkel, „und dass ihr damit nur eure Freundschaft aufs Spiel setzt."

Ich schnitt eine Grimasse. „Wenn überhaupt, ist unsere Freundschaft dadurch nur noch enger geworden."

„Aber das weiß sie doch nicht", teilte er mir altklug mit, „und deshalb wird sie dir auch weiterhin einreden, dass das ganze ein riesengroßer Fehler ist."

„Vielleicht hat sie ja Recht", murmelte ich. „Vielleicht war das alles wirklich eine schlechte Idee."

Lucas hob eine Braue. „Und darauf kommst du erst jetzt?", fragte er und als ich ihn genervt ansah, hob er hastig die Hände in die Luft. „Ich sag's ja bloß. Glaubst du denn wirklich, dass das irgendwas bringt?"

„Ich wollte Andrew doch nur mit Katie helfen", jammerte ich niedergeschlagen und Lucas legte nachdenklich den Kopf schief.

„Hör zu, wir wissen alle, dass Andrew nicht gerade..." Er schien nach den richtigen Worten zu suchen, „auf der Höhe ist, was Mädchen angeht, aber wenn er jemanden gut findet, sollte er nicht auf diese Weise versuchen, ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Das macht die ganze Sache doch nur noch viel komplizierter." Er zuckte mit den Schultern und beeindruckt stellte ich fest, dass er zur Abwechslung mal Recht hatte.

Sprachlos blinzelte ich ihn an.

Lucas grinste unschuldig. „Weißt du, jeder hat das Recht, sich ab und zu bescheuert zu verhalten. Pass nur auf, dass es nicht zur Gewohnheit wird." Er zwinkerte mir zu, stand dann auf und verließ mit den Worten: „Wir sehen uns später", die Großen Halle.

Ich dachte noch ein paar Minuten über Lucas' Worte nach, bevor ich mich ebenfalls von der Bank hochstemmte. Beinahe hätte ich vergessen, dass heute die zweite Aufgabe des Trimagischen Turniers stattfinden würde. In der Eingangshalle traf ich auf ein paar Nachzügler aus der Großen Halle, die gerade durch das Eichenportal hinausgingen.

Während ich allein den grasbewachsenen Abhang hinunter schlenderte, sah ich, dass die Tribünen, die im November noch das Drachengehege umgeben hatten, nun mitten im schwarzen See aufgebaut worden waren und sich im Wasser spiegelten.

Von Weitem sah ich eine Reihe dunkler Holzboote, die am Ufer lagen und von eifrig schnatternden Schülern bestiegen wurden. Auf der rechten Seite erkannte ich Mel, die mich nun auch entdeckte und mir aufgeregt zuwinkte. Mit einem matten Lächeln auf den Lippen hob ich die Hand.

Ein kalter Windstoß wirbelte just in diesem Moment meine Haare auf und hastig strich ich sie mir aus dem Gesicht, ehe ich prompt mit jemandem zusammenstieß. „Pass gefälligst auf, wo du hin läufst", zickte ich und richtete verärgert den gestreiften Schal um meinen Hals.

Georges braune Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. „Du hast doch selbst Augen im Kopf, oder etwa nicht?", giftete er zurück und kreuzte abweisend die Arme vor der Brust. Er trug eine froschgrüne Mütze, die sich fürchterlich mit seinem roten Haar biss.

Überrascht starrte ich zurück. Er hatte meine Abfuhr offenbar recht schnell verkraftet und war wieder zu seinem üblichen unausstehlichen Selbst geworden. Über seine Schulter entdeckte ich Fred, Angelina und Alicia, die allesamt ungeduldig nach ihm Ausschau hielten.

Ein spöttisches Lächeln breitete sich plötzlich auf seinen Lippen aus. „Weißt du, ich habe lange darüber nachgedacht, was du neulich gesagt hast", sagte er dann. „Dass das zwischen uns sowieso nicht funktionieren würde. Und mir ist klar geworden, dass du Recht hattest."

Mein Herz machte einen Satz.

„Du bist stur, rücksichtslos und vollkommen unerträglich", fuhr er fort und zählte dabei jedes einzelne Wort an seinen Fingern ab.

Reflexartig ballte ich die Hände zu Fäusten. „Ja und zwar weil ich dich hasse und du mich jedes Mal, wenn wir miteinander reden, buchstäblich in den Wahnsinn treibst", schnappte ich.

Ein selbstgefälliges Grinsen tauchte auf Georges Gesicht auf.

Wütend biss ich die Zähne aufeinander. „Was zum Teufel ist falsch mit dir?"

„Du hasst mich nicht", sagte er ruhig und mit einem Selbstbewusstsein, bei dem man glatt neidisch werden konnte.

Ich verengte die Augen. „Tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen, George Weasley, aber die Welt dreht sich nun mal nicht nur um dich."

George verzog das Gesicht. „Das sagt genau die Richtige", feixte er gehässig. „Was hast du für'n Problem?"

Ich biss die Zähne fest aufeinander. „Du! Du bist das verdammte Problem!"

„Was stimmt nicht mit dir?" Er verschränkte die Arme vor der Brust.

„Was kümmert's dich?" Tränen brannten in meinen Augen. Warum war es mir auf einmal so wichtig, was er von mir hielt?

„Es kümmert mich, weil wir uns gerade anschreien und ich nicht die geringste Ahnung habe, warum du schon wieder so wütend bist!"

„Stellst du dich bloß so dumm oder weißt du das wirklich nicht?", fragte ich gereizt und stemmte die Hände in die Hüften.

Frustriert breitete er die Arme aus. „Es könnte tausend Gründe geben, weil du immer wütend auf mich bist!", rief er. „Nichts, was ich tue, macht dich glücklich!"

„Ich bin doch überhaupt nicht wütend auf dich!", schrie ich und machte eine kurze Pause, bevor aus mir heraus platzte: „Ich bin wütend auf mich!"

Plötzlich wurde es still.

Meine Augen weiteten sich.

Er erstarrte. „Was?", hauchte er und machte einen Schritt auf mich zu.

Hastig wich ich vor ihm zurück. „Ich sollte jetzt lieber gehen", sagte ich dann mit bemüht fester Stimme. Ich wartete gar nicht erst auf eine Antwort seinerseits, sondern stapfte mit tief in meinen Manteltaschen vergrabenen Händen an ihm vorbei und hinüber zu einem der kleinen Holzboote, die nacheinander zu den mitten im schwarzen See gelegenen, riesigen Tribünen schipperten.

„Da bist du ja endlich", seufzte Jo ungeduldig und knöpfte sich ihre dicke Jacke bis zum Kinn zu.

Mel sah mich unsicher an. „Ist mit dir und George alles in Ordnung?", fragte sie, während sie mir half, einen Fuß in die wackelige Nussschale zu setzen.

Mir wurde schlecht. „Ja, alles bestens", murmelte ich und zog mir den Schal um meinen Hals noch ein wenig fester.

Mel zog ungläubig die Stirn in Falten. „Sah aber nicht danach aus", erwiderte sie und ich unterdrückte ein genervtes Seufzen.

„Es ist nichts, Mel", sagte ich noch einmal mit Nachdruck und sie ließ das Thema fallen.

Als schließlich auch Andrew und Lucas am Ufer auftauchten, setzten wir endlich zu den Tribünen über.

Das aufgeregte Geschnatter und Getuschel der Menge echote summend über das Wasser. Ich war so in Gedanken versunken, dass ich kaum bemerkte, wie wir unsere Plätze auf einer der oberen Sitzreihen einnahmen. Cedric zwinkerte mir aus der Ferne zu und mit einem schwachen Lächeln auf den Lippen hob ich die Hand und winkte zu ihm zurück. Fünf Minuten später rannte Harry am Ufer entlang auf die Richter zu, die an einem golddrapierten Tisch direkt am Wasser saßen.

Er stellte sich neben Cedric und stützte keuchend die Hände auf die Knie.

Er wechselte einige hastige Worte mit Ludo Bagman, bevor dieser ihm kurz in die Schulter kniff und ihm dann den Rücken zu wandte. Er richtete den Zauberstab auf seine Kehle, sagte: „Sonorus!", und ließ seine Stimme über das Wasser hinüber zu den Tribünen dröhnen. „Es ist so weit, unsere Champions sind bereit für die nächste Aufgabe, die auf meinen Pfiff hin beginnt. Sie haben genau eine Stunde, um das zurückzuholen, was ihnen genommen wurde. Ich zähle bis drei. Eins...zwei...drei!"

Ein Pfiff hallte in der eiskalten Luft schrill wider; auf den Tribünen brach Jubel und Beifall los.

Die vier Champions wateten allesamt ins Wasser. Ich bekam eine Gänsehaut allein bei dem Gedanken daran, im Februar im schwarzen See zu baden. Schließlich waren sie alle unter der Wasseroberfläche verschwunden. Und dann warteten wir.

Ich suchte die Menge nach George ab und fand ihn schräg unter uns auf der Tribüne zu unserer Rechten. Er stand hinter Alicia und hatte seine Arme um ihren Hals geschlungen, während er, wie alle anderen auch, auf das ruhige trübe Wasser starrte.

Der Wind zerrte kalt und erbarmungslos an meiner Kleidung und schien eine ständig mahnende Erinnerung daran zu sein, dass ich es vermasselt hatte.

Mit brennenden Augen wandte ich mich wieder ab und vergrub die Hälfte meines Gesichtes so gut es ging in meinem Schal.

Eine halbe Stunde verging, ohne dass etwas geschah. Dann tauchte plötzlich Fleur Delacour, der Champion der Beauxbatons, in der Mitte des Sees auf. Sie paddelte keuchend aufs Ufer zu und ließ sich von einigen Helfern aus dem Wasser ziehen. Sie schien zu weinen. Ihre markerschütternden Schreie drangen bis zu den Tribünen hinüber.

„Was ist denn mit der passiert?", fragte Jo spöttisch und stellte sich auf die Zehenspitzen, um besser sehen zu können.

„Keine Ahnung", murmelte Mel und verengte mit vor der Brust gekreuzten Armen die Augen. „Aber irgendwas stimmt hier ganz und gar nicht."

Weitere dreißig Minuten verstrichen, ehe sich endlich etwas tat. Luftblasen stiegen an die Wasseroberfläche gefolgt von Cedric und Cho, die nach Atem ringend zum Ufer hinüber schwammen.

„Da sind Menschen im See?", fragte ich schrill, doch meine Freunde lachten nur.

Die gelb-schwarze Hufflepuff-Woge brach in tosenden Beifall aus. Lucas und Andrew reckten grölend die Fäuste in den Himmel.

Mittlerweile war über eine Stunde vergangen, als Krum und das Mädchen mit den buschigen Haaren auftauchten. Hermine Granger spuckte Wasser aus und sah sich verwirrt um.

„Wo bleibt Harry?", fragte ich ungeduldig und ließ meine Augen prüfend über die schwarze Wasseroberfläche gleiten.

Kaum hatte ich die Worte laut ausgesprochen, stießen auch schon drei Köpfe durch das spiegelglatte Wasser. Keuchend zog Harry Ron Weasley und ein kleines Mädchen mit silbrig blondem Haar hoch an die Luft. Überall um ihn herum tauchten wilde, grün behaarte Köpfe aus dem Wasser auf und lächelten ihm zu.

Die Menge auf den Tribünen machte einigen Lärm, wir alle waren aufgesprungen und riefen und schrieen.

Harry und Ron zogen das Mädchen durchs Wasser, hinüber zum Ufer, wo die Richter standen und sie beobachteten. Begleitet wurden sie von einer Art Ehrengarde aus zwanzig Wassermenschen, die fürchterlichen kreischende Lieder sangen.

Ich sah, wie Madam Pomfrey um Hermine, Krum, Cedric und Cho herumwirbelte, die allesamt in dicke Decken eingewickelt waren. Professor Dumbledore und Ludo Bagman lächelten Harry und Ron entgegen, die jetzt aufs Ufer zu schwammen.

Ich konnte nicht verstehen, worüber sie redeten, doch Harry sah äußerst belämmert aus.

Während sich die Krankenschwester um die übrigen Schüler kümmerte, kauerte Dumbledore am Ufer, vertieft in ein Gespräch mit einem der Wassermenschen, offenbar der Anführerin, einer besonders wilden und grimmig aussehenden Nixe.

„Dumbledore kann Meerisch?", fragte Lucas und pfiff beeindruckt durch die Zähne.

Schließlich richtete sich der große Schulleiter wieder auf, wandte sich seinen Kollegen zu und zog sich zu einer Beratung mit ihnen zurück.

Dann dröhnte Ludo Bagmans magisch verstärkte Stimme hinaus auf den See, wir zuckten zusammen und die Menge auf den Tribünen wurde ganz still.

„Meine Damen und Herren, wir haben unsere Entscheidung getroffen. Uns wurde genau berichtet, was auf dem Grund des Sees geschehen ist, und wir haben daher beschlossen, die Champions bei fünfzig möglichen Punkten wie folgt zu benoten..." Er machte eine dramatische Pause und holte tief Luft. „Miss Fleur Delacour hat zwar gezeigt, dass sie hervorragend mit den Kopfblasenzauber umgehen kann, doch sie wurde von den Grindelohs angegriffen, als sie sich ihrem Ziel näherte, und hat es nicht geschafft, ihre Geisel zu befreien. Wir erteilen ihr fünfundzwanzig Punkte."

Die Menge applaudierte höflich.

„Mr Cedric Diggory, der ebenfalls den Kopfblasenzauber verwendet hat, kam als Erster mit seiner Geisel zurück, allerdings eine Minute nach der gesetzten Zeit von einer Stunde. Deshalb geben wir ihm siebenundvierzig Punkte."

Gewaltiger Jubel von den Hufflepuffs im Publikum, mir eingeschlossen. Ich konnte sehen, wie Cho Cedric einen glühenden Blick schenkte, und war wirklich froh, dass die beiden zueinander gefunden hatten.

„Mr Viktor Krum hat eine unvollständige Verwandlung benutzt, die dennoch sehr wirksam war, und ist als Zweiter mit seiner Geisel zurückgekehrt. Wir geben ihm vierzig Punkte."

Karkaroff klatschte besonders laut und mit überlegenem Mienenspiel.

„Mr Harry Potter hat mit bester Wirkung Kiemenkraut genommen", fuhr Bagman fort. „Er kehrte als Letzter zurück und weit über dem Zeitlimit von einer Stunde. Wie uns die Meermenschen jedoch mitteilen, hat Mr Potter die Geiseln als Erster erreicht, und die Verspätung bei seiner Rückkehr war seiner Entschlossenheit geschuldet, alle Geiseln, nicht nur die seine, in Sicherheit zu bringen."

Ich kreuzte die Finger in den Taschen meines Mantels.

„Die Mehrzahl der Richter", und an dieser Stelle warf Bagman Karkaroff einen besonders gehässigen Blick zu, „sind der Überzeugung, dass dies moralisches Rückgrat beweist und mit der vollen Punktzahl belohnt werden sollte. Dennoch...Mr Potters Ergebnis lautet fünfundvierzig Punkte."

Beifall brandete auf und ich konnte die Weasley-Zwillinge lauter als alle anderen klatschen und trampeln hören. „Wir haben Potter! Wir haben Potter!", riefen sie im Chor und die anderen Gryffindors stimmten nach und nach in ihre Jubelhymne mit ein.

Ich begegnete Georges Blick und konnte nicht anders, als zu grinsen. Fröhlich erwiderte er es.

„Die dritte und letzte Runde des Turniers findet am vierundzwanzigsten Juni bei Einbruch der Dunkelheit statt", säuselte Bagman. „Wir werden euch genau einen Monat vorher mitteilen, was auf euch zukommt. Herzlichen Dank an alle für die Unterstützung ihrer Champions."

Langsam dümpelten wir wieder zurück ans Ufer und anschließend hinauf ins Schloss. Einige Meter vor uns liefen Fred und George Weasley. Im Vorbeigehen beobachtete ich, wie sie Harry auf die Schulter klopften.

„So ein moralisches Vorbild", rief Fred feixend. Harry verdrehte die Augen und versetzte ihm einen leichten Stoß. Fred taumelte grinsend zur Seite und schlang dann einen Arm um Angelinas Schultern.

„Selbst wenn du was falsch machst, machst du noch alles richtig", lachte George und ließ sich von Alicia weiter den Abhang hinauf ziehen.

Als sie weitergegangen waren, rief ich: „Gut gemacht, Harry!", in seine Richtung.

Überrascht hob er den Kopf und fuhr sich durch die rabenschwarzen Haare. Er grinste zerknirscht und nickte mir peinlich berührt zu. „Danke", sagte er gut gelaunt. Jegliche Anspannung schien von ihm abgefallen zu sein.

„Wetten, die anderen schmeißen 'ne Party im Gemeinschaftsraum für Cedric?", sagte Lucas und rieb aufgeregt die Hände aneinander. „Ich weiß zwar nicht, woher Eddie Charmichael immer den ganzen Alkohol herbekommt, aber ich beschwer' mich nicht, ganz im Gegenteil."

Ich verdrehte grinsend die Augen. „Du verträgst doch gar keinen Alkohol", kommentierte ich und Lucas zeigte mir daraufhin den Mittelfinger.

„Ach, halt die Klappe, Kit", spottete er und packte anschließend Jos Hand und verschränkte ihre Finger miteinander.

Ich antwortete nicht, sondern starrte stattdessen weiterhin auf Georges Hinterkopf.

In der Eingangshalle schlugen die Gryffindors letztendlich einen anderen Weg in Richtung ihres Gemeinschaftsraumes ein, als wir. Auf dem obersten Treppenabsatz drehte George sich noch einmal um.

Unseren Augen verhakten sich ineinander. Dann rief Fred seinen Namen und er wandte sich blinzelnd ab.

Ich unterdrückte ein Seufzen und folgte meinen Freunden dann hinunter in die Keller. Vor der Tür zum Hufflepuff-Gemeinschaftsraum dröhnte bereits laute Musik bis auf den Korridor hinaus.

Jo, Mel und ich grinsten einander an, bevor wir nach Lucas und Andrew über die Schwelle in den kreisrunden Raum traten. Wir hatten uns kaum richtig umgesehen, als mir auch schon eine Bierflasche in die Hand gedrückt wurde.

Ich warf Jo einen fragenden Blick zu, die jedoch nur summend mit den Schultern zuckte.

Ich schnaubte leise und ließ meine Augen über die Köpfe der feiernden Menge schweifen.

Das würde definitiv ein langer Abend werden.

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author's note.

Kit und George sind wieder da, wo sie am Anfang schon mal standen. Well...I can't help it, aber es macht einfach so derb Spaß, euch auf die Folter zu spannen.

Gibt es irgendetwas, das ihr euch für diese Geschichte wünscht? Oder was ihr gerne lesen würdet? Irgendeine Szene? Irgendein Dialog?

Die Party geht in der nächsten Woche weiter und lasst mich euch verraten, es wird sehr witzig. Wir sehen uns im Gemeinschaftsraum der Hufflepuffs wieder.

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