merde! shit always sounds better in french
six.
merde! shit always sounds better in french
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AM MONTAGMORGEN GERIETEN Jo, Mel und ich in der Eingangshalle in ein dichtes Gedränge von Mitschülern, die sich alle um ein großes Schild drängelten, das am Fuß der Marmortreppe aufgestellt worden war.
Jo stellte sich auf die Zehenspitzen und lugte über die Köpfe der schnatternden Menge hinweg.
TRIMAGISCHES TURNIER
Die Abordnungen aus Beauxbatons und Durmstrang kommen am Freitag, den 30. Oktober, um sechs Uhr nachmittags an. Der Unterricht endet eine halbe Stunde früher. Alle Schüler werden gebeten, Taschen und Bücher in die Schlafräume zu bringen und sich vor dem Schloss zu versammeln, um unsere Gäste vor dem Willkommensfest zu begrüßen.
„Super", sagte ich und grinste. „In der letzten Stunde am Freitag haben wir Verwandlung. Dann hat die alte McGonagall wenigstens keine Zeit mehr, uns alle in Stinktiere zu verwandeln."
Jo und Mel tauschten belustigte Blicke.
„Wie überaus reizend", sagte eine pikierte Stimme hinter uns und mein Herz rutschte mir in die Hose.
Ich schloss für einen kurzen Moment die Augen und drehte mich dann um. „Professor, ich-", fing ich an, doch Professor McGonagall schnitt mir beinahe augenblicklich das Wort ab.
„Sparen Sie sich Ihren Atem, Miss Finnley", sagte sie spitz und ihre schmalen Lippen kräuselten sich zu einem spöttischen Lächeln. „Ich bin mir sicher, dass Sie Ihre vielseitigen Talente am Sonntag beim Nachsitzen zeigen können." Damit wandte sie sich ab und stolzierte davon.
Meine Wangen brannten vor Scham. Ich wollte am liebsten auf der Stelle im Erdboden versinken.
Jo und Mel sahen mich teils mitleidig, teils amüsiert an.
„Ach, seid still", murmelte ich genervt, drehte mich auf dem Absatz um und setzte unseren Weg in die Große Halle fort.
„Wir haben doch gar nichts-", begann Jo glucksend, doch ich ignorierte sie.
„Cedric?", fragte dann plötzlich ein großer Junge mit roten Haaren und ahnungslosem Gesicht vor uns.
Neugierig spitzte ich die Ohren, um dem Gespräch zu lauschen.
„Diggory", antwortete eine mir wohl bekannte Stimme. Harry Potter lächelte breit. „Er wird sicher am Turnier teilnehmen."
„Dieser Idiot soll Hogwarts-Champion werden?", fragte der rothaarige Junge.
„Er ist kein Idiot, du kannst ihn nur nicht ausstehen, weil er Gryffindor im Quidditch geschlagen hat", sagte ein Mädchen mit buschigem braunen Haar. „Ich hab gehört, er sei richtig gut im Unterricht - und er ist Vertrauensschüler."
Wir folgten den Dreien durch die plappernde Menge zum Eingang der Großen Halle.
„Du magst ihn doch nur, weil er hübsch und beliebt ist", sagte der Junge spöttisch und nun erkannte ich ihn endlich. Er war Fred und Georges jüngerer Brüder Ron.
„Entschuldige mal, ich mag niemanden, nur weil er hübsch und beliebt ist", erwiderte das Mädchen mit entrüsteter Stimme. „Sonst wäre ich ja wohl nicht mit dir befreundet, oder?"
Ich verkniff mir mein amüsiertes Lachen.
Ihre Stimmen wurden immer leiser und gingen schließlich ganz unter, als wir uns an den Tisch der Hufflepuffs fallen ließen.
„Was, glaubt ihr, sind das für Typen?", fragte ich und zog einen Teller rote Bohnen zu mir heran.
„Die französischen Mädchen sind bestimmt total eingebildet", vermutete Jo und schnitt eine Grimasse.
Mel runzelte die Stirn. „Woher willst du das wissen?", fragte sie und nahm anschließend einen Schluck aus ihrer Kaffeetasse.
„Raphaëlle", sagte sie bloß zerknirscht. „Lucas' Schwester. Sie ist ein Albtraum."
„Hör auf zu übertreiben, Joss", sagte plötzlich eine belustigte Stimme und wir alle drei drehten unisono die Köpfe. Ein Junge mit braunen Haaren ließ sich zu uns auf die Bank fallen. Seine blauen Augen blitzten amüsiert. „So schlimm ist sie doch gar nicht."
Jo verdrehte die Augen. „Du hast leicht reden, dich hasst sie ja auch nicht", erwiderte sie und verschränkte die Arme vor der Brust.
Lucas lachte. „Dich hasst sie auch nicht", sagte er und hielt mir zur Begrüßung seine Faust hin.
Jo reckte das Kinn in die Höhe. „Sie konnte mich noch nie leiden und das weißt du auch."
Lucas verdrehte daraufhin nur die Augen und murmelte: „Ja, dann frag' dich mal, warum." Und als Jo empört den Mund aufmachte, wandte er seine Aufmerksamkeit rasch mir zu. „Hey, Finnley, wie geht's?"
Ich grinste breit und schenkte Jo einen vielsagenden Blick. „Alles bestens, Marchant", sagte ich dann an den gut aussehenden Ravenclaw gewandt. „Und? Wie sieht's aus? Freust du dich schon auf die Franzosen?"
Lucas schüttelte den Kopf. „Bist du verrückt? Hast du eine Ahnung, wie die französischen Typen drauf sind? Auf Konkurrenz kann ich gut und gerne verzichten." Unauffällig schielte er zu Jo hinüber, doch diese ignorierte ihn.
„Ich für meinen Teil freu mich jedenfalls schon auf sie", sagte Mel und strich sich eine helle blonde Haarsträhne aus dem Gesicht. „Das wird sicher witzig. Es gibt bestimmt einiges, was wir von ihnen lernen können."
„Du könntest dein Französisch verbessern, Lucas", sagte Jo neckend und er streckte ihr daraufhin die Zunge raus.
„Mein Französisch ist ausgezeichnet, chérie", sagte er zwinkernd. „Du würdest mir sofort verfallen, glaub mir."
„Sei bloß nicht so arrogant", erwiderte Jo und stieß ihm mit dem Ellenbogen in die Seite.
Lucas lachte nur und fuhr sich reflexartig durch die dunklen Haare. Seine Wangen waren gerötet.
Mel und ich tauschten belustigte Blicke.
Ich fragte mich, wie lange es noch dauern würde, bis die beiden endlich zusammen kamen. Wir fieberten bereits seit Monaten darauf hin, doch weder Jo noch Lucas schienen zu begreifen, dass sie füreinander bestimmt waren.
Ich beobachtete, wie sie sich gegenseitig neckten, und grinste unverhohlen in mich hinein. Dann, im Bruchteil der nächsten Sekunde, ergoss sich plötzlich ein Schwall eiskalter Kürbissaft über meinen Kopf und die Kleidung.
Mel klappte entsetzt der Mund auf, während Jo laut aufkeuchte und Lucas in lautes Gelächter ausbrach.
Mir war jedoch nicht nach Lachen zumute, ich stieß einen wütenden Schrei aus und drehte mich auf meinem Platz um.
George Weasley stand mit feuerrotem Gesicht vor mir. „S-Sorry", stammelte er und warf seinem Bruder, der ihn eindeutig gestoßen hatte, einen bösen Blick zu.
Fred feixte nur belustigt.
„Was zum Teufel stimmt nicht mit euch?", fluchte ich und war schon fast den Tränen nah. Angeekelt schüttelte ich mich. Kürbissaft spritzte zu allen Seiten und die Zwillinge machten einen Satz nach hinten.
„Ich-", fing George zerknirscht an, doch ich schnitt ihm das Wort ab, indem ich von der Bank aufsprang und mich vor ihm aufbaute.
„Spar's dir einfach, Weasley", sagte ich und funkelte ihn zornig an. „Ich habe wirklich genug von euren kindischen Streichen. Schau' dir nur an, wie ich aussehe." Ich breitete die Arme aus und fühlte mich wie ein Häufchen Elend. Kürbissaft tropfte aus meinen Haaren.
„Sag, merde, Finnley, lass es ruhig raus", raunte Lucas mir nicht gerade hilfreich zu. „Auf Französisch klingt alles besser, sogar scheiße."
Wütend ballte ich die Hände zu Fäusten.
Nervös rieb sich George den Nacken. „Es tut mir wirklich leid, Kitra. Das war keine Absicht", sagte er und beinahe hätte ich ihm sogar geglaubt.
Ich schüttelte jedoch nur genervt den Kopf, pustete mir eine verklebte Strähne aus dem Gesicht und stürmte schließlich an den beiden vorbei und hinaus aus der Großen Halle.
Der Rest der Woche tröpfelte ereignislos vorbei und ehe ich es mich versah, war auch schon Freitag.
Um sechs Uhr an diesem Abend versammelte sich die ganze Schülerschaft einschließlich der Lehrer draußen vor dem Schloss. Unter großem Gedrängel reckten wir die Köpfe und versuchten auszumachen, aus welcher Richtung die ausländischen Gäste eintreffen würden.
Die Wälder und Schlossgründe um uns herum waren ruhig, menschenleer, wirkten beinahe wie ausgestorben. Nicht einmal die Baumwipfel regten sich.
Und dann rief Dumbledore aus der hinteren Reihe, wo er mit den anderen Lehrern stand: „Wenn ich mich nicht sehr täusche, nähert sich die Delegation aus Beauxbatons!"
Ich ließ meinen Blick über die Ländereien wandern, doch nichts rührte sich, alles war friedlich und still und eigentlich wie immer.
Dann näherte sich etwas Großes, viel größer als hunderte Besen. Es flog über den tiefblauen Himmel auf das Schloss zu.
„Ein Drache!", kreischte eine Erstklässlerin und geriet völlig aus dem Häuschen.
„Blödsinn, das ist ein fliegendes Haus!", rief ein Junge.
Als die gigantische schwarze Gestalt über die Baumspitzen des Verbotenen Waldes strich und ins Licht der Schlossfenster glitt, erkannte ich, dass es eine riesige pastellblaue Kutsche war, die auf uns zu rauschte. Sie wurde von dutzenden geflügelten Pferden durch die Lüfte gezogen.
„Seht nur", sagte ich und deutete auf die Kutsche.
Die ersten drei Schülerreihen wichen zurück, als sie sich zur Seite neigte und mit ungeheurer Geschwindigkeit zum Landen ansetzte. Dann schlugen die Pferdehufe mit einem unheilverkündenden Krachen auf dem Boden auf. Eine Sekunde später landete auch die Kutsche, die strahlenden weißen Pferde warfen ihre riesigen Köpfe zurück und rollten mit ihren feuerroten Augen.
Ein Junge, der einen blassblauen Umhang trug, sprang aus der Kutsche, bückte sich und zog eine ausklappbare goldene Treppe heraus. Respektvoll sprang er zurück.
„Was zum-?", murmelte Jo, als ein hochhackiger, schwarz schimmernder Schuh aus der Kutsche auftauchte, dem sogleich die größte Frau folgte, die ich je gesehen hatte.
Einigen Umstehenden stockte der Atem.
„Das ist echt 'ne verdammt große Frau", raunte Andrew und schlug Lucas mit dem Handrücken gegen die Brust.
Ich kannte bisher nur eine Person, die so groß war wie diese Frau, und das war Hagrid.
Als sie ins Licht trat, zeigte sich ihr hübsches olivfarbenes Gesicht, große leuchtende Augen und eine schnabelähnliche Nase. Das Haar trug sie in einem glänzenden schwarzen Knoten im Nacken. Sie war von Kopf bis Fuß in dunkelgrünen Satin gekleidet und an ihrem Hals und den Händen glitzerten viele prächtige Opale.
Dumbledore fing an zu klatschen, ihm folgend brachen auch die Schüler in Applaus aus.
Nach der Frau waren etliche Jungen und Mädchen aus der Kutsche geklettert und stellten sich nun hinter ihrer Lehrerin auf. Ein paar von ihnen hatten Tücher und Schals um die Köpfe geschlungen.
Die Frau unterhielt sich einen Moment mit Dumbledore, dann rief sie gebieterisch: „Kommt", und die versammelten Schüler teilten sich, um ihr und ihrem Gefolge den Weg die steinerne Treppe hinauf frei zu machen.
„Das war-", fing ich an und Mel nickte mit großen Augen.
„Wow", hauchte sie ehrfurchtsvoll und konnte den Blick nicht von der riesigen Frau abwenden.
„Glaubt ihr, die Durmstrangs kommen auch mit fliegenden Pferden?", fragte Jo neugierig und lehnte sich gegen Lucas, der einen Arm um ihre Schulter geschlungen hatte und sie noch näher an sich zog.
„Keine Ahnung", sagte ich und reckte den Kopf.
Die meisten Schüler ließen ihre Blicke hoffnungsvoll über den Himmel schweifen.
„Hört ihr das?", murmelte Jo plötzlich.
Ich spitzte die Ohren. Ein lautes schauriges Geräusch ertönte in der Dunkelheit.
„Der See!", rief Lee Jordan und deutete hinüber auf das glatte schwarze Wasser. „Seht euch den See an!"
Tief unten in der Mitte des Sees regte sich auf einmal etwas und große Blasen sprudelten nach oben, Wellen spülten über das sandige Ufer. Und dann bildete sich in der Mitte des Sees ein gewaltiger Strudel. Ein langer schwarzer Pfahl stieg aus dem Wasser empor.
Langsam und majestätisch erhob sich das Schiff in die Höhe und schimmerte im Mondlicht. Es tänzelte über die aufgewühlte Oberfläche und glitt aufs Ufer zu. Wenige Augenblicke später klatschte ein Anker ins flache Wasser. Die Jungen und Mädchen, die von Bord sprangen, trugen zottige verfilzte Pelze.
Der Mann, der die Gruppe anführte, breitete die Arme aus und rief höchst erfreut Dumbledores Namen. Seine Stimme war ölig, er groß und schlank und sein kurzes Haar seidig und silbergrau. Er ging auf Dumbledore zu und streckte ihm beide Hände entgegen. Dann winkte er einen seiner Schüler zu sich heran. Als der Junge vorbei ging, holte Andrew zischend Luft.
„Heiliger Merlin", murmelte er. „Das ist Viktor Krum."
„Was zum Teufel macht der denn hier?", fragte ich, als wir uns mit den anderen Hogwarts-Schülern hinter den Durmstrangs einreihten und ihnen die Treppe hinauf zum Schloss folgten.
„Ich hatte keine Ahnung, dass er noch zur Schule geht", sagte Andrew mit geweiteten Augen und schüttelte ungläubig den Kopf.
Auf halbem Weg durch die Eingangshalle sah ich, wie Lee Jordan immer wieder in die Luft sprang, um wenigstens einen Blick auf Viktor Krum erhaschen zu können. Einige Mädchen aus der siebten Klasse kicherten dämlich.
„Findest du ihn gut?", fragte dann plötzlich eine Stimme hinter mir.
Erschrocken zuckte ich zusammen und drehte mich auf dem Absatz um.
George Weasley, der meinem Blick gefolgt war, grinste breit.
„Was soll die blöde Frage?", entgegnete ich entnervt und verschränkte die Arme vor der Brust. Seit dem Tag, an dem er seinen Kürbissaft über mich geschüttet hatte, hatte ich kein Wort mehr mit ihm oder Fred gewechselt.
„Du kannst es ruhig zugeben", sagte er verschmitzt.
Ich stöhnte auf.
„Also, findest du ihn nun gut oder nicht?"
Hinter Georges Rücken formte sein Bruder mit den Lippen lautlos das Wort: „Eifersüchtig."
Ich verkniff mir das Lachen, das in meiner Kehle steckte, und schüttelte den Kopf. „Natürlich nicht", sagte ich dann. „Schau ihn dir nur an." Ich nickte in Richtung Krums hagerer Gestalt, seiner markanten Adlernase, den dichten schwarzen Brauen. „Seien wir doch mal ehrlich, er ist jetzt nicht gerade attraktiv."
Überrascht zog George die Augenbrauen hoch. „Findest du?", fragte er und musterte Krum mit nachdenklicher Miene.
Ich schnitt eine Grimasse. „Du etwa nicht?"
Daraufhin lachte George leise. „Ich denke nicht, dass ich das beurteilen kann", erwiderte er.
„Wieso? Ist er etwa nicht dein Typ?", neckte ich ihn, doch er verdrehte daraufhin nur grinsend die Augen.
Ich ignorierte die neugierigen Blicke von Fred und meinen Freunden und betrat gemeinsam mit ihnen die Große Halle.
George folgte mir ungefragt zum Tisch der Hufflepuffs und ließ sich wortlos neben mich fallen. Sein Zwillingsbruder nahm auf meiner anderen Seite Platz.
„Die Durmstrangs sehen um einiges glücklicher aus als die anderen aus Beauxbatons", sagte Jo mir gegenüber.
Die Bulgaren zogen ihre schweren Pelze aus und sahen mit interessierten Mienen zum Sternengewölbe hoch. Einige von ihnen nahmen die goldenen Teller und Schalen, die auf den Tischen standen, und musterten sie offenbar recht beeindruckt.
Währenddessen hatten sich die Schüler aus Beauxbatons an den Ravenclaw-Tisch gesetzt und sahen sich verdrießlich in der Großen Halle um.
Andrew starrte noch immer voller Begeisterung zu Krum hinüber.
Aus den Augenwinkeln bemerkte ich, dass George mich beobachtete. Ich versuchte das merkwürdige Kribbeln zu ignorieren, das er in mir auslöste.
Als alle Schüler hereingekommen waren und ihre Plätze gefunden hatten, traten die Lehrer ein, gingen die Reihe hoch zu ihrem Tisch und setzten sich, die letzten waren Professor Dumbledore und die beiden Lehrer der ausländischen Schulen.
„Guten Abend, meine Damen und Herren, Geister und - vor allem - Gäste", sagte Dumbledore, sah in die Runde und strahlte die versammelten Schüler in freudiger Erwartung an. „Ich habe das große Vergnügen, Sie alle in Hogwarts willkommen zu heißen. Ich bin sicher, dass Sie eine angenehme Zeit an unserer Schule verbringen werden."
Über meinen Kopf hinweg tauschten Fred und George verschwörerische Blicke.
„Das Turnier wird nach dem Festessen offiziell eröffnet", fuhr Dumbledore fort. „Nun lade ich alle ein, zu essen, zu trinken und sich wie zu Hause zu fühlen!"
Die Schüsseln und Teller vor ihnen füllten sich wie immer mit Speisen. Die Hauselfen in den Küchen hatten sich selbst übertroffen. Noch nie hatte ich so viele verschiedene Gerichte vor mir gesehen, darunter auch einige, die ganz eindeutig aus anderen Ländern stammten.
„Das sieht ja eklig aus", sagte ich und deutete auf einen Teller mit gefüllten Weinblättern.
George grinste mich von der Seite her an.
In der Großen Halle schien viel mehr los zu sein als sonst, obwohl kaum zwanzig Gastschüler da waren. Fetzen fremder Sprachen wehten durch die Luft, Mädchen und Jungen schwatzten munter und die allgemeine Anspannung war einer schieren Vorfreude auf das kommende Turnier gewichen.
Nach dem Essen warf ich einen neugierigen Blick hoch zum Lehrertisch. Zwei fremde Männer hatten inzwischen ihre Plätze an der Tafel eingenommen.
„Wer ist das?", fragte ich mit gerunzelter Stirn und auch meine Freunde hoben nun die Köpfe.
Dumbledore erhob sich von neuem. „Der Augenblick ist gekommen", sagte er und lächelte in das Meer der ihm zugewandten Gesichter. „Das Trimagische Turnier kann nun beginnen. Jenen, die sie noch nicht kennen, möchte ich zunächst Mr Bartemius Crouch vorstellen, Leiter der Abteilung für Internationale magische Zusammenarbeit." Er wies auf den Zauberer zu seiner Rechten, dessen Haar sorgfältig gescheitelt war und der seinen Oberlippenbart mit den Lineal zu stutzen schien. Hier und da wurde höflich applaudiert. „Und Mr Ludo Bagman, Leiter der Abteilung für Magische Spiele und Sportarten."
Für Bagman gab es deutlich mehr Beifall als für Crouch. Sein goldblonder Schnauzer hob sich, als er fröhlich winkte.
„Das ist Ludo Bagman?", fragte ich und George nickte.
„Der beste Treiber, den die Wimbourner Wespen je gesehen haben", raunte er grinsend und ich erwiderte es mit vor Aufregung geröteten Wangen.
„Mr Bagman und Mr Crouch haben in den vergangenen Monaten unermüdlich an den Vorbereitungen des Turniers gearbeitet", fuhr Dumbledore fort, „und sie werden neben mir, Professor Karkaroff und Madame Maxime die Jury bilden, die über die Leistungen der Champions befindet."
Bei der Erwähnung der Champions schien das Publikum plötzlich aufzuwachen.
Dumbledore war offenbar nicht entgangen, dass auf einmal Stille eingetreten war, denn mit einem breiten Lächeln auf den Lippen sagte er: „Wenn ich bitten darf, Mr Filch, die Truhe."
Der krumme Hausmeister Argus Filch, der bisher in einer dunklen Ecke der Großen Halle herumgestanden hatte, trat auf Dumbledore zu, in den Händen trug er eine große, juwelenbesetzte Holzkiste.
Schüler begannen aufgeregt und neugierig zu tuscheln.
„Mr Crouch und Mr Bagman haben die Aufgaben, die die Champions dieses Jahr lösen müssen, bereits sorgfältig geprüft und die notwendigen Vorbereitungen getroffen, um eine sichere Teilnahme zu gewährleisten. Wir haben drei Aufgaben über das ganze Schuljahr verteilt, die das Können der Champions auf unterschiedliche Weise auf die Probe stellen werden. Ihre Kühnheit, ihre Fähigkeit zum logischen Denken und natürlich ihre Gewandtheit im Umgang mit Gefahren."
Mel, Jo und ich tauschten ehrfurchtsvolle Blicke.
„Wie ihr wisst, kämpfen im Turnier drei Champions gegeneinander", fuhr Dumbledore gelassen fort, „einer von jeder teilnehmenden Schule. Wir werden benoten, wie gut sie die einzelnen Aufgaben lösen, und der Champion mit der höchsten Punktzahl gewinnt den Trimagischen Pokal. Ein unparteiischer Richter wird die Champions auswählen - der Feuerkelch."
Dumbledore zog seinen Zauberstab und schlug dreimal auf den Deckel der Truhe. Vor unseren Augen löste sie sich in ihre Bestandteile auf und offenbarte einen großen glänzenden Kelch. Er war bis zum Rand gefüllt mit tänzelnden blauweißen Flammen.
„Jeder, der sich bewerben will, muss seinen Namen und seine Schule in klarer Schrift auf einen Pergamentzettel schreiben und ihn in den Kelch werfen", sagte Dumbledore. „Wer mitmachen will, hat vierundzwanzig Stunden Zeit, um seinen Namen einzuwerfen. Morgen Nacht, an Halloween, wird der Kelch die Namen jener drei preisgeben, die nach seinem Urteil die würdigsten Vertreter ihrer Schulen sind. Der Kelch wird noch heute Abend in der Eingangshalle aufgestellt, wo er für alle, die teilnehmen wollen, frei zugänglich ist. Um sicherzustellen, dass keine minderjährigen Schüler der Versuchung erliegen", ergänzte Dumbledore. „werde ich eine Alterslinie um den Feuerkelch ziehen, sobald er in der Eingangshalle aufgestellt ist. Niemand unter siebzehn Jahren wird dieser Linie überschreiten können. Schließlich möchte ich allen, die teilnehmen wollen, eindringlich nahelegen, mit ihrer Entscheidung nicht leichtfertig umzugehen. Seid ihr einmal auserwählt, gibt es kein Zurück mehr. Überlegt daher genau, ob ihr von ganzem Herzen zum Spiel bereit seid, bevor ihr euren Zettel in den Kelch werft."
Ein Raunen ging durch die Menge.
„Und nun, denke ich, ist es Zeit, schlafen zu gehen. Gute Nacht euch allen."
„Eine Alterslinie", sagte Fred mit leuchtenden Augen, als wir die Große Halle in Richtung Tür durchquerten. „Die kann man doch sicher austricksen. Und wenn dein Name einmal in diesem Kelch ist, hast du gut lachen - er kann doch unmöglich wissen, ob wir schon siebzehn sind oder nicht."
Ich schnaubte spöttisch. „Ich bezweifle, dass Dumbledore es zulässt, dass ein paar dahergelaufene Idioten ihre Namen in den Kelch werfen. Was glaubst du, wie viele es wohl mit einem Alterungstrank versuchen?"
Jo grinste breit. „'ne Menge, schätze ich", sagte sie und Lucas pflichtete ihr bei.
„Außerdem haben wir keine Ahnung, was das für Aufgaben sind", fuhr ich fort und die Zwillinge verdrehten unisono die Augen. „Ich denke nicht, dass wir schon genug gelernt haben, um beim Turnier mitmachen zu können."
„Da kannst du nur für dich selbst sprechen", sagte George und ich unterdrückte das Bedürfnis, ihm ins Gesicht zu schlagen. „Was ist mit dir, Marchant? Du nimmst doch sicher teil, oder nicht?"
Lucas zuckte mit den Schultern. „Weiß nicht, ich werde immerhin auch erst im Dezember siebzehn - aber tausend Galleonen Preisgeld...", sinnierte er träumerisch und Jo und ich tauschten amüsierte Blicke, während Mel nur leise lachte.
„Solltest du die gleichen Ambitionen haben, wie wir", sagte Fred mit einem Zwinkern, „kannst du gerne auf uns zurückkommen."
Mit einem letzten vielsagenden Blick in unsere Richtung verabschiedeten sich die Zwillinge und verschwanden im nächsten Korridor.
„Und was hatte das jetzt zu bedeuten?", fragte Andrew und runzelte die Stirn.
Ich hob die Schultern. „Die beiden haben wieder mal irgendwas vor", vermutete ich kopfschüttelnd, „und das ist allem Anschein nach verboten - so wie eigentlich immer."
Ich sah meine Freunde einen Augenblick lang schweigend an, dann brachen wir alle gleichzeitig in Gelächter aus.
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author's note.
langsam nimmt die geschichte richtig an fahrt auf. ich bin so so gespannt, was ihr von kit und all den anderen halten werdet. es macht wirklich spaß, dieses buch zu schreiben. ich habe so viele Ideen, die ich hoffentlich alle gut umsetzen kann.
ich freue mich, wenn ihr weiter bock drauf habt und dabei seid. lasst gerne ein paar kommentare da, ich bin immer so arg gehyped, wenn ich eure gedanken lesen kann.
habt ein schönes wochenende und eine tollen ersten advent.
ps. ich fahre heute zu meinen eltern, die einen hund adoptiert haben. leute, ich adore hunde so sehr und kann es kaum abwarten endlich mit der kleinen zu kuscheln. uffff.
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