Gefühle

Albus POV.

Ich kam noch rechtzeitig zum Mittag und so aßen wir einfach schweigend.
Mit Aberforth redete ich sowieso nicht oft, doch ich wusste das dieser Umstand Ariana etwas belastete.
Ich stand auf und spülte meinen Teller ab, bevor ich wie so oft die Treppe hoch ging. Ich ließ mich auf mein Bett fallen und schaute an die Decke meines Zimmers.

Warum begann ich zu schwitzen, wenn Gellert bei mir war?
Warum schlug mein Herz in seiner nähe doppelt so schnell?
Wieso fühlte ich mich so wohl bei ihm, obwohl ich ihn erst seit zwei Tagen kannte?
Ich konnte keine Antwort auf diese Fragen finden.

Dann flog die Tür auf und Aberforth stand vor meinem Zimmer im Flur. Er war mir wohl gefolgt um, was auch immer er sagen wollte, nicht vor Ariana zu besprechen.

„Du warst den ganzen Vormittag bei dem. Willst du dich denn gar nicht mehr um Ariana kümmern?! Albus, ich will das du morgen Zuhause bleibst!" schrie er mich an.
Da ich keine Lust auf weitere Auseinandersetzungen hatte, stimmte ich zu und beschwichtigte ihn somit. Für den Moment jedenfalls.
Ich wollte nicht noch mehr Streit und irgendwo in meinem Hinterkopf hatte ich auch den Gedanken sie vernachlässigt zu haben.

„Ich bleibe hier bei ihr", sagte ich etwas genervt, doch ich versuchte, anders als er, meine negativen Emotionen ihm gegenüber zu unterdrücken. Aus diesem Grund sprach ich ganz ruhig. Er ging und warf mir nur noch einen scharfen Blick zu bevor er die Tür schloss.

Um mich von diesem ganzen Stress abzuschirmen entschied ich mich dazu mit dem neuen Buch anzufangen.
Ich vergaß den Rest, vergaß meine Familie, meine Sorgen indem ich mich in die Bedeutung der Worte dieser Lektüre vertiefte.

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Nach Stunden des Lesens war ich am Ende des Buches angelangt. Dieses hatte mir aber nichts gebracht. Ich hatte nichts relevantes herausfinden können. Lediglich über Alchemie wusste ich nun näheres, da Deverill in diesem Thema wohl sehr bewandert war.
Ich legte das Buch auf die Fensterbank auf der ich eben gesessen hatte und schaute aus dem Fenster. Ich sah doch tatsächlich Gellert, welcher gerade an seinem Schreibtisch saß und irgendetwas schrieb. Irgendwie schaffte ich
es nicht, mich von seinem Anblick loszureißen.
Seine feingliedrige Hand hielt eine dunkelgrüne, wirklich schöne, Feder und tauchte diese in ein Tintenglas. Eine Strähne seines blonden Haares fielen ihm leicht ins Gesicht, doch dies machte ihm anscheinend nichts aus. Er sah aus als würde er angestrengt nachdenken.

Da war es schon wieder.

Dieses Gefühl, welches ich nicht schaffte einzuordnen. Das Gefühl was entstand wenn ich ihn anschaute, wenn ich ihn in meiner Nähe wahrnahm. Ich verstand es einfach nicht.

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Es wurde langsam zunehmend dunkler.
Ich hatte eben zu Abend gegessen und lag nun schlaflos in meinem Bett.
In meinen Gedanken schwirrte einzig und allein dieser gut aussehende, junge Mann und seine Vorhaben.

Dann entschied ich mich dazu, meine Gefühle aufzuschreiben um mit dieser Last besser umgehen zu können. Ich hoffte einfach, dass dies mich etwas beruhigen würde. Also setzte ich mich auf und ging zu meinem Schreibtisch, an den ich mich schließlich setzte.
Ich nahm meine rote Feder und tauchte sie in ein Glas voller Tinte.

Doch als ich meine Hand zum Schreiben ansetzte, war mein Kopf wie leer gefegt.
Langsam nervte es mich wirklich.
Was war den bitte los mit mir?!
Normalerweise konnte ich meine Gedanken ohne Schwierigkeiten in gut formulierte Sätze kundtun, doch es funktionierte gerade einfach nicht. Wieso konnte ich meine Emotionen nicht einfach unter Kontrolle haben?
Warum war das alles so schwer?

Ich schloss die Augen und ging tief in mich.
Ich versuchte meine Gefühle bezüglich Gellert zu verstehen.
Ich versuchte die Lage in unserer Familie zu überdenken. Dann, nachdem ich mich gesammelt hatte, setzte ich die Feder an und schrieb.
Ich beschrieb eine ganze Rolle Pergament und nachdem ich den letzten Punkt setzte fühlte ich mich unglaublich erleichtert.

Ich hatte alles zu Papier gebracht.
Von der angespannten Lage mit Aberforth bis zu dem Herzklopfen, was durch Gellert ausgelöst wurde.

Nun fühlte ich mich freier und glücklicher.

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Wow ich hab das Kapitel endlich mal weitergeschrieben... nach einer Woche...

naja gut jetzt hab ich es und kann das nächste Kapitel beginnen, weil ich jetzt irgendwie wieder richtig Lust habe weiterzuschreiben.

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