Strophe - Wirst du dich also verändern?

Strophe – Wirst du dich also verändern?

Jimin ist fünfzehn Jahre alt, als er das erste Mal vor den Toren von StarShop-Entertainment steht. Er hat sich vor ein paar Tagen zu dem Castingtermin angemeldet und seitdem hören seine Muskeln nicht mehr auf zu zittern. Er kann nicht einschätzen, ob sie es aus Aufregung oder Überanstrengung tun. Gefühlt hat Jimin nicht mehr aufgehört zu tanzen, seitdem er das Anmeldeformular auf ihrer Webseite ausgefüllt hat. Danach wäre er gerne freudig hüpfend durch sein Zimmer gesprungen, weil er es sich wirklich getraut hat diesen Schritt zu gehen. Noch ein Jahr zuvor hat er so sehr an sich selbst gezweifelt, dass es unmöglich für ihn gewesen wäre, dieses unsichere Stück Mensch einer Öffentlichkeit zu präsentieren. Da musste noch ziemlich viel Veränderung her. Und auch wenn viel zu oft Gegenteiliges behauptet wird, können wir uns natürlich trotzdem verändern. Besonders wenn wir erst vierzehn Jahre alt sind. Dann ist da so viel Luft nach oben, dass wir das Ende noch gar nicht sehen können. Mit vierzehn Jahren können wir so vieles werden. Vielleicht nicht alles, aber zum Glück müssen wir ja auch gar nicht alles sein. Es reicht doch, dass wir so werden können, wie wir sein wollen.

Jimin wäre gerne ein bisschen selbstbewusster und ein bisschen mehr verliebt in sich selbst. Aber die runden Pausbacken in seinem Gesicht, die schwammigen Ringe um seinen Bauch und seine viel zu winzige Körpergröße machen das eben nicht leicht. Außerdem ist er so tollpatschig, fällt regelmäßig von Stühlen, leider auch in der Schule, und er braucht nicht einmal ein Hindernis, das ihm zum Stolpern verleitet, seine eigene Füßen tun es auch von allein.

Aber Jimin ist zu diesem Zeitpunkt erst vierzehn Jahre alt und deswegen kann er das alles noch werden, selbstbewusst und wertschätzend und fürsorglich für sich selbst. Es braucht nur den richtigen Ansporn. Einen Katalysator, der aus dem Konjunktiv einen Indikativ macht. Der aus einem ich könnte ja vielleicht, eventuell, unter Umständen... ein ich kann zaubert. Ohne Pauken und Trompeten und auch ohne Feuerwerk, einfach nur ein kleiner Funke, der das Brennholz in dir, was ja eh schon die ganze Zeit da ist, nur irgendwie ein bisschen verloren in der linken Ecke deines Herzen rumliegt, lichterloh entzündet. Und dann kann es losgehen. Dann hast du Power und Energie und Energie wird nicht verbraucht, sie wird nur umgewandelt, das wissen wir mittlerweile ja schon, und deswegen wandeln wir sie in das um, was das Produkt unserer Veränderung sein soll. So funktioniert das. Zumindest so in der Art.
Weil wir nicht alles verändern können und das Ziel Selbstliebe nicht erst dann erreicht ist, wenn wir uns so sehr verändert haben, dass nichts mehr von uns übrig geblieben ist. Manche Charakteristika verschwinden nie. Vielleicht nimmst du ab und die Pausbacken verschwinden trotzdem nicht. Vielleicht bleibst du ewig ungeschickt und tollpatschig, egal, wie oft und wie sehr du dich auf deine Umwelt konzentrierst. Von dem Stuhl in der Schule fällst du trotzdem immer wieder.
Das ist egal. Du musst dich nicht komplett auf links drehen, nur um dich selbst zu lieben.

Was für ein beschissener Balanceakt. Zwischen diesem Verändern wollen, können oder müssen und der Akzeptanz für die restlichen Attribute. Ganz ehrlich, aus dem Schlamassel kann dir keiner raushelfen. Dafür bist du selbst verantwortlich. Aber du schaffst das. Ich glaub an dich.

So wie Jimin an sich selbst geglaubt hat und nur das geändert hat, was er ändern konnte und wollte. Den Rest hat er akzeptiert. Oder okay, sind wir ehrlich, mit fünfzehn hat er zumindest versucht, es zu akzeptieren.
Motivation und Ausdauer hat der Prozess natürlich trotzdem benötigt. Sie sind wohl irgendwie der Grundpfeiler einer jeden Veränderung, damit das Lichterlohfeuer in deinem Herzen immer genug Nahrung hat. Du musst es füttern, damit es weiterbrennt. Manchmal nur mit diesem Katalysatorfunken, aber manchmal eben auch mit beinhartem Durchhaltevermögen und Zähne aufeinanderbeißen und mit okay, das tut weh, aber ich schaffe das trotzdem.
Sowas ändert sich im Übrigen auch nicht mit 18 Jahren. Und auch nicht mit 30 oder 40 oder 50. Sorry. An dieser Stelle leider kein Platz für Ausreden. Veränderung geht irgendwie immer. In jedem Alter.

Aber Jimin hat nie nach einer Ausrede gesucht. Er weiß ja, dass er etwas in sich Selbst umwandeln muss, weil bitte, wenn da mit vierzehn Jahren schon so viele Selbstzweifelmonster in deinem Kopf sind, wie soll das denn dann erst mit 20 sein? Bis dahin sind das keine Monster mehr, sondern ausgewachsene Bestien und da ist er sich ja dann doch zu viel Wert für, als dass er sich den eigenen Dämonen zum Fraß vorwerfen möchte. Er ist besser als das.

Als der vierzehnjährige Jimin dann auch noch seinen persönlichen Katalysator findet, ist die ersehnte Veränderung quasi beschlossene Sache. Nur, dass sein Katalysator ziemlich menschliche Züge besitzt, mit diesen haselnussgroßen, braunen Rehaugen und dem Hasenzahnlächeln mit Pol-Schmelz-Potential und dem Namen Jungkook, der zwar wunderschön klingt, aber irgendwie nach Unerreichbarkeit schmeckt.

Jungkook hatte sich in diesem Sommer bei StarShop-Entertainment beworben und wurde natürlich angenommen. Seitdem war er ein richtiger Trainee und Jimin wollte das auch sein. Schon immer und nicht erst seit Jungkook, den er immer ansprechen wollte, aber nie den richtigen Moment dafür fand und deswegen beschloss er, eben auch Trainee zu werden. Nicht erst später, sondern jetzt. Oder zumindest sobald jetzt wie möglich, also so in einem Jahr. Das sollte reichen, um aus dem Zweifelmonster ein fürsorgliches Kuscheltier zu machen. Mit vierzehn stellt man sich das noch so leicht vor. Aber vielleicht wird es wirklich nie einfacher sein als zu dieser Zeit. Schließlich legen wir in der Jugend die Grundsteine für unsere erwachsene Persona und wir können zumindest versuchen schöne Pflastersteine zu wählen, während wir unseren Weg ebnen. Die löchrigen, schwarzen Dinger, an denen man immer wieder zwischendurch hängenbleibt und sich den Knöchel verstaucht, die werden eh automatisch betoniert. Aber wenn wir genug bunte Steine eigenständig setzen, werden die vorhandenen Lücken für die hinterhältigen Stolperfallen zumindest etwas kleiner.

Nun ist ein Jahr vergangen.
Jimin ist jetzt bereit dafür. Für die Jury, das Idol-Business, die Welt. All das spürt er, während er das Anmeldeformular stolz an seine überlaufende Brust drückt. Er würde gerne nach unten zu seinen Eltern laufen und ihnen das Anmeldeformular zeigen. Guckt mal, möchte er sagen, ich bin über mich hinausgewachsen. Ich mag mich jetzt. Ich fühle mich unbesiegbar. Und denen da, den zeige ich es auch noch.
Aber so wie Jimin nicht über seine Selbstzweifel mit seinen Eltern gesprochen hat und auch nicht über ihre Überwindung, so spricht er jetzt auch nicht über seine Träume mit ihnen. Er hat ein bisschen Angst davor, dass sie von ihnen kaputtgemacht werden. Dass sein Traum im Matsch landet oder in der untersten Schublade oder in diesem einem Schrank im Keller, in dem man das gute Geschirr aufbewahrt. Für einen besonderen Anlass neben der teuren Flasche Champagner, mit der man auf etwas wichtiges anstoßen will. Nur, dass nie etwas wichtig genug dafür ist. Und dann kann sein Traum dort verstauben, zwischen dem guten Silberbesteck und den prickelnden Kohlesäurebläschen, die nach ein paar Jahren sicher ein bisschen so schmecken werden wie abgestandene Sterne.

* * *

Tatsächlich vor dem Gebäude zu stehen fühlt sich unwirklich an. Die Zentrale des Entertainments bildet ein hochgewachsener Tower. In der verglasten Außenfassade bricht sich das Sonnenlicht in Abermillionen kleine Strahlen. Doch so hell es dort oben auch sein mag, zu seinen Füßen steht nur ein großer Schatten und plötzlich fühlt sich Jimin zu klein für diese Art von Welt.

Denn sie empfängt ihn mit gierigen Klammern. StarShop-Entertainment hält ihm quasi auf den ersten Blick einen Vertrag unter die Nase. Er muss kaum dafür singen und irgendwie fast gar nicht tanzen, obwohl er so viel Energie darin investiert hat und gerne beweisen würde, dass er es wirklich drauf hat. Aber scheinbar reicht es, dass seine Wangen nicht mehr so rundlich sind und sein Bauch flach und fest und sein Lächeln so ansteckend, dass selbst Bienen lieber zu ihm fliegen, anstatt in süßen Blüten nach Honig zu graben.

Jimin verliert sich schneller in dieser Welt, als er seinen eigenen Namen nennen kann. Dabei drücken sie ihn nicht mal einen Stagenamen auf. Park Jimin. Er darf den Namen behalten. Immerhin den, wenn er schon alles andere an sich verändern muss.

Manchmal fragt er sich, ob das hier noch sein Traum ist. Und seit wann Träume mit klammen, kalten Fingern nach dir greifen, sodass sich dein Herz schmerzhaft unter der Berührung zusammenzieht.

In den endlosen Trainingsstunden lernt er zu singen, zu tanzen und zu performen. Mit den Kameras zu flirten und immer die richtigen Antworten zu geben. Wie er sich in der Öffentlichkeit verhält und wann er sich wie tief zu verbeugen hat. Wie man auf Kommando weint und wie man ehrlich glücklich aussieht, auch wenn in deinem Inneren ein Tsunami an Traurigkeit und Verzweiflung tobt. Im Endeffekt lernt er, sich möglichst weit zu verbiegen. Du musst dich so weit verbiegen wie du kannst. Du darfst dabei nur nicht zerbrechen. Das ist die ganze Kunst.

Jimin wusste nicht, dass er so dehnbar ist.

Es gibt wenig in den nächsten Jahren, an denen er sich noch festhalten kann. Zum Glück ist Jungkook die ganzen Jahre über bei ihm. Aber sie bringen ihm die gleichen Dinge bei wie Jimin und irgendwann fällt es selbst ihm schwer zu entscheiden, ob das Hasenzahnlächeln aufgesetzt ist oder geradewegs aus dem gebogenen Herzen entspringt.

Das aufgeregte Herzklopfen in Jungkooks Gegenwart hat StarShop-Entertainment zumindest absorbiert. Naja, wenn du alles erreichen willst, dann musst du auch bereit sein, alles zu geben. Und die ehrlichen Gefühle eines fünfzehnjährigen Jungen, der gerade erst erkannt hat, dass seine Liebe bunt ist und nicht linear, die musst du wohl als erstes geben. Denn dafür ist in der Idol-Industrie keinen Platz. Wie für so viele andere Dinge auch. Aber die erkennst du dann erst später.

* * *

Jimins Geschichte ist eine Flut an Wörtern. Nachdem er einmal mit der Erzählung angefangen hat, ist ein Damm gebrochen und die aufgestauten Emotionen dahinter sind unaufhaltsam daraus hervor gesickert. Wie Blut aus einer offenen Wunde. Nur giftiger. Eiter in einer entzündeten Wunde. Vielleicht trifft es das.

Yoongi verzieht hin und wieder das Gesicht, aber ansonsten beschränkt er sich auf bloßes Zuhören. Es ist alles, was er tun kann. Innerlich steht er seinen beiden Alter Egos gegenüber und sie sehen sich stumm und fassungslos in die Augen.
Trotzdem beruhigt ihn die Honigstimme von Park Jimin auch. Gloss erweicht unter ihr, wird ganz sanft. Vielleicht kann er endlich Frieden mit der Zukunft schließen, die Yoongi ihm verwehrt hat. Es wäre ohnehin nicht die gewesen, die er sich erhofft hätte.
Natürlich ist Gloss ein Goldrapper und vermutlich hätten sie aus ihm einen Diamanten geschliffen. Aber aus Gold wird nicht einfach so gepresster Kohlenstoff. Wer kann schon wissen, wie schmerzhaft die Umwandlung wirklich geworden wäre. Vermutlich hätte Gloss sie gar nicht überstanden. Keiner von ihnen ist dafür gemacht, sich großartig zu verändern. Gloss ist so starrsinnig, er wäre unter dem Druck sofort gebrochen. Aber es hätte niemand gemerkt, weil da immer noch eine Figur im Schatten lauert, die im Notfallmoment für sie auf die Bühne springen kann.
Vielleicht wäre aus dieser Situation wirklich letztendlich Suga geboren worden, ein funkelnder Diamant der K-Pop-Industrie. Er hätte sie alle in die Schatten verbannt, Gloss, AgustD und... vielleicht sogar Yoongi selbst.

Eine gruselige Vorstellung.

Und es geht hier nicht nur um Eventualitäten.
Park Jimin erzählt ihm seine Geschichte. Er ist so dankbar für das entgegen gebrachte Vertrauen und er hört ihm zu.

„Ich habe es mir so nicht vorgestellt. Klar, ich wusste schon immer, dass sie die Kontrolle über meine Frisuren übernehmen und dass ich mich selbstverständlich nicht selbst schminke oder einkleide, aber das kam mir alles so... cool vor, weißt du? Dass ich vielleicht gar nicht so viel machen muss und wer anders einfach das Beste aus mir herausholt.

Zu schön, um wahr zu sein, oder? Naja, das wars dann halt auch.

Weil sie nicht das Beste aus dir herausholen. Sie holen dich aus dir heraus und mit der Hülle machen sie dann, was sie möchten. Es debutiert nur der, der sich selbst genug verbiegen kann. Und wir werden hin und her gebogen und verdreht und gewendet und auf den Kopf gestellt und nach der ganzen Prozedur erkennst du dich nicht mehr selbst. Wenn du dabei zerspringst, dann bist du raus. Die Idol-Welt braucht keine kaputten Persönlichkeiten. Wir sollen schließlich glänzen. Und es ist scheißegal, wie viele Risse unter der Oberfläche schlummern, hauptsache das Äußere bleibt unangetastet und makellos.

Ich bin nie gebrochen, weißt du? Ich hab mich nur immer weiter gebogen.

Und diese Hülle ist riesig geworden. Wir sind immer weitergewachsen. Ich dachte, da müsste es doch irgendwann mal ein Ende geben, aber das kam einfach nicht. Ist immer noch nicht gekommen. Park Jimin wächst immer weiter. Er ist schon so groß und...

und...

ich hab Angst, dass da irgendwann gar kein Platz mehr für mich sein wird."

Yoongi blickt ihn schweigend an, als Jimin urplötzlich verstummt.
Seine Erzählung ist an einer Klippe angekommen. Von hier an geht es nur noch abwärts. Und Jimin wird den Sprung nicht wagen, wenn ihm Yoongi jetzt nicht die Hand reicht. Er ist schon sehr weit gekommen. Die Worte sind ihm so leicht über die Lippen geperlt, dass Yoongi sich nicht mal ansatzweise vorstellen kann, wie lange sie schon überfällig gewesen sein müssen.
Wir können negative Gefühle nicht für immer in uns behalten. Wir müssen sie aussprechen, um sie loslassen zu können. Sie vergiften uns ansonsten wirklich, wie der Eiter in einer entzündeten Wunde.

Aber was kann er tun? Vermutlich haben wir schon alle viel zu oft diesen einen Satz gehört – ich verstehe dich – und doch haben wir uns überhaupt nicht verstanden gefühlt. Wenn Worte alleine nicht mehr ausreichen, dann müssen Handlungen folgen. Und deswegen handelt Yoongi jetzt, ohne noch einmal darüber nachzudenken. Trost ist manchmal eine instinktive Handlung.
Er legt die Tattoonadel zur Seite und streift sich die Einmalhandschuhe von den Händen. Er ist noch nicht fertig. Aber das hier ist dringender.

Dann greift Yoongi nach seinem Ärmel und schiebt ihn nach oben. Bis über den Ellenbogen. So weit nach oben, dass nun sein Tattoo zu sehen ist. Eben das Tattoo, dass Taehyung ihm bei ihrer ersten Begegnung gestochen und ihn daraufhin sofort durchschaut hat.

„Das sind wir", erklärt Yoongi kurz angebunden.
Oh Gott, warum ist er nur so verflucht seltsam? Er fühlt, wie seine Wangen warm werden und kann sich den rötlichen Schimmer darauf förmlich vorstellen. Fuck. Aber das hier hat er noch nie getan.

Jetzt greift er wortwörtlich nach Park Jimins Hand, damit sie gemeinsam springen können.
„Das bin ich und Agust und Gloss und... wir sind alle drei hier drin. Zusammen.
Manchmal hatte ich auch das Gefühl, dass ich mich zwischen ihnen verloren habe, aber ich habe mich immer wieder gefunden. Manchmal wars scheiße schwer. Aber hier bin ich. Wir. Aber trotzdem ich", versucht Yoongi zu erklären, was er selbst nicht beschreiben kann und hofft gleichzeitig mit seinem ganzen Herzen, dass Jimin ihn verstehen wird.

Zumindest zuckt die Hand unter seiner nicht weg. Jimin blickt aufmerksam auf sein Tattoo und ihm danach ins Gesicht. Er wirkt überrascht, aber nicht ängstlich. Immerhin. Dann besteht wenigstens die kleine Chance, dass er Yoongi nicht für vollkommen verrückt erklärt.
Er schluckt und sein Kehlkopf hebt sich deutlich unter der Bewegung.

Sie schweigen weiter und irgendwann greift Yoongi nach einem neuen paar Handschuhe, streift sie sich über und setzt seine Arbeit an dem Tattoo fort.
Sie schweigen solange, bis Jimin bereit dazu ist weiterzusprechen. Er stellt nicht einmal Rückfragen, aber vermutlich ist ihm irgendwie bewusst, dass Yoongi ihm die Antworten ohnehin hätte schuldig bleiben müssen.

„Ich versuch ja mich zu finden, wirklich. Aber ich bin verblasst, irgendwie verschwunden oder vielleicht einfach unter diesen zahllosen Scheinwerferlichtern ausgebrannt.

Scheiße, man. In dieser Welt ist leben vielleicht einfach, aber überleben die Hölle und ich glaub... ich glaub, wenn ich nicht bald wieder ein Stück von mir zurückbekomme, dann dreh ich durch. Dann breche ich auch endlich. Wie die ganzen traurigen Seelen vor mir."

Nevermind steht jetzt auf Jimins makelloser Haut. Es sind nur die Umrisse.

Yoongi muss eine Pause machen, um die Nadel auf seiner Halterung zu tauschen. Er wird die Umrisse jetzt ausfüllen. Das wird noch mehr weh tun.

Aber zumindest versteht er jetzt, dass die aggressiven Buchstaben keine plakative Kampfansage sind. Eigentlich sind es die Risse unter Park Jimins Haut, die seine fehlerfreie Hülle bisher immer mühelos verborgen hat.

Taehyung hätte es sicher sofort erkannt. 

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