Reiner Wahnsinn, Sugar

Kapitel 48

Sugar

Etwas kitzelte mich an der Nase und als ich meine Augen öffnete und an einer pastellfarbenen Decke, ohne Spinnenweben und Wasserfleck hängen blieb, wusste ich, dass ich nicht mehr in Crows und Hunters Haus war. Ich war ... tja, wenn ich das nur wüsste.

Ich versuchte mich aufzusetzen, musste aber feststellen, dass etwas Schweres über meinem Bauch lag. Als ich meinen Kopf drehte, um zu erfahren, was los war, erfuhr ich auch gleich, was mich da so wach gekitzelt hatte. Crow.

Er lag neben mir, sein Atem fuhr durch eine meiner Haarsträhnen und diese wiederum kitzelte meine Nase. Ich sah an mir herab und starrte auf meine blanken Brüsten und dann auf den schweren dunklen Arm, der sich in einem starken Kontrast von meiner hellen Haut abhob.

Einige Typen in meiner früheren Nachbarschaft hatten mich ständig Toastbrot gerufen und ich musste feststellen, dass ich neben ihnen wohl tatsächlich wie eines ausgesehen haben musste. Der Erbteil meines mir unbekannten Vaters, denn meine Mutter war zwar blond und blauäugig gewesen, aber hatte dennoch einen dunkleren Hautton gehabt als ich, musste daran Schuld sein.

Ich reckte meinen Hals, so weit es eben ging, wenn ein geschätzter Sieben Kilo-Arm über einem lag, konnte aber kaum mehr erkennen. Vielleicht war ich auch kurz zu abgelenkt davon, wie sich die Muskeln und Sehnen unter seiner Haut abzeichneten, um wirklich auf mehr zu achten. Die Tattoos schienen den Schwung seiner Anatomie auch noch zu betonen und ließen seinen Körper aussehen, als wäre er selbst ein Kunstwerk.

Scheiße. Ich fand sogar seine Arme scharf und begann irgendeinen poetischen Blödsinn gedanklich von mir zu geben. Unfassbar, ich hatte, wirklich zulange keinen Sex mehr geha...

Nein. Moment. Ich hatte Sex gehabt. Mit Crow.

Der Quicky in der Toilette und das vergessene Kondom und dann ... scheiße. Ich hatte mich besoffen und konnte mich kaum daran erinnern, was danach gewesen ist.

Hatten wir noch einmal Sex gehabt?

Ich konnte mich nur noch schemenhaft daran erinnern, wie er mich in das Hotel gebracht hatte und dann, wie ich geheult hatte. Doppel-Scheiße. Konnte es noch peinlicher werden?

"Brauchst du eine Kopfschmerztablette, Cupcake?", fragte plötzlich seine vielleicht nicht ganz so verschlafene Stimme und als ich mich zu ihm umwandte, sah ich, dass er seine Augen immer noch geschlossen hielt. So viel Anstand hätte ich ihm gar nicht zugetraut, denn wenn ich das sanfte Gefühl von teuren Laken auf dem Rest meines Körpers richtig interpretierte, war ich nackt. Vollkommen.

"Hatten wir Sex?", fragte ich erschöpft und Crow zwang sich dazu ein Auge zu öffnen.

"In der Toilette, ja. Danach nicht mehr. So geil das Kleid auch war. Zum Schlafen schien es mir zu unbequem, also hab ich dich ausgezogen", meinte er und ich sah genau wie seine Mundwinkel genießerisch zuckten.

Oh, ja klar, er hatte es mir nur bequemer machen wollen. Sicherlich. Er war ja so uneigennützig.

Ich ließ mich zurück in die Kissen fallen und stellte fest, dass ich tatsächlich keine Kopfschmerzen hatte, mich nur etwas ... fertig fühlte. Der teure Wein war seinen Preis wohl tatsächlich irgendwie wert.

"Abgesehen davon steh' ich total auf diese Titten", hauchte Crow und seine riesige Hand umfasste demonstrativ eine dem besagten Brüsten. Ich musste lächeln, schlug aber dennoch seine Hand weg, als mir noch etwas einfiel.

"Ich brauch die Pille danach", meinte ich und dann war seine Hand verschwunden und sein Blick klarer, als ich es je bei ihm so früh nach dem Aufwachen erlebt hatte. Hatte er überhaupt noch geschlafen?

Er setzte sich auf, und griff nach seinem Handy, das direkt auf einem der Nachttische lag und setzte sich hin um darauf herumzutippen.

Sofort wurde mir bewusst, dass auch er nackt war und so wie gerade die Sonne seine Silhouette in Szene setzte, machte meine Gebärmutter einen Freudensprung und war absolut Unwillens, dieses eventuell entstandene Leben wieder gehen zu lassen. Doch es musste sein.

Ein Kind. Das wäre verrückt.

"Hunt besorgt welche und gibt sie an der Rezeption ab. Ich schlage aber vor, dass du das verschiebst", meinte er und ich wollte gerade fragen, warum ich damit warten sollte, als er auch schon das Handy zurück auf den Tisch warf und dann meinen Oberschenkel packte, um mich um neunzig Grad zu drehen.

Der Ausdruck in seinem Gesicht war hart und unnachgiebig, aber als er sich zielsicher zwischen meine Schenkel setzte, war da noch etwas anderes hart und unnachgiebig. Fuck. Er war groß und plötzlich wusste ich, warum ich mich in der Toilette damit so schwer getan hatte, ihn aufzunehmen. Er war wirklich verdammt gut ausgestattet.

"Du wirst doch nicht etwa rot, Cupcake, nur, weil du einen Schwanz siehst, oder?", fragte er und legte sich einfach auf mich darauf, bis meine Brüste sich gegen seinen Oberkörper drückten und seine Lippen nur Zentimeter von meinen entfernt waren.

&gt;&gt;Du bist unglaublich, Cupcake<<

Diese Worte kamen mir plötzlich wieder in den Sinn, genauso wie dieser zärtliche Kuss auf meine Nasenspitze und die Gewissheit ... dass er mehr wollte.

Ich forschte in seinen Augen nach einem Gefühl, nach diesem Glitzern, dass ich schon mal bei einem oder zwei Jungen gesehen hatte, bevor sie mir gestanden, dass sie in mich verknallt waren. Doch da war nichts.

Hatte ich mir das alles nur eingebildet?

"Natürlich nicht und so beeindruckend ist der auch gar nicht!", brachte ich hervor und Crow lächelte.

Ein richtiges breites Lächeln, nicht das ironisch, verschmitzte, das er sonst immer präsentierte. Es war ein ehrlich freundliches Lächeln, von dem ich mich kaum losreißen konnte. Vor allem nicht, als er sich auf mich legte, ohne zu zögern nach einer meiner Brüste griff und mit dem rauen Daumen über die bereits harten Spitzen fuhr, die er zwischen unseren Körper malträtierte.

Sofort erschauderte ich und heiße Glut sammelte sich in meinem Schoß, während seine Lippen sich auf meine legten und er erbarmungslos begann in meinem Mund einzudringen. Crow war kein Mann, der halben Sachen machte und ich war keine Frau, die zögerte, wenn der wahrscheinlich heißeste Kerl, den sie je gesehen hatte, sich dermaßen anbot.

Ich hieß seine Zunge in meinem Mund willkommen und berührte seine mit meiner. Wild und hemmungslos, bis uns beiden der Atem ausging. Wir trennten uns nur Sekunden um nach Luft zu schnappen, dann lagen seine Lippen schon wieder auf den meinen und seine Hände begannen damit scheinbar meinen ganzen Körper zu erforschen.

Ich war überrascht, wie sanft dieser große, klobige Kerl sein konnte, wenn er wollte und wusste nicht, ob er das nur meinetwegen tat oder, ob er einfach immer so war. Ich wünschte mir beides gleichzeitig und fürchtete mich genauso vor beiden Möglichkeiten. Ich wusste nur, dass ich einmal mehr mit dieser Zärtlichkeit nicht umgehen konnte und danach hungerte, die Kraft direkt zu spüren, die diese breiten Muskeln versprachen.

Ich ließ meine Hände ungestört über seine Schultern, den Bizeps seines Oberarmes und dann über seine mächtigen Rückenmuskeln wandern. Ich war alles andere als klein, aber ich konnte nicht einmal sein Handgelenk ganz umfassen und meine Hände wirkten auf seinem Rücken geradezu zierlich, als ich einen Blick darauf erhaschte.

Crows Mund hatte sich währenddessen zu meinem Hals vorgekämpft und leckte dort erbarmungslos über meinen Puls, während die dichten Wogen der Lust drohten, mich vollkommen jedes klaren Gedanken zu berauben.

&gt;&gt;Du bist unglaublich, Cupcake<<, hallten seine Worte in meinem Kopf wieder und ich krallte meine Fingernägel in seine Schultern, versuchte ihn bei mir zu behalten. Dann wickelte ich meine Beine um seine Hüfte, um das hier streng in der sexuellen Bahn zu halten.

Nur Sex.

Nur Sex. Nur Sex. Nur Sex.

Crows Hand an meinem Oberschenkel drückte mich in die richtige Position und er löste seinen Kopf von meinem Hals und sah mich an, während er in mich eindrang.

Ich stöhnte laut, wollte die Augen schließen, als ich ihn in mir spürte, konnte mich aber nicht von seinem Gesicht losreißen. Er hatte Stoppeln auf dem Kinn, die Narben in seinem Gesicht wirken wulstig aus der Nähe und dennoch waren es seine Augen, die mich einfach nicht loslassen wollten. Sie waren dunkel und tief.

"Fuck Cupcake, du fühlst dich so gut an", stöhnte er während er schwer keuchend weiter vordrang und erst aufhörte als unsere Hüften gegeneinander stießen und sein Schambein gegen meines rieb.

>>;Fuck Cupcake, ich will dieses Kind.<<, kam mir seine Stimme in den Sinn. Dabei war ich mir sicher, dass er das nie gesagt hatte. Anders als bei dem anderen. Es klang wie aus einem Traum, geflüstert in dem Moment, wo er neben mir gelegen hatte, in dem ich schon geschlafen hatte.

>>Fuck Cupcake, ich will dieses Kind. Ich will dich.<<

Reiner Wahnsinn.


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