Fick dich! Wie oft muss Sugar das noch wiederholen?
Kapitel 7
Sugar
Der verfluchte Wichser und sein Freund, der aussah, als wäre er dem Cover eines Men-Helth Magazins entstiegen, schrien sich die ganze Zeit an, während ich und Pearl auf der Rückbank des Wagens des Typen saßen, der Hunter hieß. Hunter und Crow. Was für bescheuerte Namen, aber ich war die Letzte, die sich darüber aufregen sollte. Aber ich hatte wenigstens die Ausrede, dass ich mir meinen nicht selbst ausgesucht hatte. Obwohl ich auch nicht sagen konnte, ob nicht auch ihre Eltern einfach überdramatsich waren.
Ich sah wie die beiden Männer wild gestikulierten, hörte aber kein Wort. Diese Luxuskarre, in der uns der Schönling gesetzt hatte, schien schalldicht zu sein, was mich noch mehr beunruhigte als die Tatsache, dass Pearl Hunter mit offenem Mund fast an sabberte.
Ich stöhnte genervt. Teenager und ihre Hormone. Aber ich konnte es ihr nicht wirklich verübeln. Hunter war echt ein Blickfang. Nicht ganz so groß wie Crow und auch nicht mit so breiten Schultern aber Himmel.. da war absolut kein Gramm fett an diesem Kerl und er war locker doppelt so schwer wie ich. Er hatte diese schlanke Schwimmerfigur, wo Crow einfach nur aussah wie ein Hühne. Wo bekam man solche Typen eigentlich her? Ich hätte nicht gedacht, dass so was außerhalb von Pornos und maßlos übertrieben Liebesromanen überhaupt existierte.
„Er wollte uns umbringen, und er hat uns geholfen", meinte Pearl neben mir und deutete damit erst auf Crow und dann auf Hunter. Wieder verdrehte ich die Augen, weil ich genau wusste, wo das hin verlief und das war keine Richtung, die mir gefiel. Sie durfte diesem Hunter nicht vertrauen, nur weil er uns jetzt davor bewahrt hatte, von Crow eine Kugel in den Kopf gejagt zu bekommen. Das änderte nämlich nichts daran, dass wir gefesselt auf seiner Rückbank saßen und er sonst was mit uns vorhatte. Gefesselt mit Kabelbindern sowohl an den Händen und auch an den Füßen, die definitiv unbequemer waren, als das zerrissene Shirt. Und Hunter hatte keine Probleme damit gehabt, die Dinger so eng zu ziehen, dass mein Fingerspitzen bereits taub waren. Er war kein Held.
„Sei nicht naiv. Es ist nicht gut, dass er uns behalten will, wer weiß was er mit uns vorhat", entgegnete ich ihr scharf, auch wenn ich die Möglichkeiten nicht weiter ausführte. Ich wollte ihr kein Angst machen, aber sie musste den Erst der Lage verstehen. Pearl wurde blass um ihre Nase und nickte nur, während sie sich in meine Richtung lehnte und es mir fast das Herz brach, dass sie so dringend Trost brauchte. Sie hatte genug Scheiße erlebt, um zu wissen, dass es klüger war, sich nicht verletzlich zu geben, aber das war sie. Ein Grund mehr, um sie hier raus zu bringen.
Der Streit der Männer schien beendet und Crows finsterer Gesichtsausdruck wurde noch finsterer als er meinen Blick begegnete und er sich wortlos auf den Beifahrersitz fallen ließ, während sein Kumpel zu den anderen Wagen ging, der wohl Crow gehörte, und es ebenfalls einfach anzündete. Was hatten diese Männer nur mit Feuer. Waren wir in die Fänge von Pyromanen geraten? Dabei rührte sich sein Gesicht nicht mal. Hunter und Crow waren alles nur keine Amateure und damit wesentlich gefährlicher als mein Stiefvater. Dann kam Hunter zu diesen Wagen zurück und setzte sich hinter das Steuer.
„Zieh nicht so ein Gesicht, wir finden schon eine neue Schrot karre, die du dann fahren kannst. Oder du besorgst dir endlich mal ein anständiges Auto." meinte Hunter und Crow zeigte ihm lediglich den Mittelfinger, während Hunter den Wagen startete und dann losfuhr.
Ich verkniff mit ein bitteren Kommentar und versuchte so unauffällig wie möglich zu bleiben. Unauffälligkeit, war jetzt gut, noch besser wäre es, wenn wir komplett unsichtbar blieben. Doch die Ruhe währte nicht lange, den Hunter blickte immer wieder in seinen Rückspiegel und lächelte fast schon charmant. Doch diese Phase würde ich ihn nicht abkaufen. Er war nicht der gute in diesem Spiel, falls es überhaupt einen 'Guten' gab.
„Wie heißt du?", wollte er wissen und ich reagierte so, wie ich immer reagierte, wenn ich mich in einer Lage befand, aus der mir kein Ausweg einfiel.
„Fick dich", erwiderte ich und strahlte ihn durch den Rückspiegel hindurch an.
„Hab ich nicht gesagt, du sollst nett sein?", fauchte mich Crow sofort über seine Schulter hinweg an und klang dabei ernsthaft sauer. Ich wusste, dass es wahrscheinlich eine blöde Idee war, ihm frech zu kommen, aber der Teufel ist mein Zeuge: Ich hasste diesen Typen. Es hätte alles so wunderbar geklappt, wenn er nicht seine beschissenen Leichen in meinen Loch abgelegt hätte und nun tat er so, als wäre das alles meine Schuld. Zudem hatte er Pearl bedroht und hatte uns beide umbringen wollen. Auch wenn ich nicht wusste, ob das, was nun mit uns passierte, besser sein würde.
„Ich bin nie nett, schon gar nicht zu dem Arsch, der uns entführt!", knurrte ich wütend zurück und er drehte sich wieder um.
„Verfluchte Zicke. Warum nochmal nehmen wir sie mit?" Die letzte Frage war an seinen Kumpel gerichtet. Doch Hunter warf ihn nur einen Blick zu, als wäre das eine dumme Frage und Crow zischte wieder irgendein Fluch.
„Ist sie wirklich deine Schwester?", fragte Hunter stattdessen fast höflich und sein Blickt glitt zu Pearl, die sich immer noch an meiner Schulter vergraben hatte, weil das alles hier sie zu Tode erschreckte. Ich hätte ihr gerne gesagt, dass alles gut werden würde, aber ich würde sie nicht belügen und zudem musste ich mich selbst davon abhalten, mir vor Angst ins Höschen zu machen. Da war es gut, dass ich immer wütend wurde, wenn ich Angst bekam.
„Fick dich", warf ich Hunter wenig kreativ entgegen und nun drehte sich Crow auch wieder um.
„Soll ich anhalten und dich zu einer Antwort zwingen?",
„Du sollst anhalten und zur Hölle fahren", gab ich zurück und Hunter lächelte nur matt. Wir hielten weder an, noch hielt uns wer eine Pistole an die Stirn, was schon mal bedeutete, dass sie nicht vorhatten uns umzubringen. Noch nicht.
„Die Hölle, ist was für Weiße." Hunter lachte, als hätte er den Witz des Jahrhunderts gemacht, fing sich aber nur einen finsteren Blick von Crow ein und Pearls rührte sich an meiner Schulter.
„Ich bin ihre Halbschwester, ihr Name ist Sugar und der Typ in der Wüste war mein Vater", sagte sie, so typisch Harmonie bedürftig, wie sie es immer gewesen war. Aber ich wollte nicht, dass sie begann diesen beiden Typen zu vertrauen und dabei war es mir egal, wie hübsch Hunter grinste. Der war doch auch nicht weniger Irre, als sein muskelbepackter Kumpel.
„Pearl!", mahnte ich sie deswegen an und sie zuckte nur mit den Schultern und rückte etwas von mir ab. War sie jetzt etwa auch sauer auf mich? Toll. Der Tag wurde einfach immer und immer besser...
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