deine Frau, Crow...

Kapitel 58

Crow

Wir stoppten den Wagen gezwungenermaßen, als uns panische Menschen entgegenkamen. Von weiter weg hörten wir die Polizeisirenen. Irgendetwas war passiert und Embrasse und seine Arschgeburten von Handlangern hatten mitten auf einer relativ viel befahrenen Straße eine offene Schießerei angefangen.

Der Kerl musste wirklich denken, er hatte Narrenfreiheit.

Ich für meinen Teil zögerte nicht lange und öffnete die Tür zum Rücksitz, um auf das Geschehen zuzulaufen. Ich hörte immer wieder Schüsse und drückte mich an einem Kleinwagen vorbei, der uns den Weg versperrt hatte. Die Pistole im Anschlag.

In der Ferne konnte ich Sugar sehen. Meine Augen erfassten sie sofort, als wären sie auf ihren Anblick koordiniert. Sie trug immer noch den Bademantel aus dem Hotel, ihr heller Haarschopf hob sich kontrastreich von dem schwarzen Jeep ab, hinter dem sie sich versteckte.

Ich sah, wie sie in Deckung ging, als die Heckscheibe über ihr zersplitterte und dann... nein, sie würde doch nicht ihre Deckung verlassen, oder?

„BLEIB DA!", schrie ich, doch ich sah auch, dass sie mich nicht hörte und dann setzte sie tatsächlich zu einem Sprint an. Fuck!

Was wollte sie damit bezwecken?

Ich rannte schneller, sah wie drei Arschlöcher aus dem Wagen auf sie zukamen, einer davon mit hellem Haar und einem schicken Anzug. Ihr Vater. Dieser Wichser.

Er hob die Pistole und schoss, als Sugar ihre Deckung verließ und ich begann zu sprinten.

Der Knall war wie ein Dolchstoß in meiner Seele und zu sehen, wie Sugar zu Boden ging, war der Moment, in dem ich einfach nur noch rot sah.

Ich rannte schneller, verfluchte mich, dass ich zu groß und schwer war, um wirklich schnell zu sein und sah dabei zu, wie dieses Arschloch das Magazin auswechselte, um Sugar den Gnadenstoß zu verpassen.

Noch ein paar Schritte, dann wäre ich nahe genug dran, um selbst zu schießen und zückte bereits meine Waffe.

Dann drückte ich vorzeitig ab.

Die Kugel verfehlte Embrasse meterweit.

Vielleicht hatte ich nicht getroffen, aber Sugars Vater blickte auf, sah mich kommen und richtete die Waffe auf mich. Gut so, wenn er mich erledigen wollte, dann würde er nicht dazu kommen, seine Tochter abzuknallen, dann würde er...

„Verfluchte Bitch!", schrie er, als Sugar irgendetwas tat, was ich nicht sah und die Aufmerksamkeit wieder auf sich lenkte.

Fuck. Diese Frau!

Ich würde ihr den Arsch so hart versohlen, dass sie die nächsten Tage nicht mehr aufrecht sitzen konnte, weil sie immer wieder die Aufmerksamkeit auf sich zog. Sie sollte sich verdammt nochmal verstecken, oder so!

Ich kam näher, wagte es nicht noch einmal auf diesen Wichser zu schießen, denn Sugars Kopf war im Weg. Sie hatte sich aufgerappelt, sah aber nicht so aus, als würde sie sich lange so halten können und griff nach der Waffe ihres Vaters. Hoffnungslos.

Sie war zu schwach, um sie ihm zu entreißen und als er sie mit dem Ellenbogen wegstieß und sie wieder zu Boden fiel, war es endlich so weit. Ich war nahe genug für einen sicheren Schuss, richtete die Waffe auf den Mistkerl und drückte ab.

Ich sah, wie sein Hinterkopf explodierte. Er war tot, bevor er aufschlug. Eigentlich schade, ich hatte mich darauf gefreut, ihn zu foltern. Nur für ihn hätte ich mich dazu gezwungen, Gefallen daran zu finden. Niemand entführte meine Frau!

Ein Schuss knallte neben mir. Einer seiner Handlanger hatte auf mich gefeuert, doch zu meiner Überraschung wurde der Schuss erwidert, allerdings nicht von mir.

Drake war mir gefolgt und er, samt seiner Leute, schossen auf Embrasses Handlanger und setzten sie außer Gefecht. Sie hatten keine Chance bei den gut ausgebildeten Leuten der Diamonds.

Sie gingen zu Boden wie ein Sack Kartoffeln, auch der eine, der irgendwas beim Auto wollte, den Sugar zuerst als Deckung benutzt hatte und aus dem sie ohne Grund...

Ich hörte das Weinen von einem Kind, als die Schüsse verhallten und sah, wie sich Sugar wieder versuchte aufzurappeln. Diese sture Frau!

Und dann, dann war ich endlich bei ihr.

Mit einer Heftigkeit, die mich selbst und wahrscheinlich auch sie vollkommen überrumpelte, griff ich nach ihr, zog sie an mich und mein Herz machte einen Satz, so hoch, dass ich Höhenangst bekam.

„Fuck, Cupcake!", hauchte ich und das war alles, was ich sagen konnte, als ich mit ihr im Arm auf meinen Hintern fiel, sie einfach festhielt und spürte, wie auch sie sich langsam entspannte. So sehr, wie man sich entspannen konnte, wenn man das Weinen von Kindern ignorierte.

Die Sirenen im Hintergrund wurden lauter und ich wollte nicht von Sugar aufblicken. Ich drückte sie an meine Brust und spürte, wie die Tränen in meinen Augen brannten.

Fast wäre es passiert, fast hätte ich sie verloren, fast...

„Crow...", hörte ich ihre schwache Stimme und als ich den Kopf hob und sah, dass sie mich aus schwach geöffneten Lidern anblickte, sah ich all das Blut.

All den Schmerz und den Unglauben in ihrem Blick. So hatte ich sie zuletzt gesehen, nachdem sie ihre Schwester in ihr eigenes Leben entlassen hatte.

„Sugar..." hauchte ich zurück und strich ihr ein paar Strähnen aus dem Gesicht, während eine Hälfte davon begann, anzuschwellen. Diese Arschlöcher hatten sie geschlagen, angeschossen und... ich erstarrte. Fuck. Ich war so ein Idiot!

„Scheiße, wo bist du verletzt, Baby?", fragte ich nun wieder panisch und legte sie vorsichtig auf den Boden ab. Blut. Überall.

Blessuren an ihrem Körper, Schürfwunden und dann sah ich die Schusswunde. Die Kugel hatte die Hüfte getroffen und ich hob sie vorsichtig an, um nach einer Austrittswunde zu suchen. Es gab eine, aber es sah schlimmer aus, als es war. Sofern sie keine inneren Verletzungen hatte, würde sie es überleben.

Das Gefährlichste daran war der Blutverlust, also legte meine Hand auf die Wunde und drückte, während sie schmerzvoll ächzte. Als sich mein Verstand dann endlich wieder lichtete, zog ich die Nase hoch, atmete schwer, um die Tränen loszuwerden und sah mich um.

Drake war da, ein anderer seiner Leute war bei dem Kind und versuchte es zu beruhigen, ein weiterer beim Vater, der inzwischen auf den Rücken gedreht wurde. Er schien noch zu leben, hatte aber eine Kugel direkt in die Brust bekommen. Wenn er noch atmete, hatte es sein Herz verfehlt. Glückspilz.

Dann irgendwann kamen die Polizei und der Krankenwagen. Ich blieb ruhig sitzen. In der Regel machten die Bullen wenig Stress, wenn Diamonds beteiligt waren und die paar Streifenpolizisten, die hier waren, schienen sowieso überfordert.

Als Erstes wurde der Vater des Kindes versorgt, dann kamen irgendwann zwei Sanitäter zu mir und wollten mir Sugar aus dem Arm nehmen, was mir extrem schwer fiel zuzulassen. Ich wollte sie nicht hergeben, sie nicht erneut verlieren.

„Ich fahre mit!", brachte ich hervor und spürte, wie ich erneut kurz davor war zu heulen. Fuck. So hatte ich mich nicht mehr gefühlt, seit... Nein, so hatte ich mich noch nie gefühlt.

„Nur Angehörige dürfen..."

„Ich bin ihr Mann! Ich lass' sie nicht alleine!", forderte ich und die Sanitäter nickten nur, ohne weitere dämliche Fragen zu stellen und dann wurde Sugar auf eine Matte gehoben und zum Krankenwagen gebracht.

Den Trubel um mich herum nahm ich kaum wahr, denn ich war einzig und alleine auf Sugar konzentriert. Sie war stark, sie würde das schon schaffen, aber der Schock saß tief und bewies mir, dass ich nicht nur verknallt in sie war, sondern sie tatsächlich liebte.

Einen verrückten Cupcake. Ich war ziemlich am Arsch.

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Q: Ob sich sugar das gefallen lässt, als seien Frau bezeichnet zu werden? xD

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