2.2
Als ich so rätselte was es bedeuten könnte, vielen mir noch einige andere Bilder auf seinem Rücken auf.
Wie viele hat der denn?
Sie passten nicht zu sammen und verwirrten mich. Ich sah eine dunkle Gestalt mit Waffe unter einem Schulterblatt und darüber eine Taube mit Zweig, doch auf der anderen Seite über der Hüfte war ein Schiff auf stürmischer See und ein Leuchtturm.
Sie alle sahen verblasst und alt aus, viele waren unscharf. Ich würde so gerne die Geschichten dahinter erfahren.
,,Es ist unhöflich so zu starren",hörte ich und zuckte zusammen.
,,Tut mir leid",entschuldigte ich mich und setzte mich auf
Alexander war bereits auf den Beinen und verschwand im Nebenraum, ehe er kurze Zeit später mit frischen Klamotten zurückkam und mir einige entgegenwarf.
,,Komm zieh dich an",bekam ich als Befehl, welchem ich stumm nach ging.
Natürlich waren mir die Sachen zu groß, schließlich waren es seine.
Als ich fertig war und er mich ansah musste er grinsen und sagte etwas, was ich nicht verstand.
,,Kannst du mir Russisch beibringen damit ich dich verstehe?",fragte ich etwas genervt und verschränkte die Arme vor meiner schmalen Brust.
Er schüttelte den Kopf und sagte: ,,Ich sagte, süß."
Ich spürte wie meine Wangen warm wurden. Schnell wechselte ich das Thema. ,,Können wir frühstücken?",fragte ich und bekam ein nicken zurück.
Wir gingen wieder runter in die Küche und bereiteten diesmal zusammen alles vor. Alexander schlug dann vor draußen zu frühstücken. Ich sagte lächelnd ja und folgte ihm in den Garten. Es war wirklich schön. Wir saßen an einem kleinen Teich und lauschten den Vögeln. Es war noch etwas kühl, anscheinend waren wir sehr früh aufgestanden auch wenn ich nicht wusste wann genau.
Aber anscheinend war es noch nicht zu früh für meinen Mitbewohner um mit irgendjemanden zu schreiben.
Wieder versank ich in Gedanken während ich auf das glitzernde Wasser mit den kleinen Fischen schaute.
Was mache ich hier eigentlich? Ich sollte versuchen hier weg zu kommen und diese Menschen ins Kittchen bringen. Aber.... Warum will ich das nicht?
Ich seufzte und nahm einen Schluck von meinem Tee.
Mit diesem Geräusch zog ich wohl Alexanders Aufmerksamkeit auf mich, denn er musterte mich und fragte ob alles in Ordnung war.
,,Ja... Ja natürlich ist alles in Ordnung, ich wurde ja nur aus meinem Leben gerissen und jemand wurde nicht mal einen Meter vor mir erschossen",antwortete ich sarkastisch.
Er seufzte und sah mich mitleidig an. ,,Wie heißt du eigetnlich?",fragte er dan aber, anstatt zu versuchen mich aufzumuntern.
,,Noah",antwortete ich. ,,Aber das ist gerade nicht wichtig"
Er hob eine Augenbraue und sah mich kritisch an. ,,Nicht wichtig? Es ist dein Name"
,,Ja... aber wirst du ihn benutzen? bisher war das ja unnötig",kam es schulterzuckend von mir zurück.
Mit einem sanften Lächeln stützte er seinen Kopf auf seiner Hand ab. ,,Noah, was hast du in deiner Freizeit so gemacht?",fragte er dann und ich musste nachdenken.
,,Ehm... ich habe viel gezeichnet und Musik gemacht",meinte ich und er nickte. ,,Ich hab gestern deine Tattoos gesehen. Ein paar sahen aus als hättest du sie selbst gestochen",meinte er und ich nickte. ,,Ich wollte das schon immer richtig lernen",erklärte ich und ehe er etwas erwiedern konnte platzte aus mir die Frage die schon den ganzen Morgen in mir brannte: ,,Kannst du mir die Geschichten von deinen erzählen?"
Sein Blick wurde ernster und er lehnte sich mehr zu mir. Ich verstand nicht wieso er jetzt so reagierte, doch es machte mir Angst, weshalb ich etwas zurückwich.
,,Hast du überhaupt eine Ahnung wer wir sind?",fragte er und jagte mir damit einen kalten Schauer über den Rücken.
Ich versuchte meine Angst zu überspielen indem ich grinste und scherzhaft meinte:,, Natürlich, die russische Mafia. Weil ihr ja sonst nichts zu tun habt"
Anstatt zu lachen grummelte er nur. ,,Wir nennen uns Diebe im Gesetz, aber ihr würdet uns wahrscheinlich eher Mafia nennen",sagte er im vollen Ernst während er mir fest in die Augen sah. Ich schluckte. Der meinte das ernst!
,,Fein, aner warum fragst du mich das jetzt? Sind das etwas Knasttattoos mit irgendwelchen besonderen Bedeutungen oder ein Code oder so?",fragte ich zittrig und versuchte immernoch meine mitllerweile Panik mit Humor zu überspielen, wagte es aber nicht den Blickkontakt abzubrechen.
Er nickte nur und mein Mund klappte auf.
Als ob der im Knast war! Ich konnte es mir nicht vorstellen.
Mrin Anblick amüsierte ihn anscheinend, denn er schmunzelte und lehnte sich wieder zurück.
,,Wenn du nach den einzelnen fragst antworte ich",grinste er mich an.
Ich brauchte einige Sekunden ehe ich mich wieder gefasst hatte und interessiert fragte was es mit der Madonna und dem Kind auf sich hatte.
,,Loyalität zum Clan und ich war jung im Gefängniss",antwortete er knapp.
Und an sich war dieses ganze Gespräch knapp, aber echt interessant.
Kurzifix?
Treuer Dieb mit reinem Gewissen gegenüber Diebeskammeraden
Dunkle bewaffnete Gestalt?
Bereitwilligkeit zur Gewaltanwendung
Leuchtturm?
Streben nach Freiheit
Sterne an den Schultern?
War beim Militär
Dir Taube mit Zweig?
Ende eines Leidens
Schiff auf stürmischer See?
Kontrollverlust
Bei dieser Antwort hob ich eine Augenbraue. Er sah nicht so aus als würde er jemals die Kontrolle verlieren. Er nickte aber nur, als Zeichen, dass ich richtig gehört hatte.
Ich beließ es dabei und fragte was das auffäligste von allen bedeutete: Die Schlange um seinen Hals.
Die Antwort: Drogensucht.
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