Auswirkungen
„Wenn sie dir die Nase gebrochen hat, werde ich dieses Ding fertig machen."
„Jinx..., das ist wirklich lieb von dir. Hätte ich gar nicht erwartet.
Aber keine Sorge, das wird schon wieder, du hast allerdings auch ein wenig was abbekommen. Das wird ein wenig Zeit zum verheilen brauchen, du bist schließlich kein Oblivion."
„Hat der wenigstens auch was abbekommen?"
„Ich kann nicht genau sagen, was die Darkoner angerichtet haben, aber so viel kann nicht von denen gekommen sein. Nur so viel, dass er dann doch noch umgekippt ist, ich hoffe das freut dich ein wenig."
„Okay, das macht das ganze schon ein wenig erträglicher, soll ich ihn herholen lassen, sobald er aufgewacht ist?"
„Ja, das wäre gut, aber wenden wir uns wieder unserem ‚Täter' zu"
Leise Stimmen im Hintergrund. Wer redet da? Dann realisiere ich, wo ich bin.
In Orions Lager, eigentlich auf der Suche nach meinem Bruder, doch jetzt zusammen mit genau diesem in den Fängen des Doktors und dessen Mann.
Dieses beiden müssen auch eben geredet haben, ich hab nicht so viel von dem verstanden, was sie gesagt haben, irgendwas muss vorgefallen sein.
Ich blinzele langsam, dann reiße ich die Augen vor Schreck auf.
Das Gesicht des Doktors ist direkt über mir, er sieht mir mit einem gezwungen aussehenden Lächeln direkt in die Augen.
„Na sieh mal einer an, wer sich bequemt aufzuwachen.", er ist wütend, das merkt man sofort am Ton seiner Stimme. Erst jetzt fällt seine aufgeplatzte Lippe auf, auch seine Wange hat einen bläulichen Farbton angenommen und ein frischer weißer Verband ist um seine Stirn gewickelt. Was ist passiert?!
Der Doktor seufzt und fragt dann schließlich:
„Erinnerst du dich etwa gar nicht daran?
Naja, dein Kopf könnte noch etwas vernebelt sein, ich gebe dir noch ein wenig Zeit aber dann möchte ich ein äußerst wichtiges Gespräch mit dir führen, also beeil sich bitte ein wenig."
Was ist in seinem Kopf falsch gelaufen? Ist der erste Gedanke, der mir bei den Worten von Orion kommt.
Ich schüttele meinen Kopf und richte mich langsam auf, da der Doktor sich nun genervt zu Jinx, der anscheinend neben ihm steht, gerichtet hat.
Ich bin nicht ans Bett gebunden, aber das ist auch nicht nötig, ich fühle mich schwach wie schon lange nicht mehr, und schon dieses aufsetzten hat so viel Energie gekostet, dass ich mich am liebsten wieder hinlegen würde.
Ich sehe mich im Raum um, alles ist verwüstet, an einer Stelle ist etwas dunkles, rötliches am Boden verteilt, auch an der Wand neben meinem Bett wie mir jetzt auffällt. Und dann trifft mich die Erinnerung mit voller Wucht. Wie ich Orion in meiner Wut wieder und wieder gegen die Wand geschlagen habe, wie ich mit Befriedigung meine Feinde bekämpft, so verletzt habe, wie ich eigentlich niemanden je verletzten wollte, wie ich es niemandem gewünscht habe. Auch nicht Orion.
Ich keuche erschrocken auf.
Das kann doch nicht wirklich ich gewesen sein! So bin ich nicht!
Das bist nicht du.
Jemand hatte versucht, mich daraus zu ziehen, mir zu zeigen, was ich da mache. Aber...das kann nicht sein.
Ich habe mich gegen die Person gewehrt, ich habe ihre Schreie gehört, aber sie nicht genossen. Weil das krank ist und ich so nicht bin aber in dem Moment hätte ich sie genossen, wären es nicht seine Schreie gewesen.
Ich kann nicht genau sagen, was die Darkoner angerichtet haben, aber so viel kann nicht von denen gekommen sein.
Das hat Orion vorhin gesagt.
„Nein!" , meine Stimme ist ein ungläubiges, fassungsloses und gleichzeitig panisches krächzen.
Ich sehe den Doktor und Jinx an, die eh schon interessiert zu mir blicken, naja, der Doktor zumindest, Jinx nur hasserfüllt wie immer. Ich sehe diese beiden Menschen an, die letzten bei denen ich erwartet hätte dies nun zu tun und flehe sie mit tränen in den Augen an:
„Bitte sagt mir...bitte sagt mir dass das nicht war ist! Ich habe das nicht getan! Ich habe Lennox das nicht angetan! Ich kann das nicht getan..."
„Du hast es aber getan,", schneidet Orion mich immer noch genervt aber nun auch triumphierend aussehend ab,
„Und auch wenn wir zwei," er deutet auf sich und Jinx, „dir anscheinend gar nichts bedeuten, freut mich es wirklich sehr, wie umfangreich das Seerum bei dir gewirkt hat."
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