《• 17 •》
- 2012 -
"1 Jahr. Ich kann es kaum glauben. 1 Jahr du und ich, Nael und Shalia. Das schönste Jahr meines Lebens. Danke für deinen Mut, ohne den wir nie so weit gekommen wären. Ich liebe dich ❤️"
Ich schreibe die Worte mit verschnörkelter Handschrift auf die Postkarte, die ich extra für ihn gekauft habe. Auf der Vorderseite ist eine schwarz-weiß Abbildung der Weltkugel und darunter steht in Großbuchstaben "BIS ANS ENDE DER WELT". Nicht zu kitschig, aber trotzdem sehr aussagekräftig.
Nael hat eine Überraschung für mich, so viel hat er mir verraten, mehr aber auch nicht. Schon seit Tagen bin ich aufgeregt, doch heute hat meine Nervosität ihr Maximum erreicht.
Erstmal müssen wir noch die Schule hinter uns bringen und dann hat Nael mich zu sich nachhause eingeladen.
Wie es das Schicksal will, liegt Zayn mit Kopfschmerzen im Bett und geht heute nicht zur Schule. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass ich ganz ohne schlechtes Gewissen mit Nael zur Schule laufen kann.
Das eine Jahr, seit dem wir unsere heimliche Beziehung nun schon führen, hat uns immer mutiger werden lassen. Außer Faizal und Yara weiß bis heute niemand Bescheid und letztere auch nur, weil ich es ihr gesagt habe. Wir haben uns also echt gut angestellt und das selbst jetzt, wo wir fast schon unvorsichtig werden.
Aber die Liebe zu Nael ist einfach zu schön. Ich kann die Finger nicht von ihm lassen und er nicht von mir. Ich liebe ihn so sehr, dass mir schwindelig wird, wenn er mich küsst. Seine Wärme und Loyalität sind unvergleichlich. Niemand kennt mich so gut wie er.
Vor einem Jahr hatte ich so wahnsinnige Angst davor, mich auf ihn einzulassen. Mein schlechtes Gewissen Zayn gegenüber war so übermächtig, doch mittlerweile ist das deutlich abgeflaut.
Als ich fröhlich die Treppen herunterlaufe, steht Nael schon an der Laterne gegenüber unseres Hauses. Ich habe mich heute extra in Schale geschmissen und trage ein weißes Top aus Häkelspitze, einen Jeansrock und hübsche Sandalen. Nael hat sich heute für ein weißes Poloshirt und eine helle Jeansshorts entschieden und sieht verboten gut darin aus.
Nach den bevorstehenden Sommerferien starten Zayn und Nael in ihr letztes Schuljahr vor dem Abitur, Yara und ich kommen ins zweite Jahr der Oberstufe. In den Ferien machen Essad, Nael, Zayn, Yara und ich einen Ferienfahrschulkurs. Die Jungs wollten immer warten, bis sie achtzehn sind und meine beste Freundin und ich dachten uns, dass es bestimmt witzig wird, wenn wir das alle zusammen machen. Zwar dürfen wir bis zu unserer Volljährigkeit erstmal nur mit Begleitung fahren, aber was wir haben, haben wir.
"Endlich geht die Sonne auf", ruft Nael mir zu und schenkt mir sein strahlendstes Lächeln. Ich umarme ihn, schmiege mich an seinen warmen Körper und genieße seine Nähe und seinen vertrauten Duft.
Nael streicht mit seiner rechten Hand meinen Rücken hinab, bevor er sich wieder von mir löst.
Langsam laufen wir in Richtung Schule. "Wenn du wüsstest, was dir heute noch bevorsteht, wärst du aber nicht mehr so entspannt", neckt er mich, seine honigbraunen Augen funkelnd voller diebischer Freude.
"Das ist so gemein von dir. Aber weißt du was? Ich habe auch eine Überraschung für dich und die bekommst du erst, wenn ich deine bekommen habe", verkünde ich trotzig und ziehe einen Schmollmund.
"Guck mich nicht so an", raunt er.
"Wieso nicht?", frage ich herausfordernd.
Nael schaut sich kurz um, doch zu dieser frühen Uhrzeit liegt Neukölln noch im Halbschlaf. Kaum jemand ist unterwegs, weder Autos noch Passanten.
Er greift nach meiner Hand und zieht mich in einen der vielen kleinen Tunnel, die auf den Hinterhof eines Mietshauses führen.
Sanft drückt er mich an die Mauer und nimmt mich zwischen der kalten Wand und seinem Körper gefangen. Seine linke Hand stützt er neben meinen Kopf, während er mit seinem rechten Daumen ganz langsam über meine Unterlippe streicht. "Wieso?", haucht er leise. "Weil mich das verrückt macht."
Anstatt ihm zu antworten schlinge ich meine Arme um seinen Nacken und ziehe seinen Kopf zu mir herunter, um meine Lippen leidenschaftlich auf seine zu pressen.
Die Welt um uns herum verschwindet in dem Moment, als sich unsere Lippen berühren. Ein Kribbeln durchströmt meinen Körper und ich genieße jeden Moment dieses innigen Kusses. Nael erwidert meine Zuneigung nur zu gerne und wir verlieren uns für einen kurzen Augenblick in dieser intensiven Umarmung.
Als wir uns wieder voneinander lösen, lächeln wir uns verliebt an. "Das war ein guter Start in den Tag", flüstere ich, mein Herz immer noch aufgeregt wummernd.
Gemeinsam setzen wir unseren Weg zur Schule fort, während wir über die bevorstehenden Sommerferien sprechen. Sowohl Nael als auch ich werden mit unseren Familien in den Libanon fahren. Die Vorfreude darauf ist spürbar, vor allem, da wir das große Glück haben, dass unsere Verwandten alle in Beirut wohnen und wir so keine vier Wochen aufeinander verzichten müssen. Zwar werden solche Momente wie gerade für eine längere Zeit auf der Strecke bleiben, aber ich kann ihn sehen und mit ihm sprechen und das ist mindestens genauso viel wert. Ich freue mich auf die warme Luft, die schönen Strände und die unbeschwerte Zeit.
An der Schule angekommen, bringt Nael mich noch zu meinem Klassenraum, wo Yara schon müde steht und auf ihrem Handy herumtippt. "Happy anniversary", flüstert sie verschwörerisch, nachdem sie uns begrüßt hat. Nael und ich strahlen um die Wette. 1 Jahr. Das fühlt sich an wie ein Traum.
Während des Schultages kann ich mich kaum auf den Unterricht konzentrieren. Meine Gedanken kreisen immer wieder um die Überraschung, die Nael für mich geplant hat. Ich bin gespannt, was mich erwartet und kann es kaum noch aushalten, den Schultag hinter mich zu bringen.
Als die Glocke nach der letzten Schulstunde endlich klingelt, stürme ich nach unten, wo Nael schon auf mich wartet. Sein Lächeln verrät, dass er genauso aufgeregt ist wie ich. Gemeinsam machen wir uns auf den Weg zu ihm nachhause.
Als er die Tür aufschließt, schlägt mein Herz aufgeregt in meiner Brust. Ich folge Nael in sein Zimmer, was er ungewöhnlicherweise erstmal aufschließen muss. Als ich erkenne, was sich hinter der Tür verbirgt, weiß ich auch, wieso.
Nael hat sein Zimmer mit roten Herzchen-Luftballons, Rosenblättern und einer Lichterkette geschmückt. Auf seinem Nachttisch stehen Cola, Nachos mit Käsesauce und Popcorn bereit. Sein Bett ist ordentlich zurecht gemacht wie immer.
Mit großen Augen sehe ich ihn an.
"Nachdem ich dir einen Restaurantbesuch und ein Eiscafé hierher gezaubert habe, dachte ich, heute wäre der richtige Zeitpunkt für einen kuscheligen Kinobesuch?"
"Wow", entfährt es mir beeindruckt. "Wie kommst du immer auf diese ganzen Ideen?", frage ich ihn und schlucke hart. Nael bemüht sich wirklich, mir immer wieder zu zeigen, wie wichtig ich ihm bin.
Er zuckt zufrieden grinsend mit den Schultern und küsst mich. "Was schauen wir denn?", frage ich neugierig.
"Ich habe einen neuen Film mit Elyas M'Barek rausgesucht", erklärt er, wohlwissend, dass der mein Lieblingsschauspieler ist.
"Klingt super", antworte ich, schlage die Bettdecke nach hinten und kuschele mich in sein Bett.
Nael macht es sich neben mir bequem und legt schützend einen Arm um mich. Ich kuschele mich an ihn und schaue gespannt auf den kleinen Flachbildschirm.
Lange hält mein Interesse an dem Film jedoch nicht an, denn Nael ist viel interessanter. Immer wieder küssen wir uns, liebevoll, leidenschaftlich. Seine Finger fahren zärtlich durch meine Haare. Mit hitzigen Wangen und heißem Atem presse ich meine Lippen erneut auf seine, öffne sie leicht und genieße, wie unsere Zungen miteinander spielen.
Ich stütze meine Arme neben ihn, schiebe mich weiter auf ihn und fahre mit meiner Hand unter sein weißes Shirt. Sanft lasse ich meine Fingerspitzen über seine nackte, warme Haut fahren, während wir uns unnachgiebig küssen. Ich male kleine Kreise auf seine Brust und schiebe mich weiter auf ihn.
Naels linke Hand streichelt währenddessen meinen Nacken, als seine rechte Hand meine Pobacke durch den Jeansrock knetet.
Lautlos stöhne ich in den Kuss hinein, da spüre ich, dass er eine deutliche Errektion bekommen hat. Es ist nicht das erste Mal, dass das passiert, während wir rummachen, aber es ist das erste Mal, dass ich das nicht ignoriere.
Ich setze mich genau auf seinen Schoß und bewege mich sanft, während seine Zunge über meine Lippen fährt. Nael verstärkt den Griff in meinen Nacken, legt seinen Kopf nach hinten und schließt genießend die Augen.
Ich nutze die Sekunde, löse mich von ihm und streife mein Top über den Kopf.
Laut klopft mein Herz in meiner Brust und mein Magen zieht sich nervös zusammen. Es ist das erste Mal, dass er mich im BH sieht.
Nael öffnet die Augen und sie beginnen zu glänzen, als auch er realisiert, was ich getan habe. Mit seinem Zeigefinger streicht er über mein Schlüsselbein, bevor er mich wieder zu sich zieht, um mich zu küssen.
Er küsst meine nackten Schultern, während ich mein Unterleib gegen seins presse.
"Lass uns aufhören", nuschelt er und versucht, seine Beherrschung wieder zu finden. Entschieden schüttele ich den Kopf. "Nur noch ein bisschen", flüstere ich, lege meine schlanken Hände an seine Wagen und küsse ihn.
Ich lasse meine Hände runterfahren über seine Brust und seinen Bauch und schiebe sie dann unter sein Shirt.
Naels Finger streicheln über meinen nackten Rücken, zaghaft, vorsichtig, irgendwie eingeschüchtert.
Ich reibe mit meinem Schritt über seinen, spüre wie sein bestes Stück immer härter wird. Seine Wangen leuchten rot, sein Atem geht schwer und er stöhnt leise auf.
Mein Bauch kribbelt und meine Mitte tut es auch. Ich will Nael spüren, seine nackte Haut auf meiner. Ich will ihm nah sein, so nah wie nie zuvor. Ich will eins mit ihm werden, ihn riechen, schmecken und spüren.
Langsam ziehe ich ihm sein Shirt über den Kopf und schmiege meinen nackten Bauch an seinen.
"Wir-", beginnt Nael heiser und räuspert sich. "Wir sollten das nicht tun. Wir begehen schon genug Sünden, lass es uns nicht noch schlimmer machen."
"Ich will nicht mit dir schlafen", antworte ich ehrlich. "Ich will dir einfach nur nah sein. Noch etwas näher als sonst", erkläre ich verlegen.
Muss ich mich etwa für mein Verhalten schämen? Bin ich zu weit gegangen?
Nael räumt meine Gedanken aus indem er mich wieder an sich zieht und küsst. "Aber nur ein bisschen näher", flüstert er in den Kuss hinein und drückt nun seinerseits sein Becken gegen meins.
Mit einer schnellen Bewegung dreht er uns um, sodass ich auf dem Rücken liege und Nael über mir. Er küsst meine Wangen, meinen Hals und mein Dekolleté herunter, bis er an der Naht meines BHs ankommt.
Erregt schiebe ich den Stoff ein wenig beiseite. Nael küsst weiter, Zentimeter für Zentimeter. Ich stöhne auf und dränge ihm mein Unterleib entgegen. Er fährt mit seiner Hand von meinem Knie über meinen inneren Oberschenkel herauf und stoppt erst wenige Zentimeter vor meinem Slip.
"Ich will dich so sehr", flüstere ich.
Wie sehr würde ich mir wünschen, dass er noch weitergeht. Dass er meinen Slip beiseite schiebt und mein heiligstes mit seinen Fingern erkundet. Ich bin so erregt, ich habe so ein Verlangen nach ihm, dass ich fast durchdrehe.
"Glaub mir", raunt Nael heiser und küsst mich liebevoll. "Ich will dich so sehr, das glaubst du nicht. Aber noch mehr will ich, dass du keine Sünden wegen mir begehst."
Schweren Herzens rollt er sich von mir herunter und atmet tief durch. "Du wirst nächstes Jahr achtzehn und dann werde ich sowas von um deine Hand anhalten", grinst er und zieht verlegen die Bettdecke über meinen nahezu nackten Oberkörper. "Aber bis dahin reicht das. Und wenn wir verheiratet sind, haben wir genug Zeit für den ganzen Rest", erklärt er und zwinkert mir zu. Dann streift er sich sein Shirt über den Kopf. "Ich gehe kurz auf die Toilette und gleich habe ich noch was für dich, du solltest dich also lieber wieder anziehen."
Dann drückt er mir einen Kuss auf die Stirn und verlässt sein Zimmer.
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Meine Lieben,
Nael und Shalia gehen immer weiter. Respekt, dass die beiden sich noch beherrschen können.
Was denkt ihr, hat Nael noch für Shalia?
Alles Liebe,
A.
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