Kapitel 46: Schwachpunkt
Mit einen grauen Beutel bepackt, schlich ich mich erneut aus meinem Zimmer um 2 Uhr Nachts. Draußen war es dunkel und das Gewitter, sowie der Regen, hatte sich verzogen.
In meiner Tasche befand sich eine Decke, Äpfel für Acrid, ein Handtuch, eine Taschenlampe und mein Handy. Anstelle meiner Klammotten von heute Morgen trug ich jetzt eine schwarze Legins, dunkle Regenstiefel und über meinem Shirt hatte ich mir eine schwarze Sweatjacke angezogen.
Blind tastete ich mir den Weg aus dem Haus und nahm mir von den üblichen Ort den Schlüssel. Erst nachdem ich ein paar Schritte auf matschigen Boden gemacht hatte, fischte ich meine Taschenlampe aus dem Beutel und leuchtete mir den Weg zu Acrids Koppel.
Angelangt an der großen Trauerweide, blieb ich kurz stehen und richtete den Lichtstrahl auf den Boden um Acrid nicht zu blenden. Der Hengst stand beunruhigend still auf der Koppel und ich war mich sicher, dass er direkt mich anstarrte. Sein Blick war weder verängstigt, noch wütend, stattdessen war es irgendetwas ganz anderes und ich nicht deuten konnte.
Langsam lief ich auf das Gatter zu und blieb direkt davor stehen, Acrid gab nur ein wütendes Wiehern von sich, mehr nicht, keine Tritte gegen den Zaun oder versuchte Bisse. Mittlerweile hatte ich das Gefühl, dass er sich an mich gewöhnte und wir bereits einen weiteren Schritt voran auf dem langen Weg gemacht hatten. Ein Lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus und hoffnungsvoll legte ich meine Hände auf den den Zaun, kein Biss zu kassieren.
,,Hey Acrid, ich hab dir ein paar Äpfel mitgebracht", begrüßte ich und holte einen der grünen Äpfel aus meiner Tasche. Ruhig streckte ich meinen Arm mit dem Obstück über den Zaun, während ich mit der anderen Hand die Taschenlampe hielt. Ohne zu zögern kam Acrid auf mich zu galoppiert, wobei ich mal wieder seinen eleganten Gang bewundete, und schnappte sich den Apfel, bevor er wieder auf der Mitte der Koppel verschwand.
,,Weißt du, ich lerne seit neuesten Springreiten und hast du ne Ahnung wie schwierig das ist?", natürlich hatte ich nicht mit einer Antwort gerechnet und Acrid wirkte auch total desinteressiert. Also fuhr ich einfach fort: ,,Ich musste die ganze Zeit über Stangen reiten und sah dabei total doof aus."
Genauer beobachtete ich Acrid und stellte fest, dass er vom Regen total durchnässt war und seine graue Mähne klebte ihm platt am Hals, zum Glück hatte ich für ihn ein Handtuch bei. Wahrscheinlich würde die Schwierigkeit eher dabei liegen den Hengst ruhig zu kriegen um ihn vernünftig abzutrocknen zu können.
Als Anlockungsmittel benutzte ich einen weiteren Apfel und hielt ganz Nah an mir, während ich mit der anderen Hand das Handtuch umklammerte. Misstrauisch schaute er mich an und lief langsram auf mich zu. Gerade als er mit seinen Maul den Apfel nehmen wollte, schmiss ich das Tuch über seinen Hals und rubbelte ihm die Mähne trocken. Agressiv wieherte Acrid und gerade noch ,bevor er nach mir schnappen könnte, zog ich mein Arm mit den Handtuch zurück. Leider war nicht genug Zeit um ihm den restlichen Körper abzutrocknen, aber damit müsste ich mich wohl jetzt zufrieden stellen.
Während ich das Handtuch bei zurück in meine Tasche stopfte, schnaubend entfernte sich Acrid wieder von mir und fraß etwas nasses Grass. Aus meinem Beutel holte meine Decke heraus, da mir mittlerweile echt kalt wurde, und wickelte sie um mich.
,,Außerdem hat Kylie uns alle dazu gezwungen ihr beim Dekorieren zu helfen und dabei herumkomandiert. Danach sind Allison und ich zu den schwangeren Stuten gegangen und da hat sie mir ein bisschen über dir erzählt", ich brach kurz ab und wartete auf Acrids Reaktion, dieser stand nur still da und schaute mich neugierig an.
,,Dein Vater ist ein berühmtes Springpferd, stimmt's?", ich ließ meinen Arm über dem Zaun baumeln und beobachtete wie der Hengst ein Schritt auf mich zu trat. Mit unsicherer Stimme redete ich weiter: ,,Deine Mutter ist bei deiner Geburt gestorben...das tut mir sehr leid, aber das ist nicht deine Schuld, ich hoffe das weißt du..."
Wütend trat Acrid gegen den Zaun, bückelte ein paar mal, schlug wild mit seinen Hals um sich und wieherte so laut, das ich Angst hatte, dass alle anderen wach werden würden. ,,Ruhig, Acrid, beruhig dich!", bat ich ihn und schaute ihn tatenlos zu, was mich verzweifelte.
Als ich einen Schritt zurück ging wurde er nur etwas leiser, weshalb ich mich noch weiter von ihm entfernte. Er wurde immer ruhiger, weshalb ich beschloss ihn für heute in Ruhe zu lassen. ,,Gute Nacht, Acrid", hauchte ich noch und warf ihm den letzten Apfel auf die Koppel.
Mit meinen Beutel verließ ich ihn langsam und schaute mich immer wieder ab und zu zu ihm um, während ich den Weg zurück zum Haus beleuchtete.
...
Danke für 1,25 Reads und 100 Votes❤️😍 Da bin ich wieder😂 In letzter Zeit war ich zu faul um hier unten noch was zu schreiben 😂 Gucke gerade 'Royals' und danach 'Lucifer'😂 Serienjunkie in fleek👌
Was haltet ihr von Acrids Geschichte?
Und seine Reaktion?
Wie findet ihr die letzen Kapitel so?
Lied: 'Sugar' von Maroon 5
Frage: Was plant ihr an Wochenende?
Eure storywrite_now
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