7. Musikvideo des Grauens

Nach einiger Zeit schlief ich erschöpft ein, Taeyong hatte mich in seinen Arm genommen und meine Katze wörmte meine Füße. Kalt würde mir diese Nacht also definitv nicht werden.

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"Amelie, du kannst das doch nicht einfach machen! Hast du schonmal darüber nachgedacht, was deine Eltern dazu sagen werden?", schrie mir meine beste Freundin schon fast entgegen, als sie endlich beim Café angekommen waren. "Wieso, Jisoo? Wenn es doch mein Traum ist?", antwortete ich ihr. "Dein Vater wird so enttäuscht von dir sein, Ame.", stellte sie nach kurzem Schweigen fest. "Ist der das nicht sowieso schon?", murmelte ich leise und starrte auf meinen Cappuccino. "Natürlich Amelie. Aber wer ist denn nicht enttäuscht von dir? Wenn du jetzt aber noch Design studierst, ich meine Design? Wieso nicht Jura?", meckerte mine beste Freundin wieder nur rum. Immer hatten alle was an mir auszusetzen. Mein Vater, dem ich nie gut genug sein konnte, meine beste Freundin, die immer auf der Seite meines Vaters war und meine Lehrer, die immer irgendetwas fanden, was ich falsch machte. Nur meine Mutter war immer auf meiner Seite, aber die sah ich nicht so oft. Als wir damals wieder zurück nach Korea gezogen waren, wollte sie in Deutschland bei Shixin, der Mutter meines besten Freundes bleiben. Und ich konnte es verstehen. Shixin und Yangyang, ihr Sohn, waren echt nett, und ich wäre auch lieber dort geblieben, als mit meinem Vater nach Südkorea zu ziehen. Aber meine Eltern meinte, hier würde ich mehr lernen, und weiter in meinem Leben kommen.
"Ist es denn so schlimm, dass ich meinen Traum leben will?", fragte ich Jisoo genervt. "Ja, Ame. Träume sind dazu da, um geträumt zu werden, und nicht, um gelebt zu werden.", erklärte sie mir, "Das Leben ist knallhart, Ame. Dein Vater und ich wollen dir doch nur helfen, damit klar zu kommen."
"Magst du eigentlich mich, oder meinen Vater?", murrte ich und rührte meinen Cappuccino um. "Ich...", begann meine beste Freundin zu stottern. "Du? Was? Nein! Nicht dein Ernst oder? Das kann doch nicht wahr sein! Du bist nur wegen meinem Vater mit mir befreundet?", entrüstet sprang ich auf. Das konnte doch nicht wahr sein. Doch nicht meine beste Freundin. "Nein, Ame! So ist das nicht, wirklich!"
"Ach, und wie ist es sonst?", fauchte ich.
Jisoo sagte: "Du standest damals so alleine da. Ich wollte dir helfen. Nicht nur, dass du nicht mehr einsam bist, sondern auch, dass du... najaaa... eben besser wirst. Näher an perfekt. Du warst damals so falsch, weißt du? Dein einziger Freund war dieser komische, schwule Deutsche, und du hattest die komplett falschen Ziele. Schauspielerin, wirklich? Als ob du es jemals soweit schaffen könntest. Also wollte ich dir helfen und dich auf die richtige Spur bringen."
Ich war... falsch gewesen? Sie wollte mich nur perfekt machen? Tränen der Wut und der Enttäuschung traten in meine Augen. Meine beste Freundin... wieso tat sie sowas? Wieso ließ mich jeder so hängen?
"Weißt du was, Jisoo? Ich hab die Nase voll davon. Immer muss ich für alles und jeden perfekt sein, nie darf ich machen, was ich will. Ich war damals nicht falsch. Ich war näher an perfekt, als heute. Mein bester Freund ist nicht komisch und schwul, und selbst wenn er schwul wäre, hätte es dich nicht zu interessieren. Nur wegen dir habe ich angefangen, weniger mit ihm zu schreiben, und damit vielleicht meine einzige wahre Freundschaft zerstört. Weißt du was Jisoo? Ich habe die Nase voll davon, wie du immer versuchst, dich bei meinem Vater einzuschleimen, und alles dafür tust, dass er dich mag. Zum Beispiel, als du ihm erzählt hast, dass ich auf Yunas Party war, obwohl ich nicht durfte. Weißt du was Jisoo? Ich habe die Nase voll von dir. Ich dachte immer, wir wären Freunde, aber das sind wir anscheinend nicht. Ich habe nichtmal eine Freundschaft, die ich dir kündigen kann, weil alles nur fake war! Ich hasse dich dafür so sehr, Jisoo! Weißt du das? Denkst du eigentlich jemals in deinem Leben an andere? Wie sie sich fühlen könnten? Wahrscheinlich nicht. Aber das hat mich jetzt nicht mehr zu interessieren. Auf Nimmerwiedersehen, Park Jisoo."
Und dann rauschte ich davon. Raus aus dem Café und bloß weg von Jisoo. Ich lief immer weiter, und Tränen traten in meine Augen. Es fühlte sich so an, als würden hundert Messerstiche mein Herz zerstören, je weiter ich von ihr weglief. Und obwohl ich ihr die Freundschaft gekündigt hatte, begann ich, sie mit jedem Schritt mehr zu vermissen. Um weg von diesem Schmerz zu kommen, oder mich abzulenken, fing ich an, zu rennen. Und ich wurde immer schneller...

Schweißgebadet öffnete ich meine Augen, und fand mich in meinem Bett, in meinem Zimmer wieder. Also eigentlich TY Tracks Bett in TY Tracks Zimmer, aber das wahr unwichtig. Es war nur ein Traum gewesen. Nur ein Traum. Es war alles okay, versuchte ich mir einzureden, doch der Herzschmerz den ich empfand sagte mir was anderes. Immer, wenn ich an das Erlebnis von vor etwa einem Jahr zurückdachte, fühlte es sich so an, als würde ein kleines Stück meines Herzen, gefüllt mit all den glücklichen Erinnerungen an Jisoo, abbrechen. Wie damals traten mir Tränen in die Augen, und ich hatte das Bedürfnis, zu rennen. Nur leider konnte ich es diesesmal wohl nicht. Denn Taeyongs starken Arme hielten mich, dicht an seinen Körper gepresst, fest. Also vergrub ich mein, bereits mit Tränen überströmtes Gesicht, in seiner Brust, und hoffte, dass er nicht aufwachte. Denn das würde unangenehm werden, und ich müsste so einiges erklären. Aber mein Leben schien mich zu hassen, denn kurz darauf bewegte sich TY Track und dann hörte ich ein: "Wieso ist mein Shirt na- Alles okay?".
Wieso musste er aufwachen. "Klar, alles gut. Brauchst dich nicht um mich zu kümmern", murmelte ich leise, in der Hoffnung, dass er mich so wenig mochte, dass er sich nicht weiter scherte und weiterschlief. Doch auch dem war nicht so, und er stand mit den Worten: "Ich geh Johnny holen, den magst du mehr" auf und verschwand.

Ich saß nicht lange alleine in der Dunkelheit, da öffnete sich die Tür, aber anders als erwartet betrat nicht Johnny, sondern Ten den Raum. "Was ist passiert, Honey?", rief er sofort alamiert und rannte auf mich zu, um mich zu umarmen. "Sie... sie haben mich alle verlassen, TNT", weinte ich, obwohl ich wusste, dass er nichts verstand. "Ganz ruhig Honey, beruhig dich.", redete der Thailänder auf mich ein, und strich mir beruhigend über den Rücken. "Warum hassen sie mich alle?",fragte ich ihn mit tränenüberströmten Gesicht. "Honey, keiner hasst dich, wer hat dir dass denn bitte erzählt?",fragte er entrüstet und schaute mich ernst an. "Mein Vater, Jisoo, TY Track, mein Lehrer, meine-", ich wollte noch viele weitere Leute aufzählen, die mich hassten, denn es gab eine ganze Reihe, als die Tür sich erneut öffnete, Mark kurz reinschaute, und dann anfing, zu lachen. "Du siehst voll scheiße beim Weinen aus!", lachte er. Wütend stierte ich ihn an. Auch wenn er Recht hatte, aber mal ehrlich, wer sah denn bitte gut beim Weinen aus? "Mark Lee, komm jetzt her, über sowas macht man keine Witze!", hörte ich Jaehyun sauer vom Flur schreien, und ich musste, trotz der traurigen Gedanken, leicht grinsen. "Tyongie hasst dich nicht. Jisoo kenn ich nicht, aber wenn sie dich nicht mag, dann ist sie eine Bitch. Dein Vater... well, wäre ich dein Vater, würd ich dich auch hassen, und dein Lehrer? Wer wird nicht von seinem Lehrer gehasst?", versuchte Chittaphon, mich mental aufzubauen. "Was soll das denn heißen? Wärst du mein Vater würdest du mich auch hassen?", fragte ich leicht schmunzelnd. Tens Art war so speziell, da musste man einfach wieder glücklich werden. Oder genervt von ihm. Oder wütend. Oder belustigt. Aber niemals traurig. Ich wette, TNT kannte dieses Wort noch nichtmal. "Geht's dir jetzt wieder besser, Honey?", wich er meiner Frage aus. Lachend schlug ich ihm auf den Arm. "Warum bist du so?", fragte ich ihn lachend. "Ich weiß nicht? Warum bist du so?", grinste er.

"Als ob? Und das war deine einzige Freundin?", fragte Johnny geschockt, nachdem ich ihnen alles erzählt hatte. Sie würden sich auch immer alles erzählen, und deswegen müsse ich ja auch alles erzählen. Wieso hatte TY Track denn auch anstatt nur Johnny zu holen, alle geweckt? "Naja, genau genommen hatte ich ja auch noch Xiao Yang.", verteidigte ich mich. "Ja, aber der war in Deutschland", meinte WinWin. Naja... ok, da hatte er Recht. "Boah Junge. Könnt ihr mal aufhören, mich zu mobben?",motzte ich und starrte sie alle böse an.
"Aber-"
"Mark",unterbrach TY Track den Jungen, der gerade etwas einwenden wollte, und gab ihm einen warnenden Blick, sodass Mark sich eingeschüchtert auf seinem Stuhl kleiner machte und nichts mehr sagte. "Wir sollten langsam mal los. Zum Videodreh. Wir haben nur heute, und das wisst ihr. Johnny, du gehst hinten. Wir werden mit dem Auto gefahren. Drei Drehorte. Los geht's"

"Ich hasse meinen Job", heulte ich Jungwoo nun zum gefühlt hundertsten Mal das Ohr ab. "Pssht. Er schläft. Weck ihn nicht auf", raunte TY Track mir zu. "Aber wir sind doch sowieso gleich da", schmollte ich und verschränkte meine Arme vor der Brust. "Nicht gleich. Jetzt", unterbrach uns Johnny vom Vordersitz des Autos und stieß kurz darauf die Tür auf. "Hey! Jungwoo! Wir sind DAAAAAA!", schrie ich, glücklich, noch einige Stunden vor Sonnenuntergang angekommen zu sein. Dann stieg ich über ihn hinweg, aus dem Auto raus und zu Johnny. "Finally!", schrie ich, und fiel ihm glücklich in die Arme. "Geht's dir gut?", fragte er verwirrt, erwiederte aber meine Umarmung. "Taeyong! Es gibt ein Problem!", rief der Manager und eilte auf ihn zu. Ich war sehr froh, dass ich hier nicht auch noch die Kleidung für die Jungs heraussuchen musste, so wie bei den anderen beiden Drehorten. "Was? Nein. Das... das können wir nicht machen", sagte TY Track gerade mit bleichem Gesicht. "Es geht aber nicht anders.", meinte der Manager und nun sahen beide in meine Richtung. "Was geht nicht anders?", wollte ich wissen und lief zu ihnen rüber. "Währe es... eventuell möglich, dass du... als weibliche Rolle einspringen würdest? Unsere Schauspielerin ist leider krank geworden, und diese Szenen sind extrem wichtig.", erklärte er mir die Situation. "Klar, warum nicht", erklärte ich mich sofort bereit. "Das ging erdtaunlich einfach", kommentierte TY Track das Geschehen trocken. "Okay. Dann machen wir dich kurz feritig, und treffen uns dann vorm Labyrinth. Wir brauchen nur Taeyong für diese Szene."

"Nein. Das kann ich nicht machen. Das werde ich nicht anziehen.", sträubte ich mich und mir kam schon der Gedanke, einfach wegzurennen. "Wieso denn? Es ist nur ein Kleid?", fragte eine der Damen verzweifelt. Murrend schaute ich mir das Kleid erneut an. Es war weiß, mit Blumen drauf, und eigentlich ganz süß. Aber es würde mir nicht stehen.

"Bitte! Wir haben hier kein anderes mehr!", flehte die gleiche Dame mich nun an. "Nagut", seufzte ich ergeben und bewies dabei mal wieder meine Gutherzigkeit. Als auch meine Haare fertig gestylt waren, sie fielen mir in leichten Wellen die Schulter runter, wurde ich zum Labyrinth gebracht. Es war ein stinknormales Labyrinth aus Büschen eben, und zu meinem Glück hatte es einen Erdboden. Ich trug nämlich keine Schuhe. Bei Kieselsteinen wäre es also sehr unangenehm geworden. Taeyong stand schon ungeduldig davor und wippte auf und ab. Aber als ich ihn sah, stockte mir erstmal der Atem. Wie konnte jemand nur so unverschämt gut aussehen? Seine dunkelbraunen Haare fielen ihm locker in die Stirn und bei seinem weißen Hemd waren drei Knöpfe aufgeknöpft. Dazu trug er eine schwarze Hose und ebenfalls keine Schuhe. Aber egal wie gut er aussah, sein Charakter war trotzdem noch... nicht so meins. "Okay, können wir mit dem Dreh anfangen? Ihr jagt euch gegenseitig durchs Labyrinth, geht euch aber nicht verloren und passt darauf auf, dass ihr trotzdem gut ausseht. Ausserdem muss es so wirken, als ob ihr frisch verliebt wärt. Und wenn ihr in der Mitte angekommen seid, ist dort an dem Baum eine Schaukel. Amelie, du wirst darauf Schaukeln, er wird dich anschubsen. Wir erwarten mindestens einen Kuss bei Sonnenuntergang. Unser Kamerateam wird euch immer folgen. Ihr könnt jetzt beginnen.", rief der Direktor durch sein Megaphon. "Ein Kuss?", schrien TY Track und ich gleichzeitig geschockt. Der Direktor ignorierte uns jedoch und rief: "Los!"

Völlig außer Atem kamen wir in der Mitte des Lanyrinths an. Wie der Direktor versprochen hatte, stand dort ein Baum, ein wunderschöner Kirschbaum, und daran hing eine Schaukel. Anders als überall sonst wuchs auf diesem Grund Gras. Glücklich rannte ich auf die Schaukel zu, und setzte mich drauf. Taeyong lachte leicht und rannte mir hinzerher, um mich kurz darauf anzuschubsen. Es schien alles okay auszusehen, denn niemand sagte etwas dagegen. "Sonnenuntergang!", schrie nach einiger Zeit einer von den Kameramännern und Taeyong hielt mich seufzend an. "Muss das sein?", fragte ich. "Leider ja", seufzte TY Track und kam mir näher. "Ist das okay für dich?", fragte er mich, als er etwa dreißig Zentimeter von mir entfernt war. "Ich...denke schon, ja", antworte ich ihm stotternd. Langsam näherte Taeyong sich mir. Von nahem sah er noch viel besser aus, als von fernem. Und dann berührten seine Lippen meine. Ein Kribbeln breitete sich in meinem Bauch aus, und Glücksgefühle steömten durch meinen Körper. Ich fühlte jetzt bestimmt nur so, weil ich jahrelang, traurigerweise, nicht mehr geküsst worden war. Nach einiger Zeit löste Taeyong sich wieder von mir. Ehe einer von uns etwas sagen konnte, hörte ich eine, mir extrem bekannte Stimme, sagen: "Wie romantisch. Taeyongie und Amelie."
War... war er es wirklich? Das konnte nicht sein, oder? Wenn er in Korea war, wieso wusste ich nichts davon. "Yangyang?", fragte ich, und drehte mich vorsichtig um. "Genau der. Lange nicht gesehen, Amelie?", grinste mein bester Freund und breitete seine Arme aus. Glücklich rannte ich auf ihn zu, und schmiss mich gegen ihn. "Ich habe dich vermisst", murmelte ich leise. "Ich dich auch", grinste Yangyang.


















Und so fand Amelie ihren lang vermissten Freund wieder...

Ratet mal, wer morgen BLACKPINK live sieht?

Genau! Ich!!!!!

Omo, ich freue mich schon so!!!

That's it, byee
dyzzymon

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