Was Einheit bedeutet
From the beginnings of literature, poets and writers have based their narratives on crossing borders, on wandering, on exile, on encounters beyond the familiar. The stranger is an archetype in epic poetry, in novels. The tension between alienation and assimilation has always been a basic theme.
(Jhumpa Lahiri)
Wir feiern heute den Tag der Deutschen Einheit und sind doch so gespalten.
Da muss man sich nur die Wahlergebnisse der Bundestagswahl ansehen.
Nicht falsch verstehen: Ich finde Pluralismus wichtig und großartig. Jeder darf seine Meinung haben und ich muss und will das akzeptieren, auch wenn ich diese Meinung bescheuert finde oder denjenigen für ein Arschloch halte (Und ja: wer rechts wählt und denkt ist und bleibt in meinen Augen ein Arschloch.)
Es soll jeder sagen dürfen, was er denkt, ohne Angst haben zu müssen. Auch die größten Idioten dürfen in Deutschland ihre Meinung verbreiten - das ist gut! Es gibt kein richtig und falsch oder nur eine Sichtweise auf die Dinge.
Ich habe meine Meinung und du deine, es braucht nicht immer einen Konsens, lediglich Akzeptanz - das ist Pluralismus. Ein Nebeneinanderexistieren verschiedener Ansichten, Meinungen und Weltanschauungen, alles andere ist Schrott.
Einheit bedeutet also nicht, einer Meinung zu sein. Einheit bedeutet auch nicht, alle lieb zu haben. Oder alles gut zu finden.
Aber sie bedeutet, zu akzeptieren. Zu akzeptieren, dass der andere anders ist und denkt und fühlt.
Sie bedeutet, Mauern abzubauen, zu zerschmettern, anstatt weitere hochzuziehen.
Und wir bauen gerne Mauern. Um uns selbst, um das, was uns gehört, um eigentlich so ziemlich alles.
Diese Mauern sind nicht immer sichtbar und bestehen nicht immer aus Stacheldraht und Steinen, dennoch sind sie da.
Und sie sagen: Ich bin drin und du bist draußen. Ich gehöre dazu und du nicht. Auf dieser Seite ist "richtig" und auf der anderen Seite "falsch".
Mauern trennen und spalten und grenzen aus.
Wir, als Autoren, Dichter, Menschen habe die Aufgabe diese Mauern zu beseitigen. Aus unserem Denken und aus unserem Leben.
Beim Schreiben sollten keine Mauern existieren, im wahren Leben auch nicht.
Hören wir also auf gegen selbsterrichtete Mauern zu rennen, sondern reißen wir sie einfach ein!
Kämpfen wir für ein Leben ohne Mauern!
Kämpfen wir für Akzeptanz, für ein Mit- und Nebeneinander!
Kämpfen wir für ein Wir, ohne dabei unsere Individualität zu vergessen.
03.10.2017
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