Troja

Du sagst, dass ich wie Troja sei,
vor Stolz nie zu belehren.
Belagert fühlte ich mich frei,
und würd mich töricht wehren.
Ich würde nur mehr kriegrisch sein
und alles sonst vergessen.
Ich ließ' mich für der Freiheit Schein
zu gern vom Kriege fressen.

Du sagst, dass ich wie Troja lebt',
ich hätte keine Freunde.
Aus Bronze sei mein Kleid gewebt,
weil ich es stählern meinte.
Ich sei ein Spielzeug Größrer und
bestimmt zur Niederlage.
Der Götter Spiel spürt' ich als Wund',
den ihrer Spaß als Plage.

Du sagst, dass ich wie Troja dächt',
ich sei in geistig Schranken.
Nur Alkohol und Gier, Gefecht
ich kennte, auch kein Danken.
Ich kennte nur die Körperlieb,
sei bei der Lieb behindert.
Was dir Umarmung, sei mir Hieb,
nur Hass mir Schmerzen lindert'.

Du sagst zu mir, dem stolzen Narr',
dass ich wie Troja stünde,
ich sei auch nach der Zeit noch starr
am Hügel meiner Sünde.
Wer gegen mich, der sei ein Held,
man müsse mich verdammen.
Ihr habt mir eine Fall gestellt,
mein Seele steht in Flammen.

Du, Grieche, ein Erobrer bist,
du sollt'st ein Spiegel schauen,
ich lernte zu vertrauen,
weiß kaum mehr, ob es richtig ist.
Du willst nur Macht, verbrennst den Rest,
und bist brutal im Frieden.
Du hemmungslos drum sterben lässt,
die Seelenwasser sieden.

Ich war ein Narr und Teufelskind,
und fern von allem Guten.
Seh ich noch ein die meinen Sünd',
bis du mich machst verbluten?

30. 1. 2020

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