Schönheit

Die Blume wächst, gedeiht im Licht
der Sonne, die sie selig nährt.
Doch Pollen reizen mein Gesicht,
das Leid den Sommer über währt.
Der Schnee, er leuchtet blütenweiß,
verdeckt den Schmerz in unserm Land.
Doch zahlt man Tod und Kält als Preis,
er schlägt aufs Aug als Blendehand.

Es trägt die Schönheit Bitterkeit
in jeder unsrer Welten
mit sich; die Doppelwertigkeit
muss für das Leben gelten.
Wir wollen Schönheit überall,
im Auge und im Herzen.
Wir sind jedoch des Leids Vasall
und kommen nicht um Schmerzen.

Nimm Schönes an als kein Geschenk,
doch nimm es an mit Freuden.
Denn bist du im Genuss zu eng,
dann wirst du dich vergeuden.
So lasst uns zu dem Schönen gehn
und fassen seine Plagen -
wir haben Augen, um zu sehn
und Hände, um zu tragen.

Die grünen Blätter speisen Tau,
die Frucht der Himmel, wunderblau.
Es sprießt die Freudenblume, schau.
Der Mund ist da zum Lachen,
die Freude zu entfachen,
dass Schmerzen schlafen, wo wir wachen.

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