Geburt

Man guckt aus Langeweile ins Newsfeed, und dann... votet Lacrima-la-Saoirse für “Totgeburt“ von SucheMaedels. Thema und Gedicht waren klasse - also bitte!

Es ward aus Liebe aufgebaut,
dass Seel und Leib entstanden,
die Zelln, Organe, eine Haut,
dass alle sich verbanden.
Ein Fötus in dem Mutterbauch
erwuchs – ein kleines Leben.
Sie spendete ihm einen Schlauch,
um Nahrung ihm zu geben.

Es wuchs und wuchs, das kleine Kind -
die Mutter bebte willig -,
noch nicht bereit für jenen Wind,
der außen luftig, billig.
Noch kann kein Odem für ihn wehn,
Äonen heißen Wochen.
Es sieht nicht, kann auch nicht verstehn,
was um sein Ohr gesprochen.

Die Schmerzen wachsen gleichsam mit,
die Wehen werden schlimmer.
Als ob ein Höllenmesser schnitt',
erpresst es ihr Gewimmer.
Geboren wird man nur aus Schmerz
der Mutter, alle leiden.
So wird das Leiden hassend Herz
Dich immerzu begleiten.

Die Mutter krank, voll Schmerzgeschrei,
das Kind will nicht ins Helle.
Es wird gepresst, man fühlt sich frei,
bis hin zur Tränenwelle.
Dem Aug gehört das weiße Licht,
doch bleibt es nun geschlossen.
Aus ihnen, ganz aus dem Gesicht
ist's Leben ausgeflossen.

Es folgt ein gänzlich neues Weh,
das wird auch nicht verbrennen.
Es schließt die Seelen ein wie Schnee,
die keine Freud mehr kennen.

Die Erdenmutter sinkt zurück,
auch sie verstarb in Bälde.
Der heiße Schmerz war ihr kein Glück,
es folgte wahre Kälte.
Die Seelen gehen aus der Welt,
die ihrerseits gebäret.
Der Schmerz belebt, ein Licht erhellt,
das sogar ewig währet.

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