Flugzeug

Die Welt mir keine Schwingen gab,
ich muss auf Erden rasen.
So, weil ich keine Federn hab,
will ich die Luft vergasen.
Im Kerne hohl, die Schale hart,
ich Lüfte okkupiere.
Ich bin von einer andren Art
als alle schönen Tiere.

Ich setze nun zum Abflug an,
gesteuert als Maschine -
so heb ich ab im Satanswahn,
nun räumt die Luftenbühne!
Ihr fliegt aus Liebe, Hunger, Mut,
ihr Vogeltier, ihr Niedern!
Mich treiben Lust, Gier, Hass und Wut,
mich bei euch einzugliedern.

Ich bin zum Zweck der Teufelslust,
ich will bloß in die Höhe.
Zum Ziel hin zieht es meine Brust,
ich trotz der guten Böe.
Ich trag in mir Transportmission',
die umweltfreundlich gingen.
Ich will nun als der Fehler Lohn
mit Motorn Schlager singen.

Die Turbulenzen werden mehr,
ich flämme mein Gewissen.
Ich zittre in der Stratosphär,
und unten ist kein Kissen.
Ich mache euch die Hölle heiß,
und muss zu viel verflammen.
Ich bin auch alt und werd nun weis:
Verdammt hat mich Verdammen.

Nur Teufel retten die wie mich,
so bin ich dann gestrandet.
Der Aufschlag kei'm Entschlafen glich,
doch bin ich nun gelandet.
Ich war der Sünde, endlich tot,
wie alle Narren sterben.
Ohn Erdöl, dafür feuerrot
ihr dürft die Erde erben.

Ich schrecke hoch aus meinem Traum,
die Luft kann noch erfrischen.
Bin ich ein Flugzeug, bin ich Baum,
ein Vogel, Teufel; eher dazwischen?

30. 3. 2020

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