Erstickter Schrei

Der mein' Vernunft erstickter Schrei
verklang in meinem Glauben,
dem, fehlgeleitet, einerlei,
wenn Stille mich berauben.
Ein Hilferuf erscholl, viel' mehr,
bis alle Seelen jammern.
Nur still mehr trägt das Weltenmeer
den Schall aus inner Kammern.

Ich kann fast hören, wie sie schrein
die Untergebner Klagen.
Doch schläfert ein der schlaue Schein
mein Sinn seit allen Tagen,
wer erst erkennt, dass er kaum lebt,
wenn er im Schein gefangen.
Der bebt und dann die Stimm erhebt,
den gibt's kaum, ist dein Bangen.

Du bist so hilf-, bedeutungslos,
was willst du schon erreichen?
Was reicht dir gegen Reiche, groß,
die außen Engeln gleichen?
Erwarte nicht, dass dir der Weg
stets unverschlossen offen.
Du weißt zum Ufer keinen Steg,
bewundernswert dein Hoffen.

Wo immer auch die Meute bleibt,
ich kann nicht mit dir gehen.
Ich möchte leben, nicht entleibt,
was leichtens einzusehen.
In keinem Fall war Feigheit je
ein wohlgewähltes Handeln.
Mit meinesgleichen wird auch eh'
kein Wunder Welten wandeln.

17. 1. 2020

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