Ein Tränengedicht

Dies ist der Abschluss meines alten Notizbuches - und nun auch dieses Gedichtbandes. Möge er würdig sein!

Die Seel verwundet's offen -
sie schlug ein Schmerzensstein.
Die Seelskelette troffen
von Tränen, groß und klein.
Ertrinken in den Schreien,
gesalzen durch den Schmerz -
dies droht mir statt Gedeihen
und einem schlagend Herz.

Die Freude kann verbluten,
doch eines wird sie nicht:
verschlossen sein dem Guten,
der Hoffnung zartem Licht.
Denn sie war nie gebunden
an eine Glückesblüt.
So welken auch die Wunden,
und regenriert's Gemüt.

Die Trauer ist ein Fallen,
du stiegest auf zu weit.
Doch allzu tief zu fallen
verletzt in nächster Zeit.
Ich will drum nicht mehr weinen,
weil ich es auch nicht muss.
Als Sternlein will ich scheinen,
nach Tränenüberfluss.

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