Die Trauer nimmt mich in Beschlag,
das Schönste mir zu nehmen.
Die Nacht ergreift den neuen Tag,
anstatt von fern zu flehmen.

Hat unheilvoll sie ausgesucht
ihr Opfer sich, zu decken,
sie dieses alsbald beißt, verflucht,
sein Träume zu beflecken.

Was klar, das wird mir todestrüb;
was bunt, verliert die Farbe.
Vergehn wird, -gangen ist das Leid,
gekommen ist die Narbe.

Die angenehme Trauer noch
besitzt ein bitter Süße.
Sie stößt nicht, sondern legt ins Loch,
bestellt ein Schauergrüße.

Doch was mir nunmehr widerfahren,
die öden Trauergeister waren.

16. 1. 2020