Berges Worte
Minimal inspiriert von "Letzte Worte" (Saltatio Mortis)
Ich trage grüne Bäume
der Nadeln, die fast ewig stehn.
Ich fülle viele Träume,
ihr habt mich auch so grün gesehn.
Ich kann kein Leben leider halten
am Felsangipfel, Flechten kaum.
Sonst kann zumeist wohl walten
die Tundra, wenn schon nicht ein Baum.
An Fuß und Flanke dürft ihr gern,
ihr Menschen, euch behausen.
Da ihr ja nimmer zu belehrn,
könnt ihr auf Skiern brausen.
Mein Brüder sind ein tote Wand,
ich lieb dafür das Leben.
Ich bin euch gerne Fruchtgarant,
mein Schlamm soll Nahrung geben.
Zwar sanft die Seel, doch heiß das Herz,
es brennt unbändig innen.
An manchem Tag besiegt mich Schmerz,
dass Unheil muss beginnen.
Was ich begonnen, muss vergehn,
das seid ihr, Volk, mein Leute.
Ich kann dem Drang nicht widerstehn
und breche aus noch heute.
Ich bitte euch, mir zu verzeihen,
denn ich ließ euch an mir gedeihen.
Ihr konntet meine Lebensgeister leihen,
und konntet sie euch selber weihen.
Ich bitte als ein Vater, krank,
euch angesteckte Kinder.
Ihr seid zu Recht ja bös und bang,
noch Frühling folgt dem Winter.
Für euch ist dies gewiss das Ende,
aus Asche dringt dann neue Wende.
Und eines wollte ich euch fragen,
mich plagt dies Frag seit langen Tagen:
Wenn ich radiere euch auch aus,
ob ihr mir glaubt in allem Graus.
Ich fühl mich nicht als Abendrot,
will Leben, Morgen sein statt Tod.
In Wahrheit sollt ihr untergehn,
in Lust und linder Lüg bestehn.
6. 2. 2020
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top