D R E I
EDWARD hatte sich beeilt, sich nach dem Sportunterricht so schnell wie möglich umzuziehen und auf Mia zu warten. Seinen Rucksack auf den Schultern und ein Lächeln auf den Lippen wartete er, dass sie aus der Mädchenumkleide kam.
Wenig später öffnete sich die Tür und Mia trat heraus. Sie hatte ihre blonden Haare noch in einem Pferdeschwanz und ihre Wangen waren noch leicht gerötet.
Edward fand Mia wunderschön. Es gab eine Zeit, da hatte er sie für ihre Schönheit beneidet.
Er hatte ganz normales braunes Haar, dass immer in alle Richtungen abstand, weil er es nicht bändigen konnte. Seine Mutter nannte seine Haarfarbe liebevoll straßenköterbraun.
"Hey Edward. Wartest du schon lange?", begrüßte Mia ihn und er schüttelte den Kopf, während sie gemeinsam zum Ausgang liefen.
Sie sah Edward lächelnd an und er legte den Kopf schief. Was ist?
"Nichts."
Eine kleine Weile liefen sie schweigend nebeneinander her, dann blieb Edward plötzlich stehen und bückte sich, um eine Butterblume zu pflücken. Mias Lieblingsblumen.
Er streckte sie ihr hin. Für dich.
"Danke Edward.", meinte sie und betrachtete lächelnd die Blume.
Edward lächelte auch. Und zwar, weil er ihr eine Freude gemacht hat. Denn wenn es etwas gab, dass er mochte, dann war es, andere glücklich zu machen.
"Hatte Clarke eigentlich Recht mit deinen Noten? Sind sie wirklich so schlecht?", fragte Mia dann, während sie in die Straße mit den Bäumen am Wegesrand einbogen.
Edward seufzte leise und nickte. Ja, leider.
"Ich könnte dir bisschen helfen, wenn du möchtest.", bot sie an und sah zu ihm.
Er nickte. Das wäre wirklich toll von dir.
"Sagst du mir dann auch, warum du nicht redest?", wollte Mia dann plötzlich wissen und er blieb erschrocken stehen. Nein. Warum?
"War doch nur ein Witz.", meinte sie beschwichtigend und Edward lief kopfschüttelnd weiter. Nicht lustig.
"Tut mir leid."
Sie bleiben vor Mias Haus stehen. Sie drehte sich lächelnd zu ihm um.
"Dann bis morgen."
Edward nickte. Bis morgen.
●
Edward betrat das Haus und lauschte. Von oben kam leise Musik, wahrscheinlich hörte seine Mutter während dem Bügeln Musik. Sein Vater war noch bei der Arbeit, das wusste er.
Er zog sich die Schuhe aus und ging nach oben, in sein Zimmer.
Am Anfang hatte Edward dieses Haus gehasst. Er wollte nicht umziehen, wollte nicht auf eine neue Schule, wo ihn keiner verstand.
Aber dann hatte er Mia kennengelernt. Sie hatte ihn von Anfang an verzaubert mit ihrem Lächeln und der Art und Weise, wie sie ihn behandelte. Sie gab ihm das Gefühl, dass er normal war.
"Edward? Wie war die Schule?", fragte seine Mom und tauchte im Türrahmen auf.
Er zuckte mit den Schultern. Ganz okay.
"Hast du mal nach einer Nachhilfe gefragt?"
Edward nickte und begann, zu lächeln. Ja. Mia.
"Und wer hilft dir?", bohrte sie weiter und er verdrehte genervt die Augen. Seine Mom verstand nie, was er sagen wollte.
Er deutete mit dem Kopf zu Mias Haus.
"Mia?"
Er nickte. Ja.
"Das ist doch super, oder nicht. Das kannst du deinem Vater erzählen, wenn er nach Hause kommt."
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