Kapitel 15
Alonas Sicht:
Tristan und sie hasteten die Kerkerstufen hoch und hetzten die Gänge entlang. Plötzlich sah Alona den Raum, in dem Sabrina angekettet sein musste. Sie bedeutete Tristan, ihr zu folgen. Sie stürzte hinein und blieb augenblicklich stehen.
Sabrina war nicht da.
Nein, das war unmöglich!
Sie war sich sicher gewesen, dass es dieser Raum gewesen war!
Er musste es einfach gewesen sein!
Tristan kam hinter hinein und sah sich um.
"Wo ist meine Mutter?" Seine Stimme zitterte leicht.
Alona wusste nicht, was sie nun tun sollte. In diesem Moment war sie ehrlich gesagt froh darüber, dass sie das Schweigen statt des Redens gewählt hatte.
"Ich habe doch gewusst, dass ich zu spät komme! Du hättest es mir viel früher erzählen müssen!"
Am liebsten hätte sie ihm gesagt, wie leid es ihr tat, sie hatte Sabrina schließlich auch gemocht! Sie hatte sie befreit!
Die goldene Engekskette war so kalt wie Eis. Manchmal hatte Alona das Gefühl, dass die Kette irgendetwas mit Sabrina zu tun hatte. Aber dann schien es ihr wieder unmöglich; schließlich war es ja nur eine normale Halskette, oder? Andererseits konnte man sie wohl kaum normal nennen, immerhin war sie in der Dunkelheit der Zelle plötzlich an ihrem Hals erschienen...
Sie berührte die Kette leicht. Sie fühlte sich immer noch eiskalt an. Dann begann sie plötzlich so stark zu glühen, dass Alona glaubte, die Stelle, wo die Kette ihren Hals berührte, müsste in Flammen aufgehen.
Sie war kurz davor, sich die Kette vom Hals zu reißen, da beruhigte sie sich langsam wieder. Das Metall auf ihrer Haut blieb aber warm, wie eine sanfte Berührung. Und obwohl die Kette sich wärmer anfühlte als vorher, bekam Alona nun eine Gänsehaut.
Tristans Sicht:
Er hatte gehofft, dass er es rechtzeitig schaffen würde, seine Mutter zu finden, aber jetzt, da er den leeren Raum vor sich sah, wurde ihm bewusst, dass er nun nichts mehr für sie tun konnte. Ihr Schicksal war besiegelt.
Tristan drehte sich zur Seite, und bemerkte, dass Alona ihre goldene Engelskette anschaute. Da rastete er einfach aus...
"MEINE MUTTER STIRBT VIELLEICHT GERADE IN DIESER SEKUNDE, UND DU?! WAS MACHST DU?! DU SCHAUST EINFACH NUR DEINE KETTE AN! KANN JA SEIN, DASS DIR MEINE MUTTER EGAL WAR, ABER MIR WAR SIE NICHT EGAL!" Tristan riss Alona die Kette vom Hals und warf sie auf den Boden. Dann rannte er davon.
Alonas Sicht:
Sie war zuerst versucht, ihm hinter her zu laufen, hielt sich aber zurück. Er brauchte jetzt Zeit alleine. Alona hob die Kette auf. Sie war unbeschädigt, bis auf ein wenig Staub auf dem Engel und einem kaputtem Kettenglied, da, wo Tristan sie abgerissen hatte. Tragen konnte sie sie jetzt leider nicht mehr, zu leicht könnte sie sie verlieren. Sie wollte die Kette gerade in ihre Hosentasche gleiten lassen, da begann die Kette - zuerst ganz schwach, dann immer stärker - zu leuchten. Alona stand fassungslos da - kein Zweifel, das Leuchten war echt, war keine Einbildung.
"Wir wissen beide, dass du mich nicht töten kannst." Sabrina klang volkommen ruhig und gelassen.
Ein Mann stand ihr gegenüber, seine Haare so schwarz wie die Nacht und seine Augen so grün wie Smaragd.
"Ich habe auch nicht vor, dich zu töten," erwiderte er ebenso so ruhig wie sie. Doch seine Ruhe war anders, irgendwie gefährlich. Man hatte das Gefühl, er würde jeden Moment explodieren.
Er beugte sich vor.
"Tristan soll das nur denken."
Nun weiteten sich Sabrinas Augen, und sie wirkte völlig aus der Fassung gebracht.
"Aber das kannst du nicht tun, ich bin das letzte was er noch hat, seit du Christian genommen hast! Du kannst ihn nicht so quälen!"
"Da kennst du mich aber...."
Plötzlich begann Sabrina zu schreien und nach Luft zu schnappen.
"Sabrina, oh Gott!" Der Mann stürtzte auf sie zu.
"Was ist los? Wer ist das?"
Sie konnte nicht antworten, ihr Mund zum Schreien aufgerissen.
Ihre Augen begannen sich ins Weiße zu drehen.
"STOPP!", schrie der Mann.
"Aufhören sofort!" Tränen liefen nun über seine Wangen. Da konnte Sabrina auf einmal wieder atmen.
Sie holte zitternd Luft.
"Oh Gott", sagte der Mann noch einmal, stürzte auf sie zu und nahm sie in den Arm.
"Du lebst."
Sabrina schaute kurz zu ihm hoch.
"Hast du geweint? Wegen mir? "
Er wollte gerade antworten, da ertönte eine laute Stimme.
Eine Männerstimme.
"Denke immer daran; du bist nicht der einzige, der hier Macht hat!" Ein Lachen, dann war es still.
Sabrina und er schauten sich an.
Alona starrte die Kette in ihrer Handfläche an. Das Leuchten, das von ihr ausging, war unverändert stark.
Ihr Gefühl sagte ihr nur eins; sie waren alle in schrecklicher Gefahr...
Hey meine Lieben! :D
Hier ist das neue Kapitel, tut mir leid, dass es so kurz ist, aber ich fand, dass das ein spannendes Ende war!
Sagt gerne eure Meinung zu dem Kapitel!
Vielen Dank für das Lesen, ich hoffe, es hat Spaß gemacht!
LG Ruby ♥
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