Komfortzone
Wörter die vorkommen müssen:
-Totenkopf
-Piercing(s)
-Orchidee
-Tee
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„Pling"
Mein Handy leuchtete auf.
In den letzen 5 Minuten kamen durchgehend Nachrichten meiner Besten Freundin Olivia.
Aber da wir am Frühstücken waren, hatte ich keine Chance sie zu lesen.
Den ich wusste das ich am Tisch kein Handy benutzen durft.
Das war eine der wichtigsten Regeln meiner Eltern.
Doch das schien ja irgendwie ein Notfall zu sein.
Ich schaute zu meine Mutter, die gerade sehr beschäftigt war meinen kleinen Bruder Leo zu füttern, der sein Brei auf dem ganzen Tisch verteilte und mein Vater war in seinen Zeitung versunken so das ich ein Versuch riskieren konnte.
8 Neue Mitteilungen
Angestrengt versuchte ich meinen Code einzugeben, was aber gar nicht so einfach war, wenn man nicht zu auffällig runterstarren durfte und nur eine Hand zum tippen hatte.
Jetzt endlich!
Ich war im Handy und klickte auf Olivias Kontakt.
Heute um 18 Uhr Party bei Cole?
Seine Eltern sind nicht da und deshalb hat er ein paar Leute eingeladen.
Ein paar Leute war gut. Wahrscheinlich war die halbe Schule da, wie die letzen Jahre.
Wenn man den Gerüchten glauben konnte.
Wird sicher cool
Mel?
Melody?
Alles klar?
Kannst du bitte mitkommen.
Dann hast du auch endlich eine Chance Cole zu klären.
Ich verschluckte mich an meinem Tee, als ich den letzen Satz laß.
Ernsthaft?
Seit wann wollte ich das denn und wenn seit wann würde mich Olivia an ihn ranlassen?
"Melody, ist alles gut", wollte meine Mutter besorgt wissen, da ich einen schlimmen Hustenanfall bekommen hatte.
"Klar", ich nickte hektisch
"Ich hab mich nur verschluckt. Mir geht es gut"
Mir ging es zwar nicht gut, weil ich keine Ahnung hatte wie ich mich da rausreden sollte, ohne Olivia zu verletzen, aber das musste sie ja nicht wissen.
Sie sah zwar nicht sehr überzeugt aus, aber ließ es gut sein und richtet ihre Aufmerksamkeit wieder auf meinen Bruder.
Ich hatte gar keine Lust auf diese Party zu gehen.
Was daran lag, das ich Partys hasste, im Gegensatz zu Olivia.
Sie war aber auch das total Gegenteil von mir.
Seit ich denken konnte, waren ihre T-Shirts und ihre Bettwäsche voll mit Totenköpfen, im Gegensatz zu meinen, die immer noch Blümchenmuster hatten.
Sie lernte für keine Arbeit und beteiligte sich grundsätzlich nicht am Unterricht und ihr größter Traum war es sich ein Piercing stechen zu lassen, was ich nicht mal für Geld machen würde.
Wie gesagt: Das total Gegenteil von mir.
Manchmal fragte ich mich echt, wie wir so gut befreundet sein konnten, obwohl wir totale Gegensätze waren.
???
Mein Handy leuchtete erneut.
Ich war schon dabei angestrengt einzutippen, das ich nicht wirklich Lust hatte und ob wir nicht einen Film Abend machen könnten, als mein Vater sich räusperte.
Vor Schreck schoss ich hoch und mein Handy polterte lautstark auf den Boden.
Ich lief hochrot an und öffnet den Mund, bereit eine Ausrede zu bringen.
Doch mein Vater ignorierte, sehr überraschend, die Tatsache das ich eine seiner wichtigsten Regeln gebrochen hatte und schaute mich eher liebenswert an.
"Hast du heute Abend Zeit auf Leo aufzupassen?"
Wie wichtig ihnen das sein musste, wenn sie sogar ignorierten das ich die Regel gebrochen hatte.
Er und meine Mutter lächelten mich auch noch nett an, aber als ich sah wie Leo seinen Brei mit lautem gebrülle auf den Boden warf, stand meine Entscheidung fest.
So süß er auch war.
•-•-•-•-•-•
"Du hast dich aber in Schale geworfen", begrüßte mich Olivia lachend.
"Ja, ich habe mein bestes gegeben".
Ich grinste zurück.
Das Haus von Coles Eltern war nur eine Straße weiter und doch sah es ganz anders aus, als unser kleines Haus.
Es war sehr groß und prächtig.
Verschiedene Engelsfiguren dekorierten die Wand, was mich vermuten ließ das das Haus schon etwas älter war.
Im Garten dahinter, waren große Bänke und Tische aufgebaut worden.
Um den Mamorbrunnen in der Mitte waren Lichterketten gegangen worden, was alles in ein warmes Licht tauchte.
"Ich glaube ich muss erstmal zum Büffet", rief Olivia mir unter dem Geschrei der andern zu.
"Das sieht so lecker aus!"
"Aber du kannst mich jetzt doch nicht einfach stehen lassen!
Ich bin nur wegen dir hier!"
Ich schaute ihr aufgebracht hinterher, aber sie war schon in der Menge verschwunden.
Was für eine Frecheit!
Seufzend schaute ich mich um und checkte die Leute ab, die in kleinen Gruppen rumstanden.
Ich hatte recht gehabt, es war wirklich die halbe Schule da.
Im vorbeigehen winkte ich ein paar Mädchen aus meiner Klasse zu und musste über zwei Jungs lachen, die sich gegenseitig in die Orchidee von Coles Mutter schubsten.
Ich wünschte Cole viel Spaß dabei, es seiner Mutter zu erklären.
In diesen Moment brachen alle in klatschen aus und ich wusste das das nur eins bedeuten konnte.
Unter viel geklatschte und gejubel der Leute, lief er wie als wäre er ein Star durch den Garten.
Was ging eigentlich bei dem schief?
Ich hatte schon den Drang einfach meine Sachen zu packen und zu verschwinden, gegen das hier war sogar ein Abend mit Leo besser, als mich jemand von hinten antippte.
"Hey, alles gut?"
Ich drehte mich ruckartig und angriffsbereit, mit geballten Händen, um auf das schlimmste gefasst.
Die Person hob lachend die Hände.
"Sorry falls ich dich erschreckt habe."
Ich erkannte das es ein Junge war, aber viel mehr auch nicht, weil es langsam immer dunkler wurde.
"Oh....ähm....tut mir leid"
Ich stotterte irgendein Mist und war froh das es dunkel war, weil mein Gesicht zum Zweiten Mal an diesem Tag, den Farbton einer Tomate bekam.
"Ach kein Problem, kann passieren"
Ich nickte glücklich, das er sich nicht über mich lustig machte.
"Hast du Hunger, wir können uns was zum Essen holen und uns zu den anderen setzen.
"Ich nehme nicht an, das du den ganzen Abend hier alleine in der Ecke verbringen willst, oder?"
Ich hörte aus seiner Stimme raus, das er Grinsen musste.
"Nein, gute Idee.....können wir gerne machen"
Ich hasste mich selbst dafür, das ich erneut anfangen musste zu stottern.
Was war nur los mit mir?
Ich sah das Olivia sich gerade angeregt mit Cole unterhielt und winkte ihr deshalb nicht zu. Nicht das sie noch mit ihm zu uns kam und ich ein Gespräch mit ihm führen musste.
Ich und der Junge, dessen Namen ich noch nicht wusste, holten uns was und setzen uns neben ein paar Leute, die sich lautstark über das letzte Fußballspiel diskutierten.
"Ich bin übrigens Luis"
"Und du bist?"
Fragte er als ich nicht antworte, sondern nur lächelnd nickte.
"Achso Melody"
"Schön dich kennenzulernen Melody"
Er grinste mich an und auch ich musste Grinsen.
Die nächste Stunde unterhielten wir uns über alles mögliche.
Meine beginnende Schüchternheit löste sich nach jeder Minute mehr auf und am Schluss war es, als ob ich eins meiner langen Gespräche mit Olivia führte.
Zwischen durch brachen wir immer wieder in lautes Lachen aus, was zwar die Blicke vieler auf uns zog, doch das interessierte mich gar nicht.
Ich hätte nie gedacht, das ich mich so gut mit einem Jungen unterhalten könnte. Was aber vielleicht auch daran lag, das ich mich nicht so oft mit Jungs unterhielt.
Als Olivia um 10 Uhr drängte nach Hause zu gehen, schwebte ich den halben Weg auf Wolke 7.
Als er mir vorher zum Abschied seine Nummer in die Hand gedrückt hatte und einen Kuss auf die Wange gegeben, war ich zum dritten mal total rot geworden.
Als er mir dann noch mit seinen wunderschönen, grünen Augen tief in die Augen geblickt hatte....
Stopp!
Ich hörte mich schon wie Olivia an, wenn sie in ihre Schwärmereien, über eine ihrer neuen Bekanntschaften kam.
Ich hätte nie erwartet, wie lange sie über eine Jungen Schwärmen könnte, weil das gar nicht zu ihr passte.
Was aber zu ihr passte, war das sie sofort erkannte was los war.
"Na, dieser Luis hat dir aber den Kopf verdreht", meinte sie grinsend.
Ich gab ihr einen Klaps auf den Arm.
"Ach was. Er war einfach nur nett"
"Aha nur nett"
Sie grinste schon wieder breit.
"Du bist gemein," meinte ich lachend.
"Und du solltest öfters mal auf mich hören und aus deiner Komfortzone rauskommen"
Und vielleicht, ganz vielleicht hatte sie recht.
Aber ein gemütlicher Abend mit einem Buch war immer noch besser, als eine wilde Party.
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1380 Wörter
SabinaOehler
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