Wabi-Sabi

Wabi-Sabi, was bedeutet dies,? Nun, im Grunde bedeutet es, dass man die Schönheit in der Unvollkommenheit erkennt, dass man den Kreislauf von Leben und Tod akzeptiert. Nun wo Sie, liebe Leser, dies wissen, mögen Sie sich fragen, worum sich diese Geschichte drehen soll, die ich Ihnen nun hier und jetzt offenbare.Ich werde ihnen keines Wegs etwas über den Zen-Buddhismus erläutern, dazu bin ich nicht in der Lage, ich möchte Ihnen lediglich den Kern des ganzen erläutern.
Nun denn, lasst uns beginnen. Es begann alles vor etwa 17 Jahren, als ein Kind geboren wurde, ein Kind, welches dem Tode viel zu früh in die Augen blicken musste. Ein Kind, welches nicht nur die eigene Mutter sterben sah, Sekunden, nachdem es seinen ersten Atemzug tat, nein, es sah auch seinem eigenen Tode in die Augen, als es, fern aber von jeder Zivilisation, beinahe zu Tode erfror. Doch, der Tod schien ihm gnädig zu sein und so fand, nicht lange bevor jede Rettung zu spät gewesen wäre, ein junger Mann dieses Kind. Dieser Mann, um den es jedoch nicht gehen soll, nahm es mit sich und zog es auf. Oder besser gesagt, wollte es aufziehen, denn leider verstarb auch er, drei Jahre, nachdem er das Kind gefunden hatte. Dieses Kind begegnete nun also wieder dem Tode und einige Verfassungstheoretiker könnten nun meinen, dass ein Fluch auf diesem Kind laste, aber dies war nicht der Fall, ganz und gar nicht. Die Mutter des Kindes, hatte vor es in ein Waisenhaus zu geben, wo es nie adoptiert worden wäre und schließlich arm und nicht sonderlich alt, als Obdachlose in einer Gasse erfroren wäre. Der Mann, war gut genug für das Kind für die ersten drei Jahre, aber seine miserablen Fahrkünste, hätten das Kind samt Mann noch in der darauffolgenden Nacht umgebracht. Ja, das Schicksal hatte weitaus anderes mit diesem jungen Mädchen vor, welches nun wieder alleine war und erneut in Gefahr schwebte zu sterben. Gott, oder Schicksal sei dank, fand auch dieses Mal jemand dieses Kind und nahm es aus Güte mit nach Haus. Eine gütige Frau, die vielleicht für dieses Kind die optimale Lösung gewesen wäre, wäre sie nicht auch gestorben. Nicht, weil das Schicksal wieder seine Finger im Spiel hatte, sondern weil die Frau ermordet wurde. Von wem und warum, nun, dies liebe Leser mag ich nicht zu verlauten, da es nie herausgefunden wurde. 
Das Mädchen kam nun also doch, mit sechs Jahren, in ein Waisenhaus. Doch dieses war anders als jenes, welches sein ursprüngliches Ende verhießen hätte. Das Waisenhaus, von welchem ich spreche, war eines mit der höchsten Quote, junge Mädchen ab sechs Jahren zu vermitteln und so war es für Niemanden ein Wunder, dass es keine zwei Wochen dauerte, bis man eine passende Familie für die kleine Charlotte, wie sie nun hieß, gefunden hatte. Der Mann und die Frau die Charlotte mitnahmen waren sehr fürsorglich und sie hatte für die nächsten vier Jahre ein wunderbares Leben, voller Liebe. Doch tief in ihrem Inneren wusste Charlotte, dass dies nicht von dauer sein konnte. Nein, ihr Glück war unvollkommen und genau das, machte es so wertvoll für sie. Der Tod fand auch Charlottes Adoptiveltern und stürzte sie, bei einem Flugzeugabsturz, in seinen Schlund. Charlotte war nun wieder allein, denn sie, war unter den Passagieren die einzige überlebende gewesen. Erneut, kam sie in das Waisenhaus, welches sie erneut schneller denn je vermitteln konnte. Die Frau zu der Charlotte nun also kommen sollte, war Psychologin und von Charlottes Schicksal außerordentlich erschüttert. 
"Charly", Charlotte mochte den Spitznamen nicht, aber das war in Ordnung, denn irgendetwas musste Charlotte an ihrer neuen Mutter stören, sonst hätte es sie verwirrt, "Charly, wie geht es dir? Du hast soviel Leid ertragen, so viele Tode gesehen. Du musst stark erschüttert sein" 
Charlotte sah ihre neue Mutter mit ihren großen, braunen Augen an, "So ist es nun mal", antwortete sie, "der Tod gehört zum Leben, es ist ein Kreislauf den man akzeptieren muss"
"Aber du musst doch traurig sein", die Dame verstand nicht, wie ein so junges Kind solche Worte von sich geben konnte. 
"Sicher, ich werde sie alle vermissen. Meine Mutter, meinen ersten Vater, meine zweite Mutter und natürlich auch meine dritte Mutter und meinen zweiten Vater"
Die Frau war verwirrt. Sie wusste, von dem Tod der Frau, die Charlotte bis sie sechs war begleitet hatte und natürlich, von dem Tode ihrer ersten Adoptiveltern, aber die anderen beiden kamen er suspekt vor. 
"Wer war deine erste Mutter und dein erster Vater", fragte die Frau, vorsichtig. 
"Meine erste Mutter starb, bei meiner Geburt und ich beinahe mit ihr, mein erster Vater fand mich und starb drei Jahre später, dann fand mich meine zweite Mutter", erklärte Charlotte. 
"Woher weißt du, was mit deiner ersten Mutter geschah"
Charlotte verstand die Frage nicht ganz, "Ich war doch dabei"
"Aber du warst gerade erst geboren, du hast das doch noch gar nicht bewusst mitbekommen"
"Doch, ich habe jede Sekunde meines Lebens bewusst mitbekommen. Ist das nicht normal?"
Die Dame schluckte. Das Kind vor ihr,begann ihr unheimlich zu werden. "Wirklich jede Sekunde?", fragte sie vorsichtig nach. 
"Ja, jede einzelne"
"Das ist sonderbar", murmelte die Frau, fast zu leise, als dass ein Mensch hätte es hören können, doch Charlotte hörte es sehr wohl. 
"Tatsächlich, nun, das wusste ich nicht. Sonderbar, für gewöhnlich weiß ich alles" 
"Was meinst du mit alles Darling?"
"Na alles, ich habe das Wissen der gesamten Welt in mir und nicht nur das, ich kenne nicht nur die Gegenwart und die Vergangenheit, auch die Zukunft wird mir offenbart. Nur diese ändert sich so schnell, dass ich nicht ganz darauf vertrauen kann, was ich sehe, auch das weiß ich"
Unwillkürlich wich die Dame einen Schritt von Charlotte zurück.Das Mädchen war ihr nun ganz und gar unheimlich. 
"Oh, ich verstehe", sagte Charlotte, "ich hätte das wohl nicht sagen dürfen, nun wirst du mich wieder weg geben....oh, tut mir leid, das wollte ich nicht", doch da war es schon zu spät. Der Geist der Dame konnte mit so einem sonderbaren Mädchen nicht zurecht kommen und stürzte sich noch in der selben Nacht vom dach ihres Hauses. 
Charlotte hätte nun wieder in das Waisenhaus zurück kehren sollen, doch sie wollte nicht und sie blieb sie in dem Haus der Psychologin und ließ alle denken, die Frau wäre noch am Leben. 
Sieben Jahre also schaffte es Charlotte so zu leben und überleben. 
Nun befinden wir uns also in der heutigen Zeit und es wird Sie vielleicht interessieren, dass ich nun direkt vor Charlottes Zuhause stehe und klopfe. 

Da steht sie auch schon vor mir, sieht mich durchdringlich an. Sie ist schön geworden. Sehr schön. 
"Wer sind Sie?"
Ich schmunzele, "Weißt du es denn nicht?"
Charlotte stutzt, "Nein, tatsächlich nicht, was hat das zu bedeuten?"
"Nun, das hat zu bedeuten, dass du endlich deinen Wahren Vater kennen lernst, Tochter des Schicksals, die so vollkommen ist, dass sie nur das Unvollkommene liebt und die so viel Tod und Leben gesehen hat, dass sie es akzeptieren kann. Du bist nun bereit, mit mir zu kommen und deinen rechtmäßigen Platz einzunehmen, an meiner Seite"

Also, die Geschichte entstammt daraus, dass ich von richard_rochow nominiert wurde eine mindestens 300 Worte Lange Geschichte zu schreiben, die mit Wabi-Sabi beginnt und ehm...sie hat sich komplett selbst entwickelt, also wirklich während ich geschrieben hab.Vielleicht gefällt sie euch, oder auch nicht, keine Ahnung 

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