Ein Wochenende früher

Wieso genau muss er nochmal auf diese bescheuerte Party? Achja, ist ja Pflicht für alle Verbindungsmitglieder. Aber warum gerade eine Kostümparty? Und dann auch noch mit Masken?

Genervt zieht er sein Batman-Kostüm zurecht und reicht dem Türsteher seine Einladung. Dieser drückt einen Stempel auf sein Handgelenk. Ok so können sie also kontrollieren, ob alle da waren. Eigentlich simpel.

Dann kann er ja schnellstmöglich wieder verschwinden. Die Luft im Club ist bereits schwer und stickig. Überall tanzen und lachen Leute. Aber Jimin ist nicht hier um Spaß zu haben. Er wird nur seine Zeit absitzen. Wenn er mit keinem redet, erkennt ihn auch keiner.

Das Problem scheint Cat-Woman nicht zu haben, sie wird gleich von drei Gruselgestalten angetanzt. Frankenstein. Ernsthaft.

Manche Leute scheinen das hier ja richtig zu genießen.

Jimin schlürft erstmal zur Bar und bestellt sich einen Cocktail. Anders übersteht er diese Veranstaltung nicht. Langsam lässt er seinen Blick über die Tanzfläche gleiten.

Einige dieser Tanzmoves sind definitiv nicht mehr jugendfrei. Vermutlich deshalb die Masken. So sind alle anonym und lassen sich mal so richtig gehen. So wie Zorro und der Joker mitten auf der Tanzfläche. Die fressen sich ja gleich auf. 

Ein Lächeln von Zorro lässt ihn Grinsen. Vielleicht sollte er den Beiden mal klar machen, dass er sie erkannt hat. Eventuell hätten ihm seine Mitbewohner dann was zu beichten. Nicht das es ihm schon lange klar ist.

Als er sein Glas geleert hat, schiebt ihm der Barkeeper grinsend ein weiteres zu. "Ich hab nichts bestellt."

Er zwinkert. "Aber spendiert bekommen." Verwirrt schaut Jimin ihn an, dieser ist aber schon wieder verschwunden.

Suchend sieht er sich um, kann aber niemanden entdecken. Er zuckt leicht mit den Schultern und nimmt einen Schluck. Süß, klebrig und einfach lecker. Genüsslich leckt er sich über seine vollen Lippen. 

Nachdem er sein Glas geleert hat erhebt er sich. Tanzen klingt eigentlich gar nicht so schlecht. Wenn er schon mal in einem der angesagtesten Clubs der Stadt ist.

Langsam beginnt er sich zum Rhythmus der Musik zu bewegen. Genervt verscheucht er die Beiden Harley Quinn und Alice Verschnitte vor sich. Wie billig diese Weiber aussehen. Er schüttelt den Kopf und tanzt weiter. Immer mehr spürt er wie der Alkohol durch seinen Körper rast. Normalerweise trinkt er nicht. Vielleicht spürt er auch deshalb die Wirkung so stark.

Wieder tanzt sich ein Körper an ihn ran. Bitte nicht noch so eine blöde Ziege. Doch als er den Kopf dreht, tanzt eindeutig ein Typ hinter ihm. So weit er es erkennen kann, schmal und drahtig. Genau seine Vorstellung von einem Mann. Als er ihn nicht wegstößt wird dieser mutiger und tanzt dichter an Jimin heran. Warum eigentlich nicht? Heute kann er schließlich tanzen wie er will. Niemand wird ihn erkennen.

Er lehnt sich an den Fremden und steigt in seine Bewegungen ein. Ok mittlerweile ist das hier auch nicht mehr jugendfrei. Er kann spüren wie sein Körper eindeutig auf die Nähe reagiert. Kaum hat er diesen Gedanken zu Ende gebracht, spürt er die Lippen des Fremden an seinem Hals.

Leicht legt er den Kopf zur Seite um diesem mehr Platz zu verschaffen. Oh diese Lippen sind göttlich. Aufreizend reibt sich Jimin an ihm. Ein heiseres Stöhnen dringt an sein Ohr. 

Kurz darauf schnappt ihn der Fremde und zieht ihn zum Ausgang.