Kapitel 4 - Liebe

Die Tage vergingen nicht, ohne dass Jughead nicht mindestens einmal an Archie dachte. Es war, als würde Riverdale nicht mehr die Kleinstadt sein, die sie bei seiner Abreise gewesen war, obwohl nur eine Person - mittlerweile seit zwei Wochen- fehlte.
Jughead hatte sich mit Betty und Veronica im Pop's verabredet, da sie sich in letzter Zeit kaum gesehen hatten. Die Mädchen mussten nach der Schule arbeiten und Jughead hatte sich in den Unterrichtsstoff gestürzt.
„Hey Juggie", Betty empfing ihn mit einem federleichten Kuss auf die Lippen. Sie ignorierte es, dass Jughead nicht erwiderte, vielleicht merkte sie es auch einfach nicht.

Veronica grinste ihn an: „Wir haben dir einen Burger bestellt, das war doch okay, nicht wahr?"
„Sicher", der Junge zwang sich zu einem Grinsen, „Ihr kennt mich doch."
Eigentlich hatte er nur wenig Appetit, doch wenn er das sagte, würde seine Freundin wissen, dass etwas nicht stimmte. Dass er an Archie hing, viel zu sehr.

„Gut. Was willst du trinken?"
„Ach, ein Wasser reicht mir", planlos zuckte er mit den Schultern, und dachte an das kleine Bäuchlein, was sich mittlerweile bei ihm gebildet hatte. Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit gewesen, denn viel Essen und wenig Sport waren nicht von Vorteil für die Figur. Er bekam immer weniger Lust auf den Burger. Warum war er nicht mehr so wie Archie? Der schaffte es ausgezeichnet, die Balance zwischen Sport, Essen und ruhigen Tätigkeiten zu halten, und sah einfach nur aus wie ein Engel.

Betty sah ihn schräg an, sagte aber nichts. Jughead ließ sich an ihrem Stammtisch nieder, unbewusst genau dort, wo sein bester Freund sonst für gewöhnlich gesessen hatte.
Als Veronica kurz die Toiletten aufsuchte, beugte Betty sich zu Jughead herüber: „Du vermisst ihn wirklich sehr, nicht wahr?"
„Wie kommst du darauf?", ertappt legte Jughead den Kopf leicht schief.
„Ich merke sowas einfach, Juggie. Ich kenne dich so langsam besser als sonst jemand", erklärte das blonde Mädchen, und lächelte ihn nachsichtig an. Ihre Hand griff nach seiner, doch Jughead zog seine Hand zurück.

„Elizabeth", Jughead sprach ihren vollen Namen möglichst sanft aus. Er hielt es nicht mehr aus, ihren liebenden Freund zu spielen. Betty zog eine Augenbraue hoch. Sie ahnte, dass er etwas ernstes ansprechen wollte, doch hielt die Situation für mehr als ungeeignet, immerhin konnte Veronica jeden Augenblick zurückkehren.
„Ich liebe dich...", es kam schwer über seine Lippen, er mied den Blickkontakt und sah stattdessen auf seine Finger. „Aber nicht auf die Art, wie Paare sich lieben sollten..."

„Was?", Bettys Gesichtszüge entgleisten ihr völlig. Erschrocken starrte sie ihren Freund an, der sich sichtlich unwohl fühlte: „Wie meinst du das, Jughead?"
„Ich liebe dich als beste Freundin", flüsterte der Angesprochene und erhob sich. „Und ich glaube, ich kann das mit uns nicht mehr."
„Du machst Schluss?", Betty sah ihn ungläubig an. Sie stand ebenfalls auf. Ihre Augen wurden glasig, sie kämpfte sichtlich mit den Tränen. Jughead atmete zittrig durch.

„Warum? Warum liebst du mich nicht? Bin ich schuld daran?"
„Niemand hat Schuld daran, verstanden?" Jughead zwang sich dazu, ruhig zu bleiben, und nicht aufzubrausen, „Ich kann nichts für meine Gefühle, und du erst recht nicht."
Es vergingen einige Sekunden der Stille. Betty wirkte verbittert, während sie Jughead gegenüber stand, Tränen rollten über ihre Wange. Doch als Jughead seine Hand hob, und Anstalten machte, sie wegzuwischen, schlug sie seinen Arm fort. Sie hatte längst begriffen, was Jughead noch gar nicht ausgesprochen hatte.

„Du bist schwul, nicht wahr? Deswegen zieht dich Archies Verschwinden so runter. Du bist in ihn verliebt", sie zog die Jacke enger um ihre Schultern, wie ein Schutz, durch den niemand durchdringen konnte. Wieder sah Jughead beiseite.
„Ja... Ja, Betty... Ich liebe Archie Andrews. Ich habe so sehr versucht, dagegen anzukämpfen, ich wollte so sehr romantische Gefühle für dich haben... Betty, du bist so ein toller Mensch...-"
„Hör auf", befahl Betty, und schluchzte auf, „Lass dich einfach nie wieder bei mir blicken, Jughead Jones. Nie wieder."

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