Kapitel 32 - Lippen
„Jug, du schaffst das, okay?", aufmunternd strich Archie mit dem Daumen über die Wange des Kleineren. Er hatte seine Hand an dessen Hals abgelegt, und gab ihm dadurch ein kleines bisschen Halt.
„Wie, Archie?, flüsterte Jughead, und warf Alice und FP, die nur wenige Schritte von ihnen entfernt standen, und mit Mary sprachen, einen Blick zu, „Wie genau soll ich das schaffen, wenn du nicht bei mir bist?"
„Du hast Betty", lächelte der Rotschopf, „Und ich bin direkt nebenan. Ich bin jederzeit für dich da, ich kann jederzeit rüberkommen. Kopf hoch. Du hast schon so viel geschafft, das bekommst du auch hin."
Zögernd nickte der Kleinere. Er schien kurz nachzudenken, dann lächelte er. „Dad weiß noch nichts von uns", murmelte er dann. Archie verstand sofort. „Na dann wirds aber mal Zeit", befand er, und hob seine zweite Hand an, um sie auf Jugheads Hüfte zu legen, und ihn näher ranzuziehen. Jughead vergrub seine Finger in den weichen, roten Haare seines Freundes, und reckte sich ein Stück nach oben, um ihre Lippen zu vereinen. Sein Körper begann augenblicklich zu kribbeln. Sanft begann er, seine Lippen zu bewegen, und musste Widerwillen grinsen, als Archie sofort erwiderte. Er entspannte sich etwas, und schloss die Augen, wissend, dass sein Vater längst herübersah.
Es war er ihr zweiter Kuss, doch er fühlte sich so aufregend an, wie der erste. Bei Archies Kusstalent fühlte Jughead sich wie ein unbeholfener Teenager, der noch keinerlei Erfahrungen mit der Liebe gemacht hatte. Und eventuell war es ja auch genauso.
Er beendete den Kuss, entfernte sich allerdings kein Stück von Archie. Dieser hatte wieder diesen Blick drauf. Als sei er mit der gesamten Welt im Reinen, als gäbe es nichts schlechtes. Jughead ließ seinen Kopf erschöpft gegen die definierte Brust sinken, und fuhr mit seinen Fingerkuppen vorsichtig unter Archies Shirt dessen Sixpack nach.
„Deine Finger sind verdammt kalt", raunte Archie und triumphierend bemerkte Jughead, dass er bei ihm eine leichte Gänsehaut auslöste. Sanft fuhr er mit einer Hand höher, bis er unter seinen Fingern einige Unebenheiten spürte. Von dem Bärenangriff war nicht viel übrig geblieben, und dennoch zeugte die Narbe von der lebensbedrohlichen Situation, in der Archie gesteckt hatte. Sein tapferer Kämpfer.
„Fuck", seufzte der Rotschopf, und drückte sanft Jugheads Arme beiseite. Da er den Erwachsenen den Rücken zugekehrt hatte, hatten diese nichts von allem nach dem Kuss mitbekommen, auch, wenn sie definitiv gestarrt hatten.
„Ich weiß, du bist asexuell", sagte Archie, und biss sich auf die Unterlippe, „Aber... Theoretisch..."
„Noch nicht", grinste Jughead kopfschüttelnd, konnte aber nicht verhindern, dass seine Wangen sich verlegen rosa färbten. Hatte er den Größeren tatsächlich durch bloße Berührungen erregt? Er wagte es nicht, herunterzusehen. „Und vor allem nicht, wenn jederzeit jemand ins Zimmer kommen könnte. Aber weißt du was?"
Nachdenklich musterte er seinen Gegenüber. Archie sah ihn fragend an.
„Ich bekomm' einfach nicht genug von deinen Lippen", stellte Jughead fest, und zog Archie an der Hand ins Haus der Andrews. Kaum schlossen sie die Tür, drückten sie ihre Lippen wieder aufeinander, ignorierten den scherzhaften Warnruf von FP, nicht so laut zu sein. Ungestüm stolperten sie die Treppe hinauf, scheiterten bei dem Versuch einige Male, den Kuss nicht zu unterbrechen.
Es würde an diesem Tag nichts intimeres mehr zwischen ihnen passieren, aber Jughead und Archie fanden schlicht und ergreifend Spaß daran, sich so eindrücklich ihre Liebe zu zeigen. Besser, als Worte es je könnten.
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