Kapitel 29 - Vegan
„Vielleicht", nachdenklich musterte Jughead seinen besten Freund, der zusammen mit Veronica und Cheryl an einem Tisch in der Cafeteria saß, „War das echt falsch gestern."
„Vielleicht?", echote Kevin ungläubig, und riss die Augen auf: „Eher definitiv! Ihr wärt so süß zusammen, ich fass' es einfach nicht..."
„Er hat recht", stimmte Betty zu, als Jughead sie hilfesuchend ansah. Sie seufzte, und lehnte sich vor, während Jughead sich geschlagen zurücksinken ließ. Die Plastikstühle erschienen ihm heute noch unbequemer als sonst, doch das schob er auf seine schlechte Laune.
„Du hast Scheiße gebaut, Juggie", die Blonde sprach nun leiser und schneller. Cheryl hatte sich erhoben und kam zielstrebig in ihre Richtung. Gerade, als sie sich ungefragt bei ihnen niederließ, endete Betty mit einem: „Aber er wird's dir verzeihen."
„Na, True Detektiv? Brauchst du noch eine Schlagzeile für die Blue and Gold?", flöstete sie gespielt glücklich, ehe ihr Blick schlagartig ernster wurde: „Wie wär's mit Hobo blamiert Mädchenschwarm und lässt ihn verletzt in der Umkleide zurück?"
„Der Titel ist zu lang, Sheryl Bombshell", konterte Jughead unbeeindruckt, und runzelte die Stirn. Er wusste, dass die Serpents sie genauestens beobachteten, wie sooft in den letzten Tagen. Ihr Anführer war in letzter Zeit zu selten bei ihnen erschienen, das machte sie sichtlich misstrauisch.
„Ich bin mir sicher, ihr findet eine tolle Abkürzung, oder nicht?", ohne eine Antwort abzuwarten erhob Cheryl sich wieder, und verließ die Cafeteria so elegant, dass Betty sich kurz fragte, ob sie auf einer Modenschau mit eingebauten Theater waren. Sie verdrehte die Augen, und wandte sich wieder an ihre beiden Freunde: „Ihr könnt euch eh nicht ewig aus dem Weg gehen, ihr wohnt zusammen im selben Haus. Im selben Zimmer."
„Ignoranz ist eine wundervolle Lösung, doofe Gespräche zu umgehen", merkte Kevin an, doch unter einem Todesblick von Betty zog er den Kopf ein.
„Ignoranz kostet Menschenleben, Kev, das solltest du eigentlich mittlerweile wissen."
„Im Aufzug im Krankenhaus hing ein Plakat zur Organspende", wechselte Jughead eilig das Thema, und erinnerte sich an die seltsame Situation.
„Organspende ist super", ging Betty darauf ein, „Solange sich kein Farmie sondern 'n vernünftiger Arzt über dich beugt."
„Würdest du das noch machen... Nach allem, was passiert ist?", fragte Jughead, und verwies damit auf das vergangene Jahr, welches ihnen allen sehr zugesetzt hatte. Die Blonde überlegte kurz, dann gab sie unbestimmt preis: „Je nachdem, unter welchen Umständen. Wenn ich tot bin, kann mir gern alles entnommen werden, was noch gebraucht werden könnte, das ist kein Problem. Aber solange ich lebe würde ich vermutlich zehn mal ganz genau darüber nachdenken."
„Verständlich", nickte Kevin, der sich scheinbar wieder gefangen hatte, und nun gemütlich seinen Salat aß. Er war vor kurzem unter die Veganer gegangen, nur, damit andere darauf achteten, was er aß. Denn Kevin war nun nach eigener Aussage auf Diät, hatte aber keine Lust, sich zu erkundigen, was er da essen konnte und wovon er lieber die Finger lassen sollte. Sein Vater und Betty kontrollierten das nun peinlich genau, während Jughead nur verständnislos mit dem Kopf geschüttelt hatte.
"Man sollte immer auf die Inhaltsstoffe achten, nicht nur wenn man vegan isst", hatte er gesagt, und ein "Musst du gerade sagen" von seiner Exfreundin kassiert. Zugegeben: er selbst achtete absolut nicht mehr darauf, was er aß, oder eher, was da drin war.
„Ich begreife einfach nicht, warum Veronica mich so hasserfüllt anstarrt", murmelte er, und dachte nicht länger übers Essen nach. Tatsächlich sah Veronica Lodge eher wenig begeistert zu ihm herüber - sie schien gerade seinen Mord zu planen.
„Weil du Archie hast stehen lassen", antwortete Kevin, „Obwohl du es warst, der ihm vorher seine Liebe gestanden hat. Sieh es doch ein, Jones, das war ne dämliche Aktion."
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