Kapitel 25 - Schlüsselbund
„Für wen ist eigentlich die Rose?", fragte Jughead, und deutete auf die hübsche, rote Blume, die Archie seit einigen Minuten gedankenverloren in den Fingern drehte.
„Für einen ganz besonderen Menschen. Je nachdem, ob dieser Mensch seine Chance heute ergreift oder nicht", antwortete der Rotschopf, und musterte Jughead. Sie kamen gerade vom Friedhof, und die Stimmung war eher gedämpft. Der Serpent-King hatte sich endlich beruhigt, was Reggie betraf, und war nun eindeutig umgänglicher.
„Vronni hat uns übrigens mal wieder die Entscheidungsqual abgenommen, ob wir auf Cheryls Party am Wochenende wollen, die sie anlässlich eines Jahrestages veranstaltet. Was genau da so passiert ist, dass es gefeiert werden muss, weiß ich nicht... Aber wahrscheinlich ist es irgendwas, was man eigentlich nicht feiern sollte."
„Ihr Vater hat sich am Samstag vor einem Jahr erhängt", meinte Jughead sich zu erinnern, „Glaube ich zumindest."
„Typisch", befand Archie, und schüttelte fassungslos den Kopf. Dieses Mädchen war eiskalt.
Sie setzten den Weg schweigend fort, bis das Haus der Jones in Sicht kam.
„Wann besuchst du deine Mutter wieder?"
„Morgen, denke ich", antwortete der Rotschopf nachdenklich, und musterte einen einzelnen, kleinen Dorn an der roten Rose, den die Verkäuferin scheinbar übersehen hatte. Niemals würde er zugeben, dass er sie für Jughead gekauft hatte, und noch weniger würde er erwähnen, dass er schon den ganzen Weg über das Bedürfnis hatte, Jugheads Hand zu nehmen - nur leider hatte er selbst keine Hand frei, und unter Freunden war es eben nicht besonders üblich, einfach mal so Händchen zu halten.
Jugheads Schlüssel klimperten, als er den Bund aus der Jackentasche zog, um die Haustür aufzuschließen. Er brauchte ein paar Ansätze, um das Schloss zu treffen, weil sein bester Freund, der gerade unmittelbar bei ihm stand, und ihn leicht berührte, jeglichen Verstand raubte. Als er es dann endlich geschafft hatte, drückte er erleichtert die Tür auf, und trat ein. Archie folgte ihm, ließ ihn dabei keine Sekunde außer Augen.
„Du hast zu einem Date mit mir nicht direkt nein gesagt", stellte Archie plötzlich fest, während Jughead seine Schuhe auszog. Es war die perfekte Gelegenheit, das abgebrochene Gespräch vom Vortag weiterzuführen.
„Bei Liam stattdessen schon. Warum?"
„Liam meinte seine Frage ernst", antwortete Jughead, „Bei dir war es eben nur beiläufig. Scherzhaft... Nicht ernst gemeint halt."
„Wer sagt das?"
„Ich sage das", mischte FP sich plötzlich ein, der interessiert gelauscht hatte. Lässig lehnte er sich in den Türrahmen, und musterte seinen Gast eindringlich, „Nicht solange mein Blut Hausarrest hat. Danach geht auf so viele Dates wie ihr nur wollt. Man könnte meinen, ihr würden euch schon gut genug kennen, aber wenn ihr ein verkrampftes Gespräch bei Kerzenschein für nötig haltet... Viel Spaß. Jug, ich müsste mir mal deinen Schlüssel für das Gartenhaus leihen, ich hab meinen scheinbar verlegt und der Hund hat echt Hunger so langsam."
Verwirrt durch den Themenwechsel ging Jughead nicht weiter auf das Erstgesagte ein, und warf seinem Vater stattdessen den Schlüsselbund zu. „Danke", sagte FP, und verschwand wieder über die Terrassentür im Garten.
„Hat er Vegas im Gartenhaus eingesperrt?", hakte Archie nach, doch Jughead schüttelte den Kopf: „Ich glaube, da lagert er das Hundefutter. Komm, wir setzen uns an den Tisch, wir haben massenweise Hausaufgaben aufbekommen."
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