Kapitel 23 - Stummel
„Machst du eigentlich irgendeine Art von Sport?", Liam schien ehrlich interessiert, während er sich seine nassen Haare mit einem Handtuch trocknete. Jughead wiegte den Kopf hin und her: „Zählt Wettessen als Sport?"
„Eher nicht, nein", grinste der Bulldog, und ließ den Stoff sinken.
In diesem Augenblick bemerkte Jughead Archie, der aus der Dusche kam, nur ein blau-gelbes Handtuch um die Hüfte gebunden. Nicht starren, ermahnte er sich selbst, und versuchte, seinen besten Freund do neutral wie möglich anzusehen.
Liam schien aber etwas anderes zu beschäftigen: „Würdest du mit mir eigentlich auf ein Date gehen, oder wär ich so gar nicht dein Typ?"
Jughead verschluckte sich beinahe an seiner eigenen Spucke, die er gerade zurückgehalten hatte, und sah Liam erschrocken an. Dabei bemerkte er nicht Archies forschenden Blick, der die Frage mitbekommen hatte. „Uhm... Theoretisch würde ich zu einem Date nicht nein sagen, aber...", kurz zögerte er, „Ich würde nicht mit der Intention reingehen, dass es was längerfristiges wird. Dafür passen wir charakterlich einfach nicht gut genug zusammen, schätze ich. Und-"
„Du hast jemand anderen im Kopf. Jaja, schon begriffen. Gibt's hier eigentlich niemanden, der schwul ist, und nicht Hals über Kopf in jemanden verschossen?", Liam schien ihm die Abfuhr nicht krumm zu nehmen, weshalb Jughead beschloss, ihm zu helfen.
„Ich weiß ja nicht, warum du so unbedingt nen Freund willst, aber Kevin Keller ist der wohl gayste Junge dieser Schule... Und der wohl verzweifeltste. Er müsste noch mit Betty bei der Blue and Gold sein", erwähnte er beiläufig, und sah wieder zu Archie, der ihn angrinste. Warum wirkt er so zufrieden?, fragte Jughead sich im Stillen, doch darauf sollte er keine Antwort bekommen. Liam zog ihn glücklich in eine Umarmung, zupfte nochmal an seinem Shirt herum, und verließ, nachdem er seine Sachen in Windeseile zusammengepackt hatte, die Umkleide.
„Der hats ja eilig", stellte Reggie fest, der in diesem Moment aus der Dusche kam.
„Nicht leicht, nen Freund zu finden in einer Welt, in der Cisheten in der Überzahl sind", erklärte Archie und grinste noch breiter, „Wir haben wohl bald ein neues Couple am Start, Kev lässt sich doch erstmal auf jeden ein, bis er merkt, dass es nicht passt."
„Zieh' dir was an, Reggie, niemand will deinen Stummel sehen", rief einer der Jungs von hinten, und erst jetzt bemerkte Jughead, dass der Bulldog sein Handtuch hatte zu Boden sinken lassen.
„Doch, der ist so schön, Jones will bestimmt sogar lutschen", rief Reggie zurück, und sofort richteten sich alle Blicke auf den erwähnten Serpent-King. Dieser hob unschuldig die Hände: „Wenn ich draufkotzen darf, mir dreht sich bei dem Anblick echt der Magen um."
„Ouh, burn!", rief der Junge, und bekam dafür Jugheads besten Todesblick. Eigentlich hatte dieser das nämlich ziemlich ernst gemeint, wenn es auch eher am Gestank lag.
„Mir wirds zu albern. Arch, ich warte draußen auf dich", murmelte er, und verließ den Raum nahezu fluchtartig. Die Trikots konnten die Jungs auch selbst in die Waschmaschine bringen, dafür würde Archie sicher sorgen.
„Hey, warte", ertönte plötzlich Reggies Stimme hinter ihm, als Jughead um eine Ecke bog. Irritiert blieb er stehen, und musterte Reggie, der sich scheinbar innerhalb weniger Sekunden umgezogen hatte.
„Findest du mich wirklich so hässlich?"
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