Kapitel 18 - Flüsterkneipe
Es war schon längst wieder früher Morgen, als Jughead zum vierten Mal aus dem Schlaf hochschreckte. Diese Nacht hatten ihn Albträume gequält. Nachdem Archie und er gestern nicht mehr über die Situation im Aufzug gesprochen hatten, plagte ihn pausenlos die Angst, dass der Rotschopf ihn abweisen könnte.
Nach einem kurzen Blick auf sein Handy entschied Jughead, dass es sich nicht mehr lohnen würde, nochmal zu schlafen. So leise wie möglich erhob er sich, und tappte auf Zehenspitzen zu seinem Schrank.
Schnell hatte er sich frische Klamotten rausgesucht, und lief ins Badezimmer, um zu duschen.
Das lauwarme Wasser prasselte wenig später gleichmäßig auf seinen Körper nieder, und irritiert stellte Jughead fest, dass er sich gar nicht mehr so dick vorkam, wie vor wenigen Wochen. Hatte er etwa tatsächlich abgenommen? Stumm ging er das Essen durch, was er zu sich genommen hatte. Tatsächlich hatte er ab und zu Mahlzeiten ausgelassen und viel mehr gesundes Zeug gegessen als sonst. Dass er ab und zu mit Archie joggen gewesen war, hatte wohl sein Übriges getan. Zufrieden mit sich selbst stellte er das Wasser ab, und griff nach der Shampooflasche.
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„Guten Morgen", gut gelaunt betrat FP die Küche und fand zwei fröhlich scherzende Jugendliche vor. Von Jugheads mieser Laune am Morgen schien nicht mehr viel übrig zu sein. Vom Morgenmuffel zum Sonnenschein - Jughead? Eigentlich erschien FP das als unmöglich, doch seine Augen bewiesen, dass es tatsächlich möglich war.
„Morgen, Dad", grüßte der Junge, und nahm einen großen Bissen von seinem Brötchen. Archie hatte sich derweil mit einem Tee zufrieden gegeben, und grüßte mit einem belustigten: „Guten Morgen, Sheriff."
Um dem Ganzen noch den perfekten, sarkastischen Unterton zu geben, salutierte Jughead, und setzte sich ruckartig gerade hin.
„Jungs", augenverdrehend trat FP zur Kaffeemaschine. Innerlich war er einfach nur glücklich, seinen Sohn so offen erleben zu können.
„Ich will eurer Stimmung keinen Dämpfer verpassen", wagte er dennoch anzusprechen, und sah die beiden ernst an, „Aber morgen geht's für euch beide wieder zur Schule. Ich habe mit eurem Schulleiter gesprochen. Jughead, du musst eigentlich die Woche jeden Nachmittag nachsitzen."
„Aber du hast mich rausgehauen, nicht wahr?", riet Jughead hoffnungsvoll, doch sein Vater schüttelte den Kopf. „Nicht wirklich. Du musst stattdessen beim Training der Bulldogs dabei sein, in der Umkleide sauber machen und die Trikots waschen."
„Ich-", begann Jughead, riss sich aber nach einem kurzen Blick zu Archie zusammen, und seufzte ergeben. „Wenn die Muskelprotze die Klappe halten, meinetwegen."
„Ob sie die Klappe halten oder nicht, du machst das", erwiderte FP streng, und griff sich seine, nun volle, Kaffeetasse, „Ihr habt das Haus heute für euch, ich besuche deine Mutter und sehe nach dem Rechten. Ich bin dann heute Abend gegen 20 Uhr wieder da, und bringe was von Pop's mit. Denk' dran, du hast Hausarrest, Jug."
„Da halte ich mich definitiv dran", gab der Angesprochene von sich, und zog provokant eine Augenbraue hoch. FP grinste. „Na, da bin ich ja beruhigt."
Rund zwanzig Minuten später verließ der Sheriff das Haus. Jughead beobachtete durch das Wohnzimmerfenster, wie er mit dem Auto wegfuhr, und drehte sich dann zu Archie um. „Lass uns Betty und Veronica einladen. Ich hab zwar keine Lust auf Hausarrest, aber mein Dad findet alles heraus, und ich will nicht länger als nötig hier eingesperrt sein."
„Ich schreib ihnen", stimmte Archie zu, und zog sein Handy aus der Hosentasche. Jughead beobachtete, wie er etwas eintippte. Nur fünf Minuten später verkündete er: „Betty kommt am Vormittag vorbei, Veronica hat heute leider allerhand in der Flüsterkneipe zutun."
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